Lasst ihr eure Hunde an der Straße offline laufen ?

  • naijra

    Für mich ist ein hundegerechter Ort zum Gassi gehen der Ort, der meinem Hund gefällt.


    Meiner lief lieber in unserer Siedlung als auf Feld und Wiesen.


    Bei Feld und Wiesen war schnell der Punkt erreicht: hab fertig, will nicht mehr.


    In der Siedlung: da will ich auch noch lang. Will noch weiter.


    Es ging trotzdem 1x täglich aufs Land. Trotzdem war das nicht seins.

  • Ojeh, was für für ein trauriger Ort zur Hundehaltung! War es dir tatsächlich nicht möglich, wenigstens jeden 2. Tag an einem hundegerechten Ort Gassi zu gehen, halt mit Anfahrt? Wo wenigstens ansatzweise den Bedürfnissen der Hunde Genüge getan werden konnte?


    Sorry, ich verstehe grad gar nicht, wie man als Hundeliebhaber nicht nur mal umständehalbermassen gezwungen, sondern wiederholt Hunde an völlig unpassenden Orten hält und Gassi führt....

    Also Frodo geht bevorzugt dort spazieren, wo viele Menschen unterwegs sind - Bahnhöfe, Fußgängerzonen, Geschäfte angucken :ka:

    Der weiß inzwischen sehr gut, in welcher Richtung was liegt (in die andere Richtung hätte er die alte Donau und die Donauinsel mit Wiesen und Freilaufmöglichkeit), aber er führt mich eigentlich so gut wie immer dorthin wo er viel zu gucken hat. Er ist halt ein Augenhund. Seine Nase benutzt der nur, wenn er muss und Gras findet er bis auf englischen Rasen ja sowieso eklig xD


    Scheinbar reicht es ihm, wenn er am Wochenende am Land im Dreck rumrennen kann (muss) :ugly:


    Er ist quasi der geborene Stadthund.




    Finya findet weder die Runden in der Stadt, noch die am Land sonderlich sinnvoll, weil sie bei allem unter meiner Kontrolle steht.

    Die läuft am liebsten auf riesigen eingezäunten Grundstücken rum (und zu ihrem Glück hat sie die Möglichkeit jetzt). Da kann sie geschützt tun wonach ihr ist und ich laufe ihr nicht ständig hinterher und sag ihr "komm raus", "nicht buddeln", "nicht jagen", blablabla. Dort kann sie wirklich einfach Hund sein und sich in ihrer Nasenwelt verlieren.


    Nicht jeder Hund schreit "Juchu :applaus:", wenn eine große Waldrunde (bei Dreckwetter) ansteht. Find ich zwar auch seltsam, aber was will man machen :lol:

  • Aber es gibt doch massig Denglische Begriffe, die totaler Bockmist sind...Handy...zum Beispiel

    Line von LEINE ...ja...falsch, aber ist denglische Hundeforumssprache.....kann man nichts (mehr) machen...


    Nimms mit Humor

  • Für mich ist das absolut hundeabhängig.


    Meine jetzigen beiden laufen an Straßen überhaupt nicht frei. Lito nicht mal an der Flexi. Der hört sehr, sehr gut. Ist aber viel zu wuselig, unruhig, reizoffen. Ehe ich den zurückrufen könnte, würde er schon unter den Rädern liegen. Shira hat nicht im Ansatz diesen on-point-Gehorsam. Bei Stop läuft sie noch einige Schritte weiter, kommt erst beim zweiten, dritten mal rufen usw. Zu dem geht sie bei Artgenossen nach vorn, wenn sie sich bedroht fühlt und ist insgesamt ein unsicherer Hund, der lieber einen Satz zur Seite macht. Viel zu viel Risko, also niemals offline an Straßen.


