Hund nach dem Fressen unerträglich

  • Hm, für mich hört sich das so an, als ob der Hund mit dem Kauen auf verbotenen Sachen versucht seinen inneren Streß loszuwerden :???:

    weil er trotz 2,5 Std Spaziergang nicht müde genug war

    Auch wenn es sich so anfühlt, als ob er nicht "müde genug war", könnte es sich tatsächlich sogar eher anders herum verhalten ;) Nämlich, daß viel zu lange mit im Spazieren gegangen wurde, und nun der Effekt "nach Müde kommt Blöd" in Vorschein getreten ist.

    Dann ist klar, daß er nicht herunter kommen kann.

    Und dann ist auch klar, daß er wieder in die Wohnung / ins Haus gemacht hat, denn, wenn der Körper "auf Action" ist, wird die Blase auch schneller wieder voll, und der Hund muß dann auch wieder.


    Eventuell die Runden wirklich klein halten, auch die "täglichen Spielstunden" mal für eine länger Zeit weglassen.

    Zum "Hund will ja hin, der zieht mich ja dahin" - ist es dann ähnlich, wie mit den Drogen. Die Macht der Gewohnheit und die Sucht nach dem Gefühl, was das Zeug im Körper auslöst, steuert denselben.

  • "Sinnloses" schnüffeln lassen ist nichts für solche Hunde. Da solltest du gezielt Zeit dafür abkappen und dann richtig mit ihm Arbeiten. Es gibt viele verschiedene Hundesportarten, hast du da schonmal reingeschnuppert?


    Das spielen mit anderen Hunden macht müde, lastet aber geistig genauso wenig aus wie ein 2,5 h Spaziergang. Nicht wenn das das Einzige ist was er in seinem Leben hat. Er scheint gezielte geistige Auslastung zu brauchen, mehr als ein Spiel mit Leckerliball und Kong. Eben etwas was er sich erarbeiten kann. Und das ohne zu überdrehen, weil er ständig mit Reizen überflutet wird.


    Schau dir mal verschiedene Sportarten an und überlege was euch beiden Spass machen könnte.

    Da reicht dann plötzlich 2x die Woche Hundeplatz und sonst 0815 Alltag, ohne dass er da dann durchdreht ;)

  • Wenn ich sein Programm auf Sparflamme halte, also die Hundezone weglasse, sucht er sich eben selbst Beschäftigung.

    Ja, weil er drüber ist.

    @pinkelpinscher hat es sehr gut beschrieben.


    Natürlich braucht ein Hund auch eine gewisse Form an Auslastung, aber eigentlich reicht selbst dem Hardcore Gebrauchshund, dem Hütehund und Co um glücklich und zufrieden zu sein:

    1.5h Auslauf am Tag (aufgeteilt in 2-3 Spaziergänge) und 1-2x die Woche was für den Kopf


    Alles andere erzieht dir nur einen Beschäftigungsjunkie, der mit Frust und Langeweile nicht umgehen kann.

  • Wenn ein Hund von jetzt auf gleich nicht gut zwei Wochen die Füße hochlegen kann, dann ist es eindeutig: Der Hund ist suchtkrank.


    Um davon wegzukommen, braucht es einen mehrwöchigen Entzug. Erst dann kann das Hormonsystem wieder ins Lot kommen. Das Zerfetzen sind Entzugssymptome. Sie zeigen das ganze Ausmaß. Das ganze Elend.


    Dein Trainer scheint sich mit diesem Hundetyp nicht auszukennen.

  • Setzt du einen Junkie auf Entzug, wird er die erste Zeit unerträglich, bis der Entzug fertig ist. Dein Hund ist ein Unterhaltungs-Junkie. Entziehst du ihm seinen "Stoff" (Unterhaltung über Hundezone), reagiert der Hund mit Frust, Zerstörung und Übergeschnapptheit. Da ist dann der Denkfehler für Hundehalter: "Ah, er braucht mehr Unterhaltung, sonst dreht er durch!". Todeskreislauf!


    Entzug muss man einfach aussitzen und das wird für alle Parteien nervig. Aber nur dadurch kann man danach eine ordentliche Auslastung anstreben. Ansonsten wird der Unterhaltungs-Junkie immer unruhig sein, in Erwartung, auf der Suche nach mehr "Stoff". Und das macht, wie schon erwähnt, krank.


    Zusatz: Dein Hund ist noch jung, solltest du seine Zeichen in der Hundezone falsch deuten, kann er im Alter hundeunverträglich oder ein Leinenpöbler werden. Das äußert sich meist erst im Erwachsenenalter. Vorsicht also, dass es dort niemals kippt.

