Ein Golden Retriever soll einziehen...

  • Hi,


    nehmt jetzt bereits mal unverbindlich Kontakt zu Züchtern auf, die auf Euch einen guten Eindruck machen. Macht Euch ein Bild von den Hunden, überlegt, was genau ihr möchtet, was Euch wichtig ist und ob Ihr später mit dem Hund auch ein bisschen was arbeiten wollt oder ob Ihr Lust auf Ausstellungen habt - einfach: Wo soll die Reise hingehen?


    Man kann nicht zu früh dran sein. ;)



    Wobei es hier denke ich keine jagdlich geführte Linie oder gar Arbeitslinie sein sollte.

    Und warum nicht?

  • Goldies sind super :herzen1: (gut, möglicherweise bin ich da nicht ganz objektiv :D)

    Was möchtet ihr denn mit dem Hund machen bzw. was soll/darf der Hund mitbringen und was besser nicht? Nur aufgrund des Hinweises, dass ihr euch sportlich mit dem Hund beschäftigen möchtet, kann man noch nicht recht sagen, ob ein GR passt. Magst du da noch mehr dazu sagen? :smile:


    Klar, es gibt viele GR Würfe und für den „0815-Golden-Halter“ wird da schon einer dabei sein. Aber mir persönlich hätte das so keinen Spaß gemacht, außerdem gibt es ja auch bei den Golden Unterschiede.

    Ich habe mich durch alle (!) Züchter im ÖRC gewälzt, alle Websites angesehen und dann aussortiert. Die massigen, weißen Show-Golden kamen für uns nicht in Frage. Reine Arbeitslinie aber auch nicht. Dann kam auch noch der gewünschte Einzugstermin dazu und so blieb nur mehr eine geringe Menge an Züchtern übrig. Wir haben schließlich mit zwei Züchtern Kontakt aufgenommen. Bei dem einen stand die Hündin kurz vor der Läufigkeit, bei dem anderen war der Wurf für ungefähr 7 Monate später geplant. Bei letzterem gab es zu diesem Zeitpunkt schon 9 andere Interessenten, bei dem anderen waren wir die ersten. So unterschiedlich kann es sein :smile:

  • Wobei es hier denke ich keine jagdlich geführte Linie oder gar Arbeitslinie sein sollte.

    Und warum nicht?

    Es mag sein, dass ich was überlesen habe... Aber ich habe jetzt nirgends gelesen, dass der TE Jäger ist oder speziell einen Sporthund sucht bzw. dass in einem Hundesport bereits Erfahrung besteht.


    Meine Rassen (Labrador Retriever und English Springer Spaniel) gibt es beide sowohl als Standard- als auch als Arbeitslinie. Obwohl ich mit beiden Hunden arbeite, habe ich mich dennoch für Standardzuchten entschieden.


    Selbst wenn man mit den Hunden arbeitet bzw. einen Sport betreibt, muss man immer im Hinterkopf haben, dass die Arbeit bzw. der Sport nur einen geringen Teil des Alltags ausmacht. Und dann sollte man sich gut überlegen, ob es wirklich eine Arbeitslinie sein muss. Standardzuchten arbeiten oft genauso gut und sind im Alltag viel genügsamer und unkomplizierter als Arbeitslinien.


    Wir haben in der Staffel einige Mitglieder, die Arbeitslinien oder jagdlich geführte Hunde führen. Das sind Menschen, die absolut für diese Arbeit brennen und bei denen diese Arbeit auch ein Großteil des Alltags bestimmt. D.h. sie machen diese Arbeit sehr gerne, natürlich auch für den Hund, aber auch zu einem Großteil für sich selbst. Gleiches gilt denke ich in anderen Hundsport-Arten.


    So wie ich den Eingangspost verstanden habe, möchte der TE eher einen unkomplizierten, aktiven Familienhund. Klar, vielleicht packt ihn doch irgendwie und irgendwann das Interesse für einen Hundesport. Aber dann kann man mit einem temperamentvollen, gesunden, agilen Standard-Golden genauso gut in den Sport reinschnuppern. Und wenn man dann für sich feststellt, dass das absolut sein Ding ist, kann man sich als nächsten Hund immer noch eine Arbeitslinie holen.


    Am Rande sei noch bemerkt, dass Arbeitslinien bzw. jagdlich geführte Linien von seriösen Züchtern ohnehin nur in Haushalte gegeben werden in denen intensiv Hundesport betrieben wird oder eben an Jäger.


