Die Schultern der Riesen - der klassische Literaturthread

  • Ja, und dann lassen wir es eben, weil Phonhaus , auf Dich würde ich da ungern verzichten wollen.


    Es war ja nur ne Idee und dann packen wir die Klassiker eben in den allgemeinen Thread.


    Nicht genügend Konsens und gut ist es, ist ja auch schwierig wegen der Definition- die ich nicht vorgeben wollte, aber so ein wenig die Richtung stupsen- eben nicht spätes 20. Jh.


    Egal, macht wirklich nichts.

    Lest und erzählt davon.

  • Och nö - ne? Wieso denn jetzt? Es ist doch in Ordnung, es muss ja nicht für jeden 100% passend sein, dafür hat das Forum doch genug Threads :smile: Und die Möglichkeit, weitere zu eröffnen. Die Idee ist doch gut.

  • Wenn ich das hier lese, bin ich wohl tatsächlich zu jung. Ich fand sämtliche Klassiker, die wir in der Schule gelesen haben, ganz grauselig und langweilig. Einzige Ausnahme : Shakespeare. Und Goethes Faust.

    Allerdings kann ich nicht behaupten, dass das am Lehrer lag.

  • Ich mach jetzt einfach mal was:


    Buch: Sein eigener Herr

    Autor: Haldor Laxness

    Um 1930 herum erschienen


    "Sein eigener Herr" ist eine teils satirische Antwort auf die heile, überhöhte Welt verromantisierter Bauernromane. (insbesondere wohl ein Seitenhieb gegen Knut Hamsun)


    Die Geschichte um einen (Entschuldigung) rotzsturen isländischen Schafzüchter, der für sein Ideal eines autarken Daseins seine komplette Familie ins Unglück stürzt, fiel in Deutschland in den 30ern den Flammen zum Opfer - klar, Kritik am Sinnbild der eigenen, fruchtbaren Scholle kam nicht so gut an.


    "Sein eigener Herr" ist ein störrisches Buch, mit dem ich anfangs ziemlich zu kämpfen hatte. Isländische Sagen fließen zB komplett nahtlos in die Erzählung ein. Der Autor führt seine Figuren fast genüßlich in Elend und Verderben.

    Wer vorher auch nur einen Funken Romantik im Bauerntum sah, dürfte recht schnell kuriert werden.

    Der Stil hat etwas so eigenes, dass ich dieses Buch gerne empfehle. Ich habe viel daran gewonnen.

  • Ich glaub, das Hervorstechendste an diesem Thread wird für mich sein, was ich alles noch nicht kenne:ops:.....Laxness, ja, bekannter Name berufshalber- aber gelesen? Nie.


    Ich bin nicht so der SUB- Sammler, aber ich fürchte....;)


    Wenn ich das hier lese, bin ich wohl tatsächlich zu jung.

    Nö, das hat mMn nichts damit zu tun. Schullektüre hatten wir ja alle "auszuhalten" und vielleicht kann hier wieder etwas Interesse entstehen, das würde mich freuen.

  • Und nun bin ich wegen eines anderen Buches mal wieder auf Melville gekommen, seinen Bartleby ("Ich möchte lieber nicht") und hat hier jemand mal Moby Dick gelesen?


    Ein für mich ziemlich verstörendes Buch, die Verfilmung grandios und ebenso unruhig, des Menschen Schicksal bedenkend, heraufschwörend....Weltliteratur, womit ich meine, ja tatsächlich, man sollte es gelesen haben.

    (Wobei ich mir natürlich nicht anmaße zu sagen, wer man ist.)


    Hab lange dran rumgekaut soz., auch sprachlich sehr besonders.

  • Und nun bin ich wegen eines anderen Buches mal wieder auf Melville gekommen, seinen Bartleby ("Ich möchte lieber nicht") und hat hier jemand mal Moby Dick gelesen?


    Hier - ich habe Moby Dick gelesen (und den Film fand ich auch toll)


    Es ist aber schon sehr lange her :???:...ich weiß nur noch, dass es mich ziemlich beeindruckt hat und die Besessenheit von Kapitän Ahab hat mich ziemlich verstört

  • Den Film habe ich nicht gesehen.


    Ich bin, was das Buch betrifft, etwas gespalten. Einerseits finde ich in diesem Werk hervorragende Passagen, die das Werk für mich wirklich in die Ränge der Weltliteratur katapultieren. Manchmal hat Melville einen grossartige Art mit Wörtern. Aber dann sind da auch diese langen, langen Stellen, die einfach der geistige Erguss eines Charakters sind, der einem die Welt per Wal erkären möchte. Die Frage bleibt: wozu? Und dann Ahab... ich kann die Faszination, die mache ihm abgewinnen können, nicht ganz nachvollziehen. Ja, es ist in vielen Dingen seiner Zeit voraus, aber Weltliteratur oder nicht, mir fehlt das kohärente Narrativ. Ich kann mich keinem Charakter in diesem Buch emotional annähern - vielleicht empfinde ich es deshalb als ein Männerbuch.


    Ob man es gelesen haben muss? Als Literaturnerd vielleicht, als Normalsterbliche*r, finde ich, eher nicht.

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