Rottweiler als ersten Hund + eure Meinungen!

  • Also das diese Eigenschaften auch durchaus negative Seiten haben, habe ich mir schon gedacht. Aber genau das ist es auch, was denn Hund so interessant für mich macht.

    Das kann ich leider nicht verstehen. Warum macht gerade das den Hund für dich so interessant?


    Ich habe mir meinen Hund mit Mitte Zwanzig geholt. Eines musste ich lernen: Man kann erst recht in diesem Alter keine 15 Jahre voraus planen. Meine Leben hat sich komplett anders entwickelt als geplant. Menschen um mich herum waren nicht mehr so verfügbar (Umzüge, Katzenanschaffungen etc) wie geplant. Ich hatte auch schon mal ein "lustiges" Mobbing in der Mietwohnung, was einem vielleicht erst Recht mal mit solch einer Rasse passieren kann. Neue Wohnung finden mit der Angabe dass man einen Rottweiler hat??? Fast unmöglich. Viele Sachen, wo ein Hund eh schon kritisch beäugt wird, wird mit einem Rottweiler fast unmöglich. Da bin ich froh, nur noch einen kleinen Terrier zu haben. Einige Jahre war eine Schäferhündin an meiner Seite, totenliebes Tier, aber alleine die Rasse und Größe hat einen schon vor viele Herausforderungen gesetzt.

    Wir haben einen Rotti in der Familie. Da kann auf jeden Fall nicht jeder mit rausgehen, erst recht nicht jeder mal eben so ins Haus und nur mal in den Garten lassen.


    Irgendwann merkst du, wie eingeschränkt du bist. Eben erst recht in einem Alter, wo alle um dich herum auch berufstätig sind. Du dir von deinem Gehalt auch mal Urlaub gönnen willst. Du wirst letztlich, um es mal hart auszudrücken, zum Sklaven der Hundehaltung und musst viele viele Kompromisse eingehen. Denn das Leben außerhalb der vier Wände endet ja nicht nur mit der Arbeitszeit. Bei Hobbys und Freizeit ohne Hund wirst du auf jeden Fall Entscheidungen über deine Prioritäten treffen müssen. Und das ist in den Zwanzigern auf jeden Fall schon mal hart. Glaub mir.

  • Das die Rottweiler seit Jahren so negativ durch die Schlagzeilen gehen, wird nicht grundlos sein.

    Klar, ein guter Züchter achtet auf Wesensfestigkeit.

    Aber diese guten Züchter scheinen diverse Halter nicht zu finden.

    Ich kenne hier im DF keinen aktiven User mit einem Rotti, der von einem VdH Züchter stammt.

  • Ich hätte hier einen ADRK Rotti sitzen, wenn ich einen bekommen hätte.

    Aber kein Züchter wollte einer 18 jährigen Single Frau einen Rottweiler als Ersthund anvertrauen.

    Kann ich einerseits verstehen, andererseits wollte ich aber auch nicht noch 2 Jahre warten oder mir auf biegen und brechen einen Kerl suchen eyerolling-dog-face

    Das Alter und die Unerfahrenheit könnten für den TE auch noch eine Hürde beim Züchter sein, weshalb ich auch eher zu einem Erwachsenen Rotti aus einem Tierheim raten würde. Da könnte es zwar auch schwer werden, aber wenn es klappt, weiß man zumindest eher was auf einen zukommt, als bei einem Welpen.

  • Man muss im Vorfeld nur gut genug recherchieren und nicht nur schauen, welcher Hund ist schick, sondern welche Charakterzüge passen zu mir und was will ich.

    Den Satz finde ich sehr wichtig. Dieses Passen der Charakterzüge vom angestrebten Hund und die Vereinbarkeit mit dem, was man will .


    Das nicht nur beim Hund sondern generell was will ich im und vom Leben und wie passt der Hund da rein?

  • Wie so oft kann man nur empfehlen sich wirklich mehrere Hunde vor Ort, zum Beispiel beim Züchter anzuschauen und am besten dann auch nachzufragen wie Dinge dort so laufen, die einem wichtig sind. Die Beschreibungen die ich hier jetzt in den letzten Tagen gelesen habe von Leuten bei denen ich mir sehr sicher bin, dass sie keine größere Anzahl kennen, kann ich absolut nicht unterschreiben. Ansonsten könnten sie mir gerne mal die Abstammung der angeblich großen Anzahl von Rottis mit ach so extremen Triebverhalten zukommen lassen - die meisten Züchter die ich kenne, beklagen nämlich (wie die meisten Züchter von Gebrauchshunderassen) eher eine gegenteilige Entwicklung. |)

