Was haltet ihr von Vor- und Nachkontrollen?

  • Inwiefern sollte das irgendjemand aussortieren? Ein bekannter Züchter verdient auf diese Weise recht häufig doppelt an den Hunden.

    Hund sinnlos vermitteln, wo schon klar ist, dass er zurückkommt. Kaufpreis bekommt der Käufer natürlich nicht zurück aber der Züchter kann nochmal neu verkaufen. Inwiefern das ein Qualitätsmerkmal sein soll - sofern der Züchter den Hund nicht zurückkauft - erschließt sich mir nicht.

    Weil im Vertrag in der Regel ein Vorkaufsrecht vereinbart wird, sprich der Züchter bekommt den Hund nicht für lau zurück.

    Wie in dem anderen Thread auch, lese ich hier einfach nur viel Kritik und Gemecker aber kaum Vorschläge zur Verbesserung der Situation.

    Mein Vorschlag zur Verbesserung: Die Person, die den Hund betreut (idR die Pflegestelle/Tierpfleger) hat die Sachkunde nach Paragraph 11 TierSchG und bringt den Hund bei mir vorbei. Dann kann der Hund mit seiner Bezugsperson das neue zu Hause erkunden und die Person ihm dabei Halt geben. Ganz ohne Kontrolle oder Belehrung, dafür aber mit weiteren Infos zum Charakter und den Besonderheiten des betreffenden Hundes. Und ein Gespräch mit jemandem, der zumindest etwas Ahnunung von diesem Hund im speziellen hat.

  • Genau, eine Pflicht den (reservierten) Hund X Mal zu besuchen bevor er ausziehen darf finde ich zig Mal logischer als Kontrollen.

    Wer schnell einen billigen Hund will macht das nicht.


    Außerdem könnte man sehen wie die Interessenten mit dem Hund interagieren, ob der Hund sich ihnen gerne anschließt, welche Probleme auftauchen und ob die Interessenten damit umgehen können.


    Das würde mich als Vermittler viel, viel mehr interessieren als die Wohnungssituation.




    Edit: und den Hund von der Bezugsperson vorbeibringen zu lassen finde ich nach Absprache auch okay.

  • Ich glaube kaum, dass ein Züchter in irgendeiner Weise an älteren Rückläufer-Hunden verdienen kann. Der letzte ,den meine Freunde zurückgeholt haben ,war ein neunjähriger Hovawartrüde, dessen Besitzerin plötzlich gestorben ist. Er war ziemlich traumatisiert, weil er zwei Tage neben der Toten gewacht hatte - ich brauche wohl kaum zu erwähnen, wie hoch da der Marktwert und die Gewinnspanne sind?

    Die Züchterin meines Terriers hat eine kastrierte alte Hündin auf eigene Kosten aus Italien zurückgeholt, und ich glaube kaum, dass sie an deren Weitervermittlung üppig verdient hat. Sie trägt übrigens für weitervermittelte ältere Hunde auch Tierarztkosten. Zugegeben, sie ist ziemlich wohlhabend, aber sonst sollte man meiner Meinung nach auch nicht züchten.


    Für mich ist das jedenfalls ein absolutes Qualitätsmerkmal, wenn mein Hund, falls alle Stricke reißen, nicht auf den Tierschutz angewiesen ist. War durchaus mit kaufentscheidend.


    Aber jetzt geraten wir, fürchte ich, ins OT, also lassen wir's lieber.

  • Bekannte von mir hatten eine Vorkontrolle. Die Frau gehörte gar nicht zu dem Tierschutzverein, der den Hund vermittelt hat, sie hat das ehrenamtlich für jeden Verein gemacht, der gefragt hat, und kannte den Hund also gar nicht.

    Bei der VK wurde nur darauf geachtet, dass die Wohnsituation so ist wie angegeben und dass der Name auf dem Klingelschild wirklich mit dem aus dem Fragebogen übereinstimmt. Es scheint häufiger vorzukommen, dass sich Leute die Häuser von Freunden für so einen Besuch borgen?!