    Mein mittlerweile verstorbener CC lief dagegen seit dem erwachsenen Alter zu 99% (Autobahnraststätten, Bundesstraßen, Wohngebiet, Berliner Innenstadt, Wald, Fußgängerzonen, Parks (wo es erlaubt war), Nebenstraßen, fremde Gegenden im Urlaub) überall frei. Und die 1% waren da, wo er musste wie Bahnhöfe, Öffis, Tierparkanlagen usw.

    Wild war erst ab Rehgröße interessant (und da saß der Gehorsam auch relativ gut), sprich Eichhörnchen, Kaninchen und Co waren uninteressant. Katzen waren Freunde. Autos, Radfahrer, fremde Hunde und Menschen waren gleichgültig, daher kein Grund dahin zu wollen. Der Bordstein war eine imaginäre Grenze die nur nach Aufforderung übertreten wurde, Verkehrsinseln, Ampeln und Co wurden als solches erkannt. Dazu kamen Nerven aus Stahl und immer ein Auge bei mir. Gehorsam war quasi unnötig (trotzdem vorhanden), weil er eh stehen blieb, wenn ich es tat, eine Straße kam, bei entgegenkommenden an meine Seite kam usw. Insgesamt einfach ein Traum von Hund :herzen1:

    Lieblingslaufgeschwindigkeit war flotter Trab. Unterbrochen mit viel Schnüffelei. Daher wäre ein Spaziergang an der Leine ätzend hoch 100 gewesen für uns. Und mit Wohnort am Berliner Randgebiet, bist du immer an Straßen unterwegs.

    Ja, ich verstehe absolut, dass es für Außenstehende leichtsinnig scheinen mag. Aber das Risiko, dass diesem Hund etwas passiert, lag für mich bei 0,00xxx%. Also bin ich es für deutlich mehr Lebensqualität für uns beide eingegangen. Und es gab nicht eine nur ansatzweise gefährliche Situation.

    Aber auch dieser Hund lief als Junghund, an der Leine, bis ich mir eben sicher war, dass das mit ihm so machbar ist.

  • An befahrenen Straßen nie. Egal welcher Hund.


    Auf unseren Feld- und Radwanderwegen wo nur manchmal ein Bauer zur Feldkontrolle fährt, ja. Da hol ich sie ran wenn ein Auto kommt.

  • Angeregt durch einen anderen Thread würde mich interessieren, wie viele von euch ihre Hunde auch an der Straße offline laufen lassen.


    Meine Hunde laufen an dauerhaft befahrenen Straßen an der Leine.


    Aber (!) auch unsere "Feldwege" sind geteert und bilden die Zufahrt zu diversen Höfen, Traktoren fahren dort auch und irgendwann einmal ein Bus, es ist alles einspurig. Diese Wege sind sehr gerade (wir haben nahezu keine Steigungen hier, alles platt wie ein Pfannkuchen) und sehr, sehr übersichtlich. Hier dürfen meine Hunde zum Teil frei laufen, weil ich sie rechtzeitig abrufen und dann sichern kann - ich bin aber auch deswegen immer entsprechend aufmerksam unterwegs, kann ich das nicht, sind sie angeleint.


    Da diese Feldwege zugleich ausgezeichnete, d.h. offizielle Rad- und Wanderwege sind, ist der Autoverkehr darauf eingestellt. In dem Jahr, das wir hier leben, hat noch jedes Auto auf Schrittgeschwindigkeit abgebremst und ist langsam an meinen (nun angeleinten, fest gehaltenen) Hunden und mir vorbei gefahren. Trotzdem erlaube ich es mir nicht generell die Hunde abzuleinen, sondern entscheide situativ und immer zugunsten ihrer Sicherheit. Musik hören, auf dem Handy oder in einem Buch lesen, gedankenverloren Bummeln - all' das ist auch aus diesem Grunde kein Bestandteil unserer Spaziergänge.


    Vor Kurven, die ich nicht weit vorher einsehen kann, nehme ich die Hunde ran. An Straßen oder zu Uhrzeiten, an und zu denen mehr los ist (Pendelverkehr, auch zurück zu und von den Höfen), bleiben sie an der Leine. Bin ich unsicher, ob Verkehr unbemerkt kommen könnte, bleiben sie an der Leine.


