Fragen zur Anschaffung einer deutschen Dogge
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Hallo liebe Community,
ich überlege schon lange mir einen Hund als treuen Begleiter anzuschaffen. Seit einigen Tagen bin ich total verliebt in die Hunderasse "deutsche Dogge". Ich habe mich jetzt auch schon ausgiebig im Internet informiert aber ich würde mich freuen wenn ich die Meinung von jemandem bekomme der schon Erfahrung in der Haltung einer Dogge hat.
Ich bin 26 J. alt und habe schon als Jugendlicher Erfahrung mit dem Hund meiner Eltern sammeln dürfen. Das war allerdings ein ziemlich kleiner aber aufgedrehter Hund. Ich bin berufstätig, allerdings nicht Vollzeit und ich habe auch die Möglichkeit den Hund mit zur Arbeit zu nehmen. Ich habe ein etwas größeres Auto (alte Mercedes B-Klasse) in dem genügend Platz für ein großen Hund wäre, vor allem wenn ich die Rückbank umgeklappt habe (was ich ohnehin eigentlich schon immer habe). Ich bin absolut bereit und habe auch die Möglichkeit genügend Zeit für mehrmals täglichen Auslauf einzurichten, auch kann ich mit dem Auto problemlos "raus fahren" um mit dem Hund neue Gebiete zu erkunden. Mein größtes Bedenken ist meine Wohnsituation: Ich wohne in der Stadt in einer 2-Zimmer Wohnung (ca. 60 qm) im Erdgeschoss. Ich habe mich schon über die Größe der Dogge und die benötigte Größe des Schlaf/Ruheplatzes informiert. Ich könnte sowohl im Schlafzimmer als auch im Wohnzimmer den Platz bereit stellen damit die Dogge sich gemütlich hinlegen kann. Die Wohnung hat auch einen Garten Zugang, allerdings über eine kleine Treppe durch den Keller (durch den Außeneingang), es sind ca. 4 Stufen (wo wir uns gemeinsam aufhalten könnten wenn es wieder wärmer wird). Ein Park und ein See mit Parkgebiet befindet sich auch in der Nähe. (Den Hund meiner Eltern hatte ich auch öfter mal für eine Woche bei mir sowie den Hund einer Arbeitskollegin, der schon etwas größer war aber nicht so groß wie eine Dogge. Das war kein Problem). Der finanzielle Aufwand für Futter, Zubehör (z.B. Bett), Arztkosten, Hundeschule usw. ist mir bewusst. Auch würde ich mir zu Beginn länger Urlaub nehmen um den Einstieg und das Einleben der Dogge optimal zu gestalten. Aber auch sonst möchte ich gerne es ermöglichen, dass der Hund nahezu immer mit mir mitkommen kann (vielleicht später mal für 1-2 Std. alleine lassen wegen Fitnessstudio).
Ich würde gerne Eure Einschätzung wissen. Glaubt ihr meine Situation / Bedingungen lassen es zu eine deutsche Dogge so zu halten, dass es ihr gut geht? Was habt ihr noch für Anregungen / Tipps / Hinweise?
Ich freue mich über jede Antwort:)
LG
Christoph
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Hi Christoph,
ich finde das klingt gut :)
Ich denke, das schwierigste ist, einen guten Züchter von Doggen zu finden.
Sie haben gerne Mal DCM, eine tödlich verlaufende Herzkrankheit, wo der Herzmuskel schlapp macht und die Dogge einfach tot umfällt oder morgens nicht mehr aufwacht. Dadurch ist in vielen Linien die Lebenserwartung relativ gering (6 oder 7 Jahre).
Die Lebenserwartung bei Riesenrassen ist allgemein geringer, als bei anderen.
Bitte informiere Dich also ganz genau bei der Züchterwahl, sprich mit Doggenleuten aus Facebook-Gruppen, usw.
Der Herzschall zB muss regelmäßig gemacht werden (jährlich am besten), um aussagekräftig zu sein. Der Züchter sollte langlebige Hunde/Nachzuchten vorweisen können.
