Was haltet ihr von Vor- und Nachkontrollen?

  • Ernst gemeinte Frage an Helfstyna, Aprikose und alle anderen "Kontrollgegner" - wie viele habt ihr schon persönlich erlebt? Das soll nicht provokant sein. Interessiert mich einfach.

    Kontrolle selbst noch nicht, aber diese "Fragebogen" schon mehrfach gelesen und abgeschreckt worden.


    Ich finde aber die Kontrollen an sich auch keine doofe Idee, nur finde ich es sehr schwierig, das einheitlich und funktionierend durchzuführen. Dass man den Hund nicht jedem vor die Tür setzen wil ist ja klar. Aber keine Ahnung, ist halt alles schwierig.

  • Schon allein, dass ich als Interessent kontrolliert werde und das gleich per Vor- und Nachkontrolle durch nicht unbedingt qualifizierte Menschen stößt mir auf.


    Den Hund vorbei bringen und sich automatisch ein Bild der Lage machen: Gerne. Jemanden gezwungenermaßen in meine Wohnung einzuladen und mich kontrollieren lassen: Nein.


    Auch wenn es bei einer Kontrolle nicht um mein Putzverhalten, die Qualität meiner Möbel, oder sonst was geht, wird das als Gesamteindruck immer mit in die Bewertung einfließen.


    Ich bin außerdem ein Mensch, dem Smalltalk sehr schwer fällt. Noch ein Grund mehr kein Problem mit schon bekannten Tierheimmitarbeitern zu haben, wohl aber eins mit selbsternannten Tierschützern, die den Hund für den ich mich interessiere nichtmal zwingend kennen.

  • Bei mir sind Vorkontrollen von zwei Orgas gemacht worden (eine hat sogar bei uns übernachtet) und wenn mich Vereine bitten, mache ich auch Vorkontrollen.

    Dabei bin ich nicht neugierig - ich lasse einfach die Umstände dort auf mich wirken und weiß danach genau, ob es passt oder nicht.

    Das hat nichts mit Machtdemonstration zu tun.

    Es ist eher ein Treffen von unbekannten Gleichgesinnten, wo die einen einfach erzählen und der andere interessiert zuhört.

    Am Anfang finde ich es immer ein wenig schwierig, weil man eben nicht wie die neugierige Tierschutzuschi angesehen werden will, aber die Leute wissen, daß ich komme und sind damit einverstanden.

    Da geschieht nichts gegen ihren Willen oder ihr Wissen.


    Wenn schon andere Tiere vorhanden sind, kann man auch daran viel erkennen.

    Die neuen Besitzer führen gerne (ungefragt) vor, was sie schon angeschafft haben, erzähen von ehemaligen Tieren und und und.

    Man guckt zusammen Fotos und tauscht sich aus.


    Wenn ich bei einer Orga ein gutes Gefühl habe, ist es für mich kein Problem, gastfreundlich und offen zu sein.

    Ich bin nie ausspioniert oder nachkontrolliert worden, es ging nie um Gehaltsnachweise oder Zimmerkontrollen.

    ICH habe die letzte Vorkontrolle durch's ganze Haus "genötigt", weil ich EXTRA alles gewienert hatte und nicht wollte, daß es umsonst war. :D

    Dabei wollten die zwei einfach nur auf'm Sofa sitzen und Hunde streicheln.

    Bis heute freue ich mich, wenn ich gut vermittelte Hunde sehe und auch ich schicke regelmäßig Fotos von meinen Mädchen an die Orgas, die sie mir anvertraut haben.

    Ich weiß einfach deren gute Arbeit zu würdigen und möchte mich ein wenig daran beteiligen und für alles bedanken.

  • Ernst gemeinte Frage an Helfstyna, Aprikose und alle anderen "Kontrollgegner" - wie viele habt ihr schon persönlich erlebt? Das soll nicht provokant sein. Interessiert mich einfach.

    Drei Stück. Einmal ist es daran gescheitert dass wir Rinder hatten, denn wer Schlachtvieh hat kann Tiere nicht lieben (war die Begründung).


    Ein anderes mal gefiel nicht dass das Sofa für diesen Hund tabu gewesen wäre (der Hund hatte ein Verteidigungsthema bezüglich Sofa) und man sich damit ja nur vor Arbeit drücken wollte.