  • Meine Hundetrainerin meinte, dass er "hochintelligent ist und offenbar nicht zufrieden damit, wenn er das Futter einfach vorgesetzt bekommt und ihn das dann unrund macht".


    Also mein Kleiner ist definitiv sehr weit von hochintelligent entfernt und hat das auch, also das Hochdrehen nach dem Futter.
    Wurde hier mit dem Alter besser, passiert jetzt nur noch selten.

    Ich habe es einfach auf zu viel Energie auf einmal geschoben. Goofy bekommt ein Futter mit sehr hohem Fleisch/Proteingehalt, ich würde fast vermuten, daß er mit einem gemäßigteren Futter nicht so hochdrehen würde.

    Deiner ist gerade in dem Alter, wo zu viel Energie auf zu wenig Hirn trifft.

    Wenn man nicht den Eindruck hat, daß er permanent wie ein ADHS Kind durch die Gegend rennt, dann hilft auch einfach aussitzen, bis mit grob 3 Jahren die Pupertät vorbei ist.

    Meine Große hat in dem Alter im Übrigen ein strammeres Programm gehabt (und gebraucht), in den meisten Fällen würde ich aber, wie die meisten hier, auch vermuten, daß weniger mehr wäre.



    Wenn ein Hund von jetzt auf gleich nicht gut zwei Wochen die Füße hochlegen kann, dann ist es eindeutig: Der Hund ist suchtkrank.


    Ich würde von einem 18 Monate alten Hund nicht erwarten, daß er locker zwei Wochen die Füße hochlegen kann?

  • Ohjeh, bei euch scheint einiges nicht so zu laufen, dass der Hund ohne Stress durchs Leben gehen kann. Dann noch etwas fehlende Erziehung und voilà, der Zapfen ist ab.

    Wenn du das in den Griff bekommen willst, musst du ganz schnell umdenken und sehr viel Neues lernen. Sonst wird dein Hund ernsthaft krank und zusätzlich ein ungehobelter Kerl den mit der Zeit alle lästig finden.

    Also soll ich ihn aus seiner Hundegruppe rausholen, 1-2 mal täglich ausgiebig schnüffeln lassen bei Spaziergängen und dann legt sich der Stress? Wieso macht er dann noch mehr kaputt wenn er so ein Programm bekommt?

    Kann man hier in gefühlt jedem zweiten Thread nachlesen.

    Wenn du am Programm nichts ändern willst, plan doch einfach die Fütterungszeiten so, dass du danach Zeit hast, den Hund zu streicheln, und füttere ihn getrennt von den Katzen, damit er an die erst gar nicht dran kommt.

  • Mal zum Vergleich:

    Der Jüngere meiner Aussies ( denk mal ähnliches Temperament ) hat 1- 2 x pro Woche Gelegenheit, mit einer seiner Schwestern richtig zu toben. Das reicht - neben 2 täglichen " normalen "Gassirunden von insgesamt 1,5 bis 2 Stunden - völlig.

    Vor Kurzem hatte er 3 Wochen Leinenknast ( OP ), der war genauso ausgeglichen wie sonst.

  • Wenn ich sein Programm auf Sparflamme halte, also die Hundezone weglasse, sucht er sich eben selbst Beschäftigung. So zählen zu seinen Opfern mittlerweile Sofakissen, die Fernbedienung, eine ganze Rolle Klopapier (oh schau es hat in der Wohnung geschneit, alles ist weiß), Kopfhörer, Katzenspielzeug, eine Packung Teebeutel die er vom Tisch gestohlen hat, ein Versuch an der Zierleiste zu kauen, ein Bein vom Sofabeistelltisch etc. Obwohl er verschiedenstes Spielzeug hat, an dem er seine Kaulust abreagieren kann.


    Das durften wir rausfinden, als er wegen einer Wunde am Oberschenkel nicht in die Hundezone gehen konnte. Da war die Quängelei nochmal um einiges schlimmer, weil er trotz 2,5 Std Spaziergang nicht müde genug war und die Wohnung dann zum Abenteuerspielplatz gemacht hat.

    Außer Programm runterfahren gibt es ja auch noch die Möglichkeit Programm zu ändern:nicken:


    Darum fragte ich ja ,leider ohne Antwort von dir, was machst DU aktiv mit dem Hund?


    Für mich klingt er überdreht und quengelig weil zuviel falsche Action.

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