Was haltet ihr von Vor- und Nachkontrollen?

  • Es gibt doch überall schwarze Schafe, natürlich auch bei den Vereinen und Vorkontrollen.

    Nur weil es ein paar Vereine mit dämlichen forderungen (Hunde dürfen nicht auf die Couch) und unqualifizierte VK gibt (selbst erst seit 3 Monaten Hundehalter), ändert das nichts daran, das VK im Allgemeinen ein wichtiger Schutz für Hund+Interessent sind.


    Wohnsituation und persönliche Belastungen (wie schwere psychische Störungen, ...) zu erfragen, halte ich auch nicht für übergriffig.

    Jemand, der ein Tier vermittelt hat die Pflicht und das Recht sich zu erkundigen, ob es dem Tier dort auch gut geht.

    Gehaltsnachweis zu verlangen finde ich etwas unnötig, weil der nicht aussagekräftig ist. Hohe Schulden wäre für mich ein Grund, den Hund nicht zu vermitteln - jedoch kann ein Bänker genauso hohe Schulden haben, wie ein Friseur ...

    Eine Überprüfung der Schufa (heißt das so?) fände ich angebracht.


    Ein Versicherungsvertreter, ein Kreditgeber, ein Handyverkäufer ... hat das Recht meine Finanzen aufs kleinste zu Prüfen, damit ich meinen Verpflichtungen (Zahlung) auch nachkommen kann.


    Genauso hat ein Hundevermittler das Recht, zu prüfen ob ich meiner Verantwortung dem Hund gegeüber nachkommen kann


    Gebe ich meinen Hund in Betreuung, schaue ich mir die Wohnsituation vorher vor Ort auch an.

    Gehe ich mit meinem Hund in die Hundeschule, schaue ich mir die arbeitsweise dort idealerweise auch schon im Vorfeld an.

    Gebe ich mein Kind in den Kindergarten/Schule, schaue ich auch ganz genau, ob es dort auch gut aufgehoben ist.


    Für einen Hundevermittler, der Verantwortung für "seine Tiere" übernommen hat, ist es doch nur verstädnlich wenn er sicher gehen will, dass diese in gute Hände kommen.

  • Meine Suche nach Hund aus dem Tierschutz ist gute 6 Jahre her.

    Ich habe mehrere angeschrieben, mir mehrere Fragebögen durchgelesen usw.
    das was hier geschrieben wird (nachweise über Gesundheit, stets auf die Couch dürfen usw, ...) kenne ich gar nicht.


    Ich will nicht abstreiten dass es sowas nicht gibt,

    Jedoch würde ich mich gerne selbst davon überzeugen.

    Damals waren zumindest Fragebögen und Anforderungen allgemein und öffentlich auf den Vereinsseiten.


    Wenn jemand genau weiß "Der Verein hat absurde Anforderungen an die Interessenten!"
    könnte dann die Seite nicht verlinkt werden, damit man es selber nachlesen kann und man das Ganze nicht nur "vom Hörensagen her" beurteilen muss?


    Zur Nachkontrolle:

    unangekündigt muss man gar niemanden rein lassen (nicht mal das Jugendamt muss vei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung reingelassen werden). schade dass es Vereine gibt, die da Druck ausüben an die Interessenten.

    So lange man das nicht durchziehen kann, was man beabsichtigt (reinr echtlich), verhält man sich einfach nur unglaubwürdig ...


    Die Vorkontrolle bei mir war mit Termin.

    Nachkontrolle war vorher angekündigt, ist aber nicht mehr dazu gekommen - denn es hat alles gut geflutscht und der Verein (die 2 Leute mit denen ich Kontakt hatte) hatten wohl ein gutes Bauchgefühl bei uns.

    Sie haben drum gebeten dass ich mich 1 Tag nach der Aufnahme des Hundes telefonisch bei ihnen melde - berichten wie die erste Nach war, wie es uns allen geht usw.

    Das war wohl die "Nachkontrolle" bei uns.

  • Wenn die Tierschützer den Hund erstmal gegen eine Schutzgebür verkauft haben gehört der Hund dem Interesenten, dann können die Tierschützer auch nur das Vererinäramt rufen wie alle anderen Privatpersohnen auch und mal ehrlich, wie oft kommt es wirklich vor das sich jemand einen Hund aus dem Tierschutz holt um ihn dann wirklich so Tierschutzrelevant zu behandeln das das Veterinäramt einschreitet...?

    Bei vereinbarter Probezeit mit vereinbarter Nachkontrolle kann ich das Tier wieder mitnehmen - denn dann gehört es demjenigen nicht, sondern die Schutzgebühr wird erst später entrichtet. Aber auch so hab ich durch eine Nachkontrolle wenigstens die Möglichkeit, nochmal zu schauen und gegebenenfalls das Vet-Amt zu verständigen.


    Ich kenne zudem genug Fälle, da war das Tier aus dem Tierschutz einfach Image / Aushängeschild. So a la "Ich habe ein Tier gerettet, man bewundere mich!"