    Und das dritte mal scheiterte daran, dass ich eben nicht bereit war meine Gehaltszettel vorzulegen und sogar offen gesagt habe, dass ich keinen Grund sehe warum ich die zeigen sollte.


    Ansonsten war ich nur dabei, aber nicht betroffen.

  • Das Prinzip von Vorkontrolle kann ich ja noch mehr oder Weniger verstehen.

    Solange diese von jemandem gemacht wird der den zu vermittelnden Hund auch wirklich kennt und deswegen Dinge sehen kann die für den speziellen Hund nicht passen wie Z.B. Das vorhin genannte Beispiel von dem Kindergarten nebenan bei einem extrem Stressanfälligen reioffenen Hund.

    Aber zum Beispiel das mokiren der Zaungrösse gerade wenn es um einen 20cm Zaun handelt finde ich schon etwas absurd. Wer sagt denn das die Interessenten vor haben den Hund ungesichert im Garten zu lassen, vielleicht gehen sie ja nur mit Schleppseile vor die Tür und haben irgendwo eine andere Freilaufmöglichkeit für den Hund...


    Nachkontrolliert finde ich auch ein bisschen Absurd, was wollen die den machen wenn Ihnen in einem halben Jahr oder so doch nicht passt wie es gehandhabt wird der Hund doch nicht auf das Sofa darf, der Job verloren ist und der Interesent in eine kleinere Wohnung ohne Garten umziehen musste oder ungeplant schwanger geworden ist, das Interessentenpaar sich getrennt hat usw...

    Wenn die Tierschützer den Hund erstmal gegen eine Schutzgebür verkauft haben gehört der Hund dem Interesenten, dann können die Tierschützer auch nur das Vererinäramt rufen wie alle anderen Privatpersohnen auch und mal ehrlich, wie oft kommt es wirklich vor das sich jemand einen Hund aus dem Tierschutz holt um ihn dann wirklich so Tierschutzrelevant zu behandeln das das Veterinäramt einschreitet...?


    Als ich Luthien gekauft habe war es der Züchterin wichtig alle Mitglieder des Haushaltes vorher kennenzulernen, obwohl ich sie aus einen Forum kannte und durch Zufall auch schon mal ein Wochenende mit meiner ersthündin bei ihr gewohnt hatte.

    Fand ich total verständlich.

    Aber ich verstehe nicht so richtig warum, bei komplizierten Hunden, unbedingt die Wohnung angeschaut werden muss, ok, wenn es sich um einen Hund mit speziellen Bedürfnissen handelt, wie Hunde mit viel Wachtrib, wie zum Beispil Herdenschutzhunden oder besonders Ängstlich Hunde, oder Alte Hunde die behinderten gerecht wohnen müssen oder Ober..,

    Aber es hat doch nicht jeder TS Hund Special Effekts...

  • Gehaltsnachweise oder Kontostand offenlegen zu müssen hab ich im TS noch nie erlebt. Aber vielleicht liegt das auch an der Erfahrung der jeweiligen Vereine? Wenn ich schon zig Mal erlebt habe, dass Tiere nicht zum Tierarzt kommen oder zurückgegeben werden, weil das Geld fehlt – joah, dann würde ich vielleicht auch mal vorher nachfragen. Denn wenn mir was an Tieren liegt, ich die Vierbeiner im Bedarfsfall auch wieder zurücknehme oder einfach merke, dass der Kostenaufwand unterschätzt wird – dann würde ich gerne das Risiko für Probleme reduzieren.


    Das hab ich tatsächlich auch immer gefragt: Wissen Sie, was Futter und tierärztliche Versorgung kosten?


    Denn manchen ist einfach nicht klar, was eine Impfung kostet. Oder Futter pro Monat. Oder Katzenstreu. Steuer. Versicherung. Was auf einen finanziell zukommen kann, wenn das Tier mal richtig krank wird.


    Andere machen sich keine Gedanken darüber, was mit dem Tier im Urlaub passiert oder wenn sie selbst mal krank sind.