    Außerdem wurden wohl noch gezielte Fragen gestellt zur geplanten Ernährung des Hundes. Qualifiziert war die Frau dadurch, dass sie selbst jahrzehntelang Hundehalterin war. Mehr aber auch nicht :)

  • ich fänd ne Kontrolle an sich eben auch nicht schlimm, wenn geguckt wird, dass Hund und zukünftiger Halter zusammen passen.

    Abklopft, was man vom zukünftigen Hund erwartet und ggf auch auf besonderheiten hinweist, fragt, ob man sich dieser Problematik bewusst ist, abfragt, ob man zur Not nen Trainer an der Hand hat, der helfen kann, ect pp.

    Und das kann man, ganz ehrlich auch bei Telefonaten klären, oder wenn die zukünftigen Halter den Hund kennen lernen.


    es spricht eigentlich gar nix gegen eine objektive kontrolle im Vorfeld.

    Aber, auch du straalster urteilst nicht objektiv. Du urteilst anhand von Möbeln, holst hinten rum informationen ein, die dich eher nix angehen...

    Das ist übergriffig und ein No Go.



    Im TS ist das meiste einfach nur Willkür.

    Man sucht ne eierlegende Wollmilchsau für die Tiere. Aber, die eierlegende Wollmilchsau gibts weder beim Mensch, noch bei Tier.


    Aber selbst Menschen, die nahezu Perfekt für einen bestimmten Hund sind, werden diese nicht bekommen, wenn sie den Idealvorstellungen einer TS-ORga, oder einer VK entsprechen.

  • Der Grundtenor scheint immer wieder zu sein: "Am besten werden Tiere ohne Kontrolle jedem gegeben


    Ich glaube, das ist nicht der springende Punkt der Diskussion. Für mich ist es eher der, dass die Dinge, die ja tatsächlich relevant sind, gar nicht kontrollierbar sind ohne dabei grenzüberschreitend zu werden.

    Natürlich soll ein Hund, der zu seinem neuen Besitzer zieht medizinisch immer gut versorgt sein.

    Natürlich soll ein Hund liebevolle Zuwendung bekommen.

    Auch soll der ein oder andere Tierschutzhund stabile Halter bekommen, die ihm Sicherheit vermitteln können, während ein anderer Hund vielleicht auch bei einer eher labilen Person zufrieden ist.

    Das kann man alles sicherlich nicht anhand der Wohnungseinrichtung erkennen.


    Das Einzige, was ich für mich noch gelten lasse ist, dass wenn es besondere Anforderungen an die Haltung gibt, dass die Möglichkeiten dafür geprüft werden. So braucht ganz sicher nicht jeder Hund einen eingezäunten Garten. Wenn aber doch, ist das ein Teil, wo ich mich drauf einlassen würde, dass der bei mir kontrolliert wird. (Eben weil ich gerne glaube, dass der eine oder andere sich selbst überschätzende Neuhundehalter die Sache ein wenig beschönigt, weil er den Hund haben möchte)

    Auch würde ich es ok finden, wenn die vermittelnden Personen vorab gern alle Mitglieder des Haushalts kennenlernen möchten.


    Ich persönlich habe nichts gegen Vorkontrollen. Hab auch in meiner Wohnung nichts zu verbergen. Ich frage mich allerdings, was genau man denn anhand meiner Wohnung über mich aussagen könnte um danach zu entscheiden, ob ich einen Hund bekomme oder nicht.

  • Eine Vorkontrolle finde ich gar nicht so schlimm. Bisher hatte ich nur eine die auch tatsächlich stattfand und die fand ich voll okay. Ich hatte ja nichts zu verbergen und alles der Wahrheit entsprechend im Vorfeld schon angegeben.


    Ich hatte aber auch eine, wo ich der Orga dann geschrieben habe, dass ich diese Person nicht in meine Wohnung lassen werde. Da es keine Alternative für eine Vorkontrolle in meiner Nähe gab, wurde es dann auch mit dem Hund halt nichts. Es ging aber auch nur um eine Pflegestelle und der Hund hatte ein paar Tage später schon eine Endstelle gefunden.

