Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 10

  • Unsere Trainerin meinte halt wir sollen das Üben.. generell Versuche ich Grade auch sie weniger anzusprechen und wenn dann nur mit den nötigen Kommandos, eben wenn uns was begegnet (was bei ihr aktuell eben noch bedeutet anleinen und Mal zwei Meter ins Feld /Wiese rein oder sonstwo weitestgehend auf die Seite, da sie mit weniger Abstand kläffend in der Leine hängt und bei Leuten die sie kennt und mag bringt auch der Abstand nichts, da will sie dann unbedingt hin). Ich hab versucht die Fuss/Leinenübungen an den Anfang zu stellen, aber das kriegt sie nicht gebacken. Sie ist so aufgeregt und hibbelt von einer auf die Andre Seite, Nase permanent am Boden, Leckerlies interessieren sie nicht zu der Zeit. Erst am Ende des Spaziergangs schaltet sie auf einmal auf Arbeitsmodus und da funktioniert dann auch das Fuss gehen etc

    Bei uns war das Übungssache. Hier ist zwingend notwendig, dass der Hund Anfangs ordentlich an kurzer Leine neben mir geht - nichts mit aufregendem gehibbel. Wir haben nämlich eine Kreisstraße vor der Tür wo die Autofahrer wie die bekloppten langballern und nur einen sehr schmalen Fußweg daneben. Nach ungefährt 50 Metern geht es dann Richtung Feld und der Hund darf freilaufen.


    Das hat schon gedauert (ich hab dann natürlich geschaut, dass grade kein Auto kommt), bis es wirklich klappte. Mit viel Geduld, Konsequenz und vor allem eigener Ruhe. Bei uns gibt es aber auch kein "Fuß" in der Freizeit, sondern wenn der Hund angeleint wird am Halsband, dann muss sie neben mir gehen. Alles andere ist eben Freilauf oder am Geschirr. Aber laufen am Halsband ist bei uns sehr klar definiert - ansonsten leine ich am Geschirr an oder eben Freilauf.

  • Was meinst du genau mit Fuß? Locker neben dir ?

    Und natürlich ist es suboptimal nur anzusprechen / Gehorsam einzufordern wenn da gleich wieder was kommt/ passiert aber euren Weg scheint ihr ja noch nicht zu haben.

    Leinenführigkeit erwarte bzw verlange ich immer. In verschiedenen Abstufungen vlt aber prinzipiell hat hier keiner rumzuzerren . Egal was wann wieso.

    Und Ruhe draußen...keine Ahnung. War / Ist auch sowas wo ich (!) keinen Sinn drin sehe. Wenn wir spazieren gehen dürfen die Hunde kaspern und aufdrehen. Mir egal sofern sie ansprechbar bleiben.

    Ruhe drinnen , im Auto , im Restaurant..ja. Aber nicht in so gekünstelten Situationen.

  • Ja ich hab halt leider das Problem wir sind im Normalfall nicht in Restaurants, mein Mann ist ein Restaurantmuffel. Wenn Ruhe dann drin was bis dato auch nur teilweise klappt, wenn die Kinder aufdrehen möchte sie halt am Liebsten mitmachen. Ja an sich reivht mir wenn ich Fuss sage und sie locker neben mir läuft. Allerdings tut sie das nur wenn ich Leckerlies in der Hand habe und eben (meistens) nur am Ende vom Spaziergang. Ansonsten und vor allem wenn ich sie nur am Geschirr anleine (was ich derzeit meide, sie hängt immer an Geschirr und Halsband Grade) weil sie mir ja kürzlich ausgebrochen ist, zieht sie als ginge es um ihr Leben. Ich hab ihr nun ein Sicherheitsgeschirr bestellt, weil ich nicht nochmal erleben will, das meine wilde Hummel an einer Strasse wo Kinder und Hunde unterwegs sind und auch Autos fahren, nochmal ausbricht. Das wird ja nur leider nichts dran ändern das sie zieht wie ein Husky auf Arbeit ?. Jegliche Ansätze die ich bisher gelesen habe (stehenbleiben, Richtung ändern etc) waren nicht sonderlich erfolgreich.

  • Das wird ja nur leider nichts dran ändern das sie zieht wie ein Husky auf Arbeit ?. Jegliche Ansätze die ich bisher gelesen habe (stehenbleiben, Richtung ändern etc) waren nicht sonderlich erfolgreich.

