Hund ist in der Wohnung nur noch gestresst und kann nicht mehr allein sein
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Hallo liebe Community,
dies wird ein sehr sehr langer Text. Ich hoffe, dass sich trotzdem der ein oder andere findet und mir einen Rat geben kann.
Mein Rudi kam im April 2019 zu mir und meinem Partner. Er wurde von einem heimischen Tierheim aus Russland übernommen. Hier bei uns hat er sich sehr schnell eingewöhnt. Rudi ist ein toller und sehr gelehriger Hund. Das Alleinsein war von Anfang an kein Problem. Scheinbar hatte er in seinem Leben schon gelernt, dass die Menschen immer wieder kommen. Egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit, Rudi ist immer brav allein gewesen und hat seelenruhig geschlafen. Das konnte ich mit einer Kamera überwachen.
Leider war der Hund von Anfang an ein Streitthema, da mein Partner eifersüchtig auf den Hund war. Das hat sich aber im Laufe der Zeit gelegt. Trotzdem haben mein Freund und ich uns über mehrere Monate hinweg mehr als häufig gestritten, bis es im November dann zu der Trennung kam. Bei mir ist eine Sicherung durchgebrannt, nachdem Rudi bei einem heftigen Streit geduckt das Zimmer verlassen und sich unterm Bett versteckt hat. Da wusste ich, dass mein Freund gehen muss.
Mein Partner arbeitete die ganze Zeit schon außerhalb und war meist nur am Wochenende da. Insofern bin ich die Bezugsperson des Hundes und arbeite auch fleißig mit ihm. Den ganzen November lang war die Abwesenheit des Herrchens kein Problem. Rudi kannte es ja nicht anders. Ende November war mein Exfreund dann nochmal in der Wohnung für ein Gespräch, wie es nun weiter gehen soll. Den Abend vorher hatte Rudi ein großes Stück Knochen verschluckt und sich die ganze Nacht die Seele aus dem Leib gekotzt. Entsprechend war er an dem Tag, als mein Ex kam, noch etwas angeschlagen. In dem Monat der Trennung kam es bereits oft zu Streitigkeiten und fast schon Psychoterror auf Entfernung. An jenem Sonntag, als er da war, wollte er mich dann aus der gemeinsamen Wohnung schmeißen und wiederholte mehrmals, dass der Hund nun nicht mehr sein Problem sei und ich zusehen solle, wohin ich mit ihm gehe. Da war das Fass dann voll und ich völlig am Ende.
Am Montag danach war mit Rudi noch alles gut. Am Dienstag habe ich gegen 11 in die Kamera geguckt und festgestellt, dass der Hund an der Haustür randaliert, fiept, bellt und jault. Ich bin sofort von der Arbeit nach Hause gefahren, habe einen ruhigen Moment abgepasst und bin in die Wohnung. Die Garderobe war von der Wand gerissen.
Am Tag darauf brauchte ich 45 Minuten, um überhaupt das Haus verlassen zu können. Erst, als ich nicht mehr weiter konnte und ihn angebölkt habe (ja, ich weiß, dass ich das nicht hätte tun dürfen), ist er im Wohnzimmer geblieben und hat mich gehen lassen. Dann war auch den ganzen Tag Ruhe.
Am Donnerstag ging es viel schneller. Ohne dass ich ihn anschreien musste. Es war auch den ganzen Tag Ruhe. Bis um halb 2. Da ging es wieder los. Als ich nach Hause kam, war das Telefon aus der Wand gerissen. Seitdem war der Hund nicht mehr alleine. Er war auch in der Wohnung nicht mehr so entspannt wie früher. Er war wachsamer und nervöser. Ist mir teilweise hinterher gerannt, obwohl er das sonst nie gemacht hat. Das habe ich von Anfang an unterbunden.
Ich war selbstverständlich auch beim Tierarzt, um gesundheitliche Gründe auszuschließen.