Ich würde beim VDH auf der Züchterseite anfangen und schauen, welche Zuchten mir zusagen, unabhängig von der Entfernung. Einfach Mal alle Homepages in Tabs öffnen und dann Stück für Stück aussortieren.
Kein jährlicher Herzschall? X
Nicht die passende Farbe? X
komische Form? X
keine Gesundheitsuntersuchungen? X
Seltsame Aufzucht? X
Am Ende bleiben eine Handvoll übrig.
Parallel kannst Du Dich in FB-Gruppen anmelden und dort mitlesen. Hat jemand einen Hund, der Dir mega gut gefällt? Frag, woher er ist. Ist ein Hund dabei, der GAR nicht geht? Frag (nett), woher er ist.
Usw.
Viel Erfolg bei Deiner Suche und viel Spaß!
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Bei einem Hund wie einer DD sollte man, wie ich finde, sich echt sicher sein, dass man auch WIRKLICH mit der Größe klar kommt. Eine ausgewachsene Dogge ist nicht einfach nur groß, sondern hinderlich riesig. Ich stelle mir das auf Dauer in einer 60qm Wohnung ziemlich kompliziert vor, vorallem auch, wenn da noch sperrige Möbel wie Bett, Tisch, Sofa usw herum stehen.
So einen Hund kann man auch nicht unbedingt überall hin mitnehmen, das muss dir auch bewusst sein. Die Welt ist nicht für solche Riesen ausgerichtet und je nachdem, wo man sich befindet kann es ziemlich unangenehm und eng werden.
Ich spreche da aus Erfahrung.
Unmöglich ist es aber nicht, man müsste nur zuhause auf "Weitläufigkeit" ? umstellen.
Entweder du findest einen Züchter, der verhältnismäßig "kleine" DD züchtet, allein schon aus gesundheitlichen Gründen (des Hundes), oder du überlegst dir das nochmal gaaaaaaaanz genau, es gibt noch viele tolle andere Rassen.
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Meine Hundesitterin hat manchmal eine Dogge da und so lieb wie sie sind, sie sagt wenn die sich einmal schüttelt hängt der Schlabber an der Decke.
Das muss man schon auch mögen.
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Hallo, ich finde auch, dass das gut klingt für einen Hund und auch für eine Dogge. Habe selbst keine, aber Kontakt zu verschiedenen Haltern. Ich würde Besitzer von älteren Hunden (das ist bei Doggen leider schon 6 Jahre) fragen, wo ihr Hund her ist und wie es mit der Gesundheit aussieht.
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Oh toll, danke für Eure schnellen Antworten! Ich habe tatsächlich übern den VDH schon zwei Züchter gefunden die ich mal kontaktieren möchte um mir auch deren Einschätzung einzuholen. Ich möchte auf keinen Fall etwas überstürzen daher auch die Vorbereitung und die Frage hier im Forum.
Ich bin auf weitere Antworten gespannt und werde mir das alles (inbesondere mit der Größe und evt. gesundheitlichen Risiken) noch einige mal durch den Kopf gehen lassen. Mit dem Sabber würde ich denke ich kein Problem haben (vielleicht auch leichter gesagt ohne Erfahrung:P) , aber da stelle ich mich drauf ein.
(Habe mal eine Weile einen irischen Wolfshund begleiten dürfen, der war auch wahnsinnig groß, es stimmt schon das muss man echt auf alle Lebenssituationen bedenken).
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Für mich wären Riesenrassen wie die Deutsche Dogge aufgrund der Lebenserwartung raus.
Ist dir klar, dass der Hund körperlich schon wieder alt wird bevor er geistig ganz erwachsen ist?
Das bedeutet du hast die ersten zwei Jahre Einschränkungen weil so ein gigantischer Junghund natürlich nur angepasst belastet werden darf, außerdem ist in der Pubertät auch die geistige Leistungsfähigkeit öfter mal ... eingeschränkt.
