Emma, du fehlst mir so sehr!
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Hallo zusammen,
ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. Der Verlust unserer Hündin nimmt mich mehr mit, als ich es mir vorstellen konnte. Ich habe mich hier angemeldet, um mich mit anderen Hundehaltern auszutauschen und vielleicht ein wenig Trost zu finden. Ich erzähle euch mal unsere Geschichte mit dem traurigen Ende.
Im Jahr 2012 verliebten wir uns in unsere Hündin Emma. Sie war zu dem Zeitpunkt im Tierheim und wir wollten sie zu uns holen. Sie war 2 Jahre alt und eine Jack-Russel-Hündin. Sie eroberte unser Herz sofort. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich mir, dass ich sie nicht so nah an mich ran lasse, wie unseren 1. Hund, da ein Verlust schmerzt und diesen Schmerz wollte ich nicht nochmal. Doch wie kann man so einer Zuckerschnute widerstehen. Natürlich eroberte sie mein Herz. Ich plante meinen ganzen Tag nach ihr, um immer auf sie Rücksicht zu nehmen. Sie hatte einige Probleme, so kannte sie kaum die Welt dort draußen, hatte panische Angst vor anderen Hunden und es dauerte bis sie Vertrauen zum Menschen aufgebaut hatte. Wir haben ihr Vertrauen erobert, haben ihr die Sicherheit gegeben, die sie brauchte. Sie lernte alles neu kennen und solange einer aus unserer Familie in der Nähe war, fühlte sie sich sicher und wir haben all ihre Liebe und Ihr Vertrauen bekommen. Das war so ein schönes Gefühl. Sie lernte zu spielen und war unglaublich schnell darin neue Dinge zu lernen und hatte richtig Spaß daran. Ich bin so stolz auf sie, denn man merkte schnell, dass ihre ersten 2 Jahre nicht schön gewesen sind.
Fast 8 Jahre lange sahen wir die Tierärztin nur zur Kontrolle. Ihre Getreideallergie hatten wir mit dem richtigen Futter im Griff und sie war topfit und hatte eine vorbildliche Figur für einen Jack-Russel. Doch dann kam der November 2019. Emma fing an die Wohnung zu machen. Sie hatte 2 Orte dafür, wo sie hinmachte. Ich habe überlegt, ob sich was bei uns geändert hat, oder sie zu wenig ausgelastet ist - ich konnte nichts feststellen. Wir fuhren zur Tierärztin. Doch diese konnte nach einer Blutabnahme und einem allgemeinen Check auch nicht viel feststellen. Ihre Entzündungswerte waren etwas erhöht, dafür bekam sie ein Antibiotikum. Nun hieß es weiter beobachten. Am 16.12.2019 hatte Emma ihren ersten epileptischen Anfall. Wir fanden sie im Wohnzimmer auf dem Boden. Sie berappelte sich relativ schnell und ich nahm sie mit zur Arbeit, damit sie nicht alleine war und ich direkt zur Tieräztin fahren kann, sobald diese öffnet. Ihr Zustand verschlechterte sich. Sie fing sehr stark an zu sabbern und bewegte ihren Kopf merkwürdig. Bei der Tierärztin war man mit den Mitteln am Ende und wir wurden mit dem Verdacht auf Hirntumor in die Tierklinik Grußendorf überwiesen. Dort hieß es sofort, dass Emma auch über Nacht bleiben soll.
