Was haltet ihr von Vor- und Nachkontrollen?

  • Jetzt bin ich doch mal neugierig geworden, ob das mit dem Recht auf unangemeldete Nachkontrolle Usus ist oder doch eher einzelne Fälle von Übertreibung, und ich habe mal nach einem Muster-Tierschutzvertrag gesucht:


    https://alles-und-umsonst.de/daten/Schutzvertrag.pdf


    Wenn die Absätze von 7 abwärts nicht absolut übergriffig sind, dann weiß ich nicht, was sonst.


    Und wenn sowas schon Bestandteil eines Muster-Standardvertrages ist, scheint es ja so selten nicht zu sein? Ich würde jedenfalls mit Sicherheit auf das Tier verzichten, bevor ich sowas unterschreibe - und das sicher nicht, weil ich irgendwas zu verbergen hätte.

  • Also wenn jemand am Zustand meiner Möbel ablesen möchte, ob ich als Hundehalter geeignet bin... Da würde ich nicht mal ne Topfpflanze bekommen :hust:


    Und bei der Nachkontrolle hat meine Hündin der netten Frau gleich mal einen Müsliriegel aus der Handtasche geklaut |) Ich bin also direkt aufgeflogen, dass der Hund bei mir offensichtlich nix zu fressen bekommt.


    Ich kenne Nachkontrollen auch eher als kurzes Hunde streicheln und fragen, ob alles gut läuft, ob man vielleicht bei irgendwas Hilfe braucht und fertig.

  • Würde ich auch nicht unterschreiben und ist auch meines Wissens nach nicht rechtskräftig mit den Klauseln.

  • Vor allem ist ein solcher Vertrag nichtmal das Papier wert, auf dem er verfasst wurde. Welche Rechte will der TS-Verein an einem Tier haben, das in das Eigentum des Käufers übergegangen ist? :ugly:

  • Ich kenne Nachkontrollen auch eher als kurzes Hunde streicheln und fragen, ob alles gut läuft, ob man vielleicht bei irgendwas Hilfe braucht und fertig.


    Wobei man das eben nicht im Wohnzimmer des neuen Eigentümers machen muss.

    Das kann man auch am Telefon machen.

  • Übrigens, da dieses Argument in solchen Diskussionen ja regelmäßig auftaucht: Züchter, die nur eine schnelle Mark machen wollen und deshalb auf Kontrollen verzichten, kann man, wenn man Interesse daran hat, ebensoschnell aussortieren.


    Mit der Frage nämlich, ob sie bereit wären, im Kaufvertrag schriftlich zuzusichern ,dass sie den verkauften Hund in einem absoluten Notfall lebenslang zurücknehmen und ggfs. neu vermitteln.


    Und nein, das geht nicht nur bei unproblematischen Kleinrassen - meine Hovawart-züchtenden Freunde machen das seit fast 20 Jahren so und haben schon mehreren ihrer Welpen später zur Seite gestanden.


    Das nur zum Thema: Züchter können im Gegensatz zum TS auf Nachkontrolle verzichten, weil sie ja bloß kassieren und es ihnen egal ist, was aus dem Tier wird.

  • Nachkontrolle ist halt ein doofes Wort.

    Mittlerweile hat es sich bei den meisten Tierschutzvereinen herumgesprochen, dass es dafür keine rechtliche Grundlage gibt.

    Auch wir rufen nach Abschluss der Vermittlung noch mal bei den neuen Besitzern an. Dazu kommt es aber in höchstens der Hälfte der Vermittlungsfälle, eher weniger, weil die VK, die immer auch die Pflegestelle ist, oft spontan nochmals zu einem Kaffee eingeladen wird. So schlimm kann also die vorangegangene VK nicht gewesen sein.

    Ich verstehe, dass Menschen nicht mit Tierschützern können. Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, einen Hund zu bekommen.

  • Ja mei, muss doch keiner mitmachen, der es nicht will.


    Wie in dem anderen Thread auch, lese ich hier einfach nur viel Kritik und Gemecker aber kaum Vorschläge zur Verbesserung der Situation.


    Der Grundtenor scheint immer wieder zu sein: "Am besten werden Tiere ohne Kontrolle jedem gegeben. Dann hat man auch gleich noch einen Grund zum Aufregen, warum denn um Gottes Willen dieser Hund in diesem Zuhause gelandet ist, wenn was passiert. Und dem potenziellen Käufer Fragen stellen ist immer böse, übergriffig und sinnlos."


    Meine Meinung ist das nicht.


    Übrigens, da dieses Argument in solchen Diskussionen ja regelmäßig auftaucht: Züchter, die nur eine schnelle Mark machen wollen und deshalb auf Kontrollen verzichten, kann man, wenn man Interesse daran hat, ebensoschnell aussortieren.


    Mit der Frage nämlich, ob sie bereit wären, im Kaufvertrag schriftlich zuzusichern ,dass sie den verkauften Hund in einem absoluten Notfall lebenslang zurücknehmen und ggfs. neu vermitteln.

    Inwiefern sollte das irgendjemand aussortieren? Ein bekannter Züchter verdient auf diese Weise recht häufig doppelt an den Hunden.

    Hund sinnlos vermitteln, wo schon klar ist, dass er zurückkommt. Kaufpreis bekommt der Käufer natürlich nicht zurück aber der Züchter kann nochmal neu verkaufen. Inwiefern das ein Qualitätsmerkmal sein soll - sofern der Züchter den Hund nicht zurückkauft - erschließt sich mir nicht.

  • Ein normales Kennenlernen im Tierheim fände ich zum Beispiel völlig in Ordnung. Auch vorher öfter mal den Hund zu besuchen und mit ihm spazierengehen. Wenn ich aber jemanden zur Kontrolle in meine Wohnung lasse, dann nur jemanden, der das nach völlig objektiven Maßstäben beurteilt. Von mir aus auch jemand vom Veterinäramt. Eine neutrale dritte Person, die auch entsprechend fachlich ausgebildet ist. Da wäre ich auch bereit, die Kontrolle zur normalen Abgabegebühr zusätzlich zu bezahlen.

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