Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 10

  • Naja klar sollte ein Hund es irgendwann selbst schaffen sich zu regulieren aber gerade die Rassevertreter a la Labbi und co. werden das ohne Anleitung wohl eher nicht schaffen.


    Es hat ja auch niemand geschrieben, dass man ein Hundeleben lang eingreifen muss ;)


    Deshalb fand ich ja den Kontrast von meinem 2-jährigen Hund zu der 4-jährigen Labbidame sehr schön. Mein Hund, der sich eben selbst reguliert, eingegriffen habe ich nur, wenn sie versucht hat in's Haus zu gehen (möchte ich einfach nicht) oder als sie den Kopf auf den Esstisch gelegt hat... :ops:


    Also nicht falsch verstehen @san94 :smile: Ich finde auch, dass ein Hund das können sollte ich glaube nur, dass einige Hunde da eben deutlich mehr Anleitung brauchen als andere :nicken: Aber das hast du ja auch so geschrieben...

  • Neee, wir sehen das denke ich gleich :smile:. Ich meinte ja auch, dass es grade rassespezifisch angebracht sein kann - Retriever sind da einfach ein Thema für sich. Wollte nur ein Beispiel dafür geben, dass sich sowas auch einfach verwachsen kann ohne viel zutun. Einfach, weil ich mir da auch gerne Stress mache. Grade wenn auch noch empfindlicher Besuch da ist neige ich dazu zu viel verlangen zu wollen. Mir hilft es dann viel mir vor Augen zu halten, dass Junghunde nunmal Junghunde sind und Erwartungen realitisch bleiben müssen.

  • Das hängt aber auch wirklich seeeehr von der Rasse ab.

    Es gibt für jede Rasse Themen, die sich hoffentlich mehr oder weniger von alleine verwachsen werden und Themen, die unbedingt angeleitet werden sollten.

    Beim Retriever ist es nun mal das Entspannunglernen (v. a. im Kontakt mit Menschen und Hunden), Fressen von allem, Jagdtrieb.

    Dafür muss man sich meist nicht Gedanken um Schutz- oder Wachtrieb machen (Ausnahmen bestätigen die Regel :pfeif:) und da nicht wirklich anleiten.


    Beim Mali sind es dann wohl eher Artgenossenunverträglichkeit, Schutz- und Wachtrieb.


    Ich finde es auf jeden Fall wichtig, immer wieder darauf hinzuweisen, dass Retriever sich eben nicht ach so doll freuen, da ich in meinem Umfeld leider sehr viele Retriever sehe, die mir einfach nur leid tun. Sie sind nun mal DIE typischen Familien- und Anfängerhunde und müssen vieles ertragen. Und das verwächst sich nicht, wenn sie ihr Leben lang keine Anleitung erhalten und da halt durch müssen. Dann fiddeln die mit 10 Jahren immer noch und machen eine Pfütze unter sich, wenn ein Passant sie anspricht, weil sie sich ja soooo sehr freuen.

  • Also war schnell klar wer die gefressen hat ...wie er da noch gekommen ist, ist uns ein Rätsel, da wir eine Höhe von 9cm haben...

    Ist das ein Schreibfehler? 9cm ist ja nicht sonderlich hoch o.o


    Und ja, wie die anderen auch sagten.... wenn sie es einmal raus haben versuchen sie es immer wieder. Cali darf nich unbeaufsichtigt in die Küche, denn da frisst die Katze. Und wenn ich nicht zu Hause bin darf sie es eh nicht.


    Zu dem der sagte der Hund der Freundin sei aus dem Stand aufs Autodach gesprungen... schaffen die locker. Wenn sie einmal wissen was sie können :flucht:


    Noch dazu sind Cattles halt einfach etwas irre und viele “denken” sie seien unzerstörbar und verhalten sich tatsächlich auch so.


    Gott sei Dank ist mein Exemplar da etwas zurück haltender - bisher :pfeif:


    Hier läuft ansonsten alles ganz gut. Die Aufregung hat sich wieder etwas eingepegelt. Sie ist wieder ansprechbarer, arbeitet wieder besser weil sie sich mehr konzentrieren kann. Beim Mantrailing ist sie einfach eine Rakete und wird von Woche zu Woche besser und man merkt dass unser Alltagstraining ihr da viel hilft.


    Ich würd mir tatsächlich immernoch einen Hundekontakt mit einem sehr, sehr souveränen Hund wünschen aber erstmal finden :verzweifelt:

  • Fiddeln und echte Freude unterscheiden zu können, ist für die meisten halt echt schwer. Ich habe auch lang überlegt, ob sich Bobby wirklich freut oder nicht - denn er will aktiv zu den Leuten hin, obwohl er ja weggehen könnte bzw. ich ihn sogar davon abhalte (Menschenlogik :rollsmile:). Aber die Aufregung ist einfach zu krass, auch wenn es inzwischen nur noch selten Pippiunfälle gibt.


    Schön sehen kann ich den Unterschied bei meinem Mann und mir: Wenn der von Arbeit kommt, dreht Bobby völlig am Rad und weiß gar nicht, wohin mit sich. Wenn ich von einem Termin komme, freut er sich wesentlich verhaltener und, naja, halt normaler. Für Außenstehende sieht das dann so aus, als ob der Hund jeden lieber mag als mich. :lol:

  • Aktiv hinwollen gehört leider dazu. Das ist die typische Verhaltensweise beim Fiddeln. Der Hund möchte schließlich möglichst nett und spielerisch ankommen, damit ihm nichts passiert. Sieht man ja bei Welpen sehr gut, an sich ist das typisches Welpenverhalten - und das möchte man bei einem erwachsenen Hund ja eher nicht sehen.

