Fremdhunde, was lasst ihr zu?

  • Ergänzend: EIN Instrument zu erkennen, ob zwei leinenpöbelnde Hunde es tatsächlich ernst meinen, ist ambivalentes Verhalten; dann wechseln sich Calming Signals mit dem Pöbeln ab, aber auch die Gewichtsverlagerung von Vorne auf die Hinterhand ist ein mögliches Zeichen dafür, dass der Hund eher unsicher ist - und eigentlich auf Hilfe und Unterstützung "seines" Menschen wartet, und auch angewiesen ist.


    Wie, hat hier Mehrhund sehr schön beschrieben: Leine dran lassen und mit ausreichendem Abstand, dem eigenen Hund das Signal gebend, für diesen Abstand auch Sorge zu tragen, ein paar Schritte gemeinsam gehen.


    Auch das ist nicht pauschal übertragbar - aber manchmal eine Möglichkeit, aus einer solchen Begegnung eine positive Lernerfahrung mitzunehmen.

  • Gibt keinen fremdhundekontakt. Lernen wir neue Hunde/halter gespanne kennen, und mag ich die halter und finde den Hund/die Hunde in Ordnung, ebenso wie die Erziehung und den Umgang mit ihnen, dann wird das kennenlernen strukturiert und geplant. Dazu genau beobachtet und gemanagt. Ist dieser kennenlernprozess abgeschlossen, trifft man sich regelmäßig zum gemeinsamen, entspannten gassi. Da ist dann aufeinandertreffen total easy und stressfrei.


    Fremdhundekontakte gibt es ansonsten nicht. Nie.


    Lg

  • Wenn ich alleine mit dem Hund unterwegs bin, möchte ich Zeit für mich und den Hund haben – da brauch ich keinen Smalltalk mit völlig fremden Menschen und keine "Hallo-Sager-Hunde". Solche Spaziergänge sind Entspannungszeit für mich und meinen Hund, der solche Trödel-Schnüffel-Runden total super findet und dabei auch gut auf Fremdhunde verzichten kann.


    Wenn ich mit jemandem aus meiner Familie unterwegs bin oder mich mit einer Freundin zum Gassi verabredet habe, dann möchte bewusst Zeit mit dem Menschen verbringen und die Hunde agieren vertraut in der Gruppe miteinander – auch da brauche ich jetzt nicht wirklich Gespräche mit unbekannten Leuten oder Fremdhunde, die da reinplatzen...


    Insofern – in 99% der Fälle hat mein Hund keinen Kontakt zu völlig fremden Hunden oder Leuten, weil das für mich einfach völlig konträr zum Sinn unseres Spaziergangs laufen würde und solche zufälligen Vorbeilauf-Kontakte (für keinen von uns beiden :ops:;)) irgendeinen Mehrwert haben.


    In seltenen Fällen mach ich 'ne Ausnahme, z.B. wenn jemand, der einen netten Eindruck macht, mit 'nem "vernünftigen" Junghund fragt, weil er nach Kontakt für seinen Hund sucht, man hier auf dem Dorf aber nur selten überhaupt mal wen trifft – dann geh ich auch mal ein Stück mit völlig unbekannten Leuten/Hunden zusammen. Aber in aller Regel sind wir in netter, selbstgewählter Gesellschaft oder allein unterwegs, und das dann gerne auch dort, wo nicht viel los ist und man den Spaziergang richtig genießen kann.

  • Mich interessiert wie viel Interaktion ihr mit euren (verträglichen) Hunden und Fremdhunden auf Spaziergängen zulasst.

    Mir ist extrem wichtig, dass meine Hunde normale Hundebegnungen handeln können, dass sie gut hündisch sprechen und eine akzeptable Hundeknigge beherrschen. Daher sind Fremdhundekontakte nichts, was es krampfhaft zu vermeiden gilt; sie sind normal und ich mache kein Aufhebens drum.


