Pubertät zum 1. Mal. Unsicherheiten
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Hallo Foris!
Ich lese ja stundenlang hier im Forum mit und würde mich nun auch über eure Einschätzung freuen.
Unser Linus ist jetzt 8 Monate am (CKCS). Vor Linus hatten wir einen tiefenentspannten Labrador.Linus ist sehr auf mich geprägt, unsicher, hibbelig und hört eigentlich gut. Nun tobt bei ihm die Pubertät, so wie ich es von unserem vorherigen Hund nicht kannte. Unser vorheriger Hund ist mir (nie!) abgehauen oder hat meinen Rückruf ignoriert.
Daher bin ich jetzt etwas irritiert, dass Linus mich zum 1. Mal im Wald ignoriert hat. Er hat Spatzen und Amseln entdeckt und war auf und davon Ich stand doof da, bin nach dem Rückruf in die entgegengesetzte Richtung gelaufen, habe mich versteckt und gewartet. Es hat nur wenige Sekunden gedauert bis die Vögel weg waren und er mich suchen ging. Er hat bestimmt 2-3 Minuten suchen müssen. Ist hin und her gepest und hat gesucht. Ich war nicht sonderlich schwer versteckt, in Sichtweite. Er hat mich dann gefunden. Aber dann ging es wieder los, als er Vögel sichtete. Dann hab ich’s mit ärgerlich hingehen und anleinen versucht. Der Spaziergang war damit beendet. Hat ihn wenig beeindruckt.
Zu Hause soll er auch auf einer Decke liegen, während wir am Tisch essen. Ich möchte keinen Hund unterm Tisch, der auf herabfallende Krümel wartet. (Wir haben Kinder)
Unser letzter Hund (Labrador) hat immer auf seiner Decke gelegen bzw. wusste dass der Tischbereich während des Essens tabu war.
Linus hingegen muss mehrfach erinnert werden auf der Decke zu bleiben, bis er endlich döst. Das klappte alles schon mal deutlich besser.
Jetzt lese ich hier immer wieder, dass die Pubertät zeigt, ob vorher der Grundgehorsam gut geübt wurde etc. Ich habe täglich mit Linus den Rückruf und Abbruch geübt. Er lässt mich beim normalen Spaziergang kaum aus den Augen, folgt mir auf Schritt und Tritt.
Jetzt zweifle ich natürlich an meinen Erziehungsmethoden.... oder ist es doch nur die Pubertät und jeder Hund ist andes?
Soll ich für den Wald wieder die Schleppleine auspacken, damit er keinen Erfolg mehr hat beim Aufscheuchen der Vögel und er meinen Abbruch/Rückruf nicht ignorieren kann?
Wir reden hier ja von einem CKSC und keinem Jahdhund.
Ich neige ja schnell dazu zu übertreiben und alles perfekt machen zu wollen. Daher weiß ich gerade nicht, ob die Schleppleine nicht zu viel des Guten bei einem CKCS ist... Hm...
PS: ein Nachtrag noch. Ich denke, dass er nicht gut sieht und nicht gut hört. Er sieht mich nicht, wenn ich weiter als 30m weg bin. Nur die Bewegung. Hören fällt ihm auch etwas schwerer, als ich es von unserem Labbi kenne. Besonders das Richtungshören. Das war als Welpe sehr auffällig. Ich vermute, dass Linus Strategien entwickelt hat um mit evtl. Einschränkungen besser zurecht zu kommen. Meinen Rückruf hat er aber ganz sicher gehört. Der war laut genug! -
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Definitiv die Schlepp dran, yup. Die ist nie zuviel, egal obs ein Jagdhund oder ein Sofahund ist
Sei geduldig, nachsichtig, aber konsequent und üb die Kommandos einfach weiterhin so wie vorher. Die Pubertät zeigt sich bei jedem Hund anders - bei dem einen fällt sie kaum auf, der andere "leidet" förmlich darunter (oder eher die Besitzer).
