Hunde und Kleinkinder

  • Heute wurde ich gefragt ob ich mit unserem Welpen Mal in den Kindergarten kommen möchte wenn sie sich bei uns eingelebt hat.

    Ich muss ehrlich gestehen, ich würde es meinem Welpen nicht antun.

    Ich finde, man kann es auch so erklären- ohne, dass der Welpe dabei ist.

    Für sowas halte ich einen souveränen Hund, der das kennt, für angemessener.

  • ich kann nur aus unserer Sicht berichten, da ich aktiv den Kontakt zu vielen Kindern gesucht habe. In der Schule meiner Kinder (Kindergarten bis Abitur) sind Hunde gerne gesehen.

    Unser Linus war anfänglich extrem ängstlich vor allem und jedem. Daher habe ich ihn bewusst immer ein Stück näher mit zur Schule genommen. Es gibt eine Zeit in der Woche, zu der alle Kinder (und interessierte Angehörige) sich in der Aula treffen und gemeinsam singen. Alle sitzen auf dem Boden, hören einem Vortrag von anderen Kindern zu und singen auch mal gemeinsam.

    Ich habe diese Zeit genutzt um mit Linus zu üben nicht überall hin zu wollen und unter Kindern ruhig zu sein. Er tendiert sehr zum Fiddeln und Aufgeregtsein. Er hat ganz schnell gelernt zu entspannen, hinlegen und dösen.


    Wichtig war mir, dass die Kinder nicht an ihn ran gehen. Es ist eine sehr kleine Schule, sodass sich ganz schnell rumgesprochen hat, dass dieser Hund nicht angefasst werden soll. Es gibt noch Schulhunde, mit denen die Kinder kontrolliert spielen dürfe . ZB. Futterbeutel verstecken. (Sehr beliebt.)


    Ich nehme diese Übungszeit als Training für unseren Hund. Er soll lernen ruhig zu sein und keine ständige Erwartungshaltung Kindern gegenüber zu haben.


    Ich würde an deiner Stelle das Angebot wohl machen, wenn du Spaß daran hast und für deinen Hund es auch ein positives Lernerlebnis bedeutet. Regeln wir zB. in den anderen Beiträgen würde ich unbedingt einhalten lassen, damit es für deinen Welpen nicht zu viel wird und er auch etwas positives lernt.


    Wichtig finde ich auch, dass die Eltern informiert werden, dass ein Hund kommt. Einige Eltern wollen informiert werden, zudem es immer mal ein Kind mit einer Allergie geben kann.

  • So eine Masse von Kindern auf einmal würde ich einem Welpen nicht zumuten.

    Liebe, ruhige Kinder dürfen streicheln und denen würde ich dann erklären, dass sie nicht einfach hingreifen, sondern den Hund erst schnuppern lassen sollen. Und zwar nicht deswegen, weil er beißen könnte, sondern weil niemand es nett findet, einfach so angefasst zu werden. Motto: "Das möchtest du selbst auch nicht."

  • Das Wichtigste wurde schon genannt, aber ich würde auf jeden Fall sagen, dass sich der Hund nicht immer freut wenn er mit dem Schwanz wedelt.

    Ist mMn ein weit verbreiteter Irrtum - vor allem bei Kindern.

  • Ne halbe Stunde fände ich für nen Welpen zu lange. Und eigentlich auch für Kindergartenkinder. Konzentrationsspanne beider Seiten so ungefähr im. Bereich... oh, ist das ein Schmetterling...kann ich Süßigkeiten habe... ich muss aufs Klo.


    Wenn sie unter so cirka 5 sind, halt ich persönlich auch den "erzieherischen" Effekt für ziemlich inexistent.


    Klar kann man kleineren Kindern manche Regeln einbleuen, bis sie sie auswendig im Schlaf aufsagen und die Eltern ermahmen, aber unter Ablenkung klappt vieles weder bei Junghunden, noch Jungmenschen immer.


    (Ich habn Kindergartenkind und Hunde und meide "hundegewohnte Kinder", weil die noch nicht wissen können, dass das, was sie über Hunde wissen maximal rudimentäre Basics sind. Selbst das Eigenkind kann nicht alle Hunderegeln immer umsetzen, sondern braucht Anleitung, immer noch. Und seine Hundeinterpretationen sind auch sehr anders als meine und in der Gruppe mit anderen Kinder zusammen funktioniert vieles, das in Bezug auf Hunde allein funktioniert, zb überhaupt nicht mehr)


    Als netter Besuch... sicher spannend für Kinder. Mit mehr Anspruch: halte ich für völlig überschätzt. Solche Konzepte grundsätzlich. Nicht Deine Idee.


    Fürn Welpen: Je nach Charakter ein paar Minuten ganz lustig. Oder Totalhorror.


    In der Großgruppe so um die 20 Kinder stell ichs mir besonders anstrenged vor. Mehr als 3-5 Kinder auf einmal von Streicheln, hochheben, aufgeregt sein oder auch mal Angst haben abhalten, ablenken, regulieren is ne Wahnsinnsaufgabe, schon ohne Hundekind dabei.


