Grosse vs. kleine Hunde. Was passt?

  • Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher ob man dem Hund damit einen gefallen tut.

    So schlecht lebt er nicht, hat seine gewohnte Umgebung, soziale Kontakte, das gewohnte Klima..


    Das wäre dann eher keine "Rettung" sondern deinetwegen weil du genau diesen Hund willst. Und außer dass sie süß und sympathisch ist spricht eigentlich nicht viel dafür. Das Risiko dass es schief geht und ihr beide unglücklich seid ist halt da.

    Ich würde lieber nach Hunden schauen, die in fahrbarer Entfernung in ähnlicher Umgebung besucht werden können.


    Verstehe ich das richtig, dass du den Hund auch erst in 6 Monaten holen kannst?

  • Laviollina

    Ja, das verstehst du richtig. Ich fange im Mai einen neuen Job an und möchte mich da erst richtig einarbeiten bevor ich eine neue Verantwortung übernehme. Siehst du darin ein Problem?


    Die Nachfrage hier soll unterstützend zu meinen Gedanken sein. Ich habe der Orga KEIN Interesse angemeldet. Also falls jemand kommt und sie adoptieren möchte stehe ich nicht im Weg. Ich würde mich sehr für sie freuen wenn sie ein tolles Zuhause findet. Aber sie ist schon seit 3 Jahren dort. Und total unkompliziert und läuft so nebenher mit. Da finden die Hunde, die ein gewissen Problem haben und man sich aus diesem Grund 1zu1 mit ihnen Beschäftigt schneller ein Zuhause.


    Keiner dieser Hunde, die in dem Sanctuary leben brauchen eine "Rettung". Auch die meisten Hunde in den Schweizer Tierheimen nicht. Aber ihre Lebensqualität steigt bei einer PASSENDEN Vermittlung.


    Und wie ihr bestimmt alle wisst, können Hundeaugen einem mitten ins Herz treffen. Aber so eine Entscheidung soll auch mit Verstand getroffen werden. Und eure Antworten helfen mir das Ganze aus einer wirklich benötigten Distanz zu betrachten um hoffentlich die beste Entscheidung für alle zu treffen.

  • Vieles ist eine Sache der Einstellung

    Ich lese hier mittlerweile so oft, dass man die Angst der Hunde dann eben annehmen und akzeptieren müsse. Das ist eine Einstellung, die ich meist nicht verstehen kann. Vor allem wenn der Hund vor der Adoption ein passendes Umfeld hatte und in einer Wohnung dann nur noch in Angst lebt.

  • Die Gründe, die dagegen sprechen haben ja schon viele genannt und ich Stimme auch zu, aber ....


    Wenn Dein Herz wirklich an dem Hund hängt, folge Deinem Herzen.


    Du hast die Entscheidung, dass du einen Hund möchtest rational getroffen. Was spricht dagegen, die Entscheidung über das Individuum dem Herzen zu überlassen?


    Wenn die Hündin in 6 Monaten noch nicht vermittelt ist, würde ich es als Wink des Schicksals betrachten.

  • @Ixabel


    Angst ist ja nicht gleich Angst. Angst vor der neuen Umgebung mit allem was dazu gehört ist normal, denke ich. Geht vielen Menschen ja nun auch so, wenn sich die Umstände drastisch verändern.


    Ja, es gibt die Hunde, die so schwer traumatisiert sind, dass man sie besser lässt wo sie sind, aber das sind die wenigsten. Bei meiner Arbeit im Tierheim habe ich nun den Weg von ca. 200 Hunden verfolgen können, teilweise mit abgeschnittenen Ohren und Schwänzen, die sich trotz allem ihre Zuwendung zu den Menschen bewahrt haben und mittlerweile glücklich und zufrieden in ihren Familien leben.


    Ich bin der festen Überzeugung, dass die meisten Hunde immer ein sicheres Leben als Teil einer Familie bevorzugen, auch wenn die Umstellung sicher oftmals schwierig ist, als weiterhin in einem überfüllten Shelter zu sitzen, auch wenn das ihre gewohnte Umgebung ist.


