Hund aus Bosnien adoptiert, Problem
-
-
Hi! Ganz neu im Forum und wollte gleich Mal von euren Erfahrungen profitieren.
Ganz kurz ohne Vorgeschichte (Hatten schon einen 16 Jährigen Hund, 2017 verstorben)
Mehrere Monate hatte ich mich im Vorfeld über Auslandshunde informiert, aber die ganzen Youtube Videos und die Google Suche hat mir auch nichts geholfen.
Er ist seit Freitag nachmittag bei uns.
Angeblich total Menschenbezogen und versteht sich mit den Hunden. Auf dem Video 3 Stunden vor der Übergabe hatte man schon gesehen das er panisch hin und her rannte und den Schwanz eingezogen hatte, bis unter den Bauch.
Hatte ich erwartet, alles ganz neu für ihn, kein Problem.
Übergabe vor unserer Wohnung, anschließend der Spaziergang.
Er geht "brav" an der Leine, friert allerdings bei jedem Fremden erstmal ein und rührt sich nicht mehr.
Ich hab ihn bisschen mitziehen müssen, da wir sonst keinen Meter mehr weiterkamen.
Die Stufen musste ich ihn hochziehen. Nach einmal Stufen kennenlernen, nach dem 3ten Mal KEIN PROBLEM mehr super!
In der Wohnung angekommen, läuft er sofort zum vorbereiteten Bettchen und rührt sich nicht mehr.
Und hier beginnen die Probleme, die sich vllt nach der Zeit in Luft auflösen, aber ich möchte seine Angst natürlich nicht noch mehr schüren.
Um Gassi gehen zu können, muss ich ihn erstmal aus dem Bettchen rausholen. Er lässt sich mittlerweile Streicheln und genießt es auch! Aber wenn ich versuche ihn mit der Leine aus dem Bett zu holen, bleibt er einfach liegen. An diesen Zeitpunkt nützen keine Leckerli, kein Spielzeug oder sonst was, weil er in diesem Moment so gestresst ist, das er es einfach ignoriert.
Er ist auch nicht neugierig das man ihn so ein wenig aus der Reserve locken kann. Er legt sich flach hin und ohne herausziehen geht nichts. Sobald ich ihn dann auf die vier Beine stelle, ist das losgehen und Gassi gehen kein Problem ... bis ein Fremder auftaucht und er sich wieder klein macht und einfriert.
Wobei ich da schon Fortschritte gemacht habe. Solange ich stehen bleibe und ihm Zeit gebe zu verstehen das keine Gefahr von der Person ausgeht, geht er manchmal weiter. ABER, sobald er erstmal sitzt oder liegt. Geht nichts mehr.
Das gleiche in der Wohnung. Ich kann ihn nach dem Gassi an der Leine durch die Wohnung führen, ohne zerren, doch kaum setzt er sich wo hin, wird er ängstlich und legt sich hin.
Auch wenn ich ihm das Fressen vor das Bettchen stelle und er 3 Meter davor liegt, rührt er sich ohne aufhelfen trotzdem nicht.
Seit Tagen kratzt er sich, heute ist es richtig häufig geworden. Ja vllt ist es der Stress, Sorgen macht es mir schon,.. Jetzt schon Tierarzt, wäre ultra Stress für ihn. Allein der Warteraum.
Bei alldem denk ich mir, hey er ist erst seit Freitag hier, der braucht Zeit, Kulturschock usw. Aber warum genießt er das Streicheln dann so und aber aufsetzen oder aufstehen ist nicht.
Habe der Dame von der Tierschutzorg. geschrieben die ihn vermittelt hat und die meinte das ich den Hundetrainier kommen lassen soll, da er bei ihnen nicht so ängstlich war und eher unkompliziert schien.
Wobei ich mir dachte das sie ihn auch nur bei der Übergabe richtig kannten, der Rest war die Info aus Bosnien. Und bei der Übergabe (vor der Übergabe an uns) war er auf dem Video, genauso ängstlich zu sehen.
Kurz:
Wie bringe ich ihn aus dem Bettchen zum Gassi gehen und meint ihr ich sollte schon zum Arzt wegen dem kratzen?