    Ich würd das für den Hund nicht wollen und find Tiere in den meisten Kindergärten nicht übermäßig gut aufgehoben. Und ich glaube nicht, dass es 3 oder 4 jährigen Kindern nachhaltig was bringt, außer, dass sie das nächste halbe Jahr auch nen Welpen haben wollen. Und das Einhorn. Und der Welpe is dann bei der Paw Patrol.

  • Grundsätzlich eine lobenswerte Idee.

    Ich würde es aber in der Kombi Welpe plus unerfahrene “Vermittlerin“ nicht machen. Was, wenn dein Welpe Anzeichen von Überforderung zeigt? Und Du Dich aber auf die ganzen Kleinen konzentrieren musst? Ich wäre in dem Fall schnell unsicher oder hektisch. So eine Menge an Kindern würde ich meinem Welpen aber lieber mit gechillter Grundhaltung und der Möglichkeit, jederzeit die Distanz zu vergrößern, präsentieren.

    Aber vielleicht bist Du da cooler. ;)

    In meiner Bildungseinrichtung würde das übrigens ohne Unterschrift der Erziehungsberechtigten nicht machbar sein.

    Liebe Grüße

  • Ich finde einen Hundebesuch in einer Kindergruppe eine tolle Sache.

    Mit unserem Hundeopi bin ich vor ein paar Jahren im Kindergarten gewesen...in der Vorschulgruppe. Nachdem ich ein paar Verhaltensregeln geklärt hatte (Hund erstmal alles beschnüffeln lassen, nicht anstarren, nicht an dem Hund ziehen, nicht erschrecken), hab ich einigen "mutigen" Kinder Leckerchen gegeben und Paulchen dann die Leckerchen suchen lassen....für Hund und Kinder ein riesiger Spass.

    Ähnlich habe ich es mit den Collies gemacht, maches es noch. Ab und an kommt ne Hortgruppe auf unseren Siedlungsspielplatz. Ich geh dann mit einem der Mädels auf den Spielplatz und erkläre Verhaltensregeln, verteile Leckerlies, die die Kinder dem jeweiligen Hund geben können. Natürlich unter Anleitung. Selbst die ängstlichsten Kinder haben sich getraut, Luna oder Jody zu streicheln.....und wie stolz die dann immer strahlen. Meine Mädels mögen Kinder eh sehr gern, sind immer vorsichtig.


    Was ich immer sage....nicht schreiend und kreischend zu einem Hund hinlaufen oder wegrennen.

  • Ich finde den Gedanken dahinter gut, aber die Umsetzung nur bedingt.


    Ich würde es nicht mit einem Welpen machen, sondern mit einem älteren Hund.

    Und dann mehrere Termine. Erstmal ohne Hund um einige grundlegende Dinge zu klären und Regeln aufzustellen (Hund nicht ungefragt anfassen, nicht jeden Hund streicheln, Hund nicht abstatten usw).

    Und wenn diese sitzen dann kann der Hund ins Spiel kommen. Aber auch nur in der Kleingruppe.


    Denn aus meiner Erfahrung mit Kleinkindern kann ich sagen dass beim Anblick eines Tieres oft alle Aufmerksamkeit weg ist und man kein ohr mehr für Erklärungen hat. Da zählt nur noch das Tier. Wenn man dann erst anfängt regeln aufzustellen ist es zu spät...

  • Ich arbeite im Kindergarten (3-6 Jährige).
    Und ich würde (m)einen Hund dort nicht hinnehmen. Anders wäre es bei einem in sich ruhenden, evtl. "geschulten" erwachsenem Hund.

    Aber ein Welpe - ich würde es sein lassen.


    Aber ja, jeder Hund und auch jeder Kindergarten sind anders.


    Daher, wenn du es für das Richtige hälst, ein paar Ideen:


    - Durchquere die KiTa mit deinem Welpen NICHT während der Stoßzeit. (Bei uns wäre das gegen 9 Uhr und gegen 15 Uhr - wir sind ein recht großes Haus, und in den Stoßzeiten hat es Weihnachtsmarkt-Charakter auf den Fluren - da ist auf dem Weg in die Gruppe bei einem welpen die ganze Konzentration vielleicht schon aufgebraucht ;) und da hats noch nicht mal angefangen)


    - Teilt die Kindergruppe in Kleingruppen. Mehr als 4-5 (maximal 6 - wenns keine Pappenhaimer drin sind ;) ) würde ich nicht zum "Welpengucken) mitnehmen - dann vielleicht 10-20 Minuten in einem "speziellen" Raum. Jeh nach Lust+Laune von Kind und Hund.

    In den meisten KiTaräumen sind Teppiche -w enn der welpe da vor Aufregung oder Angst rauf pinkelt, ist echt blöd. Sporträume eignen sich dafür meistens (hilft auch, dass die Kinder nicht so abgelenkt sind) - oder geren auch draußen, wenn der KiTa-Hof ein kleines eingezäuntes, seperates Areal hat.


    Dann könnten, 1 Woche später, die nächte Kleingruppe mit - oder so. (3x 5 Kleinkindergruppen hintereinander, ist für Welpe auch zu viel)


    - Wenn du etwas "beibringen" willst, beschränke dich auf das Wesentliche.

    Mehr als 3 "Grundlegende Dinge" würde ich nicht bringen - das überfordert die Kids, und hängen bleibt dann auch nix.

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