Viele Schwierigkeiten mit meine Mini Aussie Hündin
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Ich habe mit meinem Sitterhund, wenn er wild über die Möbel gesprungen ist weil er dachte es wäre zu wenig los, folgendes gemacht:
Hab mich aufs Bett gesetzt und NICHTS getan. Nicht gelesen, nicht am Handy gespielt, ihn nicht angeguckt, nur tief und langsam geatmet und bequem da gesessen. Er hat allerdings auch nicht gebissen., da hätte ich ihm mittels aufstehen und Arme verschränken und nicht angucken gesagt, dass er nicht aufs Bett soll.
Am Anfang hat es teilweise 20 Minuten gedauert bis er runterkam, nach ein paar Wochen nur noch ein paar Sekunden. Da wusste er dann irgendwann: egal was ich tue, es passiert nichts. Hab auch immer noch etwas gewartet, bis er wirklich eingeschlafen war bevor ich aufgestanden bin.
Erfordert eine Menge Geduld und die Zeit kommt einem dabei ganz schön lang vor, aber es hat sich gelohnt
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Ein Hund, der so grossgezogen wurde in den ersten Wochen, behält bleibende Defizite!
........ was zu beweisen wäre .......
Nein, im Ernst, hast du für diese Aussage eine valide Quelle oder ist das einfach gefühlt so?
Nein, das ist selbstverständlich nicht nur mein Bauchgefühl. Das sind neurobiologische Erkenntnisse.
Du kannst danach googeln und findest viel im deutschsprachigem Raum. Im englischsprachigem wirst du noch mehr finden.
Das ist auch nichts, was jetzt gestern erforscht wurde.
Ich wunder mich, dass das anscheinend hier so neu ist für einige.
In naher Zukunft ist das Basiswissen.
Ich mach mal einen Erklärungsversuch. Früher wusste man nichts von den Vorgängen und hat Hunde oft ohne Sozialisierung aus dem Zwinger raus verkauft. Das kann einem heute noch mit sog. „Bauernhofhunden“ passieren.Da diese Hunde keine Umwelterfahrungen hatten, waren sie oft nicht gut ausbildbar.
Trotz guter Anlagen, wird auch ein Arbeitshund, der mit seiner Umwelt nicht zurechtkommt, Defizite aufzeigen. Zum Beispiel, kann nicht Autofahren, kennt Kinder nicht, hat Übergroße Ängste. ect.Jetzt gucken wir uns das selbe anders rum an. Die Hunde werden nicht abgeschottet, sondern überflutet mit Aussenreizen.
Im Gehirn findet dasselbe statt. Die Nervenbahnen werden wie Autobahnen. Ein Reiz triggert und die Kaskade geht los. Es ist unerheblich, ob es viel zu wenig oder viel zu viel Reize sind, die auf das sehr junge Tier einstürmen.Das Gehirn kann das nicht mehr, nie mehr reparieren.
Man kann die Hunde so führen, das niemand das merkt, aber es ist eine massive Einschränkung.
So ist es leider. -
Naja, aber man kanns als "Der Hund ist kaputt (Gib ihn weg)" interpretieren.
Realistischerweise passiert ungefähr sowas bei sehr vielen Hunden, auch ganz ohne deprivierte Aufzucht oder so, den stinknormalen Allerweltshunden, die man tagtäglivh trifft. Und die sind nicht automatisch komplett desolat, sie hätten bloß eventuell mehr Potential gehabt.
Man kommt selbst mit vielen Tieschutzhunden aus beschissensten Umständen durchaus sehr weit, ohne dass der Hund behindert wirkt. Vielleicht hätte er mehr gekonnt, aber das, was er lernen kann, ist trotzdem beachtlich.
Es ist auch ne Frage der Resilienz usw.
Dass es Auswirkungen hat, wie und unter welchem Stresslevel ein Hund aufwächst, stellt, denk ich, keiner in Frage.
Nur dass Hunde mit weniger optimalem Start halt automatisch kaputt sind. Also kaputt im Sinne von: Mit dem Hund kannst eigentlich überhaupt nix mehr machen.
