Motto meines Hundes: Angriff ist die beste Verteidigung
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Hallo zusammen,
mein erster Hund ist nun seit 8 Wochen bei mir, Rumäne, ca. 6 Jahre, kein ängstlicher Hund im Sinne von Angsthund/Straßenhund.
Er hat durchaus Dinge,die ihn ängstigen oder verunsichern. Pferde die sich auf ihn zu bewegen oder an ihm vorbei, zum Beispiel. Diese Dinge werden verbellt und angeknurrt. Auch das Feuerwerk heute abend veranlasste ihn zum Bellen und Knurren.
Er benötigt viel Individualdistanz, es macht ihn unruhig und ängstlich wenn er mit Hunden auf engem Raum sein muss, wobei es auch hier eher die aufgeregten Hunde sind, die ruhigen, zurückhaltenden sind kein Problem. Auch bei Spaziergängen sind Hunde in der passenden Entfernung egal, sind sie zu nah und vielleicht selbst noch in keiner entspannten Stimmung, dann werden auch sie angebellt und auch angeknurrt. Hier muss man natürlich unterscheiden, es wird hier wohl weniger um Angst gehen sondern eher um dem Artgenossen direkt etwas klar zu machen.
Soweit ich ihn bisher einschätzen kann lebt er nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung. Ich mache mir nun Gedanken, wie ich ihm da am Besten begegnen kann, er kann und darf unsicher sein aber er sollte nicht die Flucht nach vorne antreten, ich kann nämlich nicht abschätzen was er tun würde wäre er mal nicht an der Leine. Gerade bei Pferden, wie weit würde er gehen um sie abzuwehren.
Habt ihr da Tipps für mich?
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Hi,
ich würde als Erstes - wenn nicht schon passiert - einen Maulkorb auftrainieren. Aus Unsicherheit nach vorne zu gehen ist gar nicht ungewöhnlich, ich würde das Verhalten gegenüber Hunden nicht unbedingt anders bewerten als gegenüber Pferden.
BettiFromDaBlock hat da vielleicht noch ein paar Tipps für Dich, und ich verlinke Dir hier mal 2 Threads:
Von @pinkelpinscher
Ausgeprägte Leinenaggression beim neuen Hund
Und zum allgemeinen Austausch - auch wenn es Deinen Hund nicht direkt betrifft, da wird auch oft aggressives Verhalten aus Unsicherheit heraus angesprochen:
Wie ist er denn mit Menschen? -
Guten Morgen und Frohes Neues!
Glückwunsch zum Neuzugang.
Ein Satz stach hervor beim Lesen "... er kann und darf unsicher sein aber er sollte nicht die Flucht nach vorne antreten,..."
Genau die Unsicherheit sollte angegangen sein. Nach vorne gehen wird immer erste Wahl bei deinem Hund sein. Entweder er hat es so gelernt oder es kommt noch genetische Veranlagung hinzu.
Ich würde immer davon ausgehen, wenn mein Hund nicht weiterweiß wird nach vorne gehend geregelt.
Sachen wie Ausweichen etc. kann man hinzulernen, aber im Notfall kommt der Instinkt.
Die Unsicherheit / Angst kann durch Orientierung und Vertrauen zu dir und auch durch Arbeit am "Problemobjekt" stattfinden. Am besten natürlich beides.
Angewandte Seite führen, Abstände halten, für Frust Entladung durch Auslauf sorgen, gemeinsames Hobby, es ruhig anzugehen usw. davon hast du bestimmt schon hier gelesen.
Bei uns hat dazu zu Beginn Schönfüttern geholfen (bei Hunden heute noch, mittlerweile Frischkäse / Wurstsaft aus dem Deoroller)
Für Dinge wie Fahrrad, Jogger, Pferde etc konnten wir ein Markerwort einführen. Als das saß wurde jeder Anblick eines Objekts gemarkert und mit Futter belohnt. Sobald der Hund nur drüber nachdachte, gemarkert. Mittlerweile werden mir Jogger aus 100m Entfernung angezeigt und ich kann belohnen statt schwitzen. Oder ich kann sie durch Zeigen und Benennen selbst anzeigen.
Da du noch nicht einschätzen kannst was passiert wenn ohne Leine, lass das bitte so. Ich habe das mit einer Narbe am Bein bezahlt.
Maulkorb habe ich immer mit dabei und an Tagen an dem ich merke, es ist heute kritisch, bleibt der drauf.
Nach 6 Wochen hat der Hund auch noch nicht alle Köfferchen ausgepackt. Baut lieber Vertrauen auf, statt zu nah in kritische Situationen zu gehen. Außer mit einem Trainer vielleicht.
