Fragen zur Anschaffung einer deutschen Dogge

  • Du hast ja schon wirklich tolle Tipps bekommen.


    Deine allgemeine Situation klingt erstmal nicht hinderlich für die Hundeanschaffung. Ich denke deine Wohnungsgröße ist nicht unbedingt ein limitierender Faktor.


    Bzgl. deiner Rassewahl will ich dir nichts "madig" machen, aber ich würde dir wirklich empfehlen dir mal Doggen live und in Farbe anzugucken ;-) Sie sind Giganten!


    Einerseits solltest du dich wegen der gesundheitlichen Risiken informieren (siehe corriers Post). Neben DCM sind sie leider auch prädestiniert für einige Erkrankungen des Bewegungsapparates und sie haben häufiger mal bösartige Tumore der Knochen (Osteosarkom). Natürlich gibt es auch alte, fitte Doggen - aber es sollte einem bewusst sein, dass immerhin ein Risiko besteht.


    Neben den gesundheitlichen Geschichten, denke daran, dass Futter und Tierarztkosten praktisch proportional zur Hundegröße zunehmen. Die Dogge hat mal Durchfall oder eine schlimme Entzündung und benötigt Antibiose? Da bist du für eine Woche Medis oft schon über 100 Euro los - nur die Medis, ohne die Behandlung.


    Eine Dogge hat Kraft. Sehr viel Kraft. Manche Doggen haben Probleme mit Artgenossen, andere sind vielleicht Hasenfüße und entscheiden mitten auf der Straße nicht mehr weiterzulaufen. Das kann einen einschränken im Alltag, wenn sich herausstellt, dass man die Dogge nun leider doch nicht überall mit hin nehmen kann.


    Deine Dogge wird alt und hat Probleme mit dem Aufstehen? Denke daran, dass man 60-70kg nicht einfach irgendwohin trägt.


    Wie gesagt, ich will's dir nicht ausreden. Und wenn du alle oben genannten Punkte mit einem Lächeln abwinken kannst, weil all das für dich kein Problem darstellt, dann ist die Dogge die richtige Wahl für dich.


    Was genau fasziniert dich denn an der Rasse? Vielleicht gibt es ja auch noch andere Hunderassen, die du noch gar nicht auf dem Schirm hast, die aber auch gut in dein Profil passen würden?


    Alles Gute bei der Hundeanschaffung!

  • Ähm ich kenn das nur von Bekannten, aber da war die Empfehlung Doggen idealerweise bis sie ganz ausgewachsen sind keine Treppen steigen zu lassen und sie auch oft in den letzten Jahren keine Treppen mehr steigen können. Also da muss man vl auch noch drauf schauen wenns auch darum geht ihn zu Besuch mitzunehmen und auch ins Auto kriegen wenn der Hund älter wird.

  • du solltest dir halt schon überlegen, ob du damitvklar kommst, dass die dogge die ersten jahre nix tun soll, weil sie wächst und dann schon bald nix mehr schmerzfrei tun kann, weil das Gebäude schon wieder durch ist. Znd anstatt 12-15 jahre halt nur etwa halb so lange lebt. Also im Grunde halt auch im.besten Hundalter stirbt, nach einem kurzen, sehr eingeschränkten und schmerzhaftem leben. Ich seh das bei bekanntem seid 10 jahren. Da zieht alle 4 jahre ne zweite ein, wril die erste nimmer kann und ja auch schon “alt wird“. Und kein wurde älter als 8. Mein grosser ist inzwischen 15. Die kleine macht mit ihren 10 jahren am rad ihre rennen, wie mit 5'6'7.

  • Ok den ethischen Aspekt habe ich bisland nicht wirklich berücksichtigt. Danke für den Hinweis. Und die gesundheitlichen Einschränkungen / Risiken geben mir tatsächlich doch zu bedenken... Das finanzielle ist das eine, das ist mir bewusst, aber dass es für den Hund und auch emotional für einen selbst vielleicht nicht so schön ist wird mir jetzt etwas klarer..

    Das mit dem Tragen / Gewicht habt ihr schon recht... den größeren Hund den ich mal betreut habe (war schon älter) musste ich auch immer ins Auto tragen, das war schon nicht so einfach immer...


    Was mich fasziniert ist klar zum einen die Rasse / das Erscheinungsbild ansich aber vor allem auch deren Charakter Beschreibung. Ich habe Lust auf einen Nähebedürftigen Hund (bin ich nämlich auch:P) der sich auch ein Stück weit als "Wachhund" für einen versteht... und große Hunde mag ich generell sehr gerne...

    Ich schaue auch schon ganz viel nach anderen Rassen, es gibt wirklich sehr viele. Vielleicht habt ihr Vorschläge / Ideen zu Alternativen?


    Danke für die ganzen Hinweise, das ist echt bereichernd und regt nochmal zum Nachdenken an!

  • Schreib mal auf welche Charaktereigenschaften dir wichtig sind und was du mit dem Hund machen willst, dann können wir dir Rassen vorschlagen.

  • Ein Verein bei dem ich früher öfter zu Gast war, hatte sein Gelände hin und wieder an den Doggenclub untervermietet und von daher waren da schon immer relativ viele zugegen. Die Halter waren natürlich sehr auf ihre Hunderasse eingeschossen und trotz allem war eigentlich klar, dass die Haltung so einer Riesenrasse schon noch einmal etwas anderes ist als "normale" Hundehaltung. Wenn du bei einem Züchter anfragst, solltest du dich diesbezüglich auch klar beraten lassen (was sind zum Beispiel die typischen laufenden Kosten?).


