Warum ist es so schwierig, dass Tierschutz und Hundezucht friedlich koexistieren?
-
-
Woher hast du denn all diese Infos her die du so als Fakten darstellst?
ich habe einige Jahre ehrenamtlich in Spanien in einem Tierheim gearbeitet (und kenne einiger Heime in Katalonien) und kann das, was Sventje schreibt ziemlich eins-zu-eins unterschreiben.
Nur haben bei uns keine Hundefänger Geld verdient, weil wir gerufen wurden, wenn irgendwo ein Hund eingefangen werden mußte. Oder die Polizei. Das Fangen war kostenlos und verdient hat da keiner dran.Die Vermittlungsgebühr, egal ob vor Ort oder in's Ausland hat die durchschnittlichen Kosten pro Hund bei weitem nicht gedeckt. Ein freier Platz im Zwinger hat uns "nur" die Möglichkeit gegeben weiter arbeiten zu können. Ohne Vermittlungen in's Ausland hätten wir vor Ort nicht sinnvoll arbeiten können, weil das TH praktisch nie Kapazitäten hätte einen Bruchteil der Hunde auf zu nehmen, die wir hätten nehmen sollen. (und auch so muß viel abgewiesen werden, weil das Heim voll ist)
Wir haben auch so meistens am Rande der Kapazitäten gearbeitet, die Leitung hat aber sehr darauf geachtet, die Kapazitäten nicht zu überschreiten. Voll ist voll, dann wird nichts mehr aufgenommen.
Unser TH war auch so gut geführt, daß man Hunde nicht aus dem Heim "retten" mußte. Wenn, dann haben wir haben das Retten übernommen und die Tiere dann vermittelt.
Wir/Ich haben außerdem eine mittlere Krise bekommen, wenn Welpen rein kamen, weil die einfach unglaublich empfindlich sind und ohne wirklich viel Mehrarbeit (also Zeit, die man für die anderen Hunde nicht hat) ganz schnell eingegangen sind. Ganz sicher haben wir keine Welpen produziert, um die wir uns dann mindestens 12 Wochen kümmern müssten auf die Gefahr hin, sie dann trotz 20 Stunden Schichten an Parvo oder ähnliches zu verlieren.
So wie in Deutschland offenbar das Vorurteil besteht, daß "im Ausland Welpen für den deutschen TS Markt produziert werden", so besteht im Übrigen in Italien das Vorurteil, daß "die Deutschen Hunde aus dem TS importieren um an denen Tierversuche durch zu führen".
Nett, oder?
Und genauso dämlich, wenn deshalb keine Hunde nach Deutschland vermittelt werden, wie wenn aus dem umgekehrten Vorurteil "der Auslandstierschutz" diskreditiert wird.Genauso ein Tierheim unterstützt mein Verein in Spanien. Das Tierheim betreiben spanische Mädels, fast alle Hunde werden von der Polizei gebracht und es müssen alle Hunde aufgenommen werden. Getötet wird keiner. Es wird aktiv nach den Besitzern gesucht, denn die meisten sind einfach Ausreißer. Findet sich kein Besitzer wird versucht die Tiere vor Ort zu vermitteln. Dafür gibt es Öffentlichkeitsarbeit, Arbeit mit Kindern, Kastrationen.... Und weil das Tierheim überfüllt ist und kein Hund getötet wird Vermittlungen nach Deutschland. Das sind ganz normale Familienhunde. Die Hintergrundarbeit sieht nur niemand, wird auch nicht an die große Glocke gehängt. Passiert ja in Spanien und nicht in Deutschland. Hinzu kommen jede Menge unvermittelbarer Hunde, die das Tierheim aufgrund von Ängsten, Aggression, Krankheit nie verlassen werden - die müssen finanziert werden.
Ich habe auch keine Hunde gerettet, so ein Unsinn höre ich nur im Dogforum. Im realen Leben laufen hier halt Hunde rum. Ich treffe auch niemanden der mich fragt ob Hund vom Züchter ist oder aus Timbuktu. Da wird nach der Rasse, dem Namen oder dem Alter gefragt und ob der lieb ist , das wars Mein Hund geht öfters in einer Gruppe Hunde spazieren die einer Rasse angehören, er fällt höchstens auf das er der Einzigste Mix ist und dieser Rasse nicht angehört - aber nicht mal darauf sprechen uns Spaziergänger an - da heißt es höchstens - was für hübsche nette Hunde. Und ich gehe davon aus das mein Hund da eingeschlossen ist
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Warum ist es so schwierig, dass Tierschutz und Hundezucht friedlich koexistieren?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Wahrscheinlich hängt es auch stark von der Gegend ab. Ich mein die Menschen rotten sich mit ihren Einstellungen und Meinung nicht nur im Internet zusammen.
