Viele Schwierigkeiten mit meine Mini Aussie Hündin

  • Ich möchte auch noch mal was schreiben.


    Und zwar zum Thema: ungeschönte Wahrheit!

    Ja, es ist manchmal hart und manchmal auch traurig, wenn man erfährt, dass man einen Fehler gemacht hat. Hier halt in der Aufzucht.

    Nur das jetzt todzuschweigen, macht einfach keinen Sinn.


    Weder für MiaSophie , noch für irgendjemand, der hier mal liest, weil er das Thema auch hat, und auch für die, die sich als Anfänger solch einen reizoffenen Hund kaufen möchten.


    MiaSophie ist vielleicht in ein paar Jahren selbst Hundetrainerin/Züchterin/Verhaltesforscherin/was auch immer oder auch nicht....

    Ich habe soviele junge Menschen (und alte auch) kennegelernt, die genau diesen Fehler gemacht haben!


    Und je nach Persönlichkeit, gibt man das eigene Wissen preis oder hält die Backen.


    Das hier ist ein Forum!


    Und ich bin der Meinung, man darf die Wahrheit sagen, auch wenn sie mal weh tud.


    Ein Hund, der so grossgezogen wurde in den ersten Wochen, behält bleibende Defizite!

    Dass kann man drehen wie man will.

    Es ist eben keine "rosarotewattewolke". Und ja es ist traurig! Weil eine Chance jetzt vertan wurde, aus Unwissenheit.


    Wenn MiaSophie sich dem stellt, dann ist das sehr erwachsen! Und dann wird es weitergehen.


    Ihr müsst euch mal von "Schuldgedanken" lösen. Keiner macht immer alles richtig.

    Die Ausbildung eines jungen Hundes einer Arbeitsrasse (sehr nah dran), ist, als wenn ein Nicht Reiter ein Araber Fohlen (bin kein Pferdemensch) ausbildet und erwartet später Tuniere laufen zu können.


    Wichtig ist, und das geht erst, wenn der Mensch lernt und den Hund versteht!, dass dieser Hund jetzt wirklich anders behandelt werden muss.


    Und es ist nicht wichtig, welchese Ställchen man nun bei Amazon kauft, sondern ein ganz RADIKALES Umdenken für das TIER! geschieht.


    Das funktioniert nur, wenn MiaSophie , samt Eltern sich jetzt klarmacht, was alles falsch gelaufen ist, es akzeptiert, dass es Probleme gibt und dann die Haltung für den Hund verändert.

  • Das würde ich gerne mehrfach liken! wirklich gut geschrieben!

  • Ich würde die kleine übrigens nicht anleinen, sondern in einen Welpenauslauf, einen gitterkennel, eine Box packen. Damit verleidet und verbraucht ihr nicht auch noch die Leine, das Halsband und den Platz. Und Hundi lernt einen sicheren Ort als Ruheplatz kennen. Sicher für euch und den Hund,bder sich frei drehen und legen kann!. Ihr dürft den so jungen Hund an der Leine nämlich nicht einfach alleine lassen. WG einwickeln.

  • Hallo Sophie,


    ich war mit 15 für unseren damaligen Familienhund (Schäfi-Mix) ebenfalls hauptverantwortlich - und es war eine unglaublich schöne Zeit.


    Mittlerweile bin ich über 30 Jahre alt, hatte gemeinsam mit meinem Mann 13 Jahre eine ganz liebe Westie-Hündin - und nach dem schweren und traurigen Abschied haben wir uns letztes Jahr dafür entschieden, dass Lucy - Parson Russell Terrier - bei uns einzieht.

    Ich war zu dem Zeitpunkt 32 Jahre alt, hatte seit meiner Kindheit Hundeerfahrung und hatte die 1000%ige Unterstützung von meinem Mann - und trotzdem habe ich mich manchmal gefragt, wer um alles in der Welt auf die Idee gekommen ist, dass hier ein Welpe einzieht ;)


    Ich hatte nach so vielen Jahren mit einem ruhigen, erwachsenen Hund einfach vergessen, wie anstrengend die Welpenzeit mitunter sein kann ;)

    Mittlerweile ist Lucy 1,5 Jahre alt - und steckt Situationen, die ich in den ersten gemeinsamen Monaten für unmöglich gehalten hätte, ganz toll weg.



    Lucy ist natürlich ein ganz anderer Hundetyp, als Dein Mini-Aussie - aber ich denke, bezüglich Aktivität, Reizempfänglichkeit und Reaktivität kann man die beiden Rassen schon ein bisschen vergleichen.



    Ich würde auch sagen, dass das Programm dringend herunter gefahren werden muss, damit Deine Maus viel mehr zur Ruhe kommt.

    Am Anfang wird es allerdings wahrscheinlich noch schwieriger werden - die Stresshormone müssen sich einfach erst abbauen.


    Kennst Du das Buch "Der aufgeregte Hund" von Monika Schaal?

    Das hatte ich im Vorfeld gelesen und fand es sehr hilfreich.


