Grosse vs. kleine Hunde. Was passt?

  • Zum Thema Spitz und Kleintiere: Ich habe meine beiden gebrauchten Spitze trotz Jagdtrieb (der eine flippt bei Rehen und Katzen total aus, die andere liebt nichts mehr als Mäuschen buddeln und Vögel jagen) mit meinen Katzen und Enten vergesellschaftet. Ich würde sie nie alleine mit den Tieren lassen (okay, die Leni mit den Katzen schon), aber normalerweise kann man Spitzen gut beibringen, welche Tiere dazu gehören und in Ruhe gelassen werden sollen. Alles, was nicht dazu gehört, wird verjagt. Meine Enten stehen schon gar nicht mehr auf, wenn Charly auf sie zuschießt, um die Spatzen hinter ihnen vom Futter zu vertreiben.

    Meine beiden sind jetzt auch nicht die kleinsten Vertreter und gehen eher Richtung Mittelspitz(-Mix?) bzw. Charly ist ein kleiner Großspitz. Was das Kläffen angeht, kann ich mich nicht beklagen. Leni ist fast stumm und Charly kann auch ganz gut differenzieren, was es zu melden lohnt und was nicht. Bei ihm muss ich trotzdem immer den Daumen drauf haben, weil er sich nervlich öfter mal abschießt. Das liegt aber nicht an der Rasse, sondern an seiner Vorgeschichte. Normalerweise sollten Spitze in sich ruhen. Hysterische Kläffer wie es viele kleinere Vertreter sind, eignen sich so gar nicht als Wachhund. Die sollen ja Ungewöhnliches melden und nicht, wenn der Nachbar seine Blumen gießt oder eine Amsel pupst.

    Pudel kenne ich persönlich keine, aber das mit der Eigenständigkeit kann ich beim Spitz nur unterstreichen. Er arbeitet gerne mit einem zusammen, aber er muss einen Sinn in dieser Arbeit sehen, sonst neigt er zum Diskutieren.:hust:

    Lediglich einen guten Züchter zu finden, gestaltet sich unter Umständen schwierig, weil sowohl Mittel- als auch Großspitze nur noch eine sehr kleine Population haben. Aber es ist möglich, schau mal bei Gelegenheit in diesen Thread (aber Vorsicht, schockverlieben ist nicht ausgeschlossen!): Mittelspitz Julie: Mein Herz auf 4 Pfötchen

    Ansonsten gibt es ein paar empfehlenswerte Spitzvermittlungen, wo man auch nach älteren, passenden Exemplaren schauen kann.

  • Ja stimmt ich bin auch am Verzweifeln bei der Suche. :mute: Zumal ich ja definitiv keinen Weißen, Braunen oder Schwarzen will. Wo sind in den letzten 15 Jahren bloß die ganzen Züchter hin? Gefühlt gab es früher viel mehr :skeptisch2::denker:


    Aber gut dann bleiben wir im Zweifelsfall bei der Zucht aus der ich schon 3 Hunde gekauft habe

  • Spitze finde ich ganz anders als Pudel (Bekannte von mir züchten Großspitze, kenne auch ein paar Vertreter der kleineren Varietäten). Viel eigenständiger, weniger will to please, weniger weich, insgesamt „hündischer“ (Pudeln sagt man eine manchmal fast „menschliche“ Art nach)

    Ich finde, gerade das Eigenständige macht die Spitze so menschlich. Man merkt einfach, dass sie ihren eigenen Kopf, ihren eigenen Willen, ihre eigenen "Gedanken" haben. Dazu sind sie noch gesprächig, d.h. in vielen Situationen kommen verschiedene Töne aus dem Hund raus. Das fühlt sich für mich immer sehr ebenbürtig an. Teilweise muss ich mich anstrengen sie nicht zu vermenschlichen. Ich weiß echt nicht, wie ich das beschreiben soll ohne komisch zu klingen. :pfeif::ugly:
    Wir haben zum Vergleich noch unsere franz. Bulldogge. Das ist ein ganz anderes Zusammenleben als mit Kira.

