Ich kann nicht irgendwie nicht richtig trauern - was stimmt mit mir nicht?
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Guten Abend Ihr Lieben!
Ich wusste gar nicht, ob ich deshalb ein Thema eröffnen soll - aber ich hoffe auf Meinungen, ich hab' so nen Knoten im Kopf. Mausi ist nun seit knapp 4 Wochen nicht mehr bei mir. Also, die Asche ist hier, ich hab' Fotos hier, und natürlich hat sie immer ne Kerze brennen - muss es doch hell haben
Knapp 14 gemeinsame Jahre sind am 27.11. vorbei gegangen, und obwohl es irgendwie absehbar war hat es mich kalt erwischt als es beim Tierarzt hieß "kastrieren oder einschläfern" Kastrieren kam aufgrund des miserablen Allgemeinzustands nicht in frage, tja, der Rest ist ja bekannt. Und ich erwarte die ganze Zeit, jetzt irgendwie zusammenzuklappen. Nur noch zu heulen. Fertig zu sein. Mein Mausi, meine Mitbewohnerin, men Fußwärmer, mein Käsedieb. Bei der ich mich nicht traute, von der Küche ohne Extrastück zurück ins Wohnzimmer zu kommen. Wo ohne Worte immer alles gesagt war.
Ich darf auch nicht an die letzte halbe Std beim Tierarzt denken. Als wir noch auf den Bekannten warteten, der mir beistehen wollte, und sie dann gleich mitnahm (Anubis). Und ich alle Leckerlies in sie reinstopfte, die beim Tierarzt im Glas waren weils eh nicht mehr drauf ankam, der Blick von ihr - als ob alles doch tutti wäre und wir sicher gleich heimfahren würden. Ich komm' mir so mies vor, dass ich ihr nicht hatte helfen können. Sie anzuguggn und zu wissen, dass das jetzt unsere letzten gemeinsamen Minuten sind, bevor ihr Todesurteil vollstreckt wird. Obwohl ich ihr doch immer gesagt habe, dass alles OK ist, wenn Frauchen da ist. Sie war anfangs ein Mega Angsthund, und hat dann innerhalb eines Jahres ein mega Selbstbewusstsein entwickelt
OK; JETZT lauf' ich grad extrem aus (auch mal gut ..). Aber wenn ich sonst zuhause bin, kommt die Vernunft. Wie mega elend es ihr ging, die letzten Wochen. Die Arthrose, die Spondylosen, wohnen im 2. Stock, die Treppen, immer schlechtere Augen wegen der Diabetes, die ewige Spritzerei wegen der Diabetes, die Unterzuckerungen, gepaart mit ihrer Panik, was ihr da gerade passiert...Ist das normal? Also, dass man das so rational "abhandeln" kann? Ich komm' mir so.... taub vor...
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Hi
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Du stehst wahrscheinlich noch unter Schock, solche Erfahrungen sind traumatisch. Diese von dir beschriebene Starre oder Taubheit ist nicht ungewöhnlich nach solchen Ereignissen. Lass dir Zeit und setze dich nicht unter Druck... jeder Mensch trauert anders!
Ich drücke dich mal unbekannterweise! Alles Gute!
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Ja genau so ging es mir auch.An dem Tag wo der Tierarzt kam war ich so abgeklärt überzeugt das richtige zu tun.
Aber leider kam es kurz danach ganz dicke und ich muß sehr an mir arbeiten .
Sonst bin ich nur am heulen.
Ich wünsche dir viel kraft für die nächste Zeit.Und versuch an die schönen Zeiten zu denken.
Liebe Grüße Sabine
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Hallo,
entweder kommt‘s noch oder Du bist einfach so. Bei Trauer geht‘s ja auch ein gutes Stück weit um einen selbst und die Tatsache, dass man in Zukunft ohne jemanden auskommen muss. Wenn Du rational bist - und wir wissen ja meist, dass der Hund vor uns geht - hast Du es ja eigentlich immer gewusst, dass dieser Moment kommt.
In Deinem Fall war das Gehen lassen alternativlos und kein Verrat. Du hast Deinem Hund Leid erspart. Auch das kann bedeuten, dass alles o.k. ist.
Find ich. Wenn alle anderen Möglichkeiten erschöpft sind, bin ich auch so.
