Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 10

  • Sarah42 Schau mal hier: Kastra-Chip Thread :smile:

    Wir hatten ja vor Kurzem auch eine ähnliche Phase. Der Zwerg war total schnell drüber und wusste nicht recht, wohin mit sich. Ständig kam er an und wollte entweder gekuschelt oder bespielt werden, ging man dann darauf ein, war es aber auch nicht recht. Frustrationstoleranz = null und generell war alles doof. Schlafen doof, Dummy doof, Kuscheln doof, Spielen doof, Trainieren doof, Nichtstun doof. Nach ein paar Tagen hatte sich das aber alles wieder normalisiert. Es sind halt viele Dinge, mit denen sich unsere jungen Hunde auseinandersetzen müssen, die Hormone tanzen Samba und die Gehirnwindungen sind wahlweise Einbahnstraße oder Achterbahn. Da kann man schon mal etwas unleidlich werden, finde ich. Ich finde es aber wichtig, den Hund lernen zu lassen, mit dem allem klar zu kommen und so jung wie Charlie ist, würde ich da nicht mit einem Chip reinpfuschen. Klar, wenn er erwachsen ist und trotz Hilfe eines kompetenten Trainers noch immer nicht klarkommt, ist es auf jeden Fall eine Überlegung wert, aber gib ihm doch erstmal die Chance, es hinzubekommen :smile: Junge Männer in der Pubertät sind auch nicht immer so klar bei Verstand und in den meisten Fällen kriegen sie sich wieder ein :pfeif:

  • @schokokekskruemel  Nefelee danke für die Links, da werde ich mich gleich einlesen!

    Er soll, falls überhaupt, den Chip auch nicht bekommen bevor er zumindest 2 ist. Will ja nicht seine Entwicklung blockieren bloß damit das Gassi gehen angenehmer ist :tropf:.

    Eine meiner großen Ängste ist aber, so blöd das klingt, dass er durch eine Kastration bzw den Chip sein wunderschönes Fell verliert. Deshalb hat mich interessiert, ob man das schon durch den Chip merken würde, ob er da ein Kandidat für wäre.

    Ich warte jetzt auch mal den Termin mit der Trainerin ab (wo es ja eigentlich ums jagen geht, wir aber ziemlich sicher auch normales Alltagstraining machen werden), ich hoffe wirklich dass uns das hilft. Mir tut er momentan einfach wirklich leid, ich merke dass es ihm nicht gut geht und er sich selber auch nicht wohl fühlt :/

  • Wie schafft man es denn, dass der Hund "bei einem ist", "man wichtig für den Hund während des Spaziergangs ist"?

    Das war für mich auch eine interessante und vor allem neue Frage. Mein Zwerg hängt ja eher zu viel an mir und da musste ich eher üben, dass er mal Hundedinge macht.

    Fiete dagegen fand mich draussen jetzt nicht wirklich spannend. Und hab ich ihn weiter schicken wollen, brauchte er dann noch ein paar Sekunden.

    Ersteres, also mich nicht spannend finden, habe ich einfach gelöst, indem ich ihn für jeden Blickkontakt zu mir verbal gelobt habe. Also auch, wenn er nur mit nem Seitenblick an mir vorbeitrabt. Und so jedes 5. Mal gabs auch mal nen Keks. Hat bei ihm echt ganz gut geklappt. Lob für Blickkontakt, also vor allem im Freilauf, das mache ich noch immer so.

    Weiter schicken von Pipistellen eben auch mit "Weiter", ignoriert er mich, treibe ich ihn da weg. Recht massiv. Findet er doof, hat er aber umsonst.

    Meist klappt das inzwischen ganz gut. Er ist halt gemütlicher und schnüffeliger unterwegs als der Zwerg und das darf er bis zu einem gewissen Grad. Auch mal Pipilecken, so schnell bin ich einfach auch nicht, um ihn im Freilauf SOFORT da weg zu kriegen, wenn das "Weiter" eben nicht funktioniert. Oder er halt hinter mir läuft. Ich sehe das nicht so eng, solange er nicht ewig weit zurück fällt und sich reinsteigert. Das klappt aber inzwischen. Eigentlich bleibt er in einem 10m Radius und das ist ok für mich. Noch so einen Beinkleber wie den Sheltie brauche ich auch nicht.

    Weiterziehen tue ich ihn nie. Den Fehler habe ich ganz am Anfang mit ihm gemacht. Weil ich es nicht kannte, dass ein Hund nicht weiter will. Hatte ich tatsächlich noch nie. Jedenfalls blieb er stehen, weil es gut roch, ich ziehe und zack, liegt der Hund auf der Erde. Das hat er wohl schon bei der Züchterin gemacht, denn für nen spontanen Einfall kam diese Reaktion von ihm zu prompt.