    Hm, das hast du beim Pudel ja auch und das ist auch nicht so ganz das, was ich mit "menschlich" meine. Ist irgendwie schwierig zu erklären, weil sich das auch schwer an einer bestimmten Verhaltensweise festmachen lässt, ist mehr so die ganze Art und Weise. Meine Hündin ist z.B. von sich aus sehr höflich und "vernünftig", sie weiß oft intuitiv, was sich in menschlicher Gesellschaft "gehört". Vieles, was ich anderen Hunden erst beibringen musste, war bei ihr schon vorinstalliert. Sie umgeht Pfützen und würde sich niemals in totem Tier wälzen, das findet sie eklig. Rumkläffen ist auch unter ihrer Würde. Sie kann einem auch in den passenden Momenten sehr vielsagende Blicke zu werfen, hat Humor und kann ganz verträumt wie ein kleines Kind mit sich allein spielen. Insgesamt finde ich sie von ihrer Art einfach weniger instinktgesteuert, sondern "überlegter" oder "reflektierter", gerade im Vergleich zu meinen bisherigen anderen Hunden. Mein Malteser war z.B. im direkten Vergleich einfach mehr "Hund" und hat das typische Bild von Hunden mehr erfüllt, war insgesamt auch schlichter im Gemüt und hat oft nicht so weit gedacht wie meine Pudelin (war dadurch in manchen Situationen einfacher, in manchen wiederum schwieriger als sie).


    Zur Eigenständigkeit: Pudel sind auch keine Befehlsempfänger, bitte meinen Post nicht so verstehen. Die haben im Regelfall nicht den will to please eines Border Collies. Während letzterer 30 x hintereinander mit Freude ein- und dasselbe Kommando befolgt, wird der Pudel sich bei den ersten Malen bemühen, es perfekt zu machen, zig Wiederholungen werden ihm aber irgendwann zu blöde. Pudel langweilen sich zudem schnell. Ist vielleicht auch der Grund, warum man Pudel eher wenig im Bereich Obedience sieht. In Sachen Eigenständigkeit würde ich die Rasse zwischen Spitz und solchen Rassen wie BC, DSH etc. einordnen.

  • Dreamy Laut deiner Beschreibung von deinem Pudel würde ich sagen, Spitze und Pudel sind gar nicht so sehr verschieden. Du beschreibst da haargenau meine kleine Prinzessin zuhause, die niemals durch Pfützen laufen würde und sich auch nicht mit dem Pöbel von gewissen anderen Hunden abgibt. xD

  • @Kronsbein nö gelesen nicht aber entsprechend selektiert.

    Deshalb darf man da durchaus drauf schauen , der Rassestandard hat schon seinen Sinn.

    Und was im TS teils als Rassehund ( grade Retriever) betitelt wird..naja.

  • ich finde kleine hunde haben eigentlich nur vorteile :)


    -Das Leute ihre Hunde mit in den Pub nehmen hab ich auch schon gesehen und gelesen, sind dann aber meist eher so "altherren pubs" ... weißt wo mal fußball nebenbei läuft und man ne pommes oder nüsse isst und gemütlich n bier trinkt. Wo generell nicht viel lost ist (und auch eher Tagsüber - früh abends mit hund)

    -Meine kleinen Hunde sind sogar dank ihrer Größe in Restaurants willkommen wo eigentlich keine Hunde erlaubt sind (klein ruhig, kann nicht im weg rum liegen/stehen, ist hier für viele Restaurant Besitzer dann kein Thema)

    -Geringe Futterkosten


    -wenig output ( :D find ich ein Plupunkt beim aufsammeln und rumtragen bis zum mülleimer)


    -kann auch mal getragen werden wenn er z.B. mal n dorn oder so in der pfote hat und nicht mehr gehen mag


    -Auch in großen Ansammlungen (z.B. im bus zur hauptverkehrszeit) einfach aus der gefahrenzone zu bringen (hochheben)


    -Kann umsonst im IC und ICE mit fahren wenn man ne Tasche hat

    -kann in der Kabine mitfliegen, wenn man mit dem flugzeug verreist

    ----
    kontra:
    -wenn man da wohnt wo nur assi-hundehalter mit großen hunden wohnen und gassi gehen kanns zum spießrutenlauf werden wenn man sich die fremden hunde nicht zu blocken traut

  • Gemma of thrones

    So ein schöner Hundheart-eyes-dog-face

    Da du geschrieben hast,dass du da noch was eingemixt vermutest gehe ich mal davon aus, dass du ihn nicht vom Züchter hast?