Und wenn andere HH mit 2-3 Jahren langsam anfangen können mit dem Hund in den sie bisher sehr viel Erziehungsarbeit geleistet haben sehr viel Spaß zu haben, Unternehmungen zu machen etc, da musst du dich so langsam schon wieder auf die ersten körperlichen Probleme einstellen, die Halter anderer Rassen frühestens ab 8 Jahren beobachten. Das erlebt die Dogge statistisch gesehen gar nicht mehr.
Ich bin sicher es sind tolle Hunde, aber ob man dafür wirklich in Kauf nimmt nut halb so viel Zeit mit dem geliebten Tier verbringen zu können als Halter anderer Rassen, das muss man sich gut überlegen.
Ich könnte das nicht. Bei der Vorstellung meine Hunde (2 und 3,5 Jahre alt) hätten jetzt schon etwa die Hälfte ihres Lebens hinter sich bekomme ich direkt einen Kloß im Hals.
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Ich würd u. a. sehr darauf achten, keinen Hund aus einer Riesenlinie zu nehmen. Die Noch größer-Züchterei hat diese ohnedies schon riesigen Hunde meiner Meinung nach vollends runiert.
Meine Lieblingsdogge ging mit 4 Jahren elendiglich ein. Und war ab cirka 2 Jahren Schmerzpatient. Massive HD und Was weiß ich was noch alles. Und die war aus supertopseriöser Championzucht. Ist zwar 25 Jahre her, aber gefühlt hat sich wenig geändert, zumindest wenn man mal ne Dogge auf der Straße sieht, ist da irgendwie immer die Hinterhand total lasch, schlecht bemuskelt und die Hunde haben ein schreckliches Gangbild.
Mich hat der Tod von "Argos" nachhaltig davon abgehalten, jemals den Kindheitstraum von ner gestromten Dogge (oder nem Irish Wolfhound, bei denen sieht es ja auch nicht besser aus) zu verwirklichen.
Dogge 2 aus dem Umfeld stammte aus einer tschechischen Zucht und war deutlich moderater und hatte einen erfreulich guten Körperbau, sprich: konnte auch normal gehen und laufen, bestand nicht nur aus Lefzen und Sabber und schaffte sogar 9 oder 10 Jahre (Wobei ich auch das tragisch finde, da waren meine durchaus großen, aber nicht riesigen Hunde noch im besten Alter, keine verrückten Jungspunde mehr, sondern verlässliche eingespielte Partner, die noch alles mitmachen konnten und bis auf ein paar graue Schnauzenhaare einfach noch keine alten Hunde waren). Bei Dogge 2 war eher das Wesen Thema. Sehr unsicherer Hund mit ein paar an Zwangsstörungen grenzenden Marotten.
Das ist jetzt nur Hörensagen, denn ich bin nie mehr weiter in die Doggenszene eingetaucht, aber "Wesensmängel", Ängstlichkeit, Nervosität aber auch übersteigerte Aggression soll ein Thema sein, letzteres eventuell auch in Verbindung mit "Modefellfarben".
Die anderen, nur vage bekannten Doggen sind tendentiell keine Artgenossenfreunde, was bei einem so großen Hund auch an der Leine weniger spaßig ist
Ich finde Doggen faszinierend, allerdings mittlerweile durchaus im Bereich der Qualzucht anzusiedeln. Der züchterische Übergrößenwahn hat noch keiner großen Rasse gut getan. Und mich erschüttert die geringe Lebenserwartung, das Magendrehungsrisiko und die relativ hohe Rate an Osteosarkomen, also Knochenkrebs.
Wenn Dogge, find ich wichtig, sehr sehr genau zu schauen woher und wie es gesundheitlich und wesensmäßig um die Verwandtschaft steht.
Und ja, das sind sehr große Hunde. Richtig große Hunde. Die man nicht immer überall mitnehmen kann, die beim Tierarzt wesentlich mehr kosten, als alle anderen, auch bei relativen Kleinigkeiten, da Kosten für Medikamente, Narkosen usw nach Gewicht gehen. Hunde, die man nicht über Treppen oder alleine ins Auto bringt, wenn was ist. Und Hunde, die leider viel zu oft viel zu früh sterben.