Aber mir fallen Gespräche auch viel mehr auf, denn ich mag nicht auf der Straße angesprochen werden. Ich helfe gerne aus, wenn jemand den Weg nicht findet und um Hilfe sucht. Aber ich möchte nicht beim Gassi gehen oder einkaufen Freundschaft schließen oder über belanglose Dinge sprechen.
-
Dann mal nachgefragt: Wen oder was meinst Du denn?
ich krieg öfter erzählt, wer seinen Hund woher hat und ich antworte, wenn ich danach gefragt werde. Bin an sich zwar kein Fan von Smalltalk, aber es tut mir auch nicht weh. So lange kein Angriff draus wird. Was hier gottseidank selten ist. -
Dann mal nachgefragt: Wen oder was meinst Du denn?
Was meinst du?
Bei mir waren es halt random people die mich auf meinen Hund angesprochen haben und wohl erwartet haben er ist ein armer Hund aus dem Ausland. Ich bin diesen Menschen nie zuvor begegnet und auch danach habe ich sie nicht mehr gesehen ( zu mindestens glaube ich das). Mir sind fremde Menschen egal, daher merke ich mir ihre Gesichter nicht.
Es ist ja auch nur eine vermutung von mir, dass sie sich mit der selben Einstellung gerne treffen. Zu mindestens gibt es bei mir Gegenden wo die HH sehr sorglos sind mit ihren Hunden und diese vermehrt in einen hineinbrettern lassen und andere Gegenden wo sich die HH nicht gegenseitig belästigen wollen und immer schon anleinen sobald jemand kommt.
-
Danke für die Rückmeldung, und sorry für dass Missverständnis. Ich meinte Javik mit dem Hinweis auf „gemachte Feinde“. -
-
Ich kannte mal eine Meerschweinzüchterin (Peruaner), die auch auf Ausstellungen usw ging, sie sagte sinngemäß: 'Als Züchter mußt Du auch in der Lage sein, viel Leid zu ertragen. Das Leiden, wenn Mutterschweinchen bei oder durch die Folgen der Geburt sterben, das Leiden neugeborener Meerschweinchen, die zu schwach sind und die dann doch versterben, weil man sie nicht mehr retten kann. Der Tod ist bei einem Züchter immer ein möglicher Begleiter'
Weißte, das nennt sich Leben.
Egal ob beim Meerschwein, beim Hund, oder auch beim Menschen. Jede Schwangerschaft, jede Geburt beinhaltet Risiken. Für Baby und Mutter, egal welcher Spezies.
Aber ohne Geburt und Tod gibt es auch kein Leben.
Das als Grund heranzuziehen dasZucht was schlechtes ist... Ehrlich, also besser nirgends mehr fortpflanzen. Kein Tier, kein Mensch mehr.
Na gut.
-
Warum das so schwierig ist? Vermutlich weil es Menschen generell schwer fällt friedlich zu koexistieren. Egal um welche Themen es geht ... sobald Extreme Sichtweisen aufeinanderprallen ist es damit nicht mehr weit her.
-
Ich glaube, das Thema wird sich erst erledigen, wenn jeder begreift, dass absolut jede Aktion egoistisch ist. Auch wenn es altruistischer Egoismus ist.
Warum retten Menschen andere Lebewesen? Weil es ihnen damit besser geht.
Warum essen Menschen andere Lebewesen? Weil es ihnen schmeckt.
Warum spenden manche Menschen? Weil sie damit ihr schlechtes Gewissen beruhigen.
Warum lässt sich jemand eine Niere rausnehmen, um einen Angehörigen zu retten? Weil er nicht auf den Angehörigen verzichten möchte.
Warum setzen weiterhin so viele Kinder in die Welt, obwohl die schon verdammt voll ist? Oder fahren Auto? Oder oder oder.
Weil wir als Menschen schlicht und einfach Egoisten sind. Gilt für jeden.
Selbst der scheinbar aufopferungsvollste Mensch zieht daraus irgendetwas für sich. Ansonsten würde er es nicht machen.
Zum Thema Züchter.... da bin ich selbst zwiegespalten. Es gibt einigermaßen nachprüfbare Parameter. Perfekt läuft das aber auch im VDH definitiv nicht. Auch da wird gemauschelt ohne Ende. Sei es bei Untersuchungen, insgesamt bei der Zuchtzulassung oder der Wurfabnahme. Vitamin B gilt auch da.
Und wenn es nur um den Erhalt der Rasse ginge und darum, dass alle Welpen ein passendes Zuhause erhalten: Dann würden die Preise exakt Untersuchungen, Impfungen, Chippen und Futter enthalten - was bei keinem Welpen auf 1.000 € und mehr kommt. Außerdem würden die Züchter kontrollieren. Es gäbe auch keine VDH Züchter mit 10+ Hunden, die zig Würfe im Jahr haben.