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Deine Kinder sind noch nicht in der Pubertät, oder?
Ruhig Blut, das ist relativ normal, dass man sich fragt, was man eigentlich all die Monate erzogen hat und wo das über Nacht so plötzlich abgeblieben ist. Die bunten Murmeln rollen jetzt eben ganz heftig im Hundeköpfchen und binden alle Aufmerksamkeit.
Mit Gelassenheit, Geduld und einer dicken Portion Humor kommst du am nervenschonendsten durch diese Phase. Und irgendwann ist‘s dann wieder besser.
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In der Pubertät bricht der Jagdtrieb durch. Mit einem Spaniel habt ihr einen Hühnerhund, der auf Vögel "geht".
Das was Linus gezeigt hat, ist genetisch fixiert und gehört per Training in die richtige Bahn gelenkt.
Da hilft nur Anti-Jagd-Training.
Chili hat mich in der Pubertät auch wegen eines Karnickels stehenlassen.
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In der Pubertät findet eine Umstrukturierung des Gehirns statt. Dein Hund kann dann teilweise einfach nicht auf dich hören, da das Hirn mit anderen Dingen beschäftigt ist.
Elmo läuft seit zwei Monaten mit Schleppleine und momentan hört er echt wieder super. Er ist jetzt zehneinhalb Monate alt.
Also mach die Schlepp dran, übe weiterhin fleißig und in einigen Monaten sollte es dann wieder ohne gehen.
Unser Trainer in der HuSchu sagt immer man kommt in das Tal der Tränen, wenn die Pubertät losgeht
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Deine Kinder sind noch nicht in der Pubertät, oder?
doooooch ? Gibt hier schon länger das Mantra „Alles nur eine Phase“
In der Pubertät bricht der Jagdtrieb durch. Mit einem Spaniel habt ihr einen Hühnerhund, der auf Vögel "geht".
Das was Linus gezeigt hat, ist genetisch fixiert und gehört per Training in die richtige Bahn gelenkt.
Da hilft nur Anti-Jagd-Training.
Chili hat mich in der Pubertät auch wegen eines Karnickels stehenlassen.
danke, ich habe eben nach Anti-Jagd-Training gesucht. Gibt es da eine Anleitung, die du empfehlen könntest? Ich würde sonst bei YouTube/Google die Anleitung heraus suchen, die mir am sinnvollsten erscheint.
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Ich empfehle für Gassirunden mit einem Pubertier neben den obligatorischen Leckerlis unbedingt einen Vorrat an Beruhigungsmitteln, je nach persönlichen Vorlieben Schoki, Kippen oder gleich den Baldrian-Tee mitzuführen.
Hier will Niemand wissen wie mein Tee- und Kippenkonsum an manchen Tagen explodiert... und ich hab noch die "Luxusproblemchen" bei uns
Ansonsten wäre ich bei Mini-Sofawolf, einfach weiter üben wie bisher, mit angemessener Absicherung natürlich und angepasst an die Tagesstimmung, sprich den Schwierigkeitsgrad so wählen das der Hund (und du) möglichst viele Erfolge haben.
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Ich finde es wichtig, dass man nicht gegen den Jagdtrieb arbeitet, sondern mit. Dein Hund hat Trieb. Du kannst ihm aber ein alternatives Jagderlebnis bieten und ihm beibringen, dass Vögel keine Beute sind.