    Falls du kein Eigentum hast, wird eine Wohnung finden schon sehr sehr schwer. Die wenigsten Vermieter sind von einem großen Hund erbaut, wenn er dann auch noch so groß ist.. schwierig. Das solltest du auch in deiner jetzigen Wohnung abklären. Die laufenden Kosten, allein beim Futter sind bei einem 70-80-90 kg Hund auch durchaus enorm, vor allen Dingen weil viele relativ empfindlich sind was ihr Futter angeht. Um die 200 Euro nur für Futter war da jetzt nicht sooo abwegig, wenn der Hund z.B. nur Futter XY verträgt und davon mehr als 2 Säcke im Monat braucht. Medikamente werden auch per Gewicht berechnet, sodass jegliche Ausgabe in dieser Richtung massiv rein haut.

    Wesenstechnisch waren viele der dort anwesenden Doggen jetzt auch nicht die sanften Riesen, sondern von großen Giftspritzen bis hin zu absoluten Angsthasen war alles dabei - also eher so, dass man den Hund beschützen muss und nicht andersherum. Einen Hund dieser Größe sichern, der eben nicht die Ruhe selbst ist ist auch eine Sache für sich.


    Dazu kommt die generelle gesundheitliche Problematik und die kurze Lebenserwartung. Wenn andere gerade einen erwachsenen Hund haben sind Doggen in der Regel schon sehr sehr alt oder gar tot.


    Wenn man sich sehenden Auges dafür entscheidet, dann ist das so.. aber damals waren da sehr sehr oft auch Hunde dabei, deren ursprüngliche Halter das alles unterschätzt haben - allein schon was so ein Hund im normalen Unterhalt kostet.

  • Neben den ganzen Gesundheitlichen Nachteilen, der geringen Lebenserwartung, den höheren Kosten (Futter, TA..), ist einem als Ersthundebesitzer eventuell auch gar nicht bewusst, wie viel „praktischer“ ein kleinerer oder normal großer Hund ist.
    Auch besonders im Hinblick auf den Hund mit ins Büro nehmen usw.


    - Vor kleineren Hunden haben die Menschen i.d.R. Keine Angst : vor einer Riesen Rasse haben mit Sicherheit viele Menschen mehr als nur Respekt.

    Vermieter oder Arbeitskollegen werden also wahrscheinlich nicht sehr positiv auf so ein „Pony“ reagieren


    - Jemanden zu finden, der den Hund mal fremd betreut wird deutlich schwieriger, wenn der Hund extrem groß und schwer ist


    - Artgenossen Kontakt wird sehr schwierig, weil viele Hundehalter Angst davor haben werden, dass dein Riesen Hund den eigenen „umbrettert“


    - Wenn sich eine Dogge in die Leine schmeißt (und ja, diese Situationen gibt es ! ) dann tut das im Arm und Rücken weh, und du hast Glück, wenn du das noch halten kannst.

    Bsp: ich wiege 50kg und habe je nach Bodenbeschaffenheit Schwierigkeiten einen 25kg Hund zu halten, wenn er sich dann mal in die Leine schmeißt.


    - Öffentliche Verkehrsmittel oder auch mal der Restaurantbesuch sind mit einem extrem großen Hund deutlich schwieriger in der Umsetzung


    - Im Krankheitsfall kann ich mir meinen Hund untern Arm klemmen und überall hin tragen / Treppen rauf und runter. Das geht mit einer Dogge überhaupt nicht.


    Generell macht so ein „normal“ Großer Hund den Alltag doch deutlich einfacher.


    Ich will dir damit nichts madig reden, aber vielleicht kannst du ja nochmal beschreiben, was genau du charakterlich für einen Hund suchst. Dann werden hier mit Sicherheit nochmal Rasse Vorschläge kommen.

  • Ich hätte nicht gedacht, dass das jemals passiert und ich sowas vorschlage ... aber ich dachte grad spontan an Rhodesian Ridgeback.


    Groß, aber noch im Rahmen.

    Eher "MolosserTyp" ohne arg zu schwer zu sein.

    Vom Wesen schon ein "aktiver" Hund, aber in der Regel auch mit Couchtagen zufrieden.

    Eher sensibel, auf der anderen Seite aber auch recht "präsent" im Auftreten.

    In der Regel auch keine Rasse, die jetzt groß Hundesport braucht und einfordert.


    Kein anspruchsloser Hund, keinesfalls. Aber vielleicht eine Alternative zur deutschen Dogge, die nicht ganz so weit vom gewünschten Hundetyp abweicht.


    Liebe Doggen- und RR-Halter - ihr dürft mich gerne scharf berichtigen, wenn ich total falsch liege.

  • Zitat

    Ich habe Lust auf einen Nähebedürftigen Hund (bin ich nämlich auch:P) der sich auch ein Stück weit als "Wachhund" für einen versteht..

    Wachhund klingt in der Theorie gut. In der Realität ist es aber häufig so, dass man einen Hund mit Wach- und oder Schutzverhalten beschützen muss, weil diese Anlagen im modernen Alltag eher als Problem wahrgenommen werden bzw eines werden können.


    Theoretisch müssten viele Doggen auch ne Portion Schutztrieb (man sagt nimmer Trieb, aber ich jetzt schon) mitbringen. Und das ist in der Gewichtsklasse nochmal ne Spur anspruchsvoller, als bei "kleineren" Hunden zb aus dem Gebrauchshundesektor.


    Und selbst wenn der Hund nur wufft, wird es aggressiver, gefährlicher wahrgenommen, weil da so viel Klangkörper ist. Mit den Gefahrhundeverordnungen mittlerweile ist da auch einfach schneller der "gefährlicher Hund" Stempel und sei er nur im Kopf der Nachbarn.

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