Was haltet ihr von Vor- und Nachkontrollen?

  • dass man lieber Ratschläge gibt als bekommt.

    Jupp

    Mal ganz abgesehen davon, dass ein Laie überhaupt nicht beurteilen kann, ob und wie eine bestimmte Krankheit die Fähigkeit dem Hund ein artgerechtes Leben zu bieten einschränkt oder nicht.


    Also, wenn sich jemand schon selbst nicht wirklich versorgen kann, abhängig ist, die Wände voll schreibt, Möbel zerschlagen hat, nicht mehr in der Lage ist, einfache Alltagsanforderungen zu erledigen - soll ich das Tier da lassen oder einen Arzt hinzitieren, der mir dann erzählt, was mir auch der gesunde Menschenverstand sagt?! Und der vermutlich keine Ahnung von der Versorgung eines Tieres hat.


    Es gibt einfach Fälle und auch Krankheiten, da ist ein soziales Netz gefragt und/oder ein Tier einfach fehl am Platz.

    Um das zu wissen, benötigt man keinen Doktortitel vorm Namen. Dieses Wissen gibt es durch Anlesen, Erfahrung, Hinschauen.


    Eine meiner letzten Pflegekatzen hab ich übrigens genau aus so einer Situation. Ärzte meinten, der Schizophrene braucht dringend eine Katze. Da kann er sich kümmern, hat was zu tun, muss Verantwortung übernehmen. Ich hab gesagt, das ist Schwachsinn. Soll ich mal zeigen, wo und wie das Tier rausgeholt wurde? Die Fotos von beschrifteten Wänden und traumatisierter Katze habe ich noch. Oder die anderen davor, wo "Experten" meinten, dass sei gut so und ich als dummer Laie dann die Tiere wieder raushohlen durfte. Während die Experten zwar Geld für ihre Meinung bekamen aber keine Ahnung und keine Arbeit damit hatten....

  • Phonhaus

    Zitat

    Abgesehen davon hat's, finde ich, auch schon ein Geschmäckle, Leuten, die sich ehrenamtlich engagieren, von vorneherein mangelnde Kompetenz oder Befangenheit zu unterstellen.



    Ob Ehrenamtliche Kompetenzen haben oder nicht bzw welche, kann man bloß meistens schlichtweg nicht beurteilen. Möglich ist alles von bis.

    Das schmälert die Kenntnisse Einzelner nicht, aber es gibt kaum "Qualitätskontrolle".


    Ein gefördertes Tierheim arbeitet zumindest nach einigermaßen überprüfbaren Kriterien, viele Vereine nicht.


    Und da ist "Organisation" ein Begriff, der zuviel impliziert. Genug Vereine haben ihren Sitz an der Privatadresse von jemandem.


    Da quasi zu erstrebenswert zu finden, wie straalster, glaub ich, sinnvoll fänd, Zugriff auf private Daten wie SchufaEintrag zu kriegen, find ich dagegen höchst unlustig.


    Das bedeutet nicht, dass jeder, der sich im Tierschutz engagiert, nix kann, übergriffig handelt oder sonstwas, es bedeutet für mich u. a. bloß, dass Tierschutz häufig so organisiert ist, dass sensiblere Daten dort nix verloren haben.

  • Naja, bei Kindern gibt es doch die U-Untersuchungen, in einer guten Betreuungseinrichtung wie Kindergarten, Krippe, Schule usw sind die Angestellten auch darin geschult Vernachlässigung zu erkennen und beim Jugendamt anzuzeigen. Klar rutschen Kinder auch durch dieses System aber bei Tieren gibt es nicht so ein engmaschiges Netz der Gesellschaft.


    Vor-und Nachkontrollen im TS finde ich deshalb prinzipiell eher gut. Aber nur wenn der Verein auch gut ist. Genau wie es schlechte Züchter gibt, die auch nur gewinn gewinnorientiert denken und das Minimum an Untersuchungen etc bezahlen um halbwegs seriös zu wirken, gibt es auch schlechte Tierschutzorgas


    Beispiel was ich schon selbst erlebt habe:

    Es wird eher die Wohnuns-/Hauseinrichtung beurteilt statt das Material für die Tiere. Ein guter Verein hält die "Kontrolleure" dazu an auf eine gewisse Sauberkeit zu achten. Logo. Eine chaotische Küche inklusive 5 dreckiger Teller und 2 Töpfen etc sind da aber nicht dass Probleme wenn man gerade erst mit dem Mittag fertig geworden ist und noch nicht aufgeräumt hat. Wäscheberge sollten auch egal sein. Wenn aber alles überhand nimmt....