Beispiel mein Vorstehhund:
Bekam ab ca 7 Monate nur ganz leichte Nasenarbeit zuhause mit Leckerchen suchen. Ab ca 10-12 Monaten vorsichtig aufgebaut auch Mantrailing. Ihr Bedarf an Nasenarbeit ist also recht gut gedeckt. Daneben haben wir das, was sie genetisch mitbringt zu „unseren“ Gunsten verstärkt. In unserem Fall vorstehen belohnt. Je nach Situation mit kleinem Jagdersatz. Beispiel - wir treffen im Quartier an der 10 Meter Schlepp eine Katze. Endgegner. Vespa steht kurz still, ich lobe, markere. Sie steht weiter, loben. Wenn sie mal nach vorne will, verhindere ich das. Inzwischen steht sie oft ohne Leinenspannung. Irgendwann kann sie sich zu mir abwenden und die Belohnung ist Spiel mit ihrem absoluten Lieblingshasendummy. Innert sehr kurzer Zeit ist ihre Lunte viel länger geworden. Ich verbiete also jagen nicht immer (Manchmal schon). Sondern erlaube Phase eins und zwei und verbiete ein hetzen zum Tier, erlaube aber oft dann ein „hetzen“ zergeln bei und mit mir. Das ist für den Hund toll, stärkt unsere Beziehung und arbeitet mit statt gegen den Trieb. Es ist auch nicht so, dass der Hund dann ewig DIE Party braucht bei jedem Viech. Vespa guckt bei Vögeln nur noch kurz und löst das gelegentliche Vorstehen selber auf. Verbales Lob reicht längstens. Wir haben auch ein Hasengehege im Quartier wo wir geübt haben. Anfangs war sie im Nirvana. Dann haben wir gelernt, uns gemeinsam ein paar Schritte anzuschleichen und dan da zu stehen und nur zu gucken. Jede Umorientierung zu mir mit Käse belohnt. Heute kann ich sie aus dem anschleichen oder Vorstehen ganz einfach abbrechen und sie kommt ohne Probleme mit. Ein „Vespa, komm“ reicht. Und sie ist 1,5 Jahre jung. Natürlich ist an wildintensiven Stellen die Schlepp dran. 100% ist sie nicht. Aber Arbeit in die Richtung lohnt sich sehr. Und Erfolg (auch schon hetzen ohne „Fang“ ist Erfolg) verhindern. Mit Schlepp, ja.
Guck mal in den Jagdthread hier im Forum. Da gibts viel gutes!
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Genau, hier gibt es den Jekyll & Hyde Thread.
Wenn du nach einem der Begriffe suchst, findest du ihn.
Ich muss gestehen, daß ich es irgendwann aufgegeben habe.
Chili kommt da von der Leine, wo ich es verantworten kann. Das ist am Strand, auf dem Feld etc.
Ich bin inzwischen so weit, daß ich auch Wild wittern kann.
Bemerke ich an Chili nur den Hauch einer Verhaltensänderung (also daß sie nervös wird, eine Fährte aufnimmt etc.), kommt sie an die Leine. Fertig.
Sie läuft 75-90% der Strecke auf allen Spaziergängen frei.
Das ist mehr, als ich anfangs gehofft hatte.
Dafür kann ich aber nicht entspannt schlendern. Ich muss immer schneller als Chili reagieren, laufen wie ein Leuchtturm, mich immer mal wieder bei ihr in Erinnerung bringen.
Wenn ich dazu keinen Nerv habe (krank, angeschlagen etc.) kommt die Flexi an's Geschirr.
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Ich würde die jagdlichen Anwandlungen jetzt nicht überdramatisieren. Klar sollte man das verhindern (Schleppleine) und am Gehorsam arbeiten, aber dass ein pubertierender Junghund mal hinter Vögeln herhüpft und Watte in den Ohren hat, macht noch lange keinen Jagdgeier aus ihm. Ruhe bewahren, Hund sichern, Anforderungen runterschrauben und weitermachen wie bisher - irgendwann sind die Leitungen im Gehirn wieder frei.
Hunde sind tatsächlich sehr verschieden, nicht nur was die Heftigkeit pubertärer Ausfälle angeht. Was beim Labrador easy war, muss es beim Cavalier nicht sein - das kann auch bei einem anderen Labbi ganz anders sein. Es ist wenig hilfreich, den aktuellen hund ständig am Vorgänger zu messen.
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