Hund an Baby gewöhnen...wie?

  • Mejin Also entschuldige mal aber wo liest du denn bitte viel von zusammenscheissen? Ich schildere hier logischerweise die Situationen in denen mein Hund doof reagiert und da wird sie von mir auch angemotzt. Ich dringe mit nem „nein!“ schon zu ihr durch, das versteht sie ja, aber nicht wenn ne Katze in Sicht ist (als Beispiel).


    Ein normaler 0815 Tagesablauf sieht so aus, das ich sie morgens mit ins Büro nehme und sie da schläft. Mittags gibts ne grosse Runde, danach gehen wir nach Hause wo sie wieder den ganzen Nachmittag schläft. Abends gibts nochmal ne Runde oder ich nehme sie mit zum Einkaufen in die Stadt. Danach schläft sie wieder. Etwas übern oder Spielen tun wir aufm Spaziergang, aber auch nicht immer.


    Schulen/Kindergärten sind kein Thema, da komme ich problemlos dran vorbei.
    Sie reagiert draussen eigentlich nicht auf Kinder, solange die sie nicht ansprechen oder mit Spielzeug rumrennen.


    Avocado Ich schätze sie nicht als sehr gefährlich ein bzw. habe ich sie super unter Kontrolle. Gefährlich ist nur das sie eben andere Tiere (ausser Hunde) als Beute sieht. Wirklich ändern kann ich daran ja nichts bzw. wüsste ich nicht wie. Wir haben es einige mal versucht mit nem Trainer weil es gerade bei den Pferden sehr schade ist...aber bisher gab es keinen erfolg. Mir wars dann irgendwann egal weil es mich selbst ja nicht wirklich einschränkt, nur für sie tut es mir leid das sie im Stall nicht mehr frei laufen kann.


    Sunni1604 Wäre natürlich schön wenns immer so problemlos laufen würde, kann ich mir bei meiner nicht so recht vorstellen.


    Ich werde mal mit nem Trainer darüber sprechen wie ich das ganze angehen soll.

    Ne Freundin von mir hat zwei Schäferhunde wovon einer das Kind nicht mag, da wurden dann einfach Türgitter eingebaut, wäre für den Anfang sicher auch ne Option damit ich selbst entspannt bleiben kann.

  • Türgitter eingebaut, wäre für den Anfang sicher auch ne Option damit ich selbst entspannt bleiben kann.

    Türgitter haben wir hier auch etabliert. Auch mit 2 vollkommen unauffälligen Hunden, die gar kein Thema mit Kindern haben. Mir war es wichtig, dass die Hunde eine Begrenzung haben, damit sie nicht ans Kind rankommen, wenn ich es für nötig halte. Dafür müssen sie auch lernen, dass sie nicht überall hin dürfen.


    Bin mir aber nicht sicher, in wie weit so ein Gitter einen Hund aufhalten würde, der das Kind als Beute ansieht. Also meine beiden (mittelgroßen) Hunde könnten wohl ohne Mühe über das Gitter springen oder es sogar aus dem Türrahmen reißen (sind nicht verschraubt, da Mietwohnung) wenn sie nur genug Trieb dazu hätten. Ich glaube, der Beutereiz ist schon sehr groß

  • Uns wurde vor mittlerweile 10 Jahren von unserer Trainerin Folgendes geraten:

    - Bereits in der Schwangerschaft das Hundeprogramm etwas herunterfahren, weil mit Baby unweigerlich weniger Aufmerksamkeit für den Hund da ist. So ist der Bruch zwischen vorher und nachher nicht so extrem.

    - auch schon vorher Kinderwagen-Spaziergänge machen. Ordentlich Kekse rein dabei.

    - Body o.ä. zum Schnuffeln aus dem Krankenhaus vor dem Baby schon nach Hause zum Hund.

    - wie oben schon genannt: Baby auf den Arm, Hund gleichzeitig streicheln. Verknüpfung Baby = super.

    Hatte bei uns gut geklappt. War aber ein sehr lieber, kinderfreundlicher und eher defensiver weißer Schäferhund.

    Trainer würde ich ebenfalls raten.

    Alles Gute für die Schwangerschaft!