    2 Papageien "gerettet" - Wasserschüssel bestand zu 90 Prozent aus verkrustetem Vogelkot. Wasser und Futter gab es maximal aller zwei Tage frisch. Die beiden kamen nie aus dem Käfig raus. Aber sie waren doch gerettet!


    Hund "gerettet" - voller Zecken, Flöhe, abgemagert, Mammatumore. Nach der "Rettung" wohlgemerkt. Davor war das Tier gepflegt. Fiel dann tot im Wald um, weil ein lange Zeit bekanntes Herzleiden unbehandelt blieb.


    Katze "gerettet" - die elendig an eiternden Wunden am ganzen Körper verstarb und nicht zum Tierarzt kam. Schließlich hatte man sie doch schon gerettet aber dann auch noch Geld für Tabletten bezahlen.... nö


    Katzen "gerettet", die sich vor Knoten im Fell nicht mehr bewegen konnten. Die waren gebürstet und gepflegt bei Abgabe - aber die "Retter" haben sie einfach nicht gebürstet, sondern verwahrlosen lassen.


    Und jetzt der Knaller: Alle Tiere aus diesem Beispiel waren in einer Familie, die so ein großes Herz für Tiere hat. Und nie von dem TS-Verein kontrolliert wurde. Aber dann vom Vet-Amt nach einem privaten Hinweis. Es folgte die Abnahme der Tiere.


    Und dann haben sie sich neue angeschafft.... Mussten ja nur zum Vermehrer und nem anderen Verein gehen, der eben nicht kontrolliert.



    Ich könnte jetzt noch ne ganze Weile weitere Beispiele bringen und genau deswegen befürworte ich Kontrollen. Und genau deswegen kann ich auch nicht mehr als Pflegestelle, Vermittler und "Kontrolleur" agieren - weil so viele "gute Samariter", die die Tiere "retten" einfach das Label haben wollen: "Ich habe ein Tier aus dem Tierschutz! Ist das nicht toll von mir?!" Nur bei der Haltung ist es ihnen dann herzlich egal, wie das Tier so lebt.

  • Ich kann den Grund für VK und NK total nachvollziehen, man möchte einfach sicherstellen, dass das Tier einen guten Platz bekommt. Absolut verständlich und auch sehr lobenswert :nicken:

    Bei all der Emotionalität ist es aber dennoch ein Verkauf. Und ab dem Zeitpunkt, an dem das Tier jemand anders gehört, geht das den Vorbesitzer nichts mehr an. Ja, auch, wenn es ein Lebewesen ist. Ja, auch, wenn man schon ganz viele Lügner enttarnt hat. Das ist der Deal eines Verkaufs.


    Noch dazu kommt, dass die Kontrollen total subjektiv sind. Jeder hat seine eigenen NoGos und MustHaves. Der eine findet es okay, wenn kein Garten vorhanden ist, bei dem nächsten ist es ein Muss. Der eine findet 6 Stunden alleine bleiben im Rahmen, der nächste findet alles über 4 Stunden tierschutzwidrig. Im Grunde bin ich dem Gutdünken der Kontrollperson ausgeliefert :ka:


    Absolut OT: Ich finde es immer spannend, dass bei Kindern wesentlich seltener so ein Trara gemacht wird. Jemand bekommt ein Kind - ja super, gratuliere! Jemand möchte einen Hund - hast du dir das eh überlegt, hast du eh genug Zeit, kannst du überhaupt einen Hund erziehen, ein Hund lebt 15 Jahre, wie schauen eigentlich deine Finanzen und deine Wohnung aus? :ugly:

  • Bei vereinbarter Probezeit mit vereinbarter Nachkontrolle kann ich das Tier wieder mitnehmen - denn dann gehört es demjenigen nicht, sondern die Schutzgebühr wird erst später entrichtet

    :emoticons_look: Also das wäre nicht meins.....

    Nachkontrolle find ich auch immer schwieriger als Vorkontrolle.



    Wie lange haben bei euch den die Vorkontrollen gedauert. Ich war in 20min durch |) bei den Interessenten. Im Haus die Orte angeguckt wo der Hund hin soll. Garten angeguckt. Noch mal 5-10min mit den Leuten geredet und noch mal über Pupertiere, Alleinbleiben und den nicht ausbruchssicheren Garten geredet - fertig. :ka:

  • Vor-und Nachkontrollen...ja, auf jeden Fall, wenn sie denn tatsächlich und fachkundig korrekt gemacht werden.


    Bei uns wurde vor ein paar Jahren eine Vorkontrolle gemacht, als wir einen dreibeinigen rumänischen Hund aus dem Tierheim holen wollten...das lief entspannt und nett ab. Es wurde nach der Größe der Wohnfläche und des Gartens geschaut, nach der Umzäunung des Gartens und nach eventueller Betreuung während des Urlaubs gefragt.. Fand ich legitim und angebracht. Gut, mit dem Hund hats dann nicht funktioniert, was aber mit der Vorkontrolle nix zu tun hatte.