Ich glaube jedesmal das ich ihm etwas schlechtes tue wenn ich ihm aus dem Bettchen ziehe, auch wenn diese "Methode" beim Stiegensteigen funktioniert hat.
Durchfall hat er auch, war jetzt 2 Tage wieder nicht groß. Lackerl macht er schon.
Ruhe hat er bis auf 3 Mal Gassi gehen, den ganzen Tag, ruhiger Haushalt, kein Lärm.
Ich werde die Hundetrainieren kommen lassen, auch wenn ich denke das es zu früh ist, aber die Dame von der Organisation hat halt 30 Jahre Erfahrung.
Ich wollte trotzdem eure Meinung hören..
Und bitte ich weiß das ziehen in jeglicher Form nicht unbedingt zielführend ist, aber wie angesprochen weiß ich sonst nicht wie ich ihn dazu bewegen soll. Da er maximal gestreichelt werden möchte, aber sonst keine Neugier zeigt. Selbst wenn wir schlafen steht er nicht auf um zu erkunden zb.
lg
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Hallo, schön dass du dem Hund eibne Chance gibst.
gleich ein Hundetrainer ist wohl eine gute Idee.
Zum Kratzen.
Schau mal in den Impfausweis. Manchmal ist darin vermerkt, ob ein Flohmittel oder etwas gegen Milben verabreicht wurde. Wenn nichts drinsteht und du von der Vermittlerin nichts erfahren kannst schau nach Flöhen. Gibt es keine wird dir der Tierarztbesuch nicht erspart bleiben. Vielleicht hat er Milben und braucht Simparica. Vielleicht ist auch nur die Haut furchtbar gereizt weil da mal Milben waren die behandelt wurden. Dafür gibt es beim Tierarzt gutes Shampoo.
Ist er auf Reisekrankheiten untersucht und hast du die Untersuchungsergebnisse? Wenn nicht ist die Blutuntersuchung auch angeraten. Damit würde ich nicht zu lange warten. Ein paar häßliche Sachen kann er aus Bosnien mitbringen.
Lass ihn mal ankommen. Was er gerade macht ist überhaupt nicht ungewöhnlich.
-
"Lackerl machen' sagen ist so österreichisch. Deshalb, wo lebst Du denn?
Frag ich u. a. weil ich zur Not an nen mobilen Tierarzt dachte.
Und fürn Rest ist es heute zu spät.
-
Erstmal vlt etwas grundsätzliches:
Der hat Angst. Und Angst macht die wahnsinnigsten Dinge mit dem Gehirn. Von den Überlebensstrategien nach dem 4F Schema habt ihr ein Tier, das Freeze (=Einfrieren) nutzt.
Dennoch sichert ihn bitte doppelt und dreifach, Panikgeschirr, etc denn wenn der einmal in Flight (=Flucht) switcht, seht ihr den nie wieder.Je nach Typus Hund kann Zuviel Druck übrigens dazu führen, dass aus dem Hund ein Angstbeisser wird, dann hättest du das Schema voll Fight (=Kampf)
Ansonsten ist Trainer sicherlich eine gute Sache, sofern der nicht allzu direkt agiert, sondern mehr beobachtet.
Dieser Typus Tier braucht vor allem Zeit. Viel Zeit.Dann lass ihn halt tagsüber in seinem Körbchen liegen, biete Futter an, aber lass ihn in Frieden beobachten, dass die Welt sich hier auch nur dreht. Der muss dir nicht in der Wohnung folgen. Der darf liegen und beobachten.
Du schreibst, er genießt Streicheleinheiten - woran machst du das fest? Bist du absolut sicher, absolut und total, dass der Hund das nicht nur toleriert ohne Gegenwehr wieder im Freeze Modus? Fordert er das selbst ein?
Nicht falsch verstehen, ist kein Vorwurf, aber manchmal sieht man das sonst nicht selbst.
Ich hatte bisher 5 Hunde - davon 2 die sich streicheln ließen und 3, die es wirklich genossen, die dir unter die Hand laufen, die Körperkontakt suchen, egal in welcher Form. Den Unterschied sieht man.
Weißt du, was ich tun würde?Zum einen würde ich den Hund wie einen Welpen behandeln - ich muss nicht vorwärts kommen, ich darf zum Gebüsch, lösen, loben, fertig. Zumindest, bis er es anders möchte.