    Ich würde wie gesagt auch als erstes viel Ruhe versuchen.

    Denn zuerst muss der Stress einfach abgebaut werden.


    Allerdings hat "nur Ruhe" hat bei uns nicht geklappt - Lucy kam viel besser zur Ruhe, als sie regelmäßig ruhig ausgelastet wurde (bei uns Suchspiele).

    Hier wäre es aber gut, wenn ihr das mit einem Trainer besprechen würdet, weil man selbst manchmal die Situation ganz anders einschätzt - insbesondere, wenn es der erste Hund ist und der Hund eigentlich Beschäftigung fordert.



    Damit der Text hier nicht zu lange wird, verlinke ich einfach mal einen älteren Beitrage über Lucy bzw. unseren Weg zu mehr Ruhe:


    Welpin immer aufgedreht ausserhab der Box






    Und am Schluss vielleicht noch mein Lieblingssatz zu dem Thema:

    "Nach müde kommt blöd"


    Ich habe diesen Satz heute noch im Hinterkopf und er trifft immer noch zu ;)

    Es ist kein so schmaler Grad mehr, weil Lucy mit mittlerweile 1,5 Jahren sehr viel "wegsteckt", ohne gestresst zu sein - aber trotzdem achten wir sehr darauf, dass sie gerade in stressigen Zeiten neben tollen Spaziergängen und sinnvoller Beschäftigung auf genügend Schlaf- und Ruhephasen kommt.



    Ich wünsche euch alles, alles Gute!

  • Liebe Eltern von Sophie,


    Jeder weiß dass ein Welpe sehr viel Arbeit ist, jeder bekommt das gesagt wenn er mit dem Gedanken spielt sich einen Welpen anzuschaffen.

    Wie schwer es dann aber letztlich ist, merkt man erst wenn man selber einen Welpen hat. Welpen sind Tiere und nicht 100 Prozent berechenbar, man kann sich leider nicht an ein Welpenerziehungsbuch halten und hat dann Garantie dass alles klappt.

    Welpen sind wie Kinder sehr unterschiedlich und haben so ihre Launen.


    Ich finde es toll dass ihre Tochter sich darum bemüht, ihren Welpen richtig zu erziehen. Aber offensichtlich ist sie überfordert. Hier müssen Sie mit ihrer Tochter an einem Strang ziehen. Natürlich ist es der Hund ihrer Tochter, aber mit der Erlaubnis haben auch Sie als Eltern eine Mitverantwortung gegenüber dem Tier. Und es ist unverantwortlich mit dem Gedanken zu spielen den Welpe der überforderten Tochter wegzugeben, weil es eben nicht klappt.


    Liebe Sophie- deine Eltern und du sollten sich für die Anfangszeit die Hilfe eines Hundetrainers holen. Viele Dinge im Umgang mit Hunden macht man ganz unbewusst falsch.

    Ihr solltet euch auch Bücher zum Thema zulegen und ordentlich lesen, um Auffassungen wie „Aussies brauchen viel Bewegung“ aus dem Weg zu räumen.


    Ich hoffe ganz ganz arg dass deine Eltern Verständnis zeigen und dir helfen! Es würde alle hier in diesem Forum und vorallem deine süße Maus freuen wenn ihr wieder auf den richtigen Weg kommt.


    Trotzdem muss ich aber sagen- ich finde es toll dass du so tapfer bist! So manch anderer hätte schon das Handtuch geschmissen und den Welpen weggeben.

  • Ein Hund, der so grossgezogen wurde in den ersten Wochen, behält bleibende Defizite!

    ........ was zu beweisen wäre .......


    Nein, im Ernst, hast du für diese Aussage eine valide Quelle oder ist das einfach gefühlt so?


    Ich habe und hatte immer ca. die Hälfte meiner Hunde von sorgfältig gewählten VDH -Züchtern und die andere Hälfte aus dem Tierschutz, in aller Regel aus desolatesten Verhältnissen und bei Übernahme nicht anderweitig vermittelbar. Meine Erfahrung(!, nicht valide) ist,dass das sehr schwer zu sagen ist. Ich wurde da schon sehr überrascht. Prognosen treffe ich daher nicht mehr. Schon gar nicht für einen 18 (!) Wochen alten Junghund, der damit dann einen Stempel fürs Leben aufgedrückt bekäme.

    Dabei ist die Situation für diesen Hund hier ja noch gar nicht mal so extrem schwierig gewesen.

    Ganz salopp gesagt, bisschen zu viel rumgehopst in den letzten Wochen.

    Es gibt Hunde, die vom Züchter ganz überdreht ankommen, und die sich in den richtigen Händen dann ja auch gut entwickeln.

    Mein Vorschlag: das beste draus machen und gucken was wird =).

  • da muss man sich doch nun wirklich nicht drum streiten. Da spielen einfach mehrere Faktoren zusammen: Genetik, Aufzucht und Prägung, Epigenetik, ... . Manche Hunde haben die Vorraussetzungen Fehler wegzustecken und zu kompensieren andere nicht.

