Kontakte in der Großstadt: Fremdhunde und Passanten
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Hallo liebe Community,
nachdem sich unser 7 Monate alter Puli-Rüde nach nun mehr 2 Wochen doch ganz gut an uns gewöhnt hat und sich zuhause super integriert hat, ist er immernoch dabei die Großstadt zu erkunden.Im Park und bei den Gassirunden lernt er natürlich auch allerhand andere Hunde - groß und klein - kennen und meine Freundin und ich sind uns dahingehend noch relativ unsicher, wie wir umgehen sollen. Er ist auf jeden Fall meistens neugierig, macht aber nie den ersten Schritt. Kommen andere Hunde ihm dann zu nahe, schreckt er zurück und versteckt sich hinter uns. Ab und an will er die Fremdhunde dann auch mit Knurren und "Schnappen" vertreiben. Heute war er das erste Mal ohne Leine im Kontakt mit zwei Fremdhunden und hat das per se auch gut gemacht, obwohl er den Kleineren doch ordentlich auf der Wiese gejagt hat.
Meine Frage ist per se, wie man als Halter mit Fremdkontakt umgeht. Wann weiß ich, ob der Gegenüber ein Hund ist, der ebenso nur spielen will und wie reagiere ich an der Leine mit der Führung. Einerseits will man ja nicht demonstrieren, dass jeder Hund schlecht ist, aber seinen Hund auch bei Angst schützen.
Die zweite Frage betrifft dann eher die Leinenführung. Bei entgegenkommenden Menschen ist er (natürlich nicht immer) doch noch sehr freudig aufgeregt und versucht diese anzuspringen. Auch bei Kindern ist er sehr neugierig. Entweder er zieht dann kräftig oder er versucht die Spaziergänger von hinten anzuspringen. Das ist mitunter gut peinlich, weil er dann wie ein kleiner Flummi in die Luft springt.
Das hat sicherlich viel mit Gehorsam und Führung an der Leine zu tun und wird sich sicherlich mit Konsequenz und guter Leinenführung geben. Aber ich wollte noch einmal speziellen Rat einholen, wie man am besten vorgehen sollte.
Aufgeregt ist Willy indes auch bei Ampeln. Er hat noch nicht so richtig verstanden, dass eine Ampel letztlich nichts Böses ist. Auch dort ist er sehr aufgeregt, zieht und springt umher. Haben das heute 4-5 Mal in Folge bei mäßigen Verkehr geübt, aber ein Lerneffekt hat sich noch nicht so richtig eingestellt.
Liebe Grüße und schönen Abend -
- Vor einem Moment
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Das mit der Ampel: Meiner hat ein Kommando "Warte"und das kapiert er irgendwann. Bei uns gibt es "Warte" und "Weiter". Das ist reine Übungssache. Vielleicht auch Leckerli anfangs, wenn er wartet.
Genauso ist es mit der Leinenführung. Man muss voraus schauend gehen. Wichtig ist, dass du ganz ruhig bleibst, den Hund ruhig ansprichst. Ist ja logisch, dass er an der Leine noch Quatsch macht. Ist nicht schlimm. Er muss nicht alles auf 1 Mal können.
Vergessen: Er darf sich auch hinter euch verstecken.
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Kontakt an der Leine würde ich gar nicht zulassen und es darüber hinaus gar nicht erst so weit kommen lassen, dass euer Hund Fremdhunde durch Knurren und Schnappen vertreiben muss. So lernt er nämlich, dass er sich die Hunde selbst vom Hals halten muss (statt, dass ihr die ihm vom Hals haltet). Mit dem Erwachsenwerden kann sich das zu einer sehr unschönen Baustelle entwickeln...
Besser wären ausgewählte Hundekontakte (zu höflichen, souveränen Hunden), die er durch gemeinsame Leinenspaziergänge erstmal auf Abstand kennen lernt, bevor es in den gemeinsamen Freilauf geht.
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Zusätzlich würde ich Euch empfehlen, allgemein was zur Körpersprache zu lesen und lernen. Hier im Forum gibts auch den Körpersprache-Thread: Hier
Spielen ist nicht immer freudig oder freundlich. Und das sollte man möglichst am eigenen Hund erkennen lernen, weil man sich sonst unter Umständen ganz schnell einen Mobber oder ein Mobbingopfer heranzieht. Ich hatte so einen Stänkerkandidaten, da musste ich schon recht früh gegensteuern. -
Liest sich als wenn der Hund mit diesen Situationen noch arg überfordert ist und dadurch Übersprungshandlungen zeigt.
Ich würde ihn daher nicht so viele solche Situationen an einem Tag aussetzen damit er relativ stressfrei lernen kann damit umzugehen.
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Ich würde auch empfehlen den Leinenkontakt zu anderen Hunden zu unterbinden. Für die Freigabe zum Kontakt lässt sich auch ein Kommando etablieren, etwa ein Freigabe-Wort, das dem Hund signalisiert, dass er nun selbst entscheiden kann, ob er zu dem Hund hin möchte oder nicht.
Genauso würde ich es, soweit irgend möglich, bei Menschen machen. Kein Kontakt, es sei denn ihr gebt den Hund frei.
Ziel wäre für mich, dass aneinander vorbei Laufen bei Hunden und Menschen. Im Zweifel hilft es aber, wenn das einfach (noch) nicht funktioniert, den einen Hund abzusetzen und den anderen vorbei gehen zu lassen, soviel Abstand wie nötig vorausgesetzt. (Ausweichen ist nichts Schlimmes.)
An Ampeln könnt ihr ihn zum Beispiel Absetzen, sobald er diesen Trick kennt. Sitzen und warten lässt sich gut miteinander verbinden. Reichlich Belohnung vorausgesetzt.
Was das Beurteilen von gutem und sinnvollem Spiel angeht empfehle ich auch sich im Thread mal quer zu lesen oder einen guten Trainer für ein, zwei Termine zu suchen, der die Anfangszeit erleichtert. Grundsätzlich ist es aber natürlich auch zweifelsfrei möglich das alles selbst zu erkennen und Mobbing, Jagd- oder andere Sequenzen zu beobachten und zu managen. Ich würde mich nur nicht darauf verlassen, dass jeder Halter die eigenen Hunde gut genug lesen kann um eine vernünftige Einschätzung zu liefern - ob und welcher Hund harmoniert, das werdet wahrscheinlich ihr herausfinden und beurteilen müssen.
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