Schilddrüse und Ängstlichkeit

  • Nun, um noch mal auf eure Fragen einzugehen.

    Vielleicht bin ich in manchen Dingen zu ungeduldig und möchte meiner Hündin zu übereifrig helfen.

    Leider bringt es der Alltag mit sich, dass wir an befahrenen Straßen vorbei müssen, wir wohnen in Bochum. Das ist natürlich für unseren Hund auch stressfördernd, lässt sich aber nicht vermeiden.

    Meine Hündin hat auch Angst vor dem Autofahren. Die Zylkene habe ich direkt gegeben, als unsere Hündin hier eingetroffen ist, um ihr ihre Eingewöhnung zu erleichtern. Nach vier Wochen, wir haben Gott sei Dank einen Garten, konnte ich wie gesagt zum ersten Mal mit ihr an die Leine gehen. Dazu haben wir uns eine ruhige Wiese ausgesucht. Dann waren die ersten Straßen dran, immer kleinschrittig und die Hauptverkehrszeiten meide ich noch heute. Da sie sehr unsicher bei Hunden war, habe ich direkt nach einem Trainer gesucht, damit ich weiß, wie ich mich richtig verhalte. Der hat sie dann hier bei uns im Park beobachtet und mir dann auch nahe gelegt zu seiner Beginnergruppe in der Hundeschule zu kommen. Ich selbst hätte noch keine Hundeschule aufgesucht, weil ich Uska noch mehr Zeit geben wollte. Nach fünf Einheiten habe ich das abgebrochen, weil ich keinen Sinn in den Stunden gesehen habe und meine Hündin keinen Nutzen davon hatte, weil sie viel zu stark abgelenkt war. Dieser Trainer hat mir dann auch das Sedarom nahe gelegt. ...Das habe ich nach vier Wochen wieder abgesetzt und nun gebe ich seit sechs Wochen das Cbd-Öl. Ich bin außer Dienstags jeden Tag zu Hause und der Hund ist fast nie allein. Zu mir hat sie auch Vertrauen, kommt abends auf die Couch kuscheln, ich kümmere mich fast ausschließlich um den Hund. Meinen Mann nehme ich zu den Spaziergängen mit, draußen ist meine Hündin ihm zugewandt und zeigt nicht diese extremen Ängste wie im Haus. Wir laufen immer die gleichen Strecken, morgens kurz zum lösen, eine viertel Stunde ebenso abends. Nachmittags bin ich mit ihr ca. 1,5 Stunden unterwegs um in den Park zu kommen. das ist nicht die Riesenentfernung, aber wir sind lange unterwegs, weil ich meiner Hündin Zeit gebe, sie schnüffeln lasse und alles beobachten lasse.

    Ich verlange von meinem Hund keine speziellen Kommandos. Sondern versuche hier die neuen Dinge nahe zu bringen. Und sie weiß auch, wenn ich mich mit ihr nachmittags raus gehe, dass ich dann in den Park gehe und ist dann viel motivierter. Sie liebt wirklich diesen Park. Ich hab dann gestern noch mit einer Verhaltensmedizinerin, die auch auf Schilddrüse spezialisiert ist telefoniert und ihr das Blutbild geschickt. Uska hat definitiv eine autoimmun bedingte Schilddrüsenunterfunktion und sie muss therapiert werden, auch hat sie mir gesagt, dass sich die verstärkten Ängste voraussichtlich mindern werden. Natürlich habe ich ihr auch erzählt, wie Uska aufgewachsen ist. Training, kleinschrittig, dem Hund Zeit lassen und die Medikation sind jetzt unsere Ziele.

  • Ach , ganz vergessen....wir haben jetzt einen neuen Hundetrainer, der auch Seminare gibt und mit dem Prinzip trainieren statt dominieren arbeitet.

    Ich selbst erwarte von meiner Hündin erst mal nichts, sie soll einfach für sich glücklich sein und ich möchte ihr ihre Ängste daher nehmen. Auch habe ich mit unserem Trainer heute morgen telefoniert und den Termin am Freitag verschoben bis unsere Hündin eine Weile die Hormone bekommen hat. Dazu muss ich noch erwähnen, dass ich Hunde bereits aus dem Tierschutz hatte, aber dass unsere Uska jetzt so ängstlich ist, habe ich vorher nicht gewusst. Ganz ehrlich, ich hätte sie dann nicht zu uns geholt. Und eigentlich bin ich auch froh, dass sie bei uns gelandet ist, eine Familie, mit den falschen Vorstellungen hätte sie wahrscheinlich wieder zurück gegeben. Es kostet viel Kraft und Zeit, aber die bin ich bereit zu investieren. Ich würde mich nach alledem, aber nie wieder für einen Hund aus dem Tierschutz entscheiden, den ich vorher nicht kennengelernt habe....