    Und von dieser Sorte gibt es verdammt viele. Vielleicht nicht hier im Forum – aber da draußen in der realen Welt schon. Da heißt es aus einer Laune heraus „Will ich haben, weil niedlich.“ und bei ziemlich vielen schlägt das dann in kurzer Zeit um in „Oh, macht Arbeit, kostet was, muss jeden Tag mehrfach raus, Katzenklo/ Käfig muss gesäubert werden, nervt – will ich jetzt doch nicht mehr haben.“

  • Ich finde auch interessant, dass es in dem Thread rund um Tierarztrechnungen heißt, es sei doch sogar im Notfall vollkommen in Ordnung, wenn vorab Gebühren verlangt werden. Dass Tiere zum Sterben weggeschickt werden, wenn der Halter nicht genug Geld (dabei) hat. Das Gebührenerhöhungen ebenfalls begrüßenswert sind. Jede Klinik und viele TAs bei denen ich war, haben von mir die Erlaubnis verlangt, meine Bonität zu prüfen. Findet jeder vollkommen normal.


    Aber wenn der TS dann überprüfen möchte, ob potenzielle Halter sich das Tier überhaupt leisten können - uiuiuiuiui, das geht mal gar nicht. :headbash:

  • wie oft kommt es wirklich vor das sich jemand einen Hund aus dem Tierschutz holt um ihn dann wirklich so Tierschutzrelevant zu behandeln das das Veterinäramt einschreitet...?

    Verflucht oft. Und ich habe prinzipiell kaum was damit zu tun. Aber alleine die Geschichten die ich so aus dem Small-Talk mit 2 Damen kenne reichen für ein halbes Leben...

    Und ganz ehrlich, wenn ich das machen würde hätte ich den ein oder anderen sogenannten Halter erschlagen. Unter der ANnahme die Geschichten stimmen denn so.

    Und ich kenne auch die ein oder andere Geschichte wo man sich wünscht der Züchter hätte geprüft. Noch als jugendlicher Gassigänger bin ich mit 2 "Problemhunden" vom TH gegangen. Beide so um 6-8 Monate alt. Beides reinrassige VDH Hunde, ein Berner Sennenhund und ein Goldi, Berni vom Vet-Amt ein kassiert wegen unzumutbarer Haltungsbedingungen, genaueres habe ich nie erfahren, Goldi abgegeben, weil 100% ungehorsam, schnappt nach Frauchen und Kindern. Hat im TH niemand was von gemerkt sonst hätte ich den nicht zum Gassi gehen bekommen und ich selber war begeistert wie lieb einerseits und wie lernbegeistert andererseits der Hund war.

    Jede Klinik und viele TAs bei denen ich war, haben von mir die Erlaubnis verlangt, meine Bonität zu prüfen. Findet jeder vollkommen normal.

    Das ist genau einer dieser Punkte, gerade die Bonität wird für jeden Scheiß offengelegt wen man nicht gerade alles sofort bezahlt, praktisch alles auf Raten wird geprüft, aber bei einem Hund, der zumindest für mich Teil der Familie ist/werden soll, da ist das dann zuviel Eingriff in die Privatsphäre?!?

    Dabei habe ich bei einem Hund doch auch 15 Jahre a 12 Monate ca 100€ Raten zu tragen (Futter, Versicherungen, Steuern, Rücklagen, Arztkosten, ich bin gar nicht sicher ob die 100 da reichen), warum soll das nicht kontrolliert werden?

  • Verstehen kann ich Sinn bzw. Bedürfnis von Vor- und Nachkontrollen irgendwie schon.

    Spätestens unangekündigte Nachkontrollen schrecken mich aber ab. Ich würde vermutlich die nächsten Jahre permanent parat stehen und mich fragen, ob der Kuchen nun glutenfrei oder doch besser vegan sein soll, das wäre für mich Stress rund um die Uhr (unnötigerweise, zweifellos - aber vielleicht erginge es anderen genauso).


    Erlebt habe ich bisher allerdings nur das absolut Gegenteil im Tierschutz: Am liebsten sofort den Hund von der Pflegestelle aus mitnehmen und wenn es doch nicht passt, einfach beim Nachbarn abgeben. (Auch nicht ideal, mMn)

    Inzwischen hat sich das Thema erledigt. Wer Hunde vom Züchter besitzt, wird hier in der Umgebung vom Tierschutz leider gleich ausgeschlossen. (Balou wurde damals nur akzeptiert, weil ich versichern konnte, dass er aus zweiter Hand stammte)

  • Da meine Hunde ja fast alle vom Tierschutz sind: Keiner von ihnen hat je nach einem Gehaltszettel gefragt, meine Wohnung durchschnüffelt noch kennen sie die Farben meiner Unterwäsche. Es waren normale Leute, die ein berechtigtes Interesse hatten, daß die Tiere aus ihrer Obhut in eine gute Zukunft blicken können

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