Forderndes Verhalten und Leinenaggresion ?
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Hallöchen,
Meine kleine Labrador Hündin ist nun fast 4,5 Monate alt. Sie ist ein sehr selbstbewusstes, aufgewecktes und aufmerksames Hündchen. Sie weiß definitiv was sie will und was nicht. Das ist auch aktuell das Problem.
Wir gehen raus für eine kleine Pipi "Runde" und es eskaliert. Die letzte Woche immer häufiger wenn wir nur zum pinkeln raus sind. Wir haben keinen Garten und die Straße ist nicht weit entfernt, daher muss sie mittlerweile immer an eine Leine (die ist mindestens 3,5 Meter lang)
Wir gehen angeleint raus und die ersten 2 Minuten klappt es auch einigermaßen. Dann möchte sie sie aber mehr Freiheit als die 3,5 Meter und steigert sich komplett rein. Sie nimmt dann Anlauf und versucht mir die Leine aus der Hand zu reißen und fliegt meistens selbst dabei hin. Wenn ich es ignoriere und stehen bleibe beißt sie in die Leine und zerrt und knurrt. Dann kommt sie auf mich zugerannt und springt wie ein Känguru auf mich und versucht sich in der Jacke festzubeißen. Beißt mir manchmal auch in den Popo. Ich streife sie ab, stelle mich auf die Leine damit sie nicht mehr hochspringen kann.
Versuche ich sie für jeden Meter zu belohnen wo es gut klappt und sie nicht in die Leine beißt oder sich reinhängt klappt das solange gut und sie ist vorbildlich, solange sie jeden Meter ihre Belohnung bekommt. WEnn wir aber mal 2 Meter laufen und sie bekommt keinen Keks oder für sie zu spät,kommt wieder dieses fordernde Verhalten und sie springt, hängt mir in der Jacke und knurrt.
Oder wenn sie von sich aus irgendwas macht wofür sie sonst belohnt wird, ich aber gar kein Kommando dafür gegeben habe und sie nur verbal lobe, genau das selbe Spiel.
Andere Situation: Wir fahren mit dem Auto ins Feld, laufen 2 Minuten (ohne Leine) und sie findet es dann blöd und möchte wieder nach Hause oder was auch immer machen. Dann hoppst sie wieder und stiegert sich rein.
Ich habe mit unserer Trainerin darüber gesprochen und sie meinte das Problem löst sich, wenn ich verschiedene Signale für die Leine einführe. Wir haben es auch auf einem stinklangweiligem Parkplatz in der Hundeschule geübt, da hat es bestens funktioniert und sie ist wieder vorbildlich mitgelaufen.
Also so richtig kann die Trainerin mir nicht helfen und sagt immer nur das sie halt ein schwieriges Exemplar und keine Geduld hat (Was ich aber überhaupt nicht so sehe)
Sie macht das natürlich nicht jedes mal, aber die letzte Woche war es schon ziemlich extrem und für uns beide nervig und nicht gerade motivierend.
vielleicht hat ja jemand einen Tipp, denn eigentlich ist sie unkompliziert und ein kleiner schlauer Schatz. Ich denke eher das Problem liegt bei mir weil ich irgendwie einen Denkfehler habe
Liebe Grüße
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Huhu,
vergib mir, wenn ich das so unverblümt sage... Aber natürlich ist es dein Fehler. Der Hund tut das, was er sich rausnehmen kann, weil du ihm nicht verständlich vermitteln kannst, was du möchtest und was nicht. Ist sie dein erster Hund?
(Bei mir gäbe es so ein Verhalten schlicht nicht. Punkt. Das würde sie sich bei mir EINMAL erlauben, mir in meine Jacke zu beißen und dann würde sie in diesem Moment ein für alle mal lernen, dass das NICHT geht! Ende der Diskussion.)
Meine Einschätzung ist, dass ihr Verhalten in dieser Situation ein Symptom für etwas ganz Anderes ist, das irgendwo im Argen liegt. Nun kenne ich deinen Hund und euren Alltag nicht, aber oft ist das Verhalten das sie zeigt ein klassisches Zeichen von Überforderung. Ich vermute, ihr werden zu viele Reize geboten, die ihr kleines Gehirn in dieser Menge noch nicht verarbeiten kann und das führt dazu, dass sie derart überdreht.
Wie ist denn so euer Tagesablauf? Was unternehmt ihr so? Hat sie Gelegenheit, mit erwachsenen, souveränen Hunden (NICHT irgendwelchen x-beliebigen Fremdhunden!) zu interagieren? Wie viele Stunden schläft sie so pro Tag?