    Ich lobe deswegen immer das Abwenden und Entfernen von Reizen. Zuwenden zum Frauchen ist natürlich auch immer richtig :bindafür:

  • Mach dich nicht verrückt deswegen. Die meisten Hütis jagen nicht so streng beutespezifisch, sondern nehmen, was sich bietet: ob Reh, Katze, Jogger, Fahrräder etc ist ihnen meist egal. Das hat den Vorteil, dass ein guter Gehorsam an einem Objekt leichter übertragbar ist auf ein anderes. Mit Bewegungsreizen kannst du super an Joggern und Velos üben. Du brauchst nicht unbedingt Wild für die hohe Reizlage.

    Ja, war hier auch absolut genauso. Emil sprang auf jeden Bewegungsreiz an. Und der Gehorsam und das Üben von Impulskontrolle ließ sich wunderbar übertragen. Zumindest beim Gassi. Impulskontrolle auf dem Hupla, die er sehr schnell quasi als Übung/ Trick angesehen hat, ließ sich nicht aufs Gassi übertragen. Mussten wir am lebenden Objekt üben. Ließ sich aber vom Radler wunderbar aufs Wildschwein übertragen.:ugly:

    Meine Hunde finden durch die Bank weg fremde Menschen unnötig bis kacke. Ich hatte sie einige Zeit an der Leine, wenn Besuch kam, einfach um Kontrolle rein zu bringen. Das hat die Hunde aber eher alarmbereit gemacht, schien mir. Mit dem auf den Platz schicken hat das hier auch nicht gut geklappt. Oder anders. Auf den Platz schicken konnte ich sie schon. Sie blieben auch da, aber eben wie die Sprungfedern. Entspannung war nicht, gerne wurde sich bewegender Besuch fixiert.

    Jetzt löse ich das anders. Die Hundis dürfen ihr Ding machen, aber nicht zum Besuch. Sollte es versucht werden, gibt es einen Abbruch. Räumlich kontrolliere ich sie nicht (also nur direkt an den Besuch sollen sie nicht), nur ihr Verhalten. Kommen mehrere Leute, was beiden Jungs schwer fällt, gibt es auch mal nen Kong. Gerade Emil kann sich wunderbar in die Ruhe schlabbern.

    Seit ich das so mache ist Emil komplett anders Besuch gegenüber. Früher wollte er jeden anblaffen, weil jetzt für ihn klar ist, dass er das eh nicht darf fährt er jetzt genau die gegenteilige Schiene und verkrümelt sich. Finde ich super.

    Fiete war denke ich überfordert, weil ich angespannt und Emil zickig war und fing dann an Besuch zu kontrollieren. Seit Emil abhaut und ich entspannter bin, hält er erst selbstständig Abstand und beobachtet die Leute, später kommt er mit nem Spieli. Aber ruhig und durchaus freundlich.

    Sind aber wie gesagt auch keine Retriever....

  • Zusätzlich hat es mir sehr geholfen dem Reiz möglichst wenig Aufmerksamkeit zu schenken.


    Wir hatten echt Probleme mit Hundebegegnungen und das wollte einfach nicht so richtig funktionieren... Seitdem ich aber einfach ignorant weiterlaufe und dem anderen Hund möglichst wenig Beachtung schenke fällt es Jumi auch leichter. Ja, sie hat manchmal noch den Drang nach dem vorbeigehen die Spur des Hundes aufnehmen zu wollen.


    Damit kann ich aktuell leben, denn wir haben eine ganze Zeit lang einfach da gestanden, weil Jumi nicht gehen konnte... Das kommt aktuell nur noch vor, wenn der andere Hund massiv pöbelt und ich nicht genügend Platz zum ausweichen habe.

  • Sich nicht in alles reinstressen und auch mal einfach Zeit geben, da bin ich auch ein Freund von.

    Wenn man die richtigen Impulse setzt regelt die Zeit Zeit und das Erwachsenwerden schon den Rest.


    Aber diese Impulse muss man eben zu setzen wissen und beim Labbi ist das halt definitiv nötig im Bezug auf Kommunikation und Umgang mit Stress (egal ob positiv oder negativ).

    Ich sehe in der Hundebetreuung sehr, sehr viele Labbis, oft Junghunde bei denen man das Erwachsenwerden mitverfolgen kann. Klar werden die irgendwann ein bisschen ruhiger (oft auch weil sie einfach fett werden) und fiddeln nicht mehr den ganzen Tag durch die Gegend wenn man sie lässt. Aber wenn es zur direkten Interaktion mit anderen Hunden kommt sind die allermeisten dann trotzdem nicht normal sondern fallen auch noch als Erwachsene Hunde in dieses nervige Schleimen und Fiddeln. Wenn es zu Auseinandersetzungen kommt erst recht.

    Das nervt die anderen Hundetypen unglaublich, einige muss man ziemlich managen damit die Labbis nicht ständig den Hintern versohlt bekommen für ihre Nervigkeit.

  • So machen wir es auch. Sie darf halt einfach nicht zum Besuch hin. Ich hab sie aktuell trotzdem an der Leine, aber das liegt an den Gegebenheiten bei uns. Sobald der Besuch sich gesetzt hat kommt die Leine auch ab. Ansonsten wird sie nirgend hingeschickt, abgelegt in einen anderen Raum gebracht oder sowas. Sie darf einfach nicht zum Besuch hin.

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