    Natürlich schaue ich hin, was da angedampft kommt: mit der entsprechenden Erfahrung sieht man ja ganz gut, wie der andere drauf ist (seh ich auch meinen Hunden an, da läuft viel auf Entfernung). Kommt auch vor, dass ich dann keinen Kontakt zulasse, aber meist überlasse ich diese Entscheidung meinen Hunden. Meist sind solche Begegnungen ja auch völlig beiläufig, wie wenn sich Fremde auf Spazierwegen einen schönen Tag wünschen - ein kurzes Höflichkeitsritual eben.


    Eingreifen muss ich in weniger als 90% der Fälle, und auch dann meist nur indem ich zügig weiter gehe. Ich kann auch ungemütlich werden, ist aber nur sehr selten notwendig. Auf unseren Gassistrecken sind kaum je Aggro-Hunde unterwegs, ist eine entspannte Ecke....

  • Lernen wir neue Hunde/halter gespanne kennen, und mag ich die halter und finde den Hund/die Hunde in Ordnung, ebenso wie die Erziehung und den Umgang mit ihnen, dann wird das kennenlernen strukturiert und geplant. Dazu genau beobachtet und gemanagt. Ist dieser kennenlernprozess abgeschlossen, trifft man sich regelmäßig zum gemeinsamen, entspannten gassi. Da ist dann aufeinandertreffen total easy und stressfrei

    Wie lernst du die Leute kennen? Meine ich jetzt als ernstgemeinte Frage.


    Also theoretisch, wir würden uns sehen, alle Hunde im Freilauf. Deine würdest Du zurückrufen/anleinen, dann leine ich auch an und gehe entweder komplett woanders oder gehe an Dir vorbei. Ein "Guten Morgen" oder "Hallo", mehr wär dann nicht drin.

    In dem Moment, wo jemand seine Hunde zu sich ruft, ist für mich jede Kontaktmöglichkeit dahin. Ich halte gar nichts von umständlichen Absprachen (ich wüßte auch nicht, was man da als Mensch noch absprechen sollte, man muß ja nur die Hunde beobachten).

    Mir ist das auch egal, wie jemand mit seinen Hunden umgeht, solange dieser Umgang normal ist und ob der Hund erzogen ist oder nicht. Das ist meinen Hunden eigentlich auch egal.

  • Lernen wir neue Hunde/halter gespanne kennen, und mag ich die halter und finde den Hund/die Hunde in Ordnung, ebenso wie die Erziehung und den Umgang mit ihnen, dann wird das kennenlernen strukturiert und geplant. Dazu genau beobachtet und gemanagt.

    Wieso wird so ein generalstabsmässiges Management notwendig, wenn doch die Kandidaten vorher schon einen Eignungstest bestehen müssen? Wählst du extra Kandidaten mit ungenügendem Sozialverhalten aus, oder sind es deine eigenen Hunde, denen du nicht trauen kannst, sich angemessen zu verhalten?

  • @Cindychill


    Ich habe auf die Weise die Gammur beschreibt auch schon zwei ganz tolle Gassibekanntschaften gemacht. Das geht schon. Sind halt dann Leute die eh schon sehr ähnlich drauf sind, wie man selbst und dann harmoniert es auch nicht nur von den Hunden her sehr gut.


    Man kann sich ja durchaus auch mal mit jemand Fremden unterhalten während die eigenen Hunde jeweils brav neben einem sitzen und warten. Die müssen nicht immer zusammen "spielen" oder rumfetzen...


    Und wenn man sich sympatisch war und sich dann wieder mal trifft, geht man halt mal ein Stück (an der Leine) zusammen. Tauscht am Ende vielleicht Nummern aus und verabredet sich dann mal gezielt.


    So haben wir Newtons beste Freundin kennengelernt, ein Schäferhund-Chihuahua-Gespann und eine Flat-Hündin. Das passt von den Hunden her optimal zueinander und die ballern auch nicht sinn- und ziellos miteinander rum...

