Trauern um (m)einen Hund

Mir schießen auch gerade wieder die Tränen in die Augen, auch wenn die neuen Hunde bald meine Aufmerksamkeit brauchen. Ich bin immer noch in Trauer, es ist noch nicht so lange her, aber ich merke, dass ich mich ein bisschen damit ablenken und trösten kann, dass ich jetzt zwei neuen Hunden aus dem Tierheim eine Chance geben kann. Die sind jung und werden nicht trauern, und dann kann ich vielleicht auch wieder lachen. Hoffe ich.

Der Schmerz lauert noch nach vielen Jahren und sticht unvermutet zu...

Lupos erster Todestag nähert sich (26.12) und ich bin völlig durch seit Wochen. Ich könnte mich dauerhaft in meiner Erinnerung verkriechen und heulen.

Ich bin froh, dass es dieses Jahr kein normales Weihnachten mit Familienzusammenkunft geben wird, glaub das hätte ich nicht überstanden ohne allen (ungewollt!)

die Laune zu verderben. Egal wo ich hingehe, ich sehe ihn so oft noch, spreche in Gedanken mit ihm - und schon geht die Heulerei wieder los. Fast täglich fallen mir

einfach so die Tränen aus den Augen, nur ein paar, nur ein paar Minuten.. Alle paar Wochen bricht es dann wieder heftig aus, dieses fürchterliche Gefühl von Alleinesein und

ich brech zusammen, heule bis es weh tut. Auch auf der Arbeit springt mich die Erinnerung oft an, muss mich dann kurz sammeln gehen - er war halt oft mit hier..

Ich schaffe es auch nicht, die schönen Dinge in den Vordergrund zu räumen - die Erinnerung an die letzten Tage, die letzten Minuten drängen sich immer wieder davor.

Dieser kleine Schatz hat mir so viel gegeben, was ich vorher nicht kannte - und seitdem nicht mehr finde..

an Alle, die trauern: eure Hunde waren glückliche Hunde, denn sie wurden geliebt. Was den meisten Tieren auf dieser Erde nicht zu Teil wird. Und Ihr seid gesegnete Menschen, denn Gott hatte Euch einen seiner Engel gesendet. Nun wartet eine andere Seele auf Euch!

Zitat von Beaglebine

Ich schaffe es auch nicht, die schönen Dinge in den Vordergrund zu räumen - die Erinnerung an die letzten Tage, die letzten Minuten drängen sich immer wieder davor.

Dieser kleine Schatz hat mir so viel gegeben, was ich vorher nicht kannte - und seitdem nicht mehr finde..

Ich hab meinen Seppi am 7.Januar diesen Jahres gehen lassen müssen und dachte, es geht mir alleine so.....

Deine Worte hätte ich 1:1 genauso schreiben können, auch bei mir wird es schlimmer statt besser. Ich habe vor 8 Jahren meinen Seelenhund verloren und habe die Erfahrung gemacht, dass sich in den ersten Jahren an dem Schmerz gar nichts ändert. "Das Herz fühlt, was es fühlen will und es ist völlig egal, wieviele Einwände der Verstand hat", das hab ich irgendwo gelesen und kann dem nur zustimmen.

Ich wünsche Dir - und mir- viel Kraft, dass wir irgendwann ein Foto ansehen können, ohne dass die Tränen laufen....

Zitat von Mehrhund

Wie geht und ging es euch mit eurer Trauer?

Ali wurde am 26.02.2016 eingeschläfert, das ist inzwischen fast fünf Jahre her.

Meistens ist es inzwischen so, dass ich dankbar für diesen einmaligen Begleiter bin. Doch manchmal überfällt mich die Trauer aus dem Hinterhalt, plötzlich, unerwartet und heftig - wie jetzt gerade. Vermutlich liegt es auch daran, dass mir klar ist, dass der nächste Abschied nicht mehr ewig weit entfernt ist. Er wird von Tag zu Tag greifbarer, wenn es Ebby auch nicht akut schlecht geht.

Ali war kein Jedermannshund und in mein Leben hat damals wahrlich kein Hund gepasst, aber der Zufall wollte, dass sich die Kombination aus uns beiden ergibt - und ich hätte mir kaum eine bessere vorstellen können.

Ich bin mit Hunden aufgewachsen, aber Ali war mein erster eigener Hund - ein Hund mit Gewalterfahrung, der mehrfach zerbissen wurde, ein Hund mit einer Mischung aus unerschütterlichem Selbstvertrauen und Misstrauen, mit Artgenossenaggression, mit Jagd- und Schutztrieb. Er war der verrückteste und der beste Hund, den ich mir an meiner Seite wünschen konnte.

Ali hat mich vieles gelehrt und er wäre mir bis ans Ende dieser Welt gefolgt.

Danke, mein treuer Freund!

1226838.jpg

528ee24fb387ba62337d5.jpg