Was haltet ihr von Vor- und Nachkontrollen?

  • Das betrifft bei mit und im Freundes-/Bekanntenkreis nicht nur Gebrauchshunde /Sporthunde , was bei der massiven Bandbreite an Vertretern diverser Rassen auch sinnig ist . Da geht es um Wesen, Gesundheit etc und nicht das bitte alle Hunde auf die Couch kommen ;)

  • straalster

    Ich meine im Ernst, dass die Leute niemandem eine Erklärung dafür schuldig sind, wenn bei ihnen Erde auf dem Boden liegt oder Kartons herumstehen und dass solche Dinge nicht einmal erwähnt gehören, wenn es um die Frage geht, ob ein Tier dort gut leben kann.


    Der weggelassene Text von dir hatte damit nichts zu tun, deshalb habe ich gekürzt.

    Aber ich glaube, wir schreiben gerade aneinander vorbei.

    Ich verstehe, was du meinst aber finde es unschön, dass du meine Beispiele so entfremdest.


    Ja, wenn ich ein Tier irgendwo hingeben soll, wo es gerade durch zig Kartons nach Umzugschaos aussieht - da frag ich nach. Zieht ihr ein, zieht ihr aus? Denn mit einem Umzug geht nun einmal Stress einher und das Tier soll sich in Ruhe einleben können.

    Außerdem möchte ich dann auch wissen, ob die Adressdaten noch stimmen oder derjenige nächste Woche mit dem Tier über alle Berge ist und ich dann herausfinden muss, wo er wohnt - weil er das Pflegetier mitgenommen hat, das rechtlich noch nicht ihm gehört.


    Und Erde auf dem Boden in Kombination mit Mietwohnung und Laminat und Katzen.... Joah. Katzen nutzen Erde gerne mal als Klo, wenn die so auf dem Boden liegt. Bringt Laminat ebenso wie die feuchte Erde zum Aufquellen. Sehr förderlich für unangenehme Geruchsentwicklung, Schäden am Boden und Probleme mit den Nachbarn und der Vermietung. Also ja, auch wenn jemand seinen Boden mit Erde bedecken würde, würde ich nachfragen.


    Und nein - antworten muss keiner. Aber dann bekommt er halt auch kein Tier von mir.

  • Ich stehe dem Tierschutz zwar skeptisch gegenüber aber ich verstehe beide Seiten ganz gut.


    Man sollte immer versuchen dem jeweiligen Tier ein möglichst passendes Zuhause zu suchen, aber dem Interessenten gegenüber auch fair bleiben (Politiker würden das als auf Augenhöhe verhandeln bezeichnen).


    Mich persönlich stört es überhaupt nicht ob irgendwelche Pappkartons irgendwo rumstehen oder Erde auf dem Boden ist (straalster übrigens auch nicht wenn ich das Beispiel richtig verstanden habe), da das nunmal nichts über die Lebensqualität des Hundes aussagen wird.


    Ich habe auch schon vollkommen unangemessene Tierschützer erlebt, aber man sollte nicht grundsätzlich alles als feindselig auslegen (Vor allem wenn beschrieben wurde, dass man erzählt bekam was in den Kartons drin war und dann beim Aufbau geholfen hat). Es gibt genug Forderungen die man zu recht kritisieren kann.


    Hm. Ich habe mir nun ein paar fragen gestellt die mich wirklich interessieren:


    Wie läuft dass eigentlich wenn man Pflegestelle sein will, bekommt man anfangs (sofern möglich) relativ unkomplizierte Hunde damit man in das Pflegestellenleben eingeführt werden kann oder wird man sozusagen direkt ins kalte Wasser geworfen?


    Könnt ihr euch einen Pflegehund aussuchen oder wird er euch anhand des Fragebogens und des Wissens über ihn zugeordnet?


    Wie lange müsst ihr mit dem Hund zusammen leben um halbwegs zuverlässig eurer orga mitteilen zu können wer für diesen Hund geeignet wäre?


    Macht ihr die Vorkontrollen bei Interessenten selbst oder eine dritte Person die den Hund nicht kennt?

  • Das mit der Couch stand wohl in irgendeinem Fragebogen. Ist es deshalb bei allen Vermitlungen über den Tierschutz die Frage aller Fragen?

    Fragen zur Gesundheit und dem Wesen wird kein Tierheimmitarbeiter wirklich befriedigend beantworten können. Auch keine Pfllegestelle, in der der Hund ein paar Wochen oder Monate war. Das ist schlichtweg nicht möglich, es gibt bei Second-Hand-Hunden zu viel unbekanntes.

    Das weis ich, wenn ich mich für einen solchen Hund interessiere.

  • Für mich ist ein Tier keine Ware, auf das ich ein Recht habe. Jeder, der ein Tier abgibt - egal ob Züchter oder Tsch - kann die Kriterien stellen.