Aber ich versteh die Begeisterung. Ich würd die heutige Doggenzucht großteils nicht unterstützen, aber wenn sie wieder kleiner werden würden und insgesamt besser aufgestellt wären, dann... müsste ich sehr an mich halten, nicht doch noch mit Dogge zu leben.
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Ich würde mich an deiner Stelle vor allem fragen, ob man den aktuellen Stand der Doggenzucht durch das eigene Geld unterstützen will. Wie schon geschrieben liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei 6-7 Jahren. Dt. Doggen erkranken überdurchschnittlich häufig an Herzgeschichten und Krebs. Eine häufige Todesursache sind zudem Magendrehungen. Dt. Doggen sind heutzutage nicht mehr einfach nur große Hunde, wie früher, sondern wirklich riesig. Durch die züchterische Selektion auf extreme Größe sind die Hunde mittlerweile über weite Strecken ihres Lebens empfindlich und anfällig - das beginnt bei der schwierigen Aufzucht (nur sehr behutsame Belastung der Knochen und Gelenke in den ersten 2 Lebensjahren) und hört bei dem verhältnismäßig frühen Vergreisen und dem Auspacken von Alterswehwehchen (v.a. Probleme mit dem Gelenkapparat aufgrund der Größe und des Gewichts) auf. Bedeutet im Alltag ständige Rücksichtnahme auf den Hund. Extrem problematisch finde ich in der Zucht auch die Tendenz zu hängenden Augenlidern und immer längeren/größeren Lefzen.
Ist ja das eine, ob man emotional damit klar kommt, seinen Hund bereits so früh wieder zu verlieren. Die andere Seite ist aber v.a. der Hund selbst, dessen Lebenszeit dadurch arg verkürzt wird. Im Gegensatz zu manch anderen teile ich nicht die Ansicht, dass es ok ist, Hunde zu züchten, die aller Voraussicht nach nur halb so alt werden wie Artgenossen ähnlicher Größenkategorien. Ich finde es allein aus ethischer Sicht eine züchterische Pflicht, in allererster Linie auf Langlebigkeit und Gesundheit zu selektieren statt auf rein optische Merkmale.
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bei Doggen muss man sich leider auch bewußt machen dass sie eine recht geringe Lebenserwartung haben bzw dass diese auch noch sehr blöd aufgeteilt ist. Sie brauchen lange um erwchsen zu werden. Körperlich als auch geistig musst du da drei Jahre rechnen und sie werden sehr früh alt und zeigen Verschleißerscheinungen. ab dem 5 Lebensjahr Hast du da schon oft einen Senior vor dir. Belastbar sind sie also kaum oder nur in einem sehr kleinen Zeitfenster. Ich kenne inzwischen viele ehemalige Doggenhalter die auf andere Rassen umgestiegen sind.
DCM, Herzprobleme, sehr oft auch Krebs, Gelenkerkrankungen und Verschleisserscheinungen...
Und wenn man mal in die Notvermittlungen schaut- alles pubertierende Rüden so mit 2-3 Jahren. Es sind zwar sanfte Riesen aber sie brauchen auch Führung sonst wird es schnell sehr gefährlich.
Ob so ein Riesenbaby auch räumlich in dein Leben passt kannst nur du enscheiden. Neben den eigenen Schlafplätzen sind ein großes Sofa und ein großes Bett sicher sinnvoll. Auf der Arbeit braucht der Hund auch dementsprechend Platz. Einfach unterm Schreibtisch hausen ist da nicht mehr drinne. Und da musst du auch überlegen, hast du Kollegen oder Kunden? Wie reagieren die auf so einen Lulatsch der sich manchmal für einen sSchoßhund hält oder auch mal wuff sagt und die Druckwelle dich gegen die Wand nagelt. Sabberfäden an der Bürodecke und an den Klamotten der Kollegen?
Es sind wirklich tolle Hundeund wenn sie zu was zu gebrauchen wären hätte ich sicher auch eine. Aber Sport, Hundesport, ist nur auf sehr kleiner Ebene Möglich, Belastung durch langes Wandern oder gar Radfahren kann man vergessen. Alles etwas schwierig und sie müssen wirklich in das eigene Leben passen.
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