Am Freitag bin ich zu Hause geblieben und habe mir eine Alternative überlegt. Nachmittags hatten wir noch einen Probetermin in einer Hundetagesstätte und dort konnte er auch bis Weihnachten bleiben. Rudi fühlt sich dort mittlerweile sehr wohl und freut sich, hinzugehen.
Eine weitere Alternative war, die Wohnung zu verlassen, da mein Ex mir im Nacken saß und die Wohnung für sich einforderte. Mir sogar drohte. Also sind wir eine Woche später zu meinem Bruder gezogen. Dieser wohnt in meiner vorherigen Wohnung im selben Haus. Rudi kennt die Wohnung also.
Bei meinem Bruder wurde dann langsam alles gut. Der Hund war wieder entspannt, fing wieder an zu spielen. War wieder so, wie man ihn kannte. Nach einer weiteren Woche Eingewöhnung habe ich dann langsam wieder angefangen, ihn allein zu lassen. Erst wenige Sekunden, dann wenige Minuten. Vor einer Woche waren wir dann bei 45 Minuten stressfreiem Alleinsein. Bis er am Sonntag nach 45 Minuten in der Wohnung vor der Tür stand und das Theater wieder los ging.
Seitdem kriegt der Hund sich nicht mehr ein. Man hat das Gefühl, er will nicht mehr hier sein. Er verweigert sein Essen, er fiept jedes Mal, wenn ich aufstehe, er leckt sich die Lefzen, liegt sogar teilweise auf dem Sofa neben mir und fiept. Nach Spaziergängen merkt man ihm an, dass er nicht zurück in die Wohnung will.
Sogar Futter, dass er sonst geliebt hat, wie zum Beispiel Joghurt, rührt er seit heute nicht mehr an. So habe ich die letzten Tage nämlich sein Futter doch noch in ihn reingekriegt. Die letzten drei Tage waren hier wirklich der Horror. An neues Alleinsein-Training ist nicht mehr zu denken. Der Hund ist nur noch gestresst. Es sei denn, ich liege über einen längeren Zeitraum auf dem Sofa. Dann kommt er zur Ruhe.
Ich bin mittlerweile nervlich am Ende. Seit mehr als 4 Wochen kann er nicht mehr allein sein. Ich hatte jetzt über Weihnachten zwei Wochen Urlaub und nachdem es erst so gut aussah, stehen wir nun nicht nur wieder bei Null, sondern bei -50.
Eine eigene Wohnung habe ich leider erst ab März wieder, deshalb kann ich an der Situation einfach momentan nichts ändern. Ich weiß, dass es auch für den Hund eine harte Zeit war und dass er meinen Stress und die Anspannung übernommen hat. Aber ich habe trotzdem immer versucht, so gut es geht auf ihn zu achten und es ihm leichter zu machen. Und ich verstehe einfach nicht, warum es jetzt vor ein paar Tagen plötzlich nicht mehr klappte und jetzt alles so furchtbar für ihn ist. Ich hatte die Kamera an und weiß, dass es kein lautes Geräusch oder ähnliches gegeben hat, während ich weg war.
Kann mir jemand einen Tipp geben, was ich noch tun kann? Ich bin nur noch ratlos.
Rudi kann im Januar noch in die HuTa gehen. Aber eigentlich ist dort kein Platz frei und sie tut uns nur einen Gefallen. Davon abgesehen kann ich es mir auf Dauer nicht leisten. Und selbst wenn...der Hund muss ja auch mal allein sein können, wenn man privat etwas unternehmen möchte. Das Alleinsein war von Anfang an das einzige k.o.-Kriterium. Ich weiß nicht, was ich tun soll, wenn wir das nicht wieder in den Griff bekommen.
Bitte helft mir.
Alina
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Hi
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Ich hab jetzt die letzten Absätze nicht mehr gelesen. Bist du dir sicher, dass die ganze Geschichte damit überhaupt was zu tun hat? Es war gerade Jahreswechsel, da passiert so eine Verknüpfung häufig, wenn die Hunde bei einem lauten Knall alleine in der Wohnung waren.
