Wieviel Rücksicht ist nötig?

  • ich traue den Leuten zu, dass sie schon erkennen, das diese Hunde die brav neben mir laufen, auch weiter brav neben mir laufen werden. Man sieht sich ja nicht erst wenn man zwei Meter vor einem steht.

    Ich finde dass das anleinen dem gegenüber erst vermittelt, das man diesen Hund sonst nicht unter Kontrolle hat (was generell auch ok ist, dann ist es nämlich besonder super wenn er auch wirklich angeleint wird).

  • Das mit dem KiWa kenne ich, beide Seiten.


    Man fragt freundlich, bitte um etwas Platz, dann wird man noch angepampt. Da hätte ich dann gerne den KiWa mit Rammschutz und Dornen gehabt, Modell Panzer...

    Und, da kenne ich mich wieder gut genug, da wird es den ein oder anderen dann auch zu Unrecht erwischt haben, weil ich vorher dann schon x-mal dumm angemacht wurde, dann irgendwann schlechte Laune bekomme und auf Arschlochmodus wechsle.


    Das mache ich auch heute ohne Kinderwagen noch, jeden Morgen wenn ich meine Kleine in die Schule bringe. Wenn die ganzen Teenies an der Bushaltestelle keinen Platz machen damit ich mit meiner Tochter dadurch komme, über den Bürgersteig, dann gehe ich einfach weiter. Hinter mir ist dann genügend Platz damit meine Tochter nicht getreten oder geschlagen wird, beides hatte ich schon als ich noch versucht habe mich nett mit ihr durchzuschlängeln. Sicher nicht absichtlich, sondern durch bloße Blindheit und Rücksichtslosigkeit.


    Wie auch eingangs mit Dako und dem Typen der Angst hat, bis zu einem gewissen Punkt nehme ich gerne Rücksicht, aber wer das nicht seinerseits kennt oder glaubt er braucht das nicht, der wird schnell merken, Arschloch kann ich mindestens genauso gut.:barbar:

  • ich finds nicht unnötig, weil:

    ich traue den Leuten zu, dass sie schon erkennen, das diese Hunde die brav neben mir laufen, auch weiter brav neben mir laufen werden. Man sieht sich ja nicht erst wenn man zwei Meter vor einem steht.

    Ich finde dass das anleinen dem gegenüber erst vermittelt, das man diesen Hund sonst nicht unter Kontrolle hat (was generell auch ok ist, dann ist es nämlich besonder super wenn er auch wirklich angeleint wird).

    Für mich ist das eher: Ich erwarte, dass wildfremde Leute sich blind auf mich und meine Hunde verlassen.


    Und meinen Hund muss ich nicht anleinen, der bleibt auch so bei mir, ist so ein bisschen wie bei "Tutnixen" - die dann zu "Das hat er ja noch nie gemachts" werden.


    Für mich ist Anleinen ein klares Signal, dass ich Rücksicht nehme. Wenn der Hund so oder so neben mir bleibt, stört die Leine doch erst recht nicht. Sowohl als Autofahrer als auch als Radfahrer geht es mir deutlich besser, wenn ein Hund an der Leine ist. Es ist eben eine Sicherung, die alle entspannen kann.

  • Ich finde dass das anleinen dem gegenüber erst vermittelt, das man diesen Hund sonst nicht unter Kontrolle hat (was generell auch ok ist, dann ist es nämlich besonder super wenn er auch wirklich angeleint wird).

    Dafür habe ich dann das Geschirr mit Griff. Ich habe Dako "angeleint" und die anderen bekommen das Gefühl von Sicherheit.

    Ich empfinde das Halten oder Anleinen eines Hunde gegenüber Fremden, egal ob Hund oder Mensch, einfach als Zeichen von Höflichkeit, ableinen kann man immer noch.

    Aber ich verbinde Leine eigentlich auch nicht mit Kontrolle, sondern mit Plicht und Sicherheit.

  • Der Griff ins Geschirr geht halt, wenn der Hund groß genug ist.

    Bei kleinen Hunden wird es schwierig.


    Aber genau so, wie straalster und @dokasmitbewohner beschreiben ist es MrsMidnight .

    Es ist überhaupt kein Akt schnell mal ne Leine dran machen. Laufen die Hunde eh frei und stehen so gut im Gehorsam, nimmt man halt ne Retrieverleine mit. geht noch schneller.