  • Ich habe bei meiner ersten Hündin denselben Fehler gemacht wie du. Als sie ein Welpe/Junghund war, war ich überzeugt, dass sie ADHS hat. Sie ist nie von selbst zu Ruhe gekommen, war immer auf 180, hat viel kaputt gemacht, gekratzt, gebissen, bis sie irgendwann vor Erschöpfung eingeschlafen ist. Nach 2 Stunden ging der Spaß dann von vorne lost.

    Mangels Erfahrung/erfahrenen Trainern/Forum habe ich sie immer mehr ausgelastet, bin lange spazieren gegangen, habe sie viel mit anderen Hunden spielen lassen, viele Tricks geübt... - nur damit der Hund irgendwann müde ist. Ich dachte halt, das ist ein anspruchsvoller Hund, der braucht viel Auslastung.


    Der Wendepunkt war, als ich jeden Tag für 6 - 7 Stunden außer Haus musste und sie alleine daheim blieb. Auch nachmittags hatte ich weniger Zeit, weil ich lernen musste. Das bedeutete, dass sie diese Zeit verschlafen hat (sie war zu dem Zeitpunkt 1 Jahr alt und das Alleinebleiben war für sie nie ein Problem). Schlagartig wurde sie ruhiger und angenehmer im Umgang.


    Sie hatte also ein ganzes Jahr dieses Programm. Jetzt ist sie 13, ich kann also gut sagen, ob/welche Schäden sie davongetragen hat.


    Mental: Sie liebt es, etwas zu machen/aktiv zu sein, steht sich aber oft selbst im Weg, ist ungeduldig - wie viel davon die Ursache in der Überlastung in der Jugendzeit hat und was genetisch bedingt ist, kann ich natürlich nicht sagen.

    Sie kommt schlecht zu Ruhe. Schlafen kann sie eigentlich nur zuhause, bei meinen Eltern und im Auto. Bin ich den ganzen Tag zuhause, tigert sie mir hinterher, will nichts verpassen, schläft wenig. Im Restaurant/Café etc. ist es anstrengend mit ihr, weil sie einfach nicht runterfährt; ich nehme sie deswegen generell selten irgendwo mit hin.

    Sie ist/war ihr Leben lang leicht reizbar und hat wenig Impulskontrolle. Auch hier Genetik oder Symptom der Überlastung - keine Ahnung.


    Körperlich: Kann ich nicht direkt sagen, ob sie Schäden davongetragen hat. Sie hat ihr Leben lang Hundesport gemacht und ist für einen großen Hund ihres Alters noch recht gut beieinander.

    In der Hinterhand baut sie stark ab, aber wie gesagt, für ihr Alter absolut nicht ungewöhnlich. Aber gut möglich, dass sie ohne Überlastung in der Jugend länger fit gewesen wäre.


    Alles in allem kann ich sagen, ich hätte es uns leichter machen können, hätte ich das jetzige Wissen gehabt. Das erste Jahr mit ihr war phasenweise ein ziemlicher Alptraum und sie war nie ein einfacher Hund, musste immer eng geführt werden, was aber wahrscheinlich nur zum Teil selbstverschuldet war; sie hat auch so einen ziemlich sperrigen Charakter:hust:.


    Aber: Wir haben uns trotzdem gut arrangiert, und ich habe die Jahre über mit ihr viel Spaß gehabt und wahnsinnig viel gelernt.


    Auch wenn deine Mia (die ich übrigens bildhübsch finde :cuinlove:) schon bleibende Schäden erlitten hat, muss das nicht heißen, dass ihr restliches Leben ein Alptraum wird. Ihr könnt trotzdem viel Spaß miteinander haben. Aber du solltest dich darauf einstellen, dass sie möglicherweise nie ein unkomplizierter Mitlaufhund wird.

  • Ihr solltet euch auch Bücher zum Thema zulegen und ordentlich lesen, um Auffassungen wie „Aussies brauchen viel Bewegung“ aus dem Weg zu räumen.

    Es könnte aber auch durchaus sein, dass sie bereits Bücher zum Thema gelesen haben. Es gibt so viele schlechte Hundebücher, da sind sicher auch welche dabei, die einen dreistündigen Sportplan für Aussiewelpen vorgeben.

  • Ich habe meinen Rüden, wenn er nicht schlafen konnte, weil zu aufgedreht oder sonstwas, immer räumlich begrenzt. Teilweise auch vorsorglich, weil ich wusste, dass er eh gleich drüber sein wird.


    Teils habe ich ihn auch immer dann räumlich begrenzt, wenn ich gerade Ruhe haben wollte, wenn einfach mal nichts passiert ist oder ich das Gefühl hatte, das war jetzt viel für ihn und er sollte besser schlafen.


    Das Ergebnis ist ein Hund, der sich immer und überall hinlegt und schläft, wenn gerade nichts passiert, das ihn etwas anginge. Der liegt auch mitten im Gewusel auf der Seite und pennt.

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