  • @Hostage Die Türgitter haben wir mal im Stall eingebaut weil sie immer zum Heu hoch ging, da dort die Katzen waren. Sie sass dann einfach davor, denke also schon das sie es akzeptiert und ich wäre ja auch immer dabei :smile:


    Zur Not, falls es wirklich gar nicht gehen würde, könnte sie auch sicher ne Zeit lang zu meinen Eltern. Da könnte ich dann trotzdem täglich mit ihr raus.

  • Naja, ich hatte "Wasserflasche usw."(vom Trainer) und "angeschnauzt" jetzt nicht unbedingt freundlich interpretiert und ich weiß - bei manchen Hunden kann man über Gehorsam arbeiten und z.T. lassen sie sich auch gut 'deckeln', aber natürlich möchte man ja eigentlich, dass es auf 'freiwilliger Basis' funktioniert.

    Vielleicht spielt sich das in meinem Kopf auch anders ab - sorry - also wenn ich das falsch gelesen habe.


    Ich denke, bei allem, was mit 'Trieb' zu tun hat, muss man tatsächlich seinen individuellen Weg finden - aber ich weiß nur bei unsere Hündin z.B. - die war anfangs so ein Ultramegastaubsauger - und da kamen hier auch mal Ratschläge von wegen - einmal sagen, was Sache ist und dann muss das gegessen sein, statt 'ewig herumzudoktern'.


    Aber alles, was in ihrem Wahn(es war z.T. wahnartig) Druck von uns erzeugt hat oder in die Richtung verbal härter korrigieren ging, hat nur dazu geführt, dass sie noch wuseliger/frustrierter und schneller wurde auf der Suche nach Kram. Und unser Ziel war es auch immer, das sie lernt, ihren Impuls da selbst zu regulieren und nicht, wenn wir einmal nicht 100% drauf achten, dass sie da nur wartet, das ausnutzen zu können.

    Wir haben da unseren Weg gefunden 'mit' ihr zu arbeiten, was uns jetzt besser gefällt, aber das ist wie gesagt individuell, was da am Besten passt.

    Kinder sind natürlich nochmal ne ganz andere Sache.


    D.h. - ich denke, wenn draußen Kinder erstmal kein Thema sind, ist das vermutlich gar nicht so übel, denn dann generalisiert sie nicht auf alles und jedes Kind "Oh, da ist Beute!"


    Seid Ihr schon mal länger mit Kinderwagen mal mitgegangen? Also einfach nebenher, so dass sie dieses Geschreie und Gezappel außerhalb ihrer 4 Wände näher kennenlernt, in einer 'ganz normalen' Situation?


    :)

  • Ich würde absolut keinen der üblichen Vergesellschaftungstipps hier beherzigen.


    Du hast einen Hund mit einem Beutefangproblem. Das ist nicht mal eben Muss der Hund erst mal kennen lernen oder er könnte kurz eifersüchtig werden.


    Das ist auch nicht aggresssiv, wie jemand hier meinte.


    Aber Aus dem Beute machen wollen nicht raus kommen sprich: töten wollen ist ne Katastrophenkombination mit Säuglingen und Kindern.


    Da lass bitte auch keinen 0815 Trainer ran.

    Ich persönlich ginge sogar so weit, den Hund auf Verdacht abzugeben, auch wenn ich ihm vielleicht doch unrecht täte.

    Mit ungutem Gefühl trainiert es sich schlecht und ehrlich, falls Dein Hund dann wirklich so massiv (oder erst gar nicht massiv, aber vielleicht überraschend auf den einen oder anderen Trigger) auf das Baby reagiert, wenn es da ist, hast Du nimmer Nerven oder Zeit, da groß dran zu arbeiten und wirst höchstwahrscheinlich keinen Millimeter Vertrauen mehr haben und musst vorallem nicht immer, sondern immerimmerimmer aufpassen, was niemand schafft, außer ihr wohnt in ner Schleuse mit Schiebern oder so.


    Jagdverhalten, das sich auch gegen Babies richtet, ist ja insofern auch besonders übel, weil "Hund nicht am Baby schnuppern lassen" oder so nicht reicht.

    Wenn was passiert, sind das dann die Fälle wo Hund das Kind aus dem Stubenwagen raus holt oder die Tür zum Schlafzimmer aufkriegen versucht oder so und es aus dem Bett holt. Also wirklich womöglich auch sehr aktiv daran arbeitet, die Beute zu kriegen. Da können dann auch mal Türgitter nicht reichen.