    Generell macht die Umgebung und Wohnsituation einfach einen sehr, sehr großen Unterschied. Straße ist auch nicht gleich Straße.


    Auf der Straße vor unserem Haus fahren immer Autos. Zu Stoßzeiten in der Minute sicher mehr als 25-50. Auf unseren Feldwegen treffe ich zu Stoßzeiten ~5 in der Stunde, oft eines oder keins. Auf der zweispurigen Straße vor der Tür fahren sie 70, auf den Feldwegen bremsen sie auf Schrittgschwindigkeit runter, auch weil sie einspurig sind.


    In Essen, mitten in der Stadt, waren meine Hunde fast ausschließlich angeleint, trotz Fußgängerwegen und Grünstreifen zwischen diesem und Straße. Dort, wo sie nicht in der erreichbaren Nähe einer Straße waren (denn im Grunde ist man in der Stadt immer in der Nähe einer Straße) oder diese nicht erreichbar war (Park, Bahntrasse, etc.) liefen sie idR an der schleppenden Schleppleine oder der Flexi. Da ich, dank Dakota, aber ohnehin alle Fremdhunde im Blick haben musste, war ein unaufmerksamer Spaziergang aus mehreren Gründen nicht drin.


    In der Siedlung meiner Kindheit, die aus Spielstraßen, verkehrsberuhigten Zonen und Fußgängerwegen zwischen Häusern bestand, konnten unsere Familienhunde viel frei laufen, denn dort begrenzten Sicht- und Lärmschutzwälle die Straßen. Trotzdem wurden sie in der Nähe befahrener Straßen (d.h. außerhalb der Spielstraßen) angeleint.


    Auch hier bevorzuge ich Wege, auf denen keine Fahrzeuge fahren (dürfen), um den Hunden Freilauf zu gewähren. Die oben aufgezählten (einspurigen, geteerten) Feldwege sind ein Kompromis zwischen meiner Wunschvorstellung und den Möglichkeiten, die unsere Wohnsituation hauptsächlich bietet. Zu diesem Kompromis gehört, dass ich nicht ohne Leine aus dem Haus gehe und meine Hunde ebenso wenig wie meine Umgebung aus den Augen verliere.

  • RuDako

    Ich muss sagen, ich finde deinen Beitrag toll, weil er so schön zeigt was du für Straßen im Kopf hast.

    Ich frage mich gerade ob die Diskussion (bzw die Fragestellung überhaupt) hier hauptsächlich nur besteht, weil jeder unter sehr ruhigen Straßen etwas anderes versteht.

    Ich persönlich empfinde deine ruhige Straße nämlich durchaus als grenzwertig stark befahren.

    Das ist allgemein etwas was mir aufgefallen ist als ich von der bayerischen Pampa an den Niederrhein gezogen bin. Die Leute verstehen hier unter ländlich, am A... der Welt und einsam etwas gaaaaanz anderes als ich.

  • Grundsätzlich NEIN keines Falls, wir wohnen sehr ländlich und sind wir dann mal in unserer "Ortsmitte" unterwegs sind alle an der Leine.


    Dann gab´s da einmal eine Ausnahme. Wir wohnen wie gesagt sehr ländlich, unser Garten war gerade eine Baustelle so ging mein Mann mit den Hunden abends vorm zu Bett gehen raus auf die Wiese vorm Haus.

    Eine Sackgasse (in L-form) auf der Wiese davor wollte er das sich die Hunde noch schnell lösen. Es führt auch eine asphaltierter Güterweg vorbei, wo 1. selten Autos fahren 2. ziemlich langsam weil da eine Kreuzung ist.

    Unsere Hunde kenn es wenn wir bei uns in der Einfahrt + Sackgasse sind, sind sie nie angeleint aber sie dürfen sich eben nicht vom Haus wegbewegen.