Von daher würde ich da jetzt gar nicht versuchen, mit Gehorsam und Training, etc. am Symptom rumzudoktern sondern ich würde versuchen, die Ursache zu beheben.
Liebe Grüße,
RafiLe
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Ja das Problem ist das ich es auch nicht schaffe es ihr verständlich zu erklären. Wie würdest du ihr das denn klar machen?
Also ich habe es natürlich schon etwas gröber versucht und ich habe sie auf den Boden gedrückt und sie erst losgelassen, als sie aufgehört hat. Aber ich möchte auch nicht zu grob werden, ich kann das nicht einschätzen wie weit ich da gehen kann oder welches Verhalten ich da anwenden soll. Dann lese ich wieder überall das man den Hund ignorieren soll, da negative Aufmerksamkeit eben auch Aufmerksamkeit ist, also das was sie meiner Meinung nach versucht. Und wenn ich noch weiter gehen würde, müsste ich ihr wirklich weh tun, was ich vermeiden will.Also wir haben seitdem sie bei uns ist und sie Anfangs tatsächlich sehr überdreht war und zu wenig geschlafen hat das Programm auf das Minimum runtergefahren und haben das Ruhen geübt. Das klappt wunderbar. 1 mal die Woche einen 20-30 Minuten Ausflug zu einem neuen Ort, 1 mal die Woche 1 Stunde Hundeschule.
Ansonsten RUHE. Schlafen, fressen, für Pipi auf die Wiese, und manchmal kaut sie auf ihren Tau oder auf ihrem Kausnacks rum, da sie auch ihre Zähnchen verliert. 18 Stunden schläft sie ca. In der Wohnung ist sie ein Träumchen. Zerstört bisher nichts, kein beißen in Hände oder Möbel. Seit 1 Woche ist das draußen aber nun vermehrt der Fall. Da findet sie es übrigens auch besonders doof wenn sie nicht den Müll und die Reste die dort liegen fressen darf und tickt wieder aus.
Sie hat hier 2 Hundefreunde die sie gelegentlich sieht. Und ihre Schwester haben wir auch schon einige male getroffen. -
Also mit 20-30min 1x die Woche Gassi und ansonsten nur Lösen auf einer Wiese wären meine Junghunde nicht zufrieden gewesen. Ich finde dieses Pensum für einen Hund in diesem Alter sehr dürftig.
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Also soweit hört sich euer Alltag doch schon ganz gut an. Das würde ich auf jeden Fall erstmal so weiter machen.
Verständlichkeit hat nichts damit zu tun "grob" zu sein oder "energisch". Es braucht da auch kein "auf den Boden drücken", etc. Das versteht dein Hund nicht. Aus ihrer Sicht verhält sie sich ganz normal! Sie ist halt ein junger, aufgeweckter, fröhlicher Hund der es einfach noch nicht besser weiß.
Mein jüngerer Rüde ist auch so ein Kandidat, der gerne mal hoch dreht. Besonders beim Aussteigen aus dem Auto, zum Beispiel. Wenn er so aufdreht, greife ich ihn mir einfach am oberen Brustgeschirr-Riemen, gucke ihm in die Augen und sage zu ihm (in einem normalen Tonfall) "Junger Mann!" und halte ihn fest, bis er sich beruhigt hat. Da bin ich nicht grob zu ihm, ich brülle ihn nicht an, ich bin nicht verärgert oder genervt. Ich sage ihm einfach ganz neutral, dass ich dieses Verhalten nicht möchte.
Ich glaube, für dich wäre es wichtig zu verstehen, dass deine Kleine das nicht macht um dich zu nerven oder zu ärgern, etc. Sondern dass es einfach ihrem jungen Alter und ihrem Erziehungsstand geschuldet ist, dass sie sich so verhält. Versuche, mit ihr ruhig, unaufgeregt aber bestimmt zu interagieren und dann wird das schon. Wie gesagt, wichtig ist: Sie macht das nicht "extra" oder "um ihre Grenzen auszutesten" oder aus sonst einem anderen Motiv, was sich der Mensch erdenken kann.
Wenn du das verinnerlicht hast, dann kannst du ganz anders damit umgehen und dann versteht sie dich auch eher.
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Also mit 20-30min 1x die Woche Gassi und ansonsten nur Lösen auf einer Wiese wären meine Junghunde nicht zufrieden gewesen. Ich finde dieses Pensum für einen Hund in diesem Alter sehr dürftig.