    Egal ob man sich für Stehenbleiben oder Umdrehen entscheidet, man muss das dann wirklich jedes Mal machen. Der Hund darf keinen Erfolg damit haben, zu ziehen. Den hat er aber sobald du hinterher gehst. Daher nutzen viele die keinen Bock haben das von vornherein konsequent durchzuziehen ein Geschirr an dem explizit gezogen werden darf, und nur am Halsband wird dann geübt nie zu ziehen.


    In der Hundeschule hatten wir dazu eine Übung. Man stellt eine Schale mit mega geilen Leckerli auf (bei verfressenem Hund reicht auch was Normales denke ich), zeigt dem Hund auch, was da Tolles drin ist. Es gibt einen klar definierten Startpunkt (zB. Laterne, Stange, bestimmte Bodenfliese). Man geht in normalem Tempo mit dem Hund auf die Schale zu, welche unerreichbar ist (Strecke muss lang genug sein). Sobald die Leine spannt oder man es als Zug empfindet, dreht man um und geht zurück zum Start. Ansprechen vom Hund ist ok ("Komm" oder "Und hier lang" oder so), also man soll ihn eher nicht gewaltsam hinterherschleifen. Das wiederholt man so lange, bis der Hund verstanden hat, dass er der Schale nur näher kommt, solange er langsam genug geht. Er kann zB anfangen zu schnüffeln und sich dadurch verlangsamen, oder beobachtet seinen Besitzer und wird dadurch langsamer, oder oder. Egal welche Lösung er findet, mit genug Versuchen wird er vermutlich eine entdecken die für ihn geht. Und sobald er eben nicht zieht (!! bis zum Ende nicht) darf er dann auch die Schüssel erreichen und sich dort bedienen.

    Die Strecke sollte natürlich nicht zu lang gewählt werden, bei uns waren es denke ich etwa 5m.

  • DieStudentin das mag bei einigen Hunden funktionieren, hätte bei meinem Hund never ever geklappt :sweet:


    Es gibt da einfach keinen Masterplan und man muss entsprechend schauen was dem Hund und dem HH am ehesten liegt.


    Ich finde es echt ganz schwierig, wenn man den Hund nicht kennt und bei uns hat weder umdrehen in die andere Richtung noch einfach weitergehen überhaupt irgendeinen Effekt gehabt außer dass der Hund sich immer weiter hochgespult und ich mich aufgeregt habe :pfeif:


    Bei uns kam der Durchbruch mit viel Ruhe... sobald Jumi abgelenkt war Ansprache, umlenken, einladen wieder mitzukommen... ruhiges Lob und vor allem langsam gehen :smile:

  • Schattenpfote Das klingt so, als sei generell die permanente Aufregung euer Problem. Habt ihr denn einen Trainer, mit dem ihr daran arbeiten könnt?


    DieStudentin Super, dass es bei euch so geklappt hat :smile: Ich denke auch, dass das von Hund zu Hund verschieden ist. Bei meinem hätte es so nicht geklappt, sondern hätte zu wahnsinnig viel Frust und dadurch zu out-of-order-Hochdrehen und Fiddeln geführt. Im Endeffekt lässt man da halt den Hund total im Nichtwissen hängen, bis er zufällig das gewünschte Verhalten zeigt - je länger das dauert, umso mehr Frust entsteht verständlicherweise.

  • Bei meiner Hündin hat das so auch nicht geklappt. Die hat sich genau wie Jumi einfach immer weiter hochgespult und ich wurde immer genervter.


    Hier half, das Ziehen abzubrechen, damit sie versteht, dass das nicht gewünscht ist. Natürlich anfangs sehr sanft - war ja lange "erlaubt". Und das ordentliche gehen natürlich zu loben und zu belohnen.


    Außerdem daran zu arbeiten, dass wir ruhig und gesittet in den Spaziergang starten und nicht gehetzt wird.

    Viel Ruhe, Ansprache sowie gezielt langsames gehen hilft hier ebenfalls sehr gut. Vor allem das gezielt langsame gehen ist klasse, ich neige sonst dazu immer schneller zu gehen und dem Hund hinterher zu eilen. Bewusst langsam und ruhig spazieren gehen.

    Und was bei meiner Hündin zum Durchbruch verhalf war, die Leinenführigkeit viel genauer zu definieren als "lockere Leine und nicht ziehen". Sie hat links oder rechts (ich gebe vor wo) neben meinem Bein locker sein - nicht davon, nicht dahinter.

  • Bezüglich der Leinenführigkeit hätte ich auch mal eine kleine Frage.

    Wir haben einen 18 Wochen alten American Bulldog. Meistens läuft er frei weil unsere Umgebung das zulässt, jedoch werden einzelne kleine Runden ausdrücklich mit Leine gegangen. Mir ist es wichtig, dass der kleine Kerl lernt von vorne herein locker an der Leine zu laufen, schon alleine weil ich nicht möchte das irgendwann ein 30-40 Kilo Hund in der Leine hängt.