    Genau an dem Abend geht Mann mit Hund im Dunklen raus auf diese Wiese zum lösen, Joy dürfte aus irgendeinem bisher unbekannten Grund auf den Güterweg gelaufen sein und in genau dem Moment kommt ein Auto, sie hat´s erwischt.

    Ich weiß bis heute nicht warum sie da hingelaufen ist. Sie Jagd nicht, also andere Tiere sind nicht interessant für sie. Und vor allem es war kalt und da versucht sie so schnell wie möglich ihr Geschäft zu verrichten und will wieder rein und nicht weg vom Haus.

    Zum Glück ist ihr wirklich nicht so viel passiert (geprellte Nieren), aber es war trotzdem total schlimm, als mein Mann mit dem leblos wirkenden Hund wieder rein kam.

  • Ich persönlich empfinde deine ruhige Straße nämlich durchaus als grenzwertig stark befahren.

    Das ist allgemein etwas was mir aufgefallen ist als ich von der bayerischen Pampa an den Niederrhein gezogen bin. Die Leute verstehen hier unter ländlich, am A... der Welt und einsam etwas gaaaaanz anderes als ich.

    Oh ja!


    Im Schwabenländle, wo wir oft zu Besuch waren, gab es auch theoretisch befahrbare Feldwege, auf denen wirklich nichts los war. Die Dorfstraße war dagegen recht turbulent.


    Hier gibt es einfach keine anderen Feldwege und auch keine Fußgängerwege entlang dieser Feldwege oder Straßen. Auch keine Fahrradwege im Übrigen. Die Grünstreifen zwischen den Feldern, die ich aus meiner Kindheit als "Feldweg" kenne, sind in der absoluten Mehrzahl Insektenfreundlich und / oder zum Schutz der Wildtiere gestaltet (Hecke, hohe Wiesen, etc.pp.), dort führt auch kein Trampelpfad durch und die Landwirte sind da sehr streng.


    Die Wege, die wirklich nicht befahren werden dürfen, liegen in ausgezeichneten Freilauf- und Naherholungsgebieten und enden oder gehen über in ... an befahrbare/n Feldwege/n. :tropf: Mit Dakota meide ich diese Strecken, denn dort treffen wir natürlich häufiger andere Hunde.


    Etwas anderes ist der "private" Grafenwald - der ist aber streng genommen auch Leinenpflichtig, insofern helfen die nicht-befahrenen Wege dort zumindest rechtlich gesehen nicht (etwas anderes ist,. ob sich daran alle halten).


    Es gibt aber sicher noch viel mehr Möglichkeiten, die ich einfach noch nicht kenne, weil wir erst seit 'kurzer' Zeit hier leben.


    Es stimmt aber einfach, dass die Toleranzschwelle und auch der Umgang mit Verkehr je nach Wohnsituation und Umfeld ganz unterschiedlich ausfallen kann.


    Ich finde Strecken auch wunderschön, auf denen ich niemanden treffe und die Verkehrs-, Menschen- und Hundeleer sind. Ich schätze mich sehr glücklich, dass ich diese Strecken hier zuweilen finden kann, ohne dass ich zu grenzwertig unmöglichen Uhrzeiten raus muss, weiß aber auch, dass das im Großraum Rhein/Ruhr ohne weiteres gar nicht machbar oder möglich ist. Auch nicht wenn man 'etwas raus fährt'. (Etwas ist ebenfalls relativ, es braucht einfach schon 30-45min bis man u.U. aus der Stadt raus ist und dann grenzt an das "Umland" einfach schon die nächste Stadt. Im Umland selbst tummeln sich dann alle, welche dieselbe Idee haben ... ;) )

  • Ja, und das find ich sehr furchtbar. Warum kann man nicht die Wörter benutzen, die es schon gibt und die richtig sind? Ich habe den Eindruck, dass das auch zu den fürchterlichen Rechtschreibfehlern führt, die man überall lesen kann.


    Sorry, aber ich finde, dass man sich durchaus zusammenreißen kann. Denglische Hundeforumssprache... aha.

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