So kommt es/kann es rüber kommen. Und wenn jemand eh schon unsicher ist, die Abgabe im Raum stand und dann noch jemand sagt: "Hund hin. Kann man nix mehr machen. Is kaputt, bleibt kaputt."
Das flasht mehr, als in der Situation nötig wär.
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........ was zu beweisen wäre .......
Nein, im Ernst, hast du für diese Aussage eine valide Quelle oder ist das einfach gefühlt so?
Nein, das ist selbstverständlich nicht nur mein Bauchgefühl. Das sind neurobiologische Erkenntnisse.
Du kannst danach googeln und findest viel im deutschsprachigem Raum. Im englischsprachigem wirst du noch mehr finden.
Das ist auch nichts, was jetzt gestern erforscht wurde.
Ich wunder mich, dass das anscheinend hier so neu ist für einige.
In naher Zukunft ist das Basiswissen.
Ich mach mal einen Erklärungsversuch. Früher wusste man nichts von den Vorgängen und hat Hunde oft ohne Sozialisierung aus dem Zwinger raus verkauft. Das kann einem heute noch mit sog. „Bauernhofhunden“ passieren.Da diese Hunde keine Umwelterfahrungen hatten, waren sie oft nicht gut ausbildbar.
Trotz guter Anlagen, wird auch ein Arbeitshund, der mit seiner Umwelt nicht zurechtkommt, Defizite aufzeigen. Zum Beispiel, kann nicht Autofahren, kennt Kinder nicht, hat Übergroße Ängste. ect.Jetzt gucken wir uns das selbe anders rum an. Die Hunde werden nicht abgeschottet, sondern überflutet mit Aussenreizen.
Im Gehirn findet dasselbe statt. Die Nervenbahnen werden wie Autobahnen. Ein Reiz triggert und die Kaskade geht los. Es ist unerheblich, ob es viel zu wenig oder viel zu viel Reize sind, die auf das sehr junge Tier einstürmen.Das Gehirn kann das nicht mehr, nie mehr reparieren.
Man kann die Hunde so führen, das niemand das merkt, aber es ist eine massive Einschränkung.
So ist es leider.Verhaltensforschung und Neurowissenschaften sind aber nicht mit Mathematik oder Physik vergleichbar. Wenn es um Lebewesen geht, reden wir immer von approximativen Werten und Normalverteilungen. Da sind solche Absolutaussagen wie "Der Hund behält definitiv bleibende Schäden zurück" und "Das Gehirn kann das nie mehr reparieren" schlichtweg nicht haltbar. Speziell letzterer Satz - wir wissen noch SO wenig über kognitive Funktionen und zu was das Gehirn fähig ist, das ist ein extrem junger Forschungszweig und es kommen ständig neue überaschende Befunde dazu - so etwas zu behaupten, fällt nicht unter seriöse Wissenschaft.
Insofern - nein, mit absoluter Sicherheit können wir über die weitere Entwicklung des Hundes und potentiell dauerhafte Defizite überhaupt keine Aussagen treffen.
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Du meintest Mehrhund ...
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........ was zu beweisen wäre .......
Nein, im Ernst, hast du für diese Aussage eine valide Quelle oder ist das einfach gefühlt so?
Nein, das ist selbstverständlich nicht nur mein Bauchgefühl. Das sind neurobiologische Erkenntnisse.
Du kannst danach googeln und findest viel im deutschsprachigem Raum. Im englischsprachigem wirst du noch mehr finden.
Das ist auch nichts, was jetzt gestern erforscht wurde.
Ich wunder mich, dass das anscheinend hier so neu ist für einige.
In naher Zukunft ist das Basiswissen.
Ich mach mal einen Erklärungsversuch. Früher wusste man nichts von den Vorgängen und hat Hunde oft ohne Sozialisierung aus dem Zwinger raus verkauft. Das kann einem heute noch mit sog. „Bauernhofhunden“ passieren.Da diese Hunde keine Umwelterfahrungen hatten, waren sie oft nicht gut ausbildbar.
Trotz guter Anlagen, wird auch ein Arbeitshund, der mit seiner Umwelt nicht zurechtkommt, Defizite aufzeigen. Zum Beispiel, kann nicht Autofahren, kennt Kinder nicht, hat Übergroße Ängste. ect.Jetzt gucken wir uns das selbe anders rum an. Die Hunde werden nicht abgeschottet, sondern überflutet mit Aussenreizen.