Also mein Tipp, weil du ja gefühlt ein gutes Hundegefühl hast, wären Dinge wie Schönfüttern, Click for Blick und zeigen und benennen zu recherchieren.
Und zu akzeptieren, dass nach vorne gehen immer erste Wahl bleibt, wenn man selbst zu spät reagiert oder der Hund entscheiden muss/darf.
Weist du was für eine Rasse deinstecken könnte? Was jagdhundiges oder so?
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Er benötigt viel Individualdistanz, es macht ihn unruhig und ängstlich wenn er mit Hunden auf engem Raum sein muss, wobei es auch hier eher die aufgeregten Hunde sind, die ruhigen, zurückhaltenden sind kein Problem. Auch bei Spaziergängen sind Hunde in der passenden Entfernung egal, sind sie zu nah und vielleicht selbst noch in keiner entspannten Stimmung, dann werden auch sie angebellt und auch angeknurrt. Hier muss man natürlich unterscheiden, es wird hier wohl weniger um Angst gehen sondern eher um dem Artgenossen direkt etwas klar zu machen.
Hi,
ich finde, du beobachtest sehr gut und genau.
Mein Tipp: Suche dir mit Hilfe von den Usern hier, einen Trainer und bis dahin: wenig ausprobieren und Abstand halten zu den Dingen, die das beschriebene Verhalten auslösen!
Man kann nämlich überhaupt nicht einschätzen was das los ist bei euch.
Der Hund ist auf dem Weg ein Leinenpöbler zu werden.
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Ich würde den Abstand so wählen, dass der Hund nicht in dieses Verhalten übergehen muss und ihn bestätigen solange er erwünschtes Verhalten zeigt und ihn rechtzeitig aus dieser Situation holen bevor er wieder "ausflippt".
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Da du es so explizit beschreibst, dass es immer die energetischen Hunde sind, die er anmacht - die Ruhigen nicht - glaub ich nicht, dass es Unsicherheit ist.
Such dir einen guten Trainer, der dir zeigt, wie du einem Hund, der weiß, was unter Hunden gutes Benehmen ist und das durchsetzen will, überzeugst, dass du das ebenso verstehst und das Recht hast, es von ihm ebenso einzufordern. Dass du ihn regulieren kannst (und zwar im Sinne davon, dass er sich nicht so aufregt und die anderen Hunde ihrer Wege gehen können) und er das annehmen kann. Ist für ihn nämlich auch deutlich entspannter und damit gesünder.
Klar ist es immer Glaskugellesen durch ein Forum - aber da es explizit diese Unterscheidung als Beobachtung von dir gibt, würde ein solcher Hund da viel besser ins Bild passen, als ein Hund mit Furcht.
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Gerade bei Pferden, wie weit würde er gehen um sie abzuwehren.
Diesen Gedankengang verstehe ich nicht! Inwieweit kann ein Hund Pferde abwehren?
Pferde kommen selten bis gar nicht zu einem Hund um ihn anzugreifen.
Die meisten Hunde laufen zu Pferden hin und greifen an.
Ich würde diesem Hund unbedingt einen Maulkorb aufsetzen, bis sich das ein Trainer angeschaut und mit euch trainiert hat.
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Wieso hat er in 8 Wochen schon soviele Pferde gesehen? Hast Du eins, lebt Ihr im Umfeld eines Reitstalls, war's Zufall?
Je nach dem, würd ich das unterschiedlich dringlich bewerten.
Aber grundsätzlich: viele Hunde reagieren seltsam auf Pferde (und andere Großtiere).
Unser erstes Zufallspferde beim damals neuen Tierschutzhund hat mich kalt erwischt. Mann, hat sich der Hund aufgeführt. Und war glücklicherweise an der Leine.
Das wär für Roß und Reiter nämlich sehr unlustig bis sehr gefährlich geworden und in letzter Konsequenz wohl für den Hund, wenn Pferd sich wehrt.
Wenn so Begegnungen häufiger passieren könnten, käme mir Hund nicht von der Leine, bis wir das besser im Griff haben. Und ansonsten würde großräumig ausgewichen werden.
Wir hatten nicht allzu viel Gelegenheit solche Begegnungen bewusst zu üben, mangels planbarer Pferdebegegnungen, aber auch so wurde es im Laufe der Zeit besser. Als Hund mehr Vertrauen zu mir hatte und mehr auf mich reagierte.