    Was sich hingegen erfahrungsgemäß schon geändert hat ist der Umgang und die Erwartung an den Hund. Es ist einfach so, dass sehr viele Gebrauchshunderassen nicht unbedingt für die heutigen Ansprüche an Verhaltung und Umgang mit dem Hund geeignet sind. Meiner Erfahrung nach ist zum Beispiel ungerichtetes Jagdverhalten und massives Hochdrehen bei diesen Hunden eine typische Reaktion (auch der Überforderung) darauf, dass man ihnen keine klaren Vorgaben macht.. weil man den Hund ja nicht "nur hemmen" will, sondern er "verstehen soll" und so. :ugly:



    Auch wenn man nach einem persönlichen Check immer noch sagt man möchte das, sollte man sich darüber im Klaren sein das Rottweiler in vielen Bundesländern Listenhunde sind (und selbst wenn nicht, kann sich das schnell ändern) oder zumindest viele Menschen vorbehalte haben. Wohnungswechsel, wenn man kein Eigentum hat kann schwer bis unmöglich werden. Hund mit zur Arbeit, selbst wenn er abgetrennt in irgendeinem Pausenraum liegt und der Hund ein Schaf ist, quasi unmöglich. Je nach Hundeverordnung darf der Hund nur von Leuten geführt werden, mit denen er den Wesenstest bestanden hat. Der Wesenstest selbst ist auch nochmal ein spezielles Thema. Viele Versicherungen (Haft und Krankenversicherung) nehmen auch garkeine auf oder nur zu deutlich höheren Konditionen . Selbiges gilt für viele Hundepensionen, wenn der Hund doch mal Betreut werden muss.


    Gesundheitlich kann ich das Problem jetzt nicht auf eine Krankheit eingrenzen, aber es ist leider schon so das mir auch einige langjährige Züchter bestätigt haben, dass die Lebenserwartung mittlerweile nicht mehr besonders hoch ist. Nicht, dass die Hunde ständig krank wären, aber es kommt wohl schon ziemlich häufig vor das die Hunde teils recht jung ziemlich plötzlich versterben.

  • Mich persönlich interessiert es nicht ob sich andere Passanten durch den Hund verunsichert fühlen. Solange ich den Hund unter Kontrolle habe und er generell nicht aggressiv ist, dann kann es anderen Menschen auch egal sein. Oberflächliche Meinungen haben mich noch nie tangiert.


    Warum das den Hund wegen dieser Eigenschaften für mich interessant macht? Ich bin selbst jemand, der sich nur auf sehr wenige Menschen in seinen Leben beschränkt. Lieber eine Handvoll wirklich guter Freunde als ein Haufen verlogener Menschen.

    Das einzige was mich stören würde wäre wenn bestimmten Menschen der Kontakt zu meinem Hund durch sein Verhalten verwehrt wird, aber kann man so etwas nicht auch erziehen bzw. es gar nicht so weit kommen lassen? Der Punkt mit dem finden einer neuen Wohnung ist natürlich auch ein Faktor den ich beachten werde.


    Wie schon häufig erwähnt (was manche wahrscheinlich überlesen haben) werde ich mir noch weitere Rottweiler anschauen, um mir noch ein genaueres Bild von der Rasse zu machen.


    Ich finde aufgrund der gesundheitlichen Probleme der Rasse sollte man diesen Hund nicht ausschließen, wenn jeder so denken würde dann hätten diese Hunde womöglich gar kein Zuhause. Es ist natürlich ein womöglich zusätzlicher Kostenfaktor, aber ich glaube es wird mit keinen Hund dieser Größe langfristig ‚günstig‘.

  • Die Krankheiten die mein Hund bekommt, kann ich ja grundsätzlich nicht verhindern. Klar man kann mit gesunden Futter und ein allgemein angenehmes Leben für den Hund der Sache präventiv entgegenwirken, aber das würde ich sowieso so machen.

  • Du kannst deinen Hund aber davor bewahren wenn du von Anfang an ein Exemplar kaufst, dass aufgrund seiner Rassedisposition und seiner individuellen Abstammung (Stichwort untersuchte Elterntiere) mit großer Wahrscheinlichkeit gesund ist.


    Edit: Will sagen: klar kannst du das Auftreten einiger Erkrankungen verhindern bzw die Wahrscheinlichkeit deutlich verringern durch o.g. Maßnahmen

  • Meinst du damit man sollte eine Rasse wie den Rottweiler grundsätzlich nicht kaufen, also die Züchtung dieser Art nicht unterstützen?


    Wenn ich mir einen Rotti zulegen würde, dann von einem seriösen Züchter mit Elternstammbaum und bereits getätigten Untersuchungen. Für mich käme auch mir ein reinrassiger Rotti in frage.

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