Im Gehirn findet dasselbe statt. Die Nervenbahnen werden wie Autobahnen. Ein Reiz triggert und die Kaskade geht los. Es ist unerheblich, ob es viel zu wenig oder viel zu viel Reize sind, die auf das sehr junge Tier einstürmen.Das Gehirn kann das nicht mehr, nie mehr reparieren.
Man kann die Hunde so führen, das niemand das merkt, aber es ist eine massive Einschränkung.
So ist es leider.Ja, Du hast natürlich recht, wenn du sagst, das es dazu Forschung gibt.
Das Problem ist allerdings, dass sich Erkenntnisse hieraus leider nicht so einfach auf den Einzelfall übertragen lassen. Aber das ist sicherlich jetzt nicht neu. Die Ausprägung im Einzelfall ist, wie eigentlich immer, multifaktoriell basiert, was eine Prognose schwer bis gar nicht möglich macht.
@Lockenwolf hat das sehr gut zusammengefasst:
da muss man sich doch nun wirklich nicht drum streiten. Da spielen einfach mehrere Faktoren zusammen: Genetik, Aufzucht und Prägung, Epigenetik, ... . Manche Hunde haben die Vorraussetzungen Fehler wegzustecken und zu kompensieren andere nicht.
Lebewesen sind mit mathematischen und statistischen Regeln im Einzelfall halt nicht so einfach zu erfassen.
An dieser Stelle wünsche ich dem MiaSophie Team auf jeden Fall alles Gute und dass ihnen fachkundige Menschen zur Seite stehen, die in der Lage sind, sie mit konstruktivem Vorgehen und ohne Schuldzuweisungen zu unterstützen.
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.......... ich misch mich trotzdem mal ein
Da sind solche Absolutaussagen wie "Der Hund behält definitiv bleibende Schäden zurück" und "Das Gehirn kann das nie mehr reparieren" schlichtweg nicht haltbar.
Doch das kann man, weil es so ist.
Allerdings vermute ich, diese Aussage wird unterschiedlich interpretiert, weshalb es hier zu Missverständnissen kommt.
Denn das hier stimmt auch:
wir wissen noch SO wenig über kognitive Funktionen und zu was das Gehirn fähig ist, das ist ein extrem junger Forschungszweig und es kommen ständig neue überaschende Befunde dazu
Werden in der prägeähnlichen Phase bestimmte Zeitfenster nicht genutzt, werden die für dieses Zeitfenster ermöglichten Gehirnfunktionen nicht angelegt.
Auch zerstörte Gehirnareale - etwas durch Schlaganfall, oder einen Unfall - werden nicht wieder aufgebaut; eine Reparatur, im Sinne von: "Zerstörte Bausteine werden ersetzt/erneuert oder wieder aufgebaut" ist nicht möglich.
Was jedoch möglich ist: Das Wunderwerk Gehirn, dieser fantastische lebende Computer, kann neue Verknüpfungen aufbauen, wobei andere Areale und die dort abgespeicherten "Informationen/Fähigkeiten" so miteinander verknüpft und genutzt werden, dass sie zumindest teilweise Verlorenes wieder ausgleichen können.
Auch das ist eine Art Reparatur - nur wird eben der "Originalzustand" hierbei nicht wieder hergestellt.
Mir gefällt die Aussage von Mehrhund, weil sie eben ganz deutlich herausstellt:
Entwicklungsstörungen dürfen nicht bagatellisiert* werden; Es gibt kein "das holt der Alles nach" - denn das ist nicht möglich.
Mit Sinn, Verstand, viel Geduld ... und dem Wissen, trotz aller Mühen auch an Grenzen zu kommen und diese zu akzeptieren, gelingt es natürlich, eine deutliche Steigerung der Lebensqualität für einen betroffenen Hund zu erreichen.
*bagatellisiert - das bezieht sich hier auf niemandem im Thread, und wird von mir erwähnt, weil es zu einfach ist, bei der Problematik von Entwicklungsstörungen nur schwarz und weiß zu denken.