Viele Grüsse
Anke
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Möglicherweise hast Du schon viel "vorgetrauert", weil der Abschied absehbar war und Du in den letzten Wochen mit Deiner Mausi emotional sehr belastet warst. Dann tritt nach dem Abschied eine Art Erschöpfung ein, aber der befürchtete Zusammenbruch bleibt aus. Ich würde mich an Deiner Stelle nicht dafür geisseln, das Gedenken an Deinen Hund verrätst Du nicht.
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Das ging mir mit meiner ersten eigenen Katze auch so, es war absehbar, dass das Ende kommt aufgrund von Nierenproblemen.
Man hat auch gemerkt, dass sie gar nicht mehr wollte die letzten zwei Tage.
Demnach war das einschläfern für mich sehr traurig, aber gleichzeitig auch tröstlich, weil ich weiß, sie hat keine Schmerzen mehr.
So richtig getrauert habe ich danach auch nicht, aber ich denke oft an sie und wenn ich meine Eltern besuche, merke ich schon, dass sie mir sehr fehlt.
Eventuell brauchst du aber noch ein paar Tage/ Wochen, bis du es realisiert hast und das ist vollkommen ok. Trauer hat ein eigenes Tempo und es gibt kein richtig und kein falsch.
Alles gute Dir
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Also, dass man das so rational "abhandeln" kann? Ich komm' mir so.... taub vor...
Es gibt kein richtiges und kein falsches Trauern. Das was du da beschreibst klingt für mich nach ganz normalem Trauern. Ja, man kann total taub sein nach einem Verlust. Das kann dauern und es kann sein, dass sich das nur in winzig kleinen Schritten und ganz allmählich löst. Oder es kracht irgendwann mal und dann heult man alles raus. Oder ganz anders ...
Trauer hat so viele Gesichter wie es Lebewesen in diesem Universum gibt. Vielleicht noch mehr.
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Huhu
Ich habe vor einer Woche auch meine Dame verloren. Die Maus war 10 Jahre bei mir. Ich weiß wie du dich fühlst
Bei mir war es etwas anders. Ich würde mir da aber gar nicht so viel Stress machen. Wie hier schon geschrieben, jeder trauert anders. Vielleicht kommt das bei dir in nächster Zeit. Schock ist zuerst einmal eine ganz normale Reaktion des Körpers.
Deine jetzt fehlende Trauer mindert ja nicht deine Liebe zu dem Hund
Fühl dich gedrückt und viel Kraft
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Trauer hat viele Gesichter. Als mein Seelenhund mit Hilfe des TA auf die Reise ging, ging für mich die Welt unter, Noch heute, 7 Jahre später, trauere ich um ihn. Als der Gefährte meines Seelenhundes ging, mit fünfzehneinhalb Jahren, ging es mir wie Dir. Er brauchte keine Hilfe, er ist an Altersschwäche eingeschlafen. Um ihn trauerte ich leise, der grosse Schmerz blieb aus. Mein Kopf sagte mir, es war an der Zeit. Mein Herz stimmte zu. Bei meinem Seelenhund, der furchtbar krank war. sagte mein Kopf auch, es war an der Zeit - aber mein Herz schrie und ein Stück davon nahm er mit. Das tut heute noch weh. Ich denke, bei Dir sind Kopf und Herz im Einklang. Das ist die "stille"
Trauer. Mein Beileid und alles Liebe.
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Ich habe nun schon einige Begleiter meines Lebens gehen lassen müssen und kann dir aus Erfahrung sagen:
Jeder Verlust ist anders, es hängt von einer Unmenge an Faktoren ab, nicht zu letzt an dir selbst und den Umständen des Todes.Und jede Form davon ist richtig.
Bei zwei Tieren mache ich mir bis heute bitterste Vorwürfe bezüglich deren Tod, objektiv unbegründet, aber das Schuldgefühl bleibt. Bis heute, also 10 und mehr Jahre später, schmerzt jede Erinnerung, ich habe keine Bilder oder Andenken im Haus. Es geht einfach nicht, ohne mir massiv selbst zu schaden.Bei einem anderen Tier empfand ich eher Erleichterung, dass es dem Tier nun viel viel besser geht, obwohl es körperlich keine Schmerzen oder ähnliches hatte. Trauer? Nö, eher ein wenig Wehmut, weil das Haus nun leer war und derTagesablauf anders.
Mach dich nicht verrückt, ob du nun Sturzbäche heulst, Fotoalben füllst oder einfach sitzt und eine Kerze brennen lässt - du hast das Tier geliebt und das zählt. -
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