    Alle die bei uns Arbeitslinien oder jagdliche geführte Linien führen, sind mit ganz normalen Standardzuchten in den Sport eingestiegen.

  • Dann bin ich kein seriöser Züchter. Danke für die Info. ;)


    Bitte fühl Dich nicht angegriffen, aber Du wirfst m.E. mit Klischees nur so um Dich, bzw. teilweise würde ich Dir auch deutlich widersprechen, bspw.: "Standardzuchten arbeiten oft genauso gut und sind im Alltag viel genügsamer und unkomplizierter als Arbeitslinien" - Standardlinien arbeiten - wenn ich jetzt etwas überspitze / bzw. auch das Klischee bemühe - häufig quasi gar nicht mehr, bzw nur für sich und weniger mit dem Menschen zusammen, sind dickköpig und machen es dem Besitzer in der Erziehung deutlich schwerer.

    Dieses Bild von wegen: Standardlinien sind für Anfänger, Arbeitslinien für Jäger und Hundesportler, stimmt so einfach nicht. Viele Standardlinien sind sehr passionierte Jäger (jetzt spreche ich mal wieder für sie), viele Arbeitlinien so leichtführig/sensibel, dass ein Räuspern als Korrektur reicht (was seinerseits Fluch UND Segen sein kann).

    Am Ende ist weder das Eine noch das Andere der Anfängerhund, man kann da einfach nicht pauschalisieren. Eine durchschnittliche Arbeitslinie ist in sportlich/aktiven Händen ohne irgendwelche Ambitionen sehr gut aufgehoben und hat dort ein sehr glückliches Leben. Natürlich gibt es handfeste Unterschiede zwischen SL und AL, derer man sich bewusst sein sollte. Aber wenn man noch keine konkreten Vorstellungen hat, sollte man da erst einmal vorurteilsfrei rangehen und mal schauen, was einem eher zusagt.

    Ich habe das vor längerer Zeit mal so ausgedrückt:
    https://www.facebook.com/firgr…ver/posts/297440013936063

  • Fir green


    Trotzdem schreibst du auf deiner Website, dass du möchtest, dass die zukünftigen Welpenbesitzer ihre Hunde artgerecht beschäftigen und nennst dabei konkret Jagd, Dummy- bzw. Rettungshundearbeit und Obedience.


    Ist für mich jetzt ein Widerspruch...


    Außerdem schreibst du aus der Sicht eines Züchters. Hier haben wir aber einen potentiellen Käufer. Ganz ehrlich, wenn du mehr als genügend Interessenten hast, die alle entweder Jäger sind, Dummysportler oder Rettungshundler... Dann gibst du doch keinen Hund "nur" als Familienhund ab... Zumindest erhält man diesen Eindruck wenn man deine Nachzuchten anguckt. Ich meine mich zu erinnern, dass bei jedem Hund im Profil genau angegeben ist, welcher Beschäftigung er nachgeht.


    Und genauso kenne ich das auch von anderen Züchtern, die Arbeitslinien oder jagdlich geführte Linien züchten.



    Du hast natürlich recht, dass nicht alle Standardzuchten top arbeiten und nicht alle Arbeitslinien bzw. jagdlich geführte Linien arbeiten müssen. ABER: Ich finde, das sind Ausnahmen UND es kommt auch darauf an, wie die Welpen im neuen Zuhause gefördert werden.


  • Da ist nicht zwingend ein Widerspruch.

    Habe ich die entsprechenden Anfragen, gebe ich als Züchter - keine Frage - bevorzugt in Arbeitshände ab. Dadurch bekomme ich das bestmögliche Feedback, in wie weit meine Zuchtziele erreicht wurden und nebenbei ist das natürlich auch ein Stück weit Werbung, wenn diese Hunde auf Prüfungen gezeigt werden. Dass ich aus diesen Gründen da nicht direkt auf der Homepage schreibe "Gerne auch als reiner Familienhund" mag verständlich sein, bedient aber lediglich meine Perspektive.
    Aber ich habe auch mehrere Hunde an Personen abgegeben, die keine ernst zunehmenden Arbeitsambitionen hatten, sondern einfach einen aktiven Hund für aktive Leute wollten - und dadurch dann doch zu der Dummyarbeit gekommen sind. Und lustigerweise habe ich heute erst (bevor ich das hier gelesen und geschrieben habe) auf Facebook noch geschrieben, dass Grundvoraussetzung für einen Hund erstmal "nur" ist, dass aktive Menschen einen aktiven Hund wollen.