    Wie war er mit Kinder?

    Ja wenn dann nur aus einer nicht Show-Linie. Ich finde das Züchten mit Hauptmerk auf Aussehen den total falschen Ansatz.

    Genau, er kam aus dem Tierheim. Die Vorbesitzer hatten ihn nach 13 Jahren wegen Umzug :mute:abgegeben und angegeben, er sei ein Papillon vom "Züchter". Aber wer weiß, was die darunter verstanden haben...

    Die Nachbarskinder mochte er gerne, die waren aber auch alle sehr verständig und sind nicht zu stürmisch auf ihn zugerannt o.Ä. Sie konnten ihn, wenn ich mitgegangen bin, auch an der Leine führen, ohne dass er dann gezogen hätte.

    Gerade bei den kleinen "niedlichen" Hunden muss man da halt echt ein Auge darauf haben, dass sie nicht mit einem Kuscheltier aus Stoff verwechselt werden. Da wäre meiner sonst - verständlicherweise - vermutlich garstig geworden...

    Generell mochte er aber eigentlich alle Menschen und wäre vermutlich mit jedem mitgegangen, der gute Leckerchen hatte. Das hatte aber auch echt Vorteile, wenn er mal fremdbetreut werden musste.

  • @Kronsbein nö gelesen nicht aber entsprechend selektiert.

    Deshalb darf man da durchaus drauf schauen , der Rassestandard hat schon seinen Sinn.

    Und was im TS teils als Rassehund ( grade Retriever) betitelt wird..naja.

    ich verstehe nicht was du mir sagen willst...


    :???:

  • Beaglebine

    Als ich 10 Wochen in London war, hatte meine Gastfamilie auch einen Beagle. Ich bin dann jeden Tag mit ihm Gassi da er total unterfordert war. Jedoch wurde ich nie wirklich warm mit ihm. Jeder Spur ging der nach. Und da es mitten in London war, absolut nicht spassig mit ihm spazieren zu gehen. Auch hab ich es eigentlich garnicht geschafft, das er sich ein wenig an mir orientiert. Ich war nur der nervige Klotz an der Leine der in davon abhielt in seinem Tempo zu gehen. Gegen Ende hab ich es dann geschaft, dass er sich nicht mehr sooo stark in die Leine stemmt und auf Anprache mal reagiert. Aber so möchte ich nicht meine Spaziergänge verbringen. Sicher soll der Hund auch mal sein Ding machen und ausgiebig schnüffeln etc. Aber im grossen und ganzen ist ein Spaziergang doch etwas was wir zusammen machen.

    Deine Beschreibung passt so garnicht zu meiner Erfahrung. Ich werde gerne in deinem Thread stöberngrinning-dog-face

    Genauso war mein Beagle auch, als ich ihn übernommen habe. :nicken: Er kannte keine gemeinsamen Aktivitäten beim Gassi, machte dann eben jahrelang “sein Ding“.

    Er hat mich ignoriert, die Nase auf den Boden geklebt und sich ins Geschirr geschmissen wie ein Husky.:D

    Es macht immer mehr Arbeit, ein jahrelang eingeschliffenes Verhalten zu ändern, als es direkt richtig zu vermitteln - aber nach etwa 2 Wochen lief er schon ohne Gezerre, teilweise frei, ich konnte die Aufmerksamkeit einfordern. Da muss man konsequent und klar für den Hund sein, dann wird's in der Regel flott besser. Er war nach 6 Monaten schon so verändert, auffällig gehorsam, dass mich Hundehalter um Tipps und Hilfe baten. Mein Streberbeagle:herzen1:

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