    Vor ganz vielen Jahren, als wir unsere Hundeomi aus dem TH geholt haben, lief das komplett anders. Wir hatten uns für das Hundemädchen entschieden, Papiere wurden fertig gemacht, wir sind zum nächsten Bankautomaten und haben Geld geholt, Gebühr bezahlt und nach zwei Stunden waren wir mit Hund wieder zu Hause. Nachkontrolle lief ca. ein halbes Jahr später so ab, dass eine nette Dame bei uns anrief, um einen Termin zur Nachkontrolle zu vereinbaren. Betsy bellte während des Telefonates, Dame fragte, ob das der betreffende Hund sei, als ich das bejate, war sie zufrieden, Hund lebt und kann bellen, Nachkontrolle war damit erledigt. Das fand ich dann doch etwas lasch.

  • Was sind denn Anzeichen, dass man sich kein Tier leisten kann, die man bei einer Vorkontrolle sehen kann? Also jetzt ohne Spaß, das würd mich echt interessieren. Vielleicht Billigfutter-Dosen? Oder ein altes Auto? Oder ein leerer Kühlschrank (wobei das schon etwas übergriffig wär, das zu kontrollieren, meiner Meinung nach)?

    Wenn die Wohnung sehr runtergerrockt ist (vergilbte Wände, beschädigte Möbel) z.B.

    Mich interessiert nicht, was im Kühlschrank ist, welches Auto gefahren wird. Ich hab noch nie einen Schrank geöffnet oder auch nur eine Tür - ich hab manchmal gefragt, ob es in Ordnung wäre, wenn ich eine kleine Führung bekomme. Oft musste ich das gar nicht, sondern es war "wir zeigen mal fix rum" oder ich bin halt zum Kaffee in die Küche hinterhergedackelt und dabei fallen einem ja automatisch Sachen auf - dann ein Gespräch, ein paar Fragen von beiden Seiten.


    Aber wenn ich in die 30 qm Wohnung komme, wo alles ungepflegt ist.... da stell ich das schon in Frage, ob derjenige gerade ein Tier stemmen kann oder man vielleicht erstmal an anderen Stellen helfen sollte.

    Aber da gehts doch schon los... was ist denn für dich ungepflegt, wann sind Möbel beschädigt? Wie kannst du 100%ig von der Wohnung auf das Einkommen schließen? Ich hab lange Zeit in einer 1-Zimmer-Souterrainwohnung gelebt, obwohl ich Vollzeit im öffentlichen Dienst arbeite und mir auch gut eine 4-Zimmer-Wohnung hätte leisten können. Mein Möbel waren von Ikea und einige davon hatten auch Macken, weil sie schon das ein oder andere Mal mit umgezogen sind. Was sagt das über mich aus? Daß ich meine Prioritäten anders setze. Das ist alles. Ich habe keinen Wert darauf gelegt, viel Miete zu zahlen, wenn ich doch nur in der Wohnung bin um da zu schlafen. Mittlerweile lebe ich mit meinem Partner zusammen in einer größeren Wohnung. Die Möbel sind teilweise noch die selben. Wir haben genug Einkommen, daß wir uns ein Haus mieten könnten. Wollen wir aber nicht. Und nun?

  • Jemand bekommt ein Kind

    Dann versuch das doch mal mit einer Adoption... hingehen, Kind mitnehmen und fertig.. bestimmt.


    Bei all der Emotionalität ist es aber dennoch ein Verkauf.

    Und auch bei einem Verkauf hat der Käufer das Recht den Verkäufer zu prüfen. Es gibt Widerrufsrechte etc. pp.


    Noch dazu kommt, dass die Kontrollen total subjektiv sind.

    Deswegen sagte ich ja, es fehlt an offiziellen Regelungen und Standards. Ob ein Hund nun auf das Sofa darf oder nicht, das ist Frage des persönlichen Stils, aber das Futter und medizinische Versorgung gewährleistet werden kann, das ausreichend Platz da ist, das eine tiergerechte Haltung stattfindet, solche Sachen kann man sicher stellen.

  • @Dakosmitbewohner Ich habe auch nie von einer Adoption gesprochen, das hätte ich vielleicht dazuschreiben sollen. Ich dachte, das wäre offensichtlich :smile:

    Von dem abgesehen, dass es nicht einmal ganz ernst gemeint war.


    Zum Überprüfen: Ja vorher in gewissen Bereichen schon. Nachdem der Verkauf rechtsgültig abgewickelt wurde, nicht mehr bzw. nur mehr unter sehr bestimmten Umständen.

  • Ich habe auch nie von einer Adoption gesprochen, das hätte ich vielleicht dazuschreiben sollen. Ich dachte, das wäre offensichtlich :smile:

    Von dem abgesehen, dass es nicht einmal ganz ernst gemeint war.


    Zum Überprüfen: Ja vorher in gewissen Bereichen schon. Nachdem der Verkauf rechtsgültig abgewickelt wurde, nicht mehr bzw. nur mehr unter sehr bestimmten Umständen.

    Ich habe ganz bewusst die Adoption ins Spiel gebracht, Kinder kann man selber "machen" Hunde eher nicht:pfeif:


    Und diese sehr bestimmten Umstände für eine Prüfung nach dem Kauf kann man mühelos herstellen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!