    Wichtig ist dass Fütternäpfe, Kratzbaum/-Klo, ein erforderlicher Gartenzaun etc vorhanden sind. Um welches Tier geht es, was sind die Bedürfnisse des Tieres? Und da sollte es auch egal sein ob das KaKlo eine Ikeabox ist oder 100 Euro gekostet hat.

    Ein guter Verein hat keine überzogenen Vorderungen. Da wird nicht vorgeschrieben was gefüttert werden muss oder ein Kontoauszug verlangt. Und wenn etwas besonderes gefordert wird, dann wird es klar und deutlich in dem Beratungsgespräch kommuniziert und nicht erst bei der Vor-/Nachkontrolle. Z.B wenn ein Tier Aufgrund einer Erkrankung ein spezielles Futter bekommen muss. Dann ist das aber auch tierärztlich abgeklärt.


    Ich habe genauso häufig gute Kontrollen erlebt wie schlechte. Wenn man sich etwas informiert, wie man es auch tun würde bei einem Züchter, dann findet man eine gute Orga und hoffentlich auch ein passendes Tier.

  • straalster

    Zitat

    Soll ich jetzt Leuten, die richtig knapp bei Kasse sind und kein Dach überm Kopf haben auch noch Tiere vermitteln?! Damit sie noch ne Sorge mehr haben und noch einen Bauch mehr zu füllen haben?

    Theoretisch ja.


    Sonst simma nämlich sehr schnell bei Tierhaltung als Luxusgut.

    Ein Weg, den die voranschreitende Entwicklung in der Tiermedizin zb schon ebnet.


    Tierhaltung nur noch mit 17 Versicherungen und 100.000 Euro am extra Hundekonto. Wer Supermarktfutter füttert oder die 23 Jahre alte Katze nicht intensivmedizinisch versorgen lässt, ist dann irgendwann nicht mehr tragbar als potentieller Tierhalter.

  • Und praktisch werde ich erstmal dem Menschen helfen und ihn nicht noch tiefer in Probleme stürzen. Und ein Tier in die Armut oder Obdachlosigkeit vermitteln? - Nö.


    Tierhaltung ist im überwiegenden Anteil der Fälle ein Luxus und das sollte auch mal so verstanden werden. Es ist ein Privileg.

  • Tierhaltung ist im überwiegenden Anteil der Fälle ein Luxus und das sollte auch mal so verstanden werden. Es ist ein Privileg.

    Was mich daran wirklich interessiert. Wer entscheidet, wer sich diesen Luxus leisten darf und wer nicht?


    Klar gibt es viel Elend, aber wieso soll jeder der kein eigenes riesiges Sparkonto nur für Tierarztrechnungen hat am liebsten gar kein Tier halten dürfen?

  • Und diese sehr bestimmten Umstände für eine Prüfung nach dem Kauf kann man mühelos herstellen.

    Könntest du mir das schnell aufdröseln, welche Umstände du meinst?

    Darauf beziehst du dich? Nun man kann ganz einfach eine "Probephase" im Kaufvertrag definieren, eine einfache Klausel die besagt das das Tier erst nach bestandener Nachkontrolle den Besitzer wechselt.

    Das dann natürlich auch das Geld wieder den Besitzer wechselt ist klar.


    Nun kommt es bei Kindern halt seltener zu Beißvorfällen als bei Hunden. :D

    Da wäre ich gar nicht so sicher, aber es wird so selten dem OA gemeldet:lol:

  • Tierhaltung ist im überwiegenden Anteil der Fälle ein Luxus und das sollte auch mal so verstanden werden. Es ist ein Privileg.

    Was mich daran wirklich interessiert. Wer entscheidet, wer sich diesen Luxus leisten darf und wer nicht?


    Klar gibt es viel Elend, aber wieso soll jeder der kein eigenes riesiges Sparkonto nur für Tierarztrechnungen hat am liebsten gar kein Tier halten dürfen?

    Es ist doch eigentlich ganz einfach - wie so oft im Tierarztrechnungs-Thread vermerkt - wer es sich nicht leisten kann, kann es sich nicht leisten. Ist so.


    Wenn ich mir kein Auto kaufen kann, nicht genug Geld für Benzin oder Versicherung und Steuer habe - tja, dann hab ich halt kein Auto. Genauso wie ich aus der Wohnung fliege, wenn ich keine Miete bezahle oder nix zu Essen habe, wenn ich dafür nicht bezahlen kann :ka:


    Und meiner Meinung noch sollte es nicht die Lösung sein, dass Tiere in der Anschaffung günstig und für jeden zu haben sind. Damit werden sie nämlich zur Wegwerf-Ware.

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