    So wie ich als Käufer frei wählen kann, wo ich kaufe, kann der Verkäufer entscheiden, wem er verkauft. So einfach.

  • Rapumo

    ich schreibe mal wie es bei uns ist.

    Pflegestelle kann nur werden wer in unserem Einzugsbereich lebt damit wir uns jederzeit kurzschließen können und die VK und das Kennenlernen von Interessent und Hund händelbar sind.


    Am Anfang als einfach eingeschätzte, gesunde Hunde, die größenmäßig zu den eigenen Hunden passen. Immer nur einen. Das mit der Einschätzung "einfach" und gesund hat den Haken, dass die Hunde aus dem Ausland kommen. Dort werden sie zwar von kompetenten Menschen beurteilt und von erfahrenen Tierärzten untersucht, trotzdem ist Shelterleben anders als ein Leben in der Familie.


    Die Hunde werden gemeinsam ausgesucht. Oft muss die Vorstandschaft etwas bremsen, damit die Wahrscheinlichkeit auf einen einfachen Hund größer ist.


    Kein Hund kommt vor Ablauf von 2-3 Wochen auf die Homepage, oftmals auch erst nach vielen Wochen. Das kommt auf den Hund an und auf die Erfahrung der Pflegestelle im Umgang mit diesen Hunden.


    Die Vorkontrolle wird immer von der Pflegestelle in Verbindung mit einem Vorstandsmitglied vorgenommen. Also keine Vermittlung ohne das ok der Pflegestelle. Die kennt den Hund am besten.

  • Fragen zur Gesundheit und dem Wesen wird kein Tierheimmitarbeiter wirklich befriedigend beantworten können. Auch keine Pfllegestelle, in der der Hund ein paar Wochen oder Monate war.

    Warum nicht? Die aktuellen Gesundheitsbaustellen kennt man doch.

    Und das Wesen kann man halt so beschreiben, wie man es erlebt hat.

  • Bezgl der Gesundheit muss ich pers sagen - das ist für mich ein riesiges Manko und Risiko das ich ungern bei TS Hunden eingehen will.

    Adulte Tiere KÖNNTE man untersuchen lassen , röntgen lassen -> quasi ne AKU erstellen. Fänd ich (!) generell gut bei TS Hunden , Hunden von privat, Rückläufern (sofern nicht schon vorhanden).

    Das wird aber nicht gemacht, selbst als ich mal vor Jahren bei nem TH Hund Interesse hatte, angeboten hatte die Kosten völlig zu übernehmen - nö. Entweder man wolle das Tier mit aller Konsequenz oder nicht.

  • Warum nicht? Die aktuellen Gesundheitsbaustellen kennt man doch.

    Und das Wesen kann man halt so beschreiben, wie man es erlebt hat.


    Im Tierheimzwinger fällt ganz vieles nicht auf. Es gibt nicht nur Dinge die man offensichtlich sieht oder bei einer Kontrolluntersuchung feststellt. Mein Hund leidet zum Beispiel unter Sodbrennen und hat diese Licky Fits. Würde dir das im Zwinger auffallen? Selbst eine Blasengeschichte geht da unter. Ich kann noch nicht mal als Pflegestelle merken, wenn der Hund Probleme mit dem Berwegungsapparat hat weil er nur an der Schlepp läuft und nicht ausdauernd frei eine Stunde täglich. Manche Dinge fallen gar nicht auf weil man den Hund nicht anders kennt.

    Bei meiner sehr alten Hündin würdest du garantiert sagen: die ist halt alt und deshalb nicht mehr so agil. Das da noch was anderes dahintersteckt käme weder dir noch sonst jemand in den Sinn. Ihr wisst schließlich nicht wie sie vor einem 3/4 Jahr war.


    Und das Wesen? Ich kann beschreiben wie es jetzt ist. Es wird nicht das sein was sich in einem Zuhause nach Wochen zeigt.

  • Auch das machen die TSV sehr unterschiedlich. Ich versuche gerade, einen Verein bei der Suche nach einer (Pflege) Stelle für eine 14jährige Hündin zu unterstützen. Die hatte bei "Einlieferung" Mammatumore, welche entfernt und in die Patho geschickt wurden, damit man dazu eine Aussage treffen kann.

    Andere Hunde verweisen bei offensichtlichen Problemen (z.B. getrübtes, vergrößertes Auge) auf die fehlenden Kapazitäten vor Ort- was im Grunde für den interessenten heißt, gesundheitlich eine Katze im Sack zu übernehmen. Ich bin mir bei einigen Vereinen sicher, dass die mit einer (selbst finanzierten) AKU kein Problem hätten- bei anderen wäre man als Interessent damit raus. Ist halt schwierig, da allgemeingültige Aussagen zu treffen.

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