  • der Pimpf macht sich langsam. Sieht langsam aus wie ein Hund und tatsächlich haben wir immer öfters Momente wo ich denke, ach guck, jetzt kann er das händeln. Noch vor kurzem wäre er ausgetickt. Manchmal kann man schon fast sagen, er wird angenehm :D worauf dann wieder bekloppte Tage folgen :lol:

    Das Thema jagen ist mit ihm eine sehr interessante Angelegenheit. Er ist ein sehr ernsthafter Kerl bei dem Thema. Sonst ein riesengrosser Kindskopf, aber arbeiten und jagen, das ist was ganz anderes. Mal sehen, wie wir das hinbekommen.

  • der Pimpf macht sich langsam. Sieht langsam aus wie ein Hund und tatsächlich haben wir immer öfters Momente wo ich denke, ach guck, jetzt kann er das händeln. Noch vor kurzem wäre er ausgetickt. Manchmal kann man schon fast sagen, er wird angenehm :D worauf dann wieder bekloppte Tage folgen :lol:

    Das Thema jagen ist mit ihm eine sehr interessante Angelegenheit. Er ist ein sehr ernsthafter Kerl bei dem Thema. Sonst ein riesengrosser Kindskopf, aber arbeiten und jagen, das ist was ganz anderes. Mal sehen, wie wir das hinbekommen.

    Darf ich fragen wie ihr das Thema jagen angeht? Mein Labbi ist ja fast gleich alt unf auch seeeehr interessiert daran :tropf:

  • Halt alle Bausteine bis zum abwinken üben, die dazugehören.

    Impulskontrolle im Alltag, Grundgehorsam erlernen und einfordern, Wege nicht verlassen, Abruf von immer spannenderen Dingen, Belohnung situativ angepasst (hat hier grossen Fortschritt gebracht), Ansprache, sich nicht immer komplett wegbeamen in die Hundewelt, Umkehrsignal (nicht Rückruf, ich nutze das, um ihm zu sagen er soll die Richtung ändern, kann aber in seiner Hundewelt bleiben), Barrieren nicht überschreiten (also nicht in Felder etc. abzwitschern), Erregungs-Kontrolle (bei Aufregung erst weitergehen wenn wieder runtergefahren wurde), etc. etc.

    Ich versuche, die Lerntheorie korrekt anzuwenden, damit de3r Hund keine Verhaltensketten bastelt, die mir dann mal um die Ohren fliegt. Solche Sachen eben.

    Ich möchte, dass er eines Tages ein möglichst viel freilaufender, gut kontrollierbarer Hund ist. Das wird aber ein Stück Arbeit, die aber wichtig ist. Denn aus Erfahrung weiss ich - er ist gleich schnell wie ein Reh.... 1x erleben reicht.


    Daneben wird gearbeitet, so dass er seine Anlagen voll und ganz ausleben kann. Auch richtig müde und zufrieden ist. Das wird hier mit Dummy Arbeit und Mantrailing erreicht.


    Es gibt kein Patent-Rezept. Es ist und bleibt sehr viel Arbeit. Immer und immer wieder. Wenn man dies durchzieht, bekommt man einen saucoolen Hund, der kontrollierbar ist. Hat man keine Lust auf den Aufwand, bleibt der Hund an der Schleppe oder Flexi in kritischen Situationen oder Umgebungen.


    Und es bleibt eine ewige Arbeit. Mojito zum Beispiel ist jetzt 6, sehr gehorsam, sehr folgsam, sehr gut ausgebildet (darf ich so sagen :D ). Hat während des Lockdowns nix gemacht ausser 2 Monate lang mit meinem Freund spazieren zu gehen und hat dabei so einiges angestellt, und ist seither in der "Nacherziehung". Jetzt wird wieder nachpoliert. Gehorsam aufgefrischt. Kontrolle nachgebessert.


    Und täglich grüsst das Murmeltier :lol:

  • Sarah42


    Wenn es dich interessiert, es gibt von Anja Fiedler eine gute Webinar Reihe zu dem Thema. (Bei Kosmos Verlag online erhältlich)


    Ob einem die Frau passt ist egal, auch ob man nach ihrem Lernweg arbeiten will ist egal. Aber sie zeigt schön auf, welche Bausteine dazugehören, wie man damit arbeiten kann, wo man einen Fuss in die Tür bekommt etc. Muss nicht jedem gefallen, der Stil. Ich fand es sehr informativ. Auch was Hormone anstellen etc wird aufgezeigt. Mit vielen Videos und Übungen.

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