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Ich hab jetzt die letzten Absätze nicht mehr gelesen. Bist du dir sicher, dass die ganze Geschichte damit überhaupt was zu tun hat? Es war gerade Jahreswechsel, da passiert so eine Verknüpfung häufig, wenn die Hunde bei einem lauten Knall alleine in der Wohnung waren.
Ich hatte die Kamera an und war im Haus. Einen lauten Knall hat man nicht gehört.
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So oder so brauche ich gerade vor allem einen Tipp, wie ich dem Hund sein vorübergehendes Zuhause wieder schmackhaft machen kann. Er soll hier jetzt nicht die nächsten zwei Monate gestresst bleiben.
Das Alleinsein wird erst wieder kleinschrittig geübt, wenn er hier generell wieder entspannt ist.
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Kann mir jemand einen Tipp geben, was ich noch tun kann?
Wie wäre es sich in der Nachbarschaft umzuhören, welch nettes älteres Paar oder alleinstehende Person tagsüber eine Hundebetreuung anbieten könnte?
Ich persönlich kenne etlich Ehepaare, die jetzt ohne Hund sind, sich aus Altersgründen keinen neuen Hund mehr zulegen möchten, aber sehr gerne eine Betreuung für einen netten Hund übernehmen würden. Es muss ja nicht zwingend ein Spaziergang daran hängen. Sicherer Gartenauslauf würde doch ausreichen!
Versuche es mit einem Aushang beim Bäcker, Friseur. Da findet sich mit Sicherheit was!
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Die Idee von Grinsekatze finde ich gut. Vielleicht hilft dir da jemand aus, der auch noch Freude daran hat.
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Das ändert trotzdem nichts daran, dass der Hund hier neben mir auf dem Sofa liegt, gestresst hechelt und fiept. Völlig ohne Grund.
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Also grundsätzlich bist du ja extrem gestresst, (war schon vom lesen fertig) und allein das überträgt sich ja.
Dann bist du umgezogen, für den Hund ist es trotzdem eine neue Lebenssituation auch wenn er die Wohnung kennt. Alleinsein neu aufbauen.
Adaptil und Zyklene wären eine Möglichkeit (dauert aber)
Zudem wie wäre es was positives in der Wohnung mit dem Hund zu lernen?
Und wenn der Hund neben dir sitzt und hechelt, aus Angst das du weggehst? Oder weil du da bist?
Das du ihn nicht beruhigen kannst wenn du da bist, dann würde ich auf körperliches tippen....
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Ganz doofe Frage und Idee, ist Rudi kastriert?
Ansonsten ist er vllt so gestresst durch eine/mehrere läufige Hündinnen? Mein Rüde reagierte im neuen Haus so ähnlich wie deiner, nachdem es eigentlich Monate lang gut ging...jaulen, Papier zerstören, nicht fressen wollen, neben mir liegen und jammern. Uns hat dann unter anderem Adaptil als Stecker geholfen(bilde ich mir jedenfalls ein) + zwischenzeitlich stundenweise Betreuung bei den Schwiegereltern, weil jetzt ist wieder alles beim alten und er bleibt prima alleine. Bei uns waren es die gut riechenden Damen.
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Ganz doofe Frage und Idee, ist Rudi kastriert?
Ansonsten ist er vllt so gestresst durch eine/mehrere läufige Hündinnen? Mein Rüde reagierte im neuen Haus so ähnlich wie deiner, nachdem es eigentlich Monate lang gut ging...jaulen, Papier zerstören, nicht fressen wollen, neben mir liegen und jammern. Uns hat dann unter anderem Adaptil als Stecker geholfen(bilde ich mir jedenfalls ein) + zwischenzeitlich stundenweise Betreuung bei den Schwiegereltern, weil jetzt ist wieder alles beim alten und er bleibt prima alleine. Bei uns waren es die gut riechenden Damen.
Hallo Carina,
Rudi ist bereits kastriert. Seine Kumpeline war kürzlich läufig, aber das hat ihn gar nicht interessiert. Von daher kann das leider nicht der Grund sein.
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