    Dessen ungeachtet ändert das nichts an meiner Aussage, dass eine Arbeitslinie für Anfänger und Leute ohne irgendwelche Ambitionen GEEIGNET ist und eine gute (vielleicht auch bessere) Wahl darstellen kann. Dass es jedoch etwas schwieriger ist, so auf Anhieb auch einen Welpen zu bekommen (eben weil ich als Züchter häufig aus verschiedenen Gründen etwas mehr möchte), steht ja auch einem anderen Blatt Papier.


    Perspektive Welpenkäufer =/= Perspektive Züchter =/= Perspektive Hund ;)

  • Nicht streiten. Wir kommen sonst vom Thema ab. ;)


    Einigen wir uns doch darauf, dass die TE grundsätzlich beides anschauen und sich dann entscheiden sollte, was besser passt - Zeit genug ist ja. :nicken:

  • Meine Goldihündin aus Standardlinie arbeitet schon gerne mit mir. Sie trickst und macht Rally Obi. Früher waren wir eine kurze Zeit in der Rettungshundearbeit, das war genau Fenjas Ding. Sie hats geliebt, aber aus zeitlichen Gründen musste ich das aufhören.

    Sie ist wirklich sehr dickköpfig, dabei aber auch sensibel bzw. manchmal unsicher. Da ist sie in der ganzen Zucht aber echt die Ausnahme, die meisten sind total umweltsicher. Fenja ist da die kleine Ausnahme der Regel. Man kann sie aber dennoch überall mithin nehmen, so "schlimm" ists dennoch nicht. Ich musste sie eben nur an verschiedene Dinge als Welpe/Junghund heranführen. Generell ist ihre Zucht zwar Standard, aber ihre Mutter liebte Dummy und generell sind es keine "Tonnen", einige arbeiten auch als Assistenzhunde und ihre Nichte, die aktuell in der Zucht ist, ist der entspannteste Golden, die ich bisher kennengelernt habe.


    Meine Freundin führt einen Labbi aus der AL. Ein herzensguter Bub, der so gerne arbeitet und auf das leiseste Ksch reagiert. Er ist super sensibel und etwas unsicher ggü Menschen. Der ganze Wurf ist so, auch mit ein Grund, warum meine Freundin aus der Zucht eher keinen weiteren Hund nehmen würde.

    Man muss eben schauen, ob man mit dieser Sensibilität umgehen kann bzw. das möchte oder eher mit Dickköpfigkeit. Ich hab viel an Fenja gelernt, hab viel geheult. Aber ich weiß, dass Abby dank Fenja ganz gut geraten ist. :D


    Ich hab damals im Oktober 2010 das erste mal mit Fenjas Züchterin telefoniert, Anfang Januar besucht und im April wurde Fenja geboren.

    Die planen übrigens ca. 2021 wieder einen Wurf, falls dich die Zucht interessiert, kannst du mir ja eine PN schreiben. :)

  • Es kommt drauf an, wir man selber tickt.


    Völlig unabhängig von der ganzen Linien Diskussion!


    Wer sich selbst nicht regulieren kann, ein feinmotorischer Polterer ist, lasse bitte tunlichst die Finger von Arbeitslinien. Die sind dafür einfach nicht gemacht.


    Wer einen sehr führigen Hund sucht, wird mit reiner Showlinie nicht happy.


    Alles hat seine Vor- und Nachteile

    Man muss halt wissen, was man möchte.


    Viele sind mit einem etwas stabileren, unkomplizierten Hund aus Showlinie happy, es sind genau so tolle Hunde. Anderen liegen die etwas anders tickenden Arbeitslinien besser.


    Ich finde, die Themenstarterin macht das gut. Sie fängt sich jetzt an Gedanken zu machen.


    Aus bald 13 Jahren Goldi Haltung empfehle ich:


    Guck mal nach Züchter in deinem Umkreis. Und zwar solche, die reine Showlinie führen, und solche, die mit den Hunden auch arbeiten.

    Frag ob du sie besuchen kannst und auf einen Spaziergang mit darfst. So erlebst du die Hunde draussen im Umgang. Im Haus ist es nicht dasselbe.


    So kannst du dir selber ein Bild machen, wie unterschiedlich Golden sein können und was dir mehr liegt.


    Da gerade diese Rasse in so „unterschiedlichen“ Linien gezüchtet wird, lohnt es sich, da etwas länger mit suchen zu verbringen wenn man schon so viel Zeit hat wie du jetzt.


    Wenn du etwas wissen möchtest über Wesen oder Umgang mit Goldis, frag einfach nach. Hat viele Golden Retriever Halter hier.

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