Hund aus Bosnien adoptiert, Problem

    update er hat keinen Durchfall mehr, Gott sei dank. Hat gerade einen riesen Haufen gelegt!
    bin eine kleinere Runde gegangen und habe ihn an Ort und Stelle schnüffeln lassen. Wenn er sich hinsetzt, gleich weitergehen, ansonsten warten was passiert. Er hat dann tatsächlich endlich entspannen können und das schon nach 5 Minuten. Waren also wirklich zuviel Reize, auf einem zulangen Weg. Mir wurde jetzt auch geraten, um den Post über mir anzusprechen, nur die Hand an die Bettchenkante (seitlich sitzend) zu legen und nur wenn er Interesse zeigt und schnuppert, leicht am Hals streicheln. Also nicht überfallen.


    Warum man allerdings hofft das es wehtut wenn der Hund dann zubeißt, weil man in den ersten Tagen nicht alles richtig macht, verstehe ich nicht.

    Zitat von noir91m

    Warum man allerdings hofft das es wehtut wenn der Hund dann zubeißt, weil man in den ersten Tagen nicht alles richtig macht, verstehe ich nicht.

    Nicht wenn man in den ersten Tagen unwissend nicht alles richtig macht, sondern wenn man es nach Aufklärung trotzdem noch macht - nämlich in den Korb greifen, um den Hund rauszuziehen.

    Ich möchte dir noch etwas Mut machen.

    Finya war anfangs SO verschreckt. Die hat alles und jeden angebellt und angeknurrt, hat ständig nur beschwichtigt, sich in irgendwelche Ecken verkrochen (je kleiner desto besser xD) und ich hab sie dazu noch massiv überfordert, obwohl mir das Pensum damals eh total wenig vorkam, aber es war halt trotzdem zu viel.


    Sie ist trotzdem (mit sehr viel Training und Geduld wohl gemerkt!) ein super entspannter Hund geworden (außer bei Feuerwerk und Gewitter). Ob dein Hund ein ängstlicher Hund bleiben wird oder nicht, ist jetzt noch gar nicht absehbar. Es wird Monate dauern bis er wirklich angekommen ist und dann wird es immer noch dauern bis du sein ganzes Ich kennst. =)

    Zitat
    Zitat von noir91m

    Warum man allerdings hofft das es wehtut wenn der Hund dann zubeißt, weil man in den ersten Tagen nicht alles richtig macht, verstehe ich nicht.

    Nicht wenn man in den ersten Tagen unwissend nicht alles richtig macht, sondern wenn man es nach Aufklärung trotzdem noch macht - nämlich in den Korb greifen, um den Hund rauszuziehen.

    Mit 3 Hundetrainier habe ich jetzt gesprochen, plus allen Leuten die hier im Forum schreiben.

    Von den 3 Hundetrainiern sagen 2, bestimmt, aber ohne große Gewalt aus dem Bettchen holen, sonst bestätige ich ihm in seiner Angst und er kommt nie raus.

    1 Hundetrainier sagt, mit Leckerli rauslocken, hat mir nicht sagen können was ich machen soll wenn er sie nicht beachtet, wenn sie außerhalb des Körbchen liegen.. kein Interesse.


    So, also was ist jetzt richtig? Ich höre von Spezialisten UND selbst ernannten Spezialisten Fakten.

    Und sehr gute Ratschläge.

    Der letzte Hundetrainier hat gesagt das jeder Auslandshund anders ist. Er kennt einen der bis heute in der Wohnung nur unter dem Tisch liegt und nie seine Angst überwunden hat. Ein anderer ist mit der gleichen "Erziehung" furchtlos geworden.


    Wenn du dir nochmal alle Kommentare durchliest, sag mir bitte, WAS ist richtig und was nicht.


    Einer sagt, lass ihn in Ruhe, in die Wohnung machen, mit Hunde klo zb.

    Der andere Gassi gehen, aber mit kleine Runden.


    Aber ich bin mir sicher du hast alles richtig gemacht und dein Hund ist der beste. Ich habe hier unzensiert gesagt das ich glaube nicht alles richtig zu machen, vorallem in den paar Tagen seit Freitag und keiner der Lösungsvorschlage noch umsetzen können, da ich GESTERN erst den Thread erstellt habe.


    Also vielen Dank für den sinnvollen Beitrag.





    Danke an alle anderen für die guten Ratschläge.

    Ich denke dieser Hund braucht keinen Hundetrainer, sondern einfach nur Zeit.