Was muss sind die Löserunden und damit erstmal gut sein lassen.
Ich würde ihn einem TA vorstellen, direkt zu Beginn einen Schreck, dann Ruhe. Gute TÄ können den Hund streichelnd und fütternd und gurrend oder zügig und unauffällig untersuchen, je nachdem was nötig ist.
Ich würde den Trainer zur Beobachtung kommen lassen, mir paar Ideen geben lassen und ihn wieder gehen lassen, nicht in Anwesenheit arbeiten. Unter Stress reagiert das Gehirn anders, lernen ist unmöglich und Fremde machen Stress. Lieber die Arbeit filmen und analysieren lassen.
-
Übergabe vor unserer Wohnung, anschließend der Spaziergang.
Er geht "brav" an der Leine, friert allerdings bei jedem Fremden erstmal ein und rührt sich nicht mehr.
Ich hab ihn bisschen mitziehen müssen, da wir sonst keinen Meter mehr weiterkamen.
Die Stufen musste ich ihn hochziehen. Nach einmal Stufen kennenlernen, nach dem 3ten Mal KEIN PROBLEM mehr super!
In der Wohnung angekommen, läuft er sofort zum vorbereiteten Bettchen und rührt sich nicht mehr.
Und hier beginnen die Probleme, die sich vllt nach der Zeit in Luft auflösen, aber ich möchte seine Angst natürlich nicht noch mehr schüren.
Hallo erstmal,
wir haben ja nun auch einen Hund aus dem Tierschutz, die etwas unsicher, aber bei Weitem nicht derart ängstlich ist.
Das was Du da schreibst, klingt aber für mich viel zu viel für die ersten Tage.
Der Hund hatte schon Panik (was Du auf Videos gesehen hast), er wird eine lange Fahrt hinter sich gehabt haben, kommt zu Wildfremden in ein wildfremdes Land, wird in eine furchtbar aufregende neue Gegend gezerrt, soll da entspannt an der Leine gehen und muss dann zu allem Überfluss noch zig mal Treppen steigen zum Lernen. Dann findet er in der Wohnung ENDLICH einen scheinbar sicheren Ort (sein Bett) und kann da nicht zur Ruhe kommen, sondern muss raus gezerrt werden.
Lasst das Kerlchen doch erstmal ankommen!
Ich würde momentan nicht einmal einen Trainer kommen lassen, der womöglich irgendwelche Methoden empfiehlt, um ihn aus der Reserve zu locken. Du weißt nicht, was er bisher durchgemacht hat. Sein Bett ist momentan sein Rückzugsort und da würde ich ihn absolut in Ruhe lassen. Nicht streicheln, nicht ziehen. Vielleicht kannst Du einfach eine Weile früher anfangen ihm Leckerchen hinwerfen und von selbst ankommen lassen. Also nicht erst "Es ist 8 Uhr, wir gehen jetzt." sondern schon um 7 Uhr dann beginnen.
Ja, er muss raus, aber vermutlich kennt er das überhaupt nicht, dass jemand drei mal am Tag mit ihm Gassi gehen will. Das ist jedes Mal Stress.
Wegen dem TA: ich würde auch sofort gehen. Momentan ist er eh durch den Wind. Wenn irgendwas Ernsteres hinter steckt, wird es nicht besser, wenn Du zu lange wartest. Dann werden nämlich u.U. mehr TA-Gänge fällig. Und sich immer kratzen zu müssen lässt ihn ja auch nicht echt zur Ruhe kommen.
Ansonsten schließe ich mich Munchkin an.
Viel Erfolg Euch :)
-
-
Ich habe meine Bondi 4 Wochen lang Schritt für Schritt ans Gassigehen gewöhnt, immer meterweise.
Dein Hund ist mit den Eindrücken draussen völlig überfordert. Und mitgehen will er nicht, weil er keine positiven Erlebnisse damit verbindet. Geh mit ihm vor die Haustür und nimm eine Tube Hundeleberwurst mit. Geh ein paar Meter und lass ihn daran schlecken. Geh nach 5 Minuten wieder rein uns wiederhole das so oft wie möglich. In ein, zwei Wochen kannst Du länger gehen. Und vermeide Begegnungen mit Fremden. Du brauchst erst sein Vertrauen, das hast Du nach den paar Tagen noch nicht. Einen Trainer sehe ich kritisch, erst muss er begreifen, dass Du seine Bezugsperson bist und eine Bindung aufbauen.