Bei Großtieren kann von Unsicherheit bis "Abwehrversuchen" des Hundes bis jagdlich motiviertes Verhalten alles Mögliche mitspielen, bei einem Hund, der erst 8 Wochen da ist, halt ich schlichtes "Kennt er noch nicht. Kann er noch nicht einordnen. Is ein riesiger Alien, der herben Tiergeruch verströmt, für ihn" für gut möglich.
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Hi,
ich finde das Verhalten Deines Hundes nicht ungewöhnlich. Nach so kurzer Zeit des Zusammenseins kann er noch gar nicht genügend Vertrauen aufgebaut haben, um Dir zuzutrauen, dass Du für ihn Situationen regeln kannst. Er ist es bislang wohl gewohnt selber das Heft in die Hand zu nehmen. Und das tut er je nach individuellen Gegebenheiten. Ruhige Hunde sind okay, andere, die ihn ggf. auch noch anmachen eher nicht. Halte ihn möglichst weit weg von allen Konfliktsituationen, zeige, dass Du Dich aktiv darum kümmerst. Lass niemals einen Fremdhund an ihn ran, schon gar keinen der frei Läuft.
Ich würde eigentlich von einem Maulkorb abraten, soll sich der Hund noch merken dass Du ihn bei all seinen Problemen auch noch wehrlos machst?? Der weiss genau was los ist und wird es nicht verstehen. Du musst halt aufpassen.
Positive Verstärkung ist wichtig, ein Leckerchen für jeden friedlichen Vorbeilauf bei einem anderen Hund usw, viel Liebe und auch Verständnis.
Unser hat anfänglich ( Tieheimhund, 7 Vorbesitzer) jeden anderen Hund angemacht, war aber in diesem Zusammenhang nicht ängstlich sondern wollte das genau so haben. Nach ca. einem dreiviertel Jahr blieb er endlich hinter mir, wenn ich einen möglichen Fremdhund der sich frech näherte verbrüllen musste. Er ist viel ruhiger geworden, bei allen Kontakten mit Hündinnen sind wir sicher, dass das klappen wird. bei Rüden, gerade den unkastrierten ist das nach wie vor nicht gesichert, da gibt's deshalb nur wenig Kontakte.
Als wir Sino bekamen, hat er maximal 8 ( !!) Stunden pro Tag geschlafen, so unter Druck stand er. Mittlerweile schläft/ döst er 16-18 Stunden am Tag.
Auch das mag ein Indiz sein inwieweit der Hund überhaupt schon " angekommen" ist.
natürlich ist eine gute HuSchu bei so was hilfreich.
Viel Liebe, kleine Schritte, ankommen lassen, Ängste managen, langsam an Dinge heranführen, dann wird was.
LG
Mikkki
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Hi,
ich würde als Erstes - wenn nicht schon passiert - einen Maulkorb auftrainieren. Aus Unsicherheit nach vorne zu gehen ist gar nicht ungewöhnlich, ich würde das Verhalten gegenüber Hunden nicht unbedingt anders bewerten als gegenüber Pferden.
BettiFromDaBlock hat da vielleicht noch ein paar Tipps für Dich, und ich verlinke Dir hier mal 2 Threads:
Von @pinkelpinscher
Ausgeprägte Leinenaggression beim neuen Hund
Und zum allgemeinen Austausch - auch wenn es Deinen Hund nicht direkt betrifft, da wird auch oft aggressives Verhalten aus Unsicherheit heraus angesprochen:
Wie ist er denn mit Menschen?Das Problem ist das er eigentlich nur sporadisch Leinenaggression zeigt. Wie gesagt, bei entspannten Hunden mit entspannten Besitzern oder bei ängstlichen devoten Hunden ist er entspannt. Auch die entfernteren sind kein Ding. Ich kann eigentlich shcon vorher sagen wann er was tun wird und wann nciht. Man erkennt ja irgendwann einfach eine Hund-Besitzer Paarung, die aufgeregt und unsicher sind..
Menschen sind alle super, Kinder kein Problem. Er will gstreichelt werden und die Kinder können ihn problemlos anfassen, ihm Leckerlies geben, mit ihm losrennen. Ich kann ihn meiner 10 jährigen Nichte in die Hand drücken und das läuft, natürlich übernehme ich bei Hundebegegnungen.
Der Alltag, das Spazierengehen ist ansonsten vollkommen unproblematisch. Egal ob Straßenverkehr oder sonstiges. Keinerlei Angst.
Nur wenn ihm große Autos/Dinge etc wirklich zu nah kommen, Beispiel: Straßenkehrfahrzeug auf einem ganz schmalen Fußweg.. dann geht er drauf los, bzw. er verwarnt den "Feind" aus Unsicherheit.
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