    Beim Gassi gehen ist es jedoch dann häufig so, dass ich ihn an der Leine habe, mein Freund hat unseren Ersthund an der Leine. Durch das viele schauen Eiern wir meistens ein bisschen hinter her, wenn er dann aber wieder unsere Hündin als wichtig empfindet, sprintet er in die Leine rein und will unbedingt ganz schnell die Distanz einholen und zieht.

    Bisher bin ich stehen geblieben, habe ihn zu mir gerufen, ihn Sitz machen lassen und gehe dann ruhig wieder lo. Geht er locker neben mir an der Leine wird er direkt mit Leckerli belohnt. 50% passt das so. Allerdings gibt es dann noch die anderen 50%.

    Drehe ich mich um und möchte in die andere Richtung und kündige dies auch verbal an, passiert es manchmal das er die Beine in den Boden stemmt und keinen Meter gehen will und der Blick geht immer zu unserer Hündin nach vorne geht, ohne auf mich zu achten.

    Habt ihr vielleicht noch eine Idee, wie ich noch daran gehen kann?

  • Wir üben während unserer Spaziergänge gar nichts extra, unsere Spaziergänge sind zum Seele baumeln lassen da. Läuft er entspannt und macht entspannt Hundedinge, bin ich happy. Ich achte da gerade auch ganz besonders darauf, den Hund so wenig wie möglich anzusprechen. Natürlich gibts ein „Ran“ bei Menschen- und Hundebegegnungen (bei Menschen klappt das gut, bei Hundebegegnungen schweigen wir lieber noch |)), mal ein „Weiter“, falls er noch mit Schnüffeln beschäftigt ist und ich aber schon weiter möchte und mal ein „Gut gemacht“, wenn er etwas gut macht, aber generell möchte ich mir das ständige und einfach so oft absolut sinnlose Kommentieren und Ansprechen und die Was-macht-er-denn-da-was-hat-er-denn-da-was-wird-er-jetzt-machen-Hab-Acht-Stellung abgewöhnen.

    Deine Ansicht gefällt mir sehr.

    Ich versuche es auch oft zu handzuhaben.

    Dafür hatten wir mal ne Trainerin,die meinte, dass man dem Hund quasi ständig was bieten muss beim Spaziergang damit man quasi interessanter ist als der Rest. :ka:

    Also, bei uns muss der Hund auch keine "künstlichen" Aufgaben während der Spaziergänge machen - allerdings gibt es auch so schon genug für ihn zu beachten. "Stop" an der Straße, "Weiter" wenn er sich festschnüffelt, diverse Male "Nein" weil er wieder irgendeinen Müll findet, Ansprache zur Umorientierung wenn uns Menschen oder Tiere begegnen, dann natürlich viel Lob wenn er was gut macht ... Also muss ich quasi ständig mit dem Hund kommunizieren. :ka: Aber ich beneide alle, bei denen das nicht nötig ist.

  • Hier hat Stehenbleiben oder Richtungswechsel auch keinen Erfolg bei der Leinenführigkeit. Sie hat es überhaupt nicht verstanden, wurde frustriert, gestresst und hat sich auch hochgepusht. Bei uns hat auch zum Erfolg geführt, dass ziehen Abgebrochen wurde mit einem ähäh, loben wenn sie sich zurückgenommen hat und neben mit läuft.

    Und was hier auch viel bringt, wenn ich die Leine mit der linken Hand nehm und dann die Leine hinter meinen Beinen ist und der Hund dann rechts neben oder hinter mir. Wenn sie dann vorzieht, bremst sie sich selbst aus.


    Wir hatten heute einen Katastrophenspaziergang :tropf: dort war ein Mann der ein Modellflugzeug hat fliegen lassen (So 70 cm groß vielleicht) und sie hat Riesen Angst bekommen. Bellen, Knurren, gezittert und gejault :verzweifelt: und dass hunderte Meter bis das Objekt endlich außer Sicht war. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass sie so Angst vor etwas kriegen könnte. Den Rest des Spaziergangs war sie extrem angespannt und hat dann fast alles angebellt was uns entgegen kam. Das ihr Grundcharakter so unsicher ist, macht mir schon zu schaffen. Ich hab auch schon überlegt, ob ich die Fütterung umstellen soll. Sie bekommt zur Hälfte Nassfutter und auch viel Knabberzeug. Vielleicht macht viel Protein sie noch hektischer und unsicherer :???:

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