-
Wow also mit sovielen Antworten und auch noch so schnell, hatte ich nicht gerechnet! Danke!
Bin aus Österreich!
Also im Pass steht nur Caniverm, was wohl ein Mittel gegen den Bandwurm ist. Er wurde vor der Übergabe durch einen Tierarzt durchgecheckt. Allerdings nur oberflächlich.
Mir wurde auch im vorhinein versichert das er gesund sei.
Mobiler Tierarzt gibt es, habe ich gerade nachgesehen. Wäre vielleicht keine schlechte Idee, vorallem da er sowieso aus dem Bettchen nicht raus möchte.
Also was das streicheln angeht war ich mir auch zuerst nicht sicher. Die ersten 2 Tage haben wir keinen Blickkontakt aufgebaut und uns da zurückgehalten.
Einmal bin ich dann neben ihm gesessen (abgewandt) und habe ihm auf der Brust gestreichelt und immer wieder aufgehört.
Irgendwann hat er dann nach dem abstoppen die Pfote ausgestreckt und entweder mich angesehen oder ist mit der Schnauze zu meiner Hand ran.
Und das macht er seitdem fast immer. Kaum stoppen wir ab, sucht er Kontakt.
Er reagiert da halt wie unser alter Hund. Wir wollten mit dem abstoppen beim Streicheln seine Reaktion abwarten.
Oft schläft er auch beim streicheln ein. Er schläft überhaupt fast den ganzen Tag, was ich ja als gutes Zeichen sehe.
Natürlich kann es sein das ich das komplett falsch interpretiere.
Denn beim Gassi gehen, während er neben mir geht, brauche ich ihn nicht streicheln, da merkt man das er total angespannt ist.
Ja also mit dem Hundetrainier hatte ich mir das auch so gedacht das er mehr beobachtet. Und ich die Bestätigung bekomme das ich es NICHT schlimmer mache.
Mir tuts halt echt im Herzen weh wenn ich ihm immer so herauszerren muss.
Ich brauche keinen Hund der mir überall nachrennt, oder mich anhimmelt, oder soviel Energie wie ein Husky hat. Ich akzeptiere ihn so wie er ist. Und wenn er sein Bettchen in der Wohnung nicht verlassen will, dann ist das so. Aber zum Gassi gehen zerren, das geht nicht, da muss ich eine Lösung finden.
Ich werde es Mal mit der Streichwurstpasta probieren, wurde mir jetzt schon öfters empfohlen.
-
Wenn Du aus Niederösterreich/Wien Umgebung bist, wüsst ich wen.
Und hab ne Vermutung zum Verein.
-
Ich hab auch eine Vermutung zum Verein und wenn es der ist (schicke dir eine PN), dann geh um Gottes Willen bitte nicht zu deren Trainerin!
-
JA war der Verein, danke Oregano für den Kontakt. Sie kann erst mitte Dezember und meinte das ich es mal mit heben (statt ziehen) probieren sollte und dann das geringere Übel wählen soll.
Schlimmer (bis sie kommt), sollte es dadurch nicht werden.
Beim Gassi selbst ist er heute an Fremden sogar ganz nah vorbeigegangen. Doch dann ist er plötzlich (ohne irgendetwas in der Ferne zu sehen) stehen geblieben und ist vor Angst wieder eingefroren.
Meine Freundin (die unseren vorigen Hund von klein auf hatte) meinte das ich einfach Geduld haben muss. Und trotzdem werde ich das Gefühl nicht los mich übernommen zu haben. Was wenn er so bleibt, was wenn ich ihn für die nächsten Jahre nur rauszerren muss und er so garkeine Freude empfindet. Ich weiß ich übertreibe aber so fühl ich mich gerade. Klingt sicher lächerlich für Andere die schon seit Jahren mit einem Angsthund leben, ich weiß.. und er ist nichtmal eine Woche hier. Sein angsterfülltes Gesicht bricht mir halt das Herz.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!