Ihr Zustand verschlimmerte sich auf dem Weg dort hin. Sie lies sich nicht mehr anfassen und ging uns aus dem Weg, was man gar nicht von ihr kannte. Das sabbern hat auch nicht aufgehört. In der Klinik angekommen wurde sie untersucht. Sie hatte erneut Krämpfe und einen epileptischen Anfall. Es war der Zeitpunkt gekommen, wo sie so schwach war, dass sie nicht mehr aufstehen konnte. Sie blieb die Nacht in der Klinik und wurde über einen Zugang mit Medikamenten versorgt, sowie für ein MRT, welches am nächsten Tag statt finden soll, aufgepäppelt. Doch soweit sollte es nicht kommen. Die Blutwerte am nächsten Tag waren nicht besser. Nun stand nicht mehr der Verdacht Hirntumor im Raum, sondern Insulinom (Tumor Bauspeicheldrüse). Sobald sie keine Zuckerzugabe über den Zugang bekam, hat sie sehr stark abgebaut und krampfte. So standen wir am 17.12.2019 am Nachmittag vor der Entscheidung. Lassen wir sie künstlich ernähren und versuchen, ob Medikamente anschlagen, so würden wir ihr Leben um ca. 6 Monate verlängern, oder erlösen sie von ihrem Leiden. Sie konnte weder stehen, fressen, trinken oder ähnliches. Ihr Nervensystem wies bereits starke Auffälligkeiten auf. Wir besprachen beide Wege sehr ausführlich mit der Tierärztin. Wir trafen die Entscheidung sie zu erlösen. Es gab keine Heilung für sie. Sie war zu schwach für eine Narkose und alles andere hätte keine guten Erfolgschancen gehabt. Wir verbrachten noch einige Zeit in der Klinik mit ihr. Sie krampfte und konnte auch ihren Kopf nicht mehr alleine halten. Als sie auf meinem Arm war schloss sie die Augen, der Atem und der Herzschlag wurden ruhiger, das Krampfen hörte auf. Für mich war das ihre Antwort auf all die Fragen. Sie war erschöpft vom Kampf gegen diesen Tumor, der ihr alles nahm. Die Tierärztin war so liebevoll zu ihr und hat sich so viel Zeit genommen. Emma hat es geschafft. Sie musste nicht mehr leiden und konnte auf meinem Arm für immer einschlafen. Sie fehlt mir hier so unendlich. Mir wird jetzt bewusst, wie viel ich für sie getan habe, damit sie ein schönes Leben hat. Mit all ihren Macken und Schwierigkeiten haben wir uns auf sie eingelassen und sie hat stets ihre Dankbarkeit gezeigt. Nun ist sie bereits seit 2 Wochen und einem Tag nicht mehr hier und sie fehlt so sehr. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mich an ein Leben ohne sie gewöhnen kann.
Danke für´s zuhören.
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das tut mir sehr leid für dich....fühl dich gedrückt
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Es tut mir leid. Es ist immer traurig, wenn man ein Familienmitglied gehen lassen muss.
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Tut mir sehr leid. So ein plötzliches aus den Händen gerissen werden durch eine Krankheit, da ist der Schock besonders heftig.
Ich hoffe, dass du bald wieder tiefer das Glück, sie gehabt zu haben spürst, tiefer als den Schmerz des Verlustes. Der immer bleiben wird, aber er wird erträglicher.
Ihr klingt nach einem wunderbaren einfühlsamen Zuhause, das sehr sehr viele Hunde da draußen gut brauchen könnten.
Vielleicht schickt sie dir ja bald einen Dritthund, der deine Tage wieder mit Licht und einer Aufgabe erfüllt, wie dein erster Hund dir Emma geschickt hat.
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Es tut mir sehr leid, dass Ihr Eure Emma verloren habt. Auch wenn es auf Grund ihrer Krankheit sicherlich für Dein kleines Mädchen eine Erlösung war, ist das vorerst kein Trost. Der Verlust ist noch so frisch - Ihr steht erst am Anfang eines Weges, den Verlust zu verarbeiten, der Monate, Jahre oder Jahrzehnte dauern kann - und ganz schafft man es sicher nie. Sie nehmen alle einen Teil von uns mit und das ist auch gut so, denn es ist die Garantie, dass wir sie wiederfinden - in der Ewigkeit.
Eure Emma ist ein Engel geworden. Und ihre Flügel heissen Liebe und Dankbarkeit.
Viel Kraft Euch.
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Danke für eure lieben Worte. Nicht jeder kann verstehen, dass ich so sehr um unsere Emma trauere.
Es tut gut hier Menschen kennen zu lernen, die ähnliches durchleben.
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Mein Beileid zu eurem Verlust. Einen Hund, der mitten im Leben steht, durch eine heimtückische Erkrankung zu verlieren, ist bitter.
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Es tut mir sehr leid, was euch passiert ist.
Auch meine Hündin wurde vor wenigen Wochen mit der Diagnose Krebs erlöst. Auch in der Tierklinik Grußendorf.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit. Es wird hart werden, viele Tränen und viel Leere geben. Aber es wird besser...nach und nach. Hier im Forum wird man immer verstanden, besonders dann, wenn es die Menschen im "wahren" Leben nicht tun.
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