    Ich hatte schon mehrere Angsthunde hier, einer war richtig panisch. Es hat Wochen bis Monate gedauert bis sie Vertrauen aufgebaut haben. Anfangs sind wir wirklich nur zum Lösen raus, ganz kurze Strecke und immer die Selbe. Wir haben die Runden nur erweitert wenn die Hunde entspannt waren. Daheim habe ich sie in Ruhe gelassen, auch beim Füttern. Irgendwann waren sie alle sehr entspannt, der eine früher, der andere später. Dann war anfassen auch kein Problem mehr.

    Geholfen hat mir bei meiner ersten Hündin eine Nachbarin mit chilligem, älteren Pudel. Der hat ihr viel Sicherheit gegeben. Wir haben uns abends öfter verabredet wenn nicht mehr viel los war.

    Hundetrainer gab es damals noch nicht und ich war Hundeanfänger, aber ich habe mich auf mein Bauchgefühl verlassen.

    Heute, nach 25 Jahren Hundehaltung würde ich es genau so wieder machen wie damals.


    LG Terrortöle

    Hallo nochmal,


    jetzt bin ich etwas erholter. Schau bei Gelegenheit einfach mal in denThreads vorbei, die ich Dir verlinkt habe: Da findest Du Austausch mit Haltern von auf verschiedene Weise ängstlichen Hunden.


    Lilly war bei Einzug bei uns ähnlich. Allerdings waren wir darauf vorbereitet, wie sie ist.

    Wir haben sie in den ersten Tagen einfach ihren Platz wählen und dort in Ruhe gelassen. Durch unsere erste Hündin gabs schon 6 Körbchen in der Wohnung. Hat sie natürlich keins genommen. Dort, wo sie hinwollte, hab ich dann Decken ausgelegt.


    Sie mochte auch kein Gassi, war für mich aber eine Notwendigkeit. Sie hatte in der ersten Zeit das Geschirr an. Wenn sie gar nicht mit wollte, habe ich sie getragen. Das Ganze ohne viel Ansprache oder „Beruhigung“ (wäre eh nicht als solche angekommen), sondern freundlich neutral. Ansonsten habe ich sie komplett auf uns zu kommen lassen. Wir haben e etwas ruhiger und gedämpfter unseren Alltag weitergelebt, wenn einer mal an ihrem Blickfeld vorbeigegangen ist hats wortlos gute Leckerchen geregnet, ein kurzes Lob, wenn sie was genommen hat. Wir haben sie auch so gut wie ging nicht mit Blicken bedrängt.


    Ruhe, Stabilität und feste Struktur, viel gucken und riechen lassen, Geduld, Zuneigung ohne viel Überschwang und viel langsames Gewöhnen mir Wiederholungen - das waren so unsere Maßnahmen. Nach ein paar Tagen haben wir festgestellt, dass sie nach der Dämmerung abends lieber rausgeht und haben die kleinen Gassirunden auf diese Zeit verlegt. Kurze immer gleiche Wege und langsam gesteigert. Unser Ersthund war ein super Coach.


    Sie kam recht bald. Gute Leckerchen aus der Hand gabs schon am dritten Tag. Gerne Gassi hat ein paar Wochen gedauert. Kuscheln war bei mir recht schnell da (ich hab sie aber auch neun Tage vor Übernahme täglich im Tierheim besucht). Bei keinem Mann hats schon eine gute Zeit gedauert. Heute ist sie ein fröhlicher Springinsfeld mit dem ein oder anderem Special Effect. Wir wohnen aber auch so ländlich, dass sie nicht sooo schnell an viele verschiedenen Alltagsreize gewöhnt werden musste, deshalb konnten wirs ruhig angehen.

    Zitat von Manfred007
    Zitat von noir91m

    So, also was ist jetzt richtig?

    Was sagt dir dein Bauchgefühl? Du bist ja nicht Hundeneuling, ein bisschen Bauchegfühl für Hund emüsste doch da sein?


    Ja ist es und derweil fühlt es sich so an als würde es richtig laufen. Also nachdem ich jetzt natürlich nachgebesser habe. das ich ich ihm Zeit gebe zu sehen das von dem Mensch der an uns vorbei geht keine Gefahr ausgeht. hugging-dog-face




    danke für den Beitrag, habe auch schon in dem Angstthread gestöbert und da haben mich einige Beiträge beruhigen können :) ja ich lass ihm jetzt auch soviel Ruhe wie möglich und dränge mich nicht mehr auf.

    Ich drück Euch mal die Daumen. Wie ich es auch gerne im Angstthread schreibe: Für mich ist Ruhe und humor- und liebevolle Akzeptanz dessen, was erstmal ist (ohne es als Endzustand zu betrachten) der beste Weg. Auch für mich selbst. Es nimmt sen Druck von den Schultern, gleich und schnell in Aktion treten zu müssen. Und es hilft Hundchen halt auch nicht, wenn das Menschenherz „mit ihm blutet“ - eher das Gegenteil.

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