    Unsere Leni hatte noch 12 kg (bei ca. 19-20 kg Normalgewicht), als sie im September 2018 nach Deutschland kam, den Winter an der Kette in Bulgarien hätte sie mit Sicherheit nicht überlebt.


    Die Umstellung war schwierig, keine Frage, aber mittlerweile ist sie ein fröhlicher Hund, der ein ganz normales Leben mit minimalen Einschränkungen führt. (Ängstlichkeit bei neuen Situation z.B., das wird sie wahrscheinlich nicht mehr ablegen, aber kommt immer besser damit zurecht). Allerdings passt unsere Lebenssituation auch für sie, ländlich, ruhig, nicht mitten in der Stadt.


    Würde man sie fragen, ich denke ihr jetziges Leben ist ihr deutlich lieber, als der Hungertod in Bulgarien. :smile:

  • Von der Beschreibung des Hundes her sehe ich keine roten Warnflaggen hochgehen. Daher würde ich sagen: versuchs. Eine Glaskugel hat niemand. :) Wenn es gar nicht klappen sollte, dann sollte man das auch so akzeptieren und nicht schönreden und dann nach einer anderen Lösung suchen.

  • Wie schnell wird so ein Hund stubenrein? Auch tauglich für das Büro, für die Stadt?


    Was machst du wenn es nicht so läuft oder klappt, wie es sollte? Wenn der Hund noch nach Monaten Probleme hat mit Zug fahren, mit drinnen einhalten etc? Hast du einen Plan B? (Tagesbetreuung/ Eltern/ Freunde/ ...)


    Wenn man arbeiten gehen muss, müssen gewisse Dinge klappen oder gemanagt werden. Da würde ich mir vorher sehr gut überlegen, wie man für den „Notfall“ planen kann. Lieber planen und nicht benötigen, als dann dastehen ohne Lösung.

  • ich sehe die Probleme die z.b. wildsurf anspricht auch, aber hat man die nicht bei jedem Tierschutzhund, 2.hand Hund...unabhängig davon wo er her kommt?


    wer sich für einen Hund aus dem Tierschutz entscheidet, sollte einfach wissen, auf was er sich einlässt und immer einen plan B haben.


    hier wohnt seit November Bacon, Vermehrerhündin aus Polen, die ihr ganzes Leben in einem Verschlag verbracht hat und Welpen produzierte...sie kannte nix!


    und dennoch ging das eingewöhnen ratzfatz, obwohl ich mitten in der Stadt wohne, also noch mal mehr ungewohntes als wenn man eher ländlich ruhig lebt.


    einzig die Sache mit der Stubenreinheit dauerte etwas länger (manchmal geht auch heute noch mal was in die Wohnung), aber dafür klappten andere dinge sofort super.


    muss aber wohl auch noch erwähnen, dass es hier einen souveränen, gut erzogenen Ersthund gibt, an dem Bacon sich orientieren kann.

  • Und das sind hald schon viele Anforderungen. (Immer-mit-dabei-Hund, Kleintiere im Haushalt, zukünftiger Kinderwunsch).

    Ich hab hier jetzt den zweiten Tierschutzhund sitzen, beide waren unproblematisch von Anfang an.


    Das Problem: Jeder der von dir genannten Punkte kann eben auch nicht funktionieren. Und das ist tatsächlich unabhängig von der Asien-Frage oder auch der Auslandstierschutzfrage.

    Hunde sind immer Individuen - und es gibt auch Welpen von seriösen Züchtern, die sich anders entwickeln als erwartet. Aber dieses Risiko ist signifikant höher bei einem Tierschutzhund. Hunde, die längere Zeit in einer Pflegestelle lebten, sind hingegen meist besser einzuschätzen.


    Du musst halt für dich wirklich klar kriegen, mit welchen Einschränkungen du bereit bist, die nächsten 10,12,15 Jahre zu leben.

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