    Da hatte ich bei der Orga extra angegeben, sowohl schriftlich als auch telefonisch, mit welchem Typ Hund mein Hund am besten kann und mit welchem Geschlecht und wie ich mir das zusammentreffen der Hunde vorstelle und ich nicht möchte, dass Anju den Neuankömmling direkt in ihrem Territorium kennen lernen muss und und und.

    Bekommen hab ich dann eine Frau, die darauf bestand, dass sie mit all ihren Hunden (Große, kleine, Rüden, Hündinnen, kastriert, intakt) direkt zu mir in die Wohnung kommt. Nicht mal auf den Kompromiss, dass wir die Hunde sich erst mal gegenüber im Park kennen lernen lassen, hat sie sich eingelassen. (Was sowieso nicht funktioniert hätte. Anju kann einfach nicht mit Hundegruppen, wenn da alle Hunde gänzlich fremd sind)

    Der Grund war, das sie gucken wollte, ob mein Hund denn tatsächlich verträglich ist...

    Also sorry, aber ich kenne kaum einen Hund, der es so geil findet, eine völlig fremde Hundegruppe ins eigene Wohnzimmer gesetzt zu bekommen. Da verstehe ich auch wirklich nicht, warum die Orga mit so jemandem zusammenarbeitet. :ka:



    Nachkontrollen finde ich dann schon ziemlich... krass. Also sowas kenne ich auch echt nur von Tierheimen und Tierschutzorganisationen. Ich kenne keinen einzigen Züchter, der überhaupt eine Vorkontrolle machen würde.

    Wenns jetzt DER Hund wäre, würde ich da von mir aus auch zustimmen. Aber wenn das dann so sachen sind wie, unangekündigte Besuche, würde ich das definitiv nicht mitmachen.

  • Nachkontrollen finde ich dann schon ziemlich... krass. Also sowas kenne ich auch echt nur von Tierheimen und Tierschutzorganisationen. Ich kenne keinen einzigen Züchter, der überhaupt eine Vorkontrolle machen würde.

    Ich kenne nur einen Züchter, der Vorkontrolle macht aber ich kenne ganz viele Züchter, die das ganze Hundeleben lang Nachkontrollen machen. Da heißt es nur schöner: "Kontakt halten". Und es gilt als ein Qualitätsmerkmal für einen guten Züchter.



    Ich werde diese Diskussion nie verstehen. Da werden unterirdisch schlechte Vertragsvordrucke ergoogelt, da werden reihenweise schlechte Erfahrungen erzählt. Niemand bezweifelt, dass es so was gibt. Dass es sowas gar nicht mal selten gibt. Leider. Es gibt Vereine mit zu schlechten Erfahrungen um noch irgendwem zu glauben und es gibt Vereine, die von Anfang an einfach nur schräg drauf sind. Beides gibt es auch bei Züchtern.


    Aber wenn ein Züchter sagt: ich verkaufe meine Welpen nur an aktive Sportler, nicht an aktive Sportler, nicht an Familien mit kleinen Kindern, nicht an Singles, nicht an Menschen über 70, nicht an Menschen unter 25 ... jeder hat irgendwelche subjektiven Kriterien, bei denen sich garantiert irgendjemand auf den Schlips getreten fühlt. Das ist ganz normal. Bei einem Züchter, dessen Kriterien für mich nicht passen, kaufe ich nicht. In ganz vielen Fällen gehe ich davon aus, dass der Züchter seine Kriterien gut überlegt hat und dass diese Hunde vielleicht tatsächlich besser bei aktiven Sportlern (oder eben nicht) aufgehoben sind.


