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anderen Schicksalsschlägen, z.B. untherapierbarer Krebs in der engen Familie o.ä., wo dann selbst die engsten Freunde plötzlich absolut unreif, unangebracht und richtig dumm reagieren. Ich bin maßlos sauer und enttäuscht über so etwas, denn niemals bräuchte man die engsten Freunde mehr als dann, aber ich mache Überforderung dafür verantwortlich. Man weiß nicht was man sagen soll, wie man es sagen soll, man empfindet als enger Freund aber einen starken Druck, das Richtige zu sagen, also wird man tollpatschig und reißt dadurch mit dem Arsch alles ein, was während jahrelanger Freundschaft mal gut funktioniert hat. Ich glaube, sowas kann beim Tod des Hundes durchaus auch mal zutreffen.
Wobei ich keine Freundschaft einreißen lassen würde, wenn jemand aus ‚ich weiß nicht, was ich sagen soll‘ dann dumm redet. Ich hab bei den letzten Schicksalsschlägen den relevanten Leuten gemailt „bei uns ist gerade xy passiert, bitte seht von Kommentaren/Nachfragen erstmal ab“ oder
Klappte immer.
Edit: Und bei Bekannten/Unrelevanten „nein, mir gehts nicht gut, aber ich möchte nicht drüber reden“Pauschal kann man das nicht sagen. Wenn man tatsächlich nicht darüber reden will, dann klappt das vielleicht. Wenn man sowas aber gerne mit den besten Freunden teilen will und dann nichts Hilfreiches oder sogar noch etwas kommt, was einen noch mehr kaputtmacht oder verletzt, muss man sich im Einzelfall überlegen, wie man weitermacht.
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Hi
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Zunehmend ärgere ich mich aber über die Statements von Bekannten und Verwandten zu diesem Thema.
Mein Beileid zu eurem Verlust. Und zu den doofen Menschen in deinem Umfeld.
Manche Leute sind anscheinend irgendwie komplett Empathie-frei: Als unser allererster Familienhund eingeschläfert werden musste, waren gerade Sommerferien und meine Schwester und ich noch Kinder. Meine Großmutter hatte in den Ferien einen Teil ihres Hauses renovieren lassen – und es gab einen riesengroßen Familienstreit, weil wir in ihren Augen nicht "artig" waren, weil wir nicht zu Besuch kommen wollten, um den Umbau zu bewundern und zu loben. Meine Eltern fanden das absolut verständlich, dass wir mit der Trauer um den Hund beschäftigt waren, die Großmutter nicht. Die wollte, dass wir ihr sagen, was für schöne Fliesen sie ausgesucht hat...
Dass jemand, der vielleicht nicht so den Draht zu Tieren hat, im ersten Moment bei der Nachricht "mein Hund musste eingeschläfert werden!" überrumpelt ist und etwas Ungeschicktes sagt – dafür hab' ich definitiv Verständnis. Aber auch jemand, der emotional jetzt nicht an dem betreffenden Tier gehangen hat, sollte doch zumindest beim zweiten oder dritten Nachdenken sich wenigstens ein bisschen in den trauernden Tierbesitzer hineinversetzen können, dass es wenigstens für ein "das tut mir Leid" reicht – oder einfach nix sagen, wär ja auch okay. Solche Sätze wie "na, da hast du jetzt ja weniger Arbeit" kann man sich doch echt sparen.
Wie unterschiedlich Trauer ist und wie verschieden das Redebedürfnis, hab' ich letztes Jahr gemerkt, als mein älterer Rüde eingeschläfert werden musste. Ich hab' mich immer für einen relativ rational denkenden (manchmal vielleicht auch übertrieben-verkopften ) Menschen gehalten, und er war nicht der erste Hund, der in unserer Familie eingeschläfert werden musste, er war nicht mal das einzige Familienmitglied, das wir in der Zeit verloren haben (kurz danach gab's einen 'menschlichen Trauerfall') – aber der Tod des Opis hat mir wirklich komplett den Boden unter den Füßen weggezogen.
Ich kann's nicht erklären und ich rede da auch nicht groß mit meiner Familie oder meinen Freunden drüber – was sollen die dazu schon sagen? Aber für mich war der Tod des Hundes letztendlich ein Anlass, der in einigen, wenigen Freundschaften dazu führte, dass das sprichwörtliche Fass übergelaufen ist und ich den Kontakt zu ein paar Leuten komplett eingestellt habe. Ich würde nie erwarten, dass das jemand nachvollziehen kann, wie ich mich da fühle/wie sehr mir dieser Hund fehlt oder mich irgendwie 'betüddelt' oder so, aber wem in so einer Situation nicht mehr einfällt als "ach, holste dir wieder einen neuen?" oder "naja, er war halt alt", mit dem mag ich auch nicht mehr meine Zeit verbringen.
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