Große Probleme mit Junghund

  • Ich finde ,auf dem Liegebild ist die Ähnlichkeit zu einem HSH schon ziemlich ausgeprägt. Und im Grunde hat er euch ja auch schon mitgeteilt, dass seine Bedürfnisse ähnlich sind: er möchte mit seinen "Schutzbefohlenen"ein eigenes, ruhiges, sichere Revier. Da fühlt r sich wohl und ist ensprechend entspannt. Die ganze Außenwelt kann ihm gestohlen bleiben - vor allem andere Hunde.

    Danke für deine Einschätzung und den Link, das ist schon SEHR interessant, was andere Menschen im eigenen Hund sehen, was man selbst gar nicht so wahrgenommen hat!!!


    Unser Ziel wäre auch, dass er sich zumindest mit den Hunden aus der Familie "gut versteht" oder sich denen gegenüber neutral verhält und wir ihm da vertrauen können, da dort auch kleinere, ältere Hunde dabei sind. Für die anderen Hunde - ignorieren und neutral vorbei gehen würde uns schon völlig ausreichen. Wir wissen schon längst, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit jetzt nicht plötzlich zu allen Hunden rennen und spielen wird, aber das ist total ok für uns. Wir wollen einfach nur zu viert (und auch mit der Familie) schöne Touren unternehmen. Und vor allem wollen wir, dass der Jungi auch ein gutes Leben haben kann - ob mit oder ohne uns entscheidet sich noch, aber am liebsten natürlich mit uns!

  • Da wäre es echt gut, wenn da mal einer mit Erfahrung drüber guckt.


    Es kann sein, dass das einfach Unsicherheit ist und das seine Survivalmethode ist (ist bei uns so) oder auch Rasse/Junghund/Stresstypisch.

    Das er in sicherer Umgebung euch folgt und mitarbeitet ist ja schon mal super. (Diese Momente genießen und emotional festhalten für die eigenen Nerven) Die große weite Welt folgt hoffentlich später...

  • Leider im Raum Trier nicht wirklich.


    Ich würde mit dem Thema im Zweifel bis nach Österreich fahren...

  • Wäre Mirjam Cordt eine Möglichkeit (Frage an die Profis hier)? Die wäre 150 km entfernt. Zumindest für eine erste Einschätzung und sie bietet auch workshops an. :denker:

  • Mein Odin wurde als angeblich lieb, verträglich mit anderen Hunden und völlig unkompliziert durch den Verein inseriert. Ankommen ist vor 2 Jahren dann ein Hund, der einerseits total unsicher war - er ist regelrecht "eingefroren" wenn man ihn nur angeschaut hat - lag dann auf der Seite und rührte sich nicht mehr.

    Andererseits draußen ist er auf Alles los gegangen. Menschen, Fahrradfahrer, Autos und andere Hunde - bei allem ist er total ausgerastet. Das Gute, er ist ein kleiner Hund, zwar wesentlich schwerer, wie von der Orga angegeben, aber ohne Probleme für mich händelbar. Allerdings waren seine Attacken wirklich ernst gemeint. Er will definitiv beißen.


    Mein Glück war mein anderer Hund - Scully ist absolut souverän und sozial und sie hat wirklich alle Register gezogen um einerseits Odin aus seiner "Starre" zu holen und ihm andererseits zu zeigen, dass draußen nicht alles gefährlich ist. Durch sie hat er spielen gelernt, dass kannte er auch nicht.


    Es war definitiv ein langer Weg mit diesen Hund. Heute sind nur noch andere Hunde ein rotes Tuch für ihn, aber er schafft es mittlerweile an vielen auf gewisse Entfernung vorbei zu gehen. Fremde Menschen sind nur noch bedingt ein Thema - er ist mega wachsam und da muß ich immer aufpassen und vorrausschauend handeln, da er definitiv beißen würde. Gab leider zu Anfang einen Fall bei mir, wo er dies gezeigt hat- war mein Fehler, ist aber zum Glück bei einem Hundeliebhaber passiert, der kein Faß aufgemacht hat und viel Verständnis hatte.


    Odin ist so ein Kandidat, optisch relativ nett und klein und es wird von anderen unterschätzt, dass er ernsthaft beschädigend nach vorne geht. Wäre er zu einer Familie mit Kindern oder zu Hundeanfängern gekommen, wäre er wohl ein Wanderpokal geworden.

    Ich wollte zwar auch dieses Mal eigentlich einen netten kleinen unkomplizierten Hund, aber er ist nun einmal hier - eine 17 Kilo Wuchtbrumme auf kurzen krummen Beinen mit einem Aggro-Problem. Tja, aber so ist er nun einmal. Ich kann ihn händeln, habe keine Enkelkinder und lebe alleine, also ein Umfeld, wo so ein Hund niemandem schadet und ich habe zig Jahre Hundeerfahrung mit wesentlich größeren Hunden, weiß also den kleinen Terrorklops zu händeln.

  • Wahrscheinlich hat sich der Hund im Shelter auch wirklich so verhalten. Vertraute Umgebung, vertraute Hunde, vertraute Menschen. Ein Umgebungswechsel kann immer viel ausmachen.

    Ihr müsst euch gut überlegen was ihr leisten könnt und ob ihr den Hund in euer Leben integrieren könnt. Er scheint ja lernfähig, das gibt Mut. Ich würde den Hund und Eure Lebenssituation von einem Fachmann einschätzen lassen und dann entscheiden.

    Mein Rüde hat in den ersten Monaten bei mir geschrien wenn er fremde Menschen gesehen hat, heute ist er recht altstauglich, auch wenn er einige Ängste nie ablegen wird. Mein Leben passt aber auch zu so einem Hund, in der Stadt wäre das Tierquälerei. Ich wusste allerdings vorher das er so tickt. Eine andere Umgebung kann Wunder wirken. Ich habe schon Hunde hier gehabt die in anderen Familien unverträglich waren und hier verträglich, umgekehrt hatte ich das allerdings auch schon. Es muss einfach passen und das kann man nicht immer vorhersehen. Die Reaktion der Orga finde ich bisher sehr gut :)

  • Ninma


    Danke für deine Antwort! :)

    Also wir haben gestern auch nochmal Kontakt mit jemandem von der Orga gehabt und

    der hat definitiv bestätigt, dass er sich so dort nicht verhalten hat, wie du schon auch schon schreibst.


    Wir müssen leider davon ausgehen, dass der Transport nach D. ein derart einschneidendes Ereignis für ihn war, dass sich das jetzt in diesem Verhalten äußert :( :


    Nach euren ganzen Inputs haben wir uns dazu entschlossen, es auf jeden Fall zu versuchen und einen professionellen Trainer zu finden, der sich mit der Thematik ( und auch HSH) auskennt und uns eine Einschätzung geben kann.


    Ich danke euch allen ganz herzlich für die vielen Antworten, Tipps und Ratschläge!

    Kommt gut ins neue Jahr! :gut:

  • Der Hund hat in den wichtigsten Monaten seines Lebens nichts kennengelernt, daher ist er jetzt so wie er ist.

    Da hat der Transport nichts mit zu tun, das hat was mit Prägung zu tun. ;)

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