  • Worn machst du fest, dass der Hund, den Park liebt?

    Weil sie es nicht abwarten kann, dort hinzukommen. Sie zieht kurz davor, ziemlich an der Leine um da hinzukommen. Sie läuft dort auch wesentlich entspannter ....und wenn auf der Hundewiese, ihre Freunde fehlen, steht sie dort und man merkt, dass sie spielen möchte.

  • Dann haben sich ja deine Fragen erledigt, denke ich. Ich würde einfach alles weglassen, was ihr Angst macht, bis sie eingestellt ist.

  • Wurde Uska denn mal geröntgt und ein Ultraschall der inneren Organe gemacht? Ich bin grad etwas verwirrt, das die Diagnose so schnell am Telefon erfolgt ohne genaues Abklären anderer Ursachen. Kenne ich so bisher nicht, die drei SDU-Hunde die ich nähere kenne (eine eigene und zwei im Bekanntenkreis) wurden nach dem Anfangsverdacht erstmal diagnostisch quasi auf links gekrempelt um auszuschließen, dass es andere organische Ursachen gibt.

    Die TÄ sagten bei allen 3 Hunden SDU sei sei eine Ausschlußdiagnostik.


    Bitte achtet darauf die Dosierung nur langsam zu steigern. Es wird wahrscheinlich dauern bis du die ersten Veränderungen bemerkst. Und damit meine ich nicht Tage sondern durchaus Wochen bis evtl. Monate. Joyce wurde anfangs mit 2x50mg täglich dosiert. Heute sind wir bei 2x700mg. Das ging über ein Jahr bis wir diese Dosis erreicht hatten. Und erste große Verhaltensveränderungen sahen wir nach ca. 6 Monaten. Bis dahin wirkte es sichtbar vorallem beim Fell und Gewichtsreduktion bei gleichbleibender Futtermenge.

  • Zitat

    Fazit: "Das hat überhaupt keinen Sinn, erst die SDU in Ordnung bringen".

    Das kann ich so überhaupt nicht bestätigen. Meine Hündin wurde mit sechs Jahren plötzlich und aus unerklärlichen Gründen zunehmend panisch und hatte, wie sich dann herausstellte, eine schwere klinische SDU. Nachdem die Werte eingestellt waren ,war sie ganz schnell wieder die Alte, nur die Knallangst hat sie leider behalten.


    Aber für uns hat das enorm Sinn gemacht, erst die SDU in Ordnung zu bringen - alles Weitere konnten wir uns dann nämlich sparen.

  • Nun ja - den Ehemann oder die Autos auf der Straße kann man nun nicht einfach weglassen.


    Ich drück Mal die Daumen, dass die medikamentöse Einstellung deutliche Verbesserungen bringt. Und würde trotzdem das Programm deutlich zusammenstreichen.


    Würde ich das von Dir geschilderte Verhalten beim Parkbesuch bei meinem Hund deuten müssen, dann so, dass sie da hinstrebt, weil sie sich da sicherer fühlt.

  • Bei meinem Benny hat es 6 Monate gedauert bis er mit den Tabletten richtig eingestellt war. Das Blut wurde engmaschig kontrolliert bis die Dosis passend war und erst dann hat man sehr langsam Fortschritte bemerkt.

  • Zitat

    Fazit: "Das hat überhaupt keinen Sinn, erst die SDU in Ordnung bringen".

    Das kann ich so überhaupt nicht bestätigen. Meine Hündin wurde mit sechs Jahren plötzlich und aus unerklärlichen Gründen zunehmend panisch und hatte, wie sich dann herausstellte, eine schwere klinische SDU. Nachdem die Werte eingestellt waren ,war sie ganz schnell wieder die Alte, nur die Knallangst hat sie leider behalten.


    Aber für uns hat das enorm Sinn gemacht, erst die SDU in Ordnung zu bringen - alles Weitere konnten wir uns dann nämlich sparen.

    Der Satz heißt "Training hat überhaupt keinen Sinn, erst die SDU in Ordnung bringen." :winken:

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