    Und, ganz ehrlich, die wenigsten HH können die Körpersprache ihrer eigenen Hunde lesen, geschweige denn die von fremden Hunden. Warum erwartet man dann von nicht HH, dass sie dieses können?

    EDIT: ich mein natürlich nicht die User hier. hier geh ich mal davon aus, dass sie ihre Hunde lesen können. und im RL gibt es sicher auch HH, die ihre Hunde gut lesen können. aber, meiner Erfahrung nach, ist das die absolute seltenheit

  • Rücksichtnahme kommt von mir ungeachtet der Situation oder der jeweiligen Person(en). Mittelfinger zeigen gibt es nicht! Ich finde diese Art und Weise einfach furchtbar.


    Ich gehe prinzipiell davon aus, dass einfach nicht jeder einen Hund mag, sich in der Gegenwart unwohl fühlt. Und deshalb läuft Mac auch generell bei mir und ich halte ihn von anderen fern. Ausnahme: Ich weiß, dass Andere den Umgang mögen - so wie im Büro bei mir.


    Kinder erlebe ich immer wieder unbedarft, was je nach Alter ja auch normal ist. Auch da halte ich meinen Hund fern. In erster Linie aus Schutzgründen. Das gilt auch für Senioren. Die sind mir teils zu wackelig auf den Beinen und ich leg es nicht drauf an, dass was passiert.


    Mac läuft frei da, wo er es kann. Wo er niemanden stört und er auch nicht gestört wird.


    Gerade weil ich in Berlin tagtäglich ignorante Radfahrer auf dem Gehweg (die tragen im Übrigen im Zweifelsfall 100% Haftung), Menschen sich mit Handy vor der Nase samt Kopfhörern und Rucksack rücksichtslos in die S-Bahn quetschen, etcpp. und mich das ärgert, versuche ich mein Möglichstes zu tun genau das nicht zu machen. Würden alle mal ein bisschen mehr Umsicht zeigen, wäre es angenehmer und einfacher.


    Meine Devise ist: Ich habe einen Hund und er ist mein Business. Immer und überall. Erwartungen an andere Menschen stellen, vor allem, wenn ich sie nicht kenne, wäre sehr vermessen. Nettes Benehmen ringsrum wäre aber toll.

  • Also ich finde, es ist schon ein Unterschied, ob ich im Gehen fix mal meinen Hund an meine Seite rufe, um jemanden zu passieren, oder ob ich stehen bleiben muss, Ring am Halsband suchen, Leine ran fummeln, 3m laufen, wieder stehen bleiben, Leine los fummeln, Leine verstauen. Und das dann im 2-Minuten-Takt... Nur weil es eventuell jemanden stören könnte, der nicht in der Lage ist, seinen Mund aufzumachen und mir das zu sagen.


    Umgedreht muss ich mich auch darauf verlassen, dass der Radfahrer sein Rad unter Kontrolle hat und nicht in uns rein schlittert, der Jogger full speed bergab nicht aus dem Tritt kommt und mich umrennt, die schreienden, mit Stöcken rum fuchtelnden Kinder bei ihren Eltern bleiben... Oft genug wird mein "Vertrauen" da übrigens auch enttäuscht |) Trotzdem erwarte ich bestimmt nicht, das Jogger ins Schritttempo wechseln, wenn sie mich sehen, Radfahrer vom Rad steigen und schieben, Kinder nur an der Hand der Eltern gehen... Geht in belebten Gebieten halt nicht, wer sich an irgendwas stört, möge das mitteilen und nicht erwarten, dass andere Gedanken lesen können.


    Abgesehen davon kann ein Hund auch an der Leine prima vorbeigehende Leute belästigen, anspringen, beißen...

  • ich finds nicht unnötig, weil:

    ich traue den Leuten zu, dass sie schon erkennen, das diese Hunde die brav neben mir laufen, auch weiter brav neben mir laufen werden. Man sieht sich ja nicht erst wenn man zwei Meter vor einem steht.

    Ich finde dass das anleinen dem gegenüber erst vermittelt, das man diesen Hund sonst nicht unter Kontrolle hat (was generell auch ok ist, dann ist es nämlich besonder super wenn er auch wirklich angeleint wird).

    Ich finds super, dass deine Hunde weiterhin brav neben dir laufen, ich hab allerdings schon mehrmals brav laufende Hunde gehabt, die auf unserer Höhe dann trotz allem augenscheinlichem Gehorsam einen Satz gemacht haben und auf mich und meinen Hund zugesprungen sind.