    Genauso beim Tierschutz. Wer Schufa-Auskunft will, darf das gern wollen, ich verstehe die Intention. Wenn ich das nicht leisten will, dann passt es nicht und dann kann ich dort keinen Hund bekommen. Wer für seine Hunde einen sicher umzäunten Garten verlangt, dem sage ich: tut mir leid, hier ist zwar ein Garten, aber sicher eingezäunt ist anders. Wenn Garten ein Muss-Kriterium ist bin ich raus. Wenn der Hund nicht meiner wird, bin ich raus. Und so gibt es noch tausend andere Kritierien, die ich nicht erfüllen kann und will. Trotzdem hatte ich eher die Qual der Wahl unter den Tierschutzhunden als irgendwelche Sorge, dass der Verein hier was zu meckern hätte und ich meinen Wunschhund wegen komischer Kriterien nicht bekomme, denn alle möglicherweise negativen Punkte hatte ich von Anfang an beschrieben. Vorkontrollen sind nervig (ich bin furchtbar schlecht bei sowas und vor allem habe ich eine extreme Begabung ein schlechter Gastgeber zu sein), aber ich war bei meinen beiden Hunden auf sowas eingestellt, weil ich verstehe, warum die wissen wollen ob ich die Wahrheit erzähle. Allerdings ist nie jemand gekommen, ich durfte meine beiden Hunde nach mehreren Besuchen im Tierheim (zwei verschiedene Tierheime) einfach mitnehmen.


    Und das wichtigste: weder sind die Kriterien eines bestimmten Züchters/Tierschutzvereins allgemeingültig noch meine. Oben schrieb jemand was von Verhandlung auf Augenhöhe. Genau so habe ich das in Tierheimen immer erlebt: jeder nennt seine Bedingungen und entweder es kommt eine Vermittlung dabei raus oder eben nicht.

  • Da heißt es nur schöner: "Kontakt halten". Und es gilt als ein Qualitätsmerkmal für einen guten Züchter.

    Das ist für mich schon ein gewaltiger Unterschied und so auch definitiv in Ordnung. Der Züchter wird aber wohl kaum zu jedem nach Hause fahren und sich da mal umschauen und gucken wie es läuft. Unter Kontakt halten verstehe ich zumindest, dass man sich austauscht, mal telefoniert, Bilder schickt, um Rat fragen kann etc. und nicht, dass der Züchter da einmal nach ein paar Wochen auf der Matte steht und ne Kontrolle machen will.

  • Zu dem Vorschlag, dass Vor- (und ggf. Nachkontrolle) durch denjenigen passiert, der den Hund versorgt und pflegt und dass derjenige auch die Sachkunde nach Paragraph 11 haben soll. Heißt das, dass das Tierheim entweder nur Ehrenamtler mit dem Paragraph 11 nimmt - Kurs natürlich selbstbezahlt - die auch noch so viel Zeit aufbringen können, dass sie eine federführende Mitarbeit bei der Betreuung des jeweiligen Hundsrute leisten und noch so flexibel sind, dass sie auf Terminwünsche der künftigen Besitzer eingehen können ? Selbstverständlich motorisiert, damit sie auch weiter entfernte Interessenten besuchen können?


    Oder dass der Tierschutz so viel Einkommen haben soll, dass die geschilderte Versorgung ausschließlich durch Festangestellte geleistet werden kann? Und nein - da redet man nicht von 100 Euro zusätzlich als Kontrollgebühr (ups - da müsste ein schickerer Name her, sonst gibt das den nächsten Zankapfel). Woher kommt dann dieses Einkommen?


    Ich finde weiß Gott nicht alles gut, was unter dem Namen Tierschutz passiert. Aber ich kenne halt auch die Schwierigkeiten. Ich kenne Leute, die sich unter großen persönlichen Einschränkungen engagieren.


    Es bleibt doch Jeden überlassen, ob er nun einen Hund von einem bestimmten Verein nimmt oder nicht (mich hat auch noch nie jemand nach Schufa oder Gehaltsnachweis gefragt übrigens). Aber diese pauschale Kritik geht mir zusehends auf die Nerven.


    Gerne übrigens konstruktive Kritik am konkreten Beispiel und am Besten direkt bei dem Verein, den es betrifft. Oder bei- wenn mit kommunalen Vertrag- bei der zuständigen Kommune. Oder beim Amtstierarzt. Oder beim Tierschutzbund. Je nach Sachlage ggf. sogar beim für die Prüfung der Gemeinnützigkeit zuständigen Finanzamt. Denn so erreicht man auch was gegen die schwarzen Schafe.

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