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Naja, aber man kanns als "Der Hund ist kaputt (Gib ihn weg)" interpretieren.
Realistischerweise passiert ungefähr sowas bei sehr vielen Hunden, auch ganz ohne deprivierte Aufzucht oder so, den stinknormalen Allerweltshunden, die man tagtäglivh trifft. Und die sind nicht automatisch komplett desolat, sie hätten bloß eventuell mehr Potential gehabt.
Man kommt selbst mit vielen Tieschutzhunden aus beschissensten Umständen durchaus sehr weit, ohne dass der Hund behindert wirkt. Vielleicht hätte er mehr gekonnt, aber das, was er lernen kann, ist trotzdem beachtlich.
Es ist auch ne Frage der Resilienz usw.
Dass es Auswirkungen hat, wie und unter welchem Stresslevel ein Hund aufwächst, stellt, denk ich, keiner in Frage.
Nur dass Hunde mit weniger optimalem Start halt automatisch kaputt sind. Also kaputt im Sinne von: Mit dem Hund kannst eigentlich überhaupt nix mehr machen.
So kommt es/kann es rüber kommen. Und wenn jemand eh schon unsicher ist, die Abgabe im Raum stand und dann noch jemand sagt: "Hund hin. Kann man nix mehr machen. Is kaputt, bleibt kaputt."
Das flasht mehr, als in der Situation nötig wär.
Ich finde das hier sehr überzeugend und gut getroffen.
Ja, es kann Schäden angerichtet haben. Hat es höchstwahrscheinlich.
Aber: diese Schäden müssen nicht so gravierend sein, dass aus dem Hund niemals ein entspannter Hund wird und werden es sehr wahrscheinlich auch nicht sein - wenn man das Verhalten jetzt ändert und sich Hilfe sucht.
Einfach das "vielleicht hätte er ursprünglich mehr Potential gehabt, als er jetzt hat, was aber nicht bedeutet, dass man mit dem Hund gar nichts mehr erreichen kann" .
Es gibt einfach einen gigantischen Unterschied zwischen "wird sie wohl etwas Potential gekostet haben" und "kannste nichts mehr mit machen".
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Ist es wirklich möglich das nach nur 8 Wochen falscher/Zuviel Beschäftigung bleibende Schäden im Hirn entstehen?
Bedeutet das das mein Hund für immer so unruhig und aufgedreht sein wird? Wird agility später überhaupt möglich sein?
Wir machen uns wirklich Gedanken darum ob wir die nächsten Jahre so mit ihr leben können wenn sich das nicht mehr bessert es zehrt sehr an unseren Nerven und auch ihr geht es aktuell nicht gut damit. Man merkt richtig wie erschöpft sie ist von dem ewigen rumrennen, bellen, alles ankauen und beißen.
Wenn das ganze nach ein paar Wochen gegessen ist ist es ja kein Problem, aber wenn da Schäden entstanden sind und das so bleibt müssen wir eine Entscheidung treffen ob wir die richtige Familie für sie sind.
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Bleibende Schäden? Ja. Die kommen einfach unfassbar schnell und bleiben halt, wie der Name sagt.
Dass du deswegen aber niemals Agility mit ihr machen kannst und sie sich nie entspannen wird, glaube ich nicht. Jetzt wird es erstmal eine Weile dauern, bis sie runterkommt. Aber sie kann das auf jeden Fall noch lernen.
Ich würde euch aber wirklich empfehlen, euch an eine der hier empfohlenen Hundeschulen zu wenden und euch einfach mal mit denen zu unterhalten und dort Hilfe zu suchen. Ich nehme an, sie ist euer erster Hund, wenn man dann direkt zu Anfang so viel falsch macht, kann das unglaublich hilfreich sein. Auch, damit nicht nur irgendwelche Forumsleute dir hier Tips geben, sondern du auch mal wirklich mit jemandem reden kannst.
Ich denke definitiv, ihr könnt das noch gut schaffen - wenn ihr alle an einem Strang zieht, deine Eltern dich unterstützen, ihr es lieber zu langsam als zu schnell angeht, geduldig seid, und euch kompetente, professionelle Hilfe sucht.
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