    Highlight waren zwei Malis, deren Halter wohl irgendwie beweisen wollte, dass die toll Fuß laufen und als sie auf unserer Höhe waren (ich stand mit angeleintem, ängstlichen Hund AUF einer kleinen Böschung, war extra ausgewichen), sind die losgespurtet und an mir hochgesprungen, um an meinen Hund zu kommen, den ich aus dem Geknäuel aus knurrenden Hunden hochreißen musste und der dann zitternd und knurrend auf meinem Arm hing :omg:

    Das hat auch mir richtig Angst gemacht, ich kenne weder die Hunde noch den Halter und weiß nicht, wie die drauf sind - die beiden für 10 Meter anzuleinen wäre echt kein Ding gewesen.


    Seitdem bitte ich immer schon mit Abstand freundlich darum, doch kurz anzuleinen, einfach weil ich dann die Gewissheit habe, dass mir nicht gleich einer oder mehrere fremde Hunde an der Jacke oder auf meinem Hund hängen. Umgekehrt leine ich ebenfalls bei jeder Hundesichtung (egal ob an- oder abgeleint) und jedem Radfahrer/Jogger/Spaziergänger an, ich finde, das gehört sich einfach so - gerade, weil ich mir das ja auch wünsche :respekt:

  • das Jogger ins Schritttempo wechseln, wenn sie mich sehen,

    und genau das tu ich.

    vor allem dann, wenn ich die hunde nicht kenne.

    Warum?


    Mehrfach von Hunden angegriffen worden, die ja so gut im gehorsam standen.... (udn das, obwohl ich schon immer dran vorbei gehe und nicht laufe)


    Und wenn sich die entsprechenden HH genau so verhalten wie die letzten, gibts ne Anzeige. Das mach ich echt nicht noch mal mit.

    Hunde Sichern ist wirklich ne Sache von Sekunden und es erleichtert so ziemlich jedem das Leben.



    Abgesehen davon kann ein Hund auch an der Leine prima vorbeigehende Leute belästigen, anspringen, beißen...

    selbstverständlich kann das passieren. Deswegen gehören Hunde auch immer auf die abgewendete Seite und niemals auf die Seite, sodass sie frontal auf fremde Menschen / Hunde zugehen müssen.

    Kann im übrigen auch anders rum passieren.

    Dass da ein Spaziergänger nen Regenschirm mit Metallspitze in den Hund rammt. nur so als Beispiel (ist einer Bekannten mit ihrem Hund passiert. absolutes lamm, der nur laut geschrien hat. aber wenn der gebissen hätte, wäre ihr Hund der Buhmann gewesen).


    Man sollte sich also auch mal überlegen, dass das Sichern der Hunde nicht nur aus Respekt für den Gegenüber gemacht werden kann, sondern auch schlicht zum Schutz seines eigenen Hundes

  • Vielleicht mal noch als Beispiel, MrsMidnight (nicht böse gemeint, die Einstellung haben ja viele HHs):


    Selbst ich als lebenslanger Hundehalter sehe bei anderen nur: Okay, die Person kann ihren Hund ins Fuß rufen. Okay, der Hund hat eventuell wenig Interesse an uns. Aber ob das auch so bleibt und ob der Hund wirklich nicht noch hinterherkommt oder auf Durchzug schaltet oder sich erschreckt oder sonstwas - das weiß ich erst dann, wenn ich vorbei bin.


    Gehen wir mal davon aus, ich hab keine Ahnung von Hunden und vielleicht sogar Angst. Auch dann weiß ich erst, dass ich unbeschadet vorbeikomme, wenn ich mit Kloß im Hals, Stein im Magen und Angst im Nacken vorbeigekommen bin.



    Aber allein das "Hund ins Fuß nehmen - guckt mal wie brav" das sagt mir - entschuldigt die Deutlichkeit - eigentlich n Scheiß.

    Und ich finde es selbst sehr unangenehm, wenn ich vorbei muss und dann mit dem Rücken zum Fremdhund laufe. Dann sehe ich nämlich nicht, wenn der zwei oder drei Sekunden später durchstartet und doch noch auf uns zuhält und hab damit einen Nachteil.


    Muss nicht sein, nur weil jemand zu faul ist Leine dran und ab zu fummeln oder auf das vermeintliche "Freilaufrecht" seiner Hunde zu bestehen. Und das es immer mehr Leinenpflichtgebiete gibt, liegt bestimmt nicht an denen, die ihre Hunde anleinen und Rücksicht nehmen.

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