  • Man kann sich ja durchaus auch mal mit jemand Fremden unterhalten während die eigenen Hunde jeweils brav neben einem sitzen und warten. Die müssen nicht immer zusammen "spielen" oder rumfetzen...

    also bei uns ist das so. Wir gehen wo Gassi, wo meine beiden frei laufen können (Bonnie an der Schlepp). Dort gibts dann natürlich auch andere freilaufende Hunde. Dann kommt uns jemand mit Hund entgegen. Fixiert dieser Hund zb oder wirkt ängstlich, hole ich meine zu mir. Genauso wenn der andere an der Leine ist oder schon sehr alt oder beim Näherkommen null Anzeichen macht, daß er Kontakt will.

    Chilly geht da eh vorbei, Bonnie würde sowas aber ignorieren, sie liebt einfach alle Hunde und will zu allen. Darf sie halt nicht. Selten gibts auch Leute, die keinen Kontakt wollen wegen der Schlepp, die ist extra dafür Neonorange, damit das Leute rechtzeitig sehen können.


    Die meisten Halter da kommen gechillt mit gechillten Hunden und dann sagen sich die Hunde kurz Hallo, Bonnie bissl intensiver mit mehr Elan und Begeisterung, und entweder sagen wir Halter auch nur kurz Hallo oder es ergibt sich ein Gespräch. Je nachdem auch mal länger. Völlig unverbindlich. Alles ohne Spektakel.

    Manchmal findet Chilly Flitzkumpels, aber eher selten. Manchmal gehen alle Hunde auch einfach aneinander vorbei, ohne daß wir Menschen da groß was machen. Hunde sind eh schlauer als wir, man muß ihnen halt "zuhören", dann passt das schon.


    Regelmäßig mit irgendwelchen bestimmten Leuten treffen würde mich dagegen stressen. Ich bin beim Gassi nicht auf Freundschaft aus und "Rudelgassi" wäre auch für Bonnie nichts

  • Mit Grisu geht wenig an Fremdhundkontakten, die Shelties bringen von sich aus keine größere Begeisterung mit (sind aber "verträglich"), Joey... da bin ich schon recht froh, dass durch Grisu "abchecken" für sie keine Alternative geworden ist.


    Ich lasse Kontakt zu, wenn Grisu nicht dabei ist und sonst alles passt (heute hatten wir eine sehr überraschende Begegnung mit einem 3.5 Monate alten Hund, der als 2.-Hund zu einer älteren eher "Fremdhunde-brauch-ich-nicht" Hunde-Dame dazu kam , der wir immer nur nett grüßend auf Dstanz begegnet sind. Die Besitzerin schickte ihren Mann mit besagter Hundedame vorne weg und war recht überrascht, dass auch von meiner Seite aus eigentlich Kontakt ... nun ja... schwierig werden kann. Grisu war toll und hat freiwillig sontwohin geschaut, der Gute :herzen1:. Joey liebt Welpen :roll:, so ging zumindest ein kurzes beschnüffeln). Ich hätte die Frau nie als groß kontaktfreudig eingestuft, sie mich vermutlich aber auch nicht xD


    Ich kenn ja meine Hunde. Joey kann deutlich austesten (nicht arschig werden, aber schauen, wo man steht, abchecken... so viel Aussie ist sie schon) und das mag ich nicht. Hunde, mit denen es passt, ja gerne (und zu Welpen ist sie immer nett und vorsichtig). Sonst lass ich sie nur zu selbstbewussten Hunden.


    Die Shelties wollen nur Kontakt zu nicht aufdringlich-stürmischen-großen-Hunden, um es mal so zusammen zu fassen. Also halbwegs höflich, ruhig Kontakt aufnehmen, gerne ungefähr gleiche Gewichtsklasse, freundlich, unaufdringlich... das gerne. Und die sind auch beide nicht in der Lage "das selbst zu klären". Da filter ich eh viel raus.


    Da Grisu halt meist dabei ist, kennen es meine Hunde eh, dass man an Fremdhunden einfach vorbei latscht. Finde ich recht angenehm so (wobei es die Shelties mitbringen und es bei Joey auftrainiert ist)

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