Mag sein, dass ich das oben falsch verstanden habe. Ich habe das so verstanden, dass es einmal die Woche an einen neuen Ort geht. Das finde ich vollkommen ausreichend.
Ansonsten wird ja schon regelmäßig raus gegangen. Es wird ja auch erwähnt, dass die Kleine Hundefreunde hat, die sie gelegentlich trifft.
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Also mit den 20,30 Minuten Ausflug meine ich mal Bahn fahren oder in die Stadt, ins Cafe...
Natürlich gehen wir auch mal 20 Minuten zwischendurch in den Wald oder aufs Feld. Aber nicht 5 mal am Tag und auch tageweise gar nicht, wenn die Tage davor aufregend genug waren.
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Also mit den 20,30 Minuten Ausflug meine ich mal Bahn fahren oder in die Stadt, ins Cafe...
Natürlich gehen wir auch mal 20 Minuten zwischendurch in den Wald oder aufs Feld. Aber nicht 5 mal am Tag und auch tageweise gar nicht, wenn die Tage davor aufregend genug waren.
Solange deine Hündin drinnen gut zur Ruhe kommt, würde ich daran auch nichts ändern.
Bei einem jungen Hund im Wachstum musst du den Alltag halt immer wieder überprüfen und ggf. anpassen. Bei Hunter habe ich irgendwann um die 5 Monate rum gemerkt, dass er drinnen unruhiger wird und länger braucht bis er in den Schlaf findet. Da habe ich das Pensum dann einfach ein bisschen erhöht und alles war wieder gut. Im ersten Jahr muss man da eben gut aufpassen und auf Veränderungen angemessen reagieren.
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Wenn deine Trainerin einen Junghund mit anscheinend noch wenig Selbstkontrolle als schwierigen Fall empfindet würde ICH mich mal nach neuem Trainer umgucken
Nochmal als konkrete Frage.
Wie lange seit ihr täglich unterwegs und wie ?
Hat sie Möglichkeit mal richtig Dampf abzulassen?
Meiner Meinung nach bringt eine "Ansage" wie festhalten und dein "Junger Mann" als Lernerfolg gleich Null.
Der Hund um den es hier geht braucht Anleitung zu dem was er machen soll statt "Ansage" zu dem was er lassen soll.
Hunde in dem Alter haben noch keine große Frustrationstoleranz , und dann reden wir hier auch von einem Labbi .
Ich würde Leine gehen nochmal komplett neu angehen und die Belohnungsrate hochfahren.
Und auch schauen das sie noch keine langen Strecken laufen muss.
Beim ins Leine etc. beißen Abruchwort auftrainieren und Alternative anbieten.
Bitte nicht auf den Boden drücken dadurch lernt Hund nix.
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RafiLe1985
Ja ich versuche da etwas auf mein Bauchgefühl zu hören und variiere das auch täglich. Je nachdem wie viel oder wenig los war die Tage zuvor.ShaCo
Einen guten Trainer... Das wäre mal was. Habe ich viel und lange gesucht, aber das war nicht gerade einfach.Also ich kann das nicht genau sagen weil es immer unterschiedlich ist. Freitag war Hundeschule und danach war sie mehr als platt und überfordert. Gestern haben wir also wenig gemacht. Nur zum pinkeln raus und 1x 15 Minuten etwas auf einer Wiese rumgelungert, ohne viele Übungen oder vielen Laufen. Nur etwas toben, was sie aber eigentlich nur macht wenn andere Hunde auch da sind, ansonsten hat sie noch keine Interesse bzw Spaß daran viel rumzurennen.
Hundekontakt bzw Welpenkontakt zum Dampf ablassen bekommt sie regelmäßig.Ich sehe aber auch ein Problem in dem Leine neu aufbauen mit Leckerli. Sie ist eben so verfressen das sie dann SO fixiert auf diese Leckerlies ist und überhaupt nicht mehr pinkeln geht. Und wie gesagt, gibt es dann einen Meter später erst was, eskaliert es wieder. Ich hab das Gefühl um so weniger sie draußen bekommt umso besser klappt es auch. Aber nur so lange bis sie mal wieder denkt sie könnte mal versuchen mir die Leine aus der Hand zu reißen. Ich fühle mich wie in einem Teufelskreis.
Und umso mehr ich das Leine laufen übe, umso schneller ist sie und ich frustriert.Und meine "Ansagen" zeigen keine Wirkung, das beeindruckt sie nicht. Wenn ich noch grober werden würde hätte das nichts mehr mit Liebevoller und Konequenter Erziehung zu tun
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