Aber ist halt bei manchen eine nette Nebeneinkunftsquelle.
-
Ähm - das ist zwar ein sehr modernes und angesagtes Menschenbild, entspringt aber auch nur einer Definition. Man muss sich sicher nicht unentwegt auf die Schulter klopfen - und auch nicht erwarten, dass andere es tun - wenn man unter Verzicht sich für etwas einsetzt, das einem wichtig ist oder etwas tut, von dem man keinen unmittelbaren Vorteil hat. Aber man muss es sich doch auch nicht kleinreden, finde ich. Egal, in welchem Lebensbereich.
Schön wäre es halt, wenn man einfach mal anerkennt, dass die eigenen Prioritäten nicht unbedingt die des anderen sein müssen und man den Standpunkt des anderen nicht automatisch deshalb schon für bescheuert hält, weil es nicht der eigene ist. Unterschiedliche Menschen, unterschiedliche Interessen.
-
straalster ....der Preis für Welpen vom Züchter beinhaltet ja nicht nur Untersuchungen, Impfungen, Chip und Futter.
Um überhaupt offiziell anerkannter Züchter zu werden, braucht es erstmal ein entsprechendes Zertifikat. Dafür muss die Schulbank gedrückt werden, um sich reichhaltiges Wissen über Genetik, Gesundheit, Fütterung, Erziehung usw. anzueignen. Natürlich legt man auch eine kostenpflichtige Prüfung ab. Ganz wichtig ist eine Zuchtstätte, um die Zuchttiere samt potentieller Welpen vernünftig zu halten bzw. aufzuziehen. Und da tuts nicht die 3-Raum-Wohnung im Plattenbau im 3.Stock....logisch. Die Zuchtsstätte wird vom Zuchtwart abgenommen....kostenpflichtig. Der Züchter züchtet natürlich im Verein, welcher auch einen Obolus verlangt.
Als nächstes benötigt der Züchter einen oder zwei oder drei wichtige Grundlagen für seine Zucht, nämlich Hunde, bestenfalls schon angekört....und die kosten auch nicht nur 3, 50 Euro. Ein Name für die Zuchtstätte wird benötigt, welcher genehmigt und eingetragen werden muss....ebenfalls kostenpflichtig.
Ist das erstmal alles erledigt, brauchts zur Hündin nen passenden Rüden. Bedeutet....Zuchtbücher wälzen, Kontakte knüpfen, den richtigen Zeitpunkt abwarten und mit der Hündin zum Rüden fahren. Selten wohnt der ausgewählte Rüde im Nachbarort, oft werden da auch Ländergrenzen überschritten. An den Rüdenbesitzer wird eine Decktaxe entrichtet.
War der Deckakt erfolgreich, wird die Hündin vom TA überwacht, US wird gemacht, es gibt spezielles Futter, Wurfbox wird hergerichtet. Um den Wurftag rum, steht der TA des Vertrauens in Bereitschaft für den Notfall......kostenpflichtig. Sind die Welpen dann geboren und hoffentlich alle gesund und munter greifen die von dir genannten Punkte erst.
Vor der Abgabe der Welpen wird der gesamte Wurf vom Zuchtwart abgenommen....kostenpflichtig. Die Welpen werden nach allen erforderlichen Untersuchungen ins Zuchtbuch eingetragen und bekommen alle eine Ahnentafel ausgestellt....kostenpflichtig.
Das alles macht ein guter Züchter gerne, mit viel Geduld und Liebe zur Sache. Das alles zusammengerechnet, bezahle ich gerne 1000 Euro oder mehr.....quasi als Aufwandtsentschädigung für den Züchter plus einen Obolus für seine gute "Arbeit".
Wenn ich dann aber sehe, dass ein Rassehund meiner Wahl statt 1000 Euro, auf nem Kleinanzeigenportal nur 800 Euro oder weniger kostet, dann weiß ich, dass da was faul ist. Dann ist das ein Spassvogel, der Nachbars hübschen Hund mal zu seiner süßen Hündin gelassen hat, bestenfalls gehören beide Hunde der selben Rasse an, und der verkauft die Welpen wird als reinrassig ohne Papiere angeboten Der hat aber den ganzen Aufwand rundrum nicht betrieben und verlangt eine ähnlich hohe Summe. Genau wegen solcher Leute wird der Ruf der Züchter aber kaputt gemacht, weil genau da die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass was schief geht in Sachen Genetik oder Wesen. Dann heißt es aber trotzdem, der Hund war vom Züchterund hat ne Menge Geld gekostet.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!