    Das ist ne komplett andere Intention, als alles andere.


    Und wenn bereits bekannt ist, dass Dein Hund in dem Punkt Beutefangverhalten ein Problem hat.


    Boah, das tut mir leid, weil es emotionale Psychofolter ist, vor sowas zu stehen.

  • Zitat

    Sie reagiert draussen eigentlich nicht auf Kinder, solange die sie nicht ansprechen oder mit Spielzeug rumrennen.


    Was ist denn, wenn Kinder mit Spielzeug rumrennen?

  • Ich glaub Querida hat gut Ahnung, was bei dem Hundetyp realistisch ist und was nicht, wenn es ein Beuteproblem gibt.

  • Mal ganz doof gefragt, bist du dir zu 100% sicher dass das Babygeschrei auch wirklich Beute in ihr ausgelöst hat? Du wirst sie kennen aber als marley die ersten 2-3 mal mit der kleinen von meiner Schwester in einem Raum war ist er auch direkt aufgesprungen und hat geschaut wo das her kommt. Ich hatte ihn auch an der Leine und hab ihn nicht zum Baby hin gelassen. Danach war es kein Thema mehr und er zuckt nicht auch nur einen mm wenn das Baby Geräusche macht.


    Also ich wäre auch für Trainer der aber auch erstmal schaut ob das wirklich beutefangverhalten ist oder eben Unsicherheit etc. Wenn da auch nur ein Hauch von es könnte beutefang sein würde ich (obwohl ich immer gegen Abgabe bin) auch darüber nachdenken.

  • Ich glaub Querida hat gut Ahnung, was bei dem Hundetyp realistisch ist und was nicht, wenn es ein Beuteproblem gibt.

    So, wie ich den "Fall" lese, würde ich persönlich managen und gar nicht erst versuchen, da irgendwas zu trainieren, weil das Restrisiko zu hoch ist.

    Weder "Abbruch"/Strafe noch Schönfüttern o.ä. sind sonderlich zuverlässig und es gibt leider immer wieder totgebissene Säuglinge mit dem eigenen Familienhund. Das geht irre schnell, dass so ein Baby oder Kleinkind tödlich verletzt wird.


    Zur Geburt meines Sohnes hatte ich hier 4 Hunde aus dem TS, 2x AmStaff, 1x Belgier und 1X AmBull-Mix.

    1 davon war eindeutiger Kinderhasser, 2 extreme Beute-Triebschweine (die auf Geräusche und Bewegung ansprangen) und alle hatten eine Vorgeschichte, bei der Menschen oder Tiere verletzt worden waren (Vorbesitzer)... von der Vorstellung, dass das mit Baby oder Kleinkind gut gehen könnte, habe ich mich bereits vor der Geburt verabschiedet.


    Mein Sohn ist heute 11 und hat die Hunde (inzwischen alle verstorben) unbeschadet überlebt, weil:


    - In jeder Tür Kindergitter

    - Zusätzlich von Anfang an Laufstall(Kind) und Hundegehege im Wohnzimmer (schöner wohnen sah anders aus)

    - Kein direkter Kontakt, mein Baby=Tabu

    - Keine Sekunde Rücken gedreht oder nicht aufgepasst, ansonsten Hunde kurzfristig in anderen Raum gesperrt

    - Gehorsam und Impulskontrolle saßen allerdings bei den Hunden, so dass ich in Anwesenheit der Hunde zumindest mit dem Baby auf dem Arm herumsitzen oder laufen konnte und mit Kinderwagen oder Babytrage Gassi.


    Wirklich entspannt wurde es erst, als mein Sohn am Anfang der Grundschulzeit war und kalkulierbarer, verständiger und nicht mehr so kreischig/zappelig. Niemals hätte ich mich darauf verlassen, dass einer der 3 betroffenen Hunde nicht doch bei plötzlichem Gequietscht oder Gezappel durchstartet.


    Der eher kinderfreundliche der 3 Hunde wurde allerdings ebenfalls niemals mit Baby/Kleinkind alleine gelassen und zu Krabbelzeiten habe ich meinem Sohn konsequent beigebracht, dass es absolut tabu ist, in Richtung Hunde zu krabbeln. War sehr anstrengend, geht aber.

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