Fiepen und Jammern bei mangelnder Impulskontrolle

  • Guten Abend zusammen,


    meine Hündin ist ja nun ein gutes halbes Jahr bei mir.

    Wir haben uns schon einiges zusammen erarbeitet und ich bin eigentlich nicht unzufrieden mit unserem Entwicklungsstand.

    Was sich relativ früh abzeichnete, war, dass uns das Thema 'Impulskontrolle' trainieren noch eine ganze Weile begleiten würde.

    Wobei ich mir nicht immer sicher bin, ob es 'nur' Impulskontrolle ist oder nicht noch was dazu kommt.


    Beispiel:

    Wenn sie eine Katze oder einen Hasen sieht und darf nicht hin, fängt sie an, lauthals zu jammern.

    Wenn ich einparke oder langsam fahre, fängt sie an zu jammern - ich vermute, weil sie schon ans bevorstehende Aussteigen denkt.

    Wenn wir mit meinen Vater joggen gehen und er läuft vorne weg, weiß sie, dass wir gleich folgen dürfen - da fängt sie an zu jammern und kippt auch gerne in lautes Kläffen.


    Normalerweise versuche ich, solche Situationen eher zu vermeiden. Katzen und Hasen kann ich ja vielleicht eher sehen und dann spielen wir was Schönes.

    Auto fahren muss sie aber ertragen können, da kommen wir nicht drumherum - tatsächlich war es anfangs wesentlich schlimmer, wir haben dann nicht reagiert und sie hat damit aufgehört. Wenn sie müde ist, nimmt das aber wieder deutlich zu.

    Beim Joggen zeigt sie das erst seit zwei Wochen - es macht ihr Spaß und sie brennt darauf, loszulegen ... Wäre es dann richtig alles abzubrechen und nach Hause zu gehen? Ich habe da Bedenken, dass sie das nicht richtig verknüpft.


    Wie würdet ihr das angehen? Ignorieren führt meist zu wehklagendem Bellen (bei den Sachen, die sie richtig gut findet - bei bekannten Sachen hilft es) und ein Aus! oder anderer Befehl zur Ablenkung hilft meist nur kurzfristig.


    Ich bin gespannt - danke euch schon mal :smile:... ich bin schon ein bisschen müde:sleep:, falls was unklar ist, bitte gerne nachfragen.

  • Vermeidbares vermeide ich während der Lernphase, wie z.B. dass der Vater vorneweg joggt, dann muss der halt hinten laufen und bei anderen Sachen breche ich ruhig, aber sehr konsequent mittels Abbruchkommando ab und sobald sich der Hund einbekommen hat, lobe ich das sehr, sehr, ruhig, denn wenn man dabei "yippieh" (hektisch, laut, qietschend usw.) lobt, ist der Hund nämlich gleich wieder ins seinem "Jammer/Kläffwahn" weil man ihn dadurch hochpusht.

  • Kennst du spurlaut und sichtlaut? Guck mal nach, ob das passt.

    Wenn sie müde ist, nimmt das aber wieder deutlich zu.

    Dann würde ich darauf achten, sie nicht zu überfordern und ihr genug Schlaf zu verschaffen.

  • Kennst du spurlaut und sichtlaut? Guck mal nach, ob das passt.

    Wenn sie müde ist, nimmt das aber wieder deutlich zu.

    Dann würde ich darauf achten, sie nicht zu überfordern und ihr genug Schlaf zu verschaffen.

    Ich denke nicht, dass ein Labbi oder Goldi spur- und/oder sichtlaut ist, das ist m.E. mangelnde Impulskontrolle.

    Und selbst Jagdlaute sollte man abbrechen können.

  • Seh ich anders. Wenn vor Lola ein Reh hochgeht, mein Hund da mit Einsatz aller Löffelchen stehen bleibt, aufgeregt ist und dabei fiept. Hau ich dem dann fürs Fiepen eins drauf oder lobe ich entspannt, weil er steht und helfe dem Hund zurück in die Entspannung? Bei mir Letzteres.


    Im Auto bekäme meine eins auf den Deckel. Dazu würde ich üben, dass genau nichts passiert, wenn wir parken. Türe auf. Blöde glotzen bis der Hund sich entspannt hat. Nach Hause fahren.

    Der ist einfach in einer Erwartungshaltung und so ist mMn ein entspannter Spaziergang schwierig.


    Joggen. Käme aufs Ausmaß an. Manchmal hilft dann auch einfach mal Vermeiden. Wenn dem Hund das grade schwer fällt, mei, lauf ich eben zuerst los.


    Meiner Meinung nach muss man nicht jeden Hund mundtot machen. Lola ist zB sehr Vokal und dabei total vielfältig. Der kann ich und will ich unmöglich alles verbieten. Nur sinnlos Hochspulen wird abgebrochen.

  • Ich finde es kommt immer auf den Grund an warum der Hund sich meldet. Und das klingt hier nach unterschiedlichen Gründen.

    Katze etc. mh, würde ich danach versuchen ein Alternativverhalten anzubieten. Aber beim Auslösen würde ich es eher ignorieren.

    Im Auto Ruhe belohnen und bei Unruhe gibt es eine Ansage, vorausgesetzt es ist tatsächlich motziges fiepen.


    Das mit dem Joggen lässt sich ja umtrainieren in dem die Erwartungshaltung verändert wird. Einfach mal den Vater losjoggen lassen und ihr geht nicht hinterher, dem Vater hinter euch laufen lassen oder auch mal alleine in eine andere Richtung. So wie es jetzt weiterlaufen lassen macht es nur stärker. Hab ich getestet ;)


    Solche Situationen nach und nach zulassen. Und wenn ihr andere Baustellen habt, die gerade wichtiger sind, eher vorerst lieber vermeiden.


    Und innerlich versuchen entspannt zu bleiben. Ich habe einen Schreihals und merke wie mich das manchmal tatsächlich noch kriegt, wenn sie die Stadt zusammenfiept.

  • Alles klar, danke für euren Input.

    Merle wird im April 4 Jahre alt.


    Wie belohnt ihr denn z.B. im Auto? Da hab ich sie normalerweise im Kofferraum und komme mit Keksen da nicht dran. Oder nehmt ihr das Aussteigen als Belohnung?

  • Ich belohne meine Hunde schon immer hauptsächlich verbal.

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