Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 10

  • Sky reagiert zurzeit echt super schnell auf kleine Ansagen :skeptisch2: Er hat gerade z.B. in meinem Zimmer an einem stinkenden Ochsenziemer gekaut, ich nur vom Handy aufgeschaut und "Sky...kannst du das bitte woanders tun" gesagt und er ist wirklich sofort aufgestanden, hat das Ding in den Flur geschleppt und knabbert dort munter weiter:skeptisch::headbash:

  • Mensch, da ist man mal einen halben Abend nicht da um durch die halbe Republik zu fahren und seinen Bruder abzuholen, da laden die Eltern doch direkt Besuch ein, der erst seit 3 Tagen einen Hund hat.

    Also Quasi der erste Hundebesuch hier und ich bin nicht da.


    Käthe konnte sich überhaupt nicht entspannen und ich komme nach einer Stunde (Gott sei dank doch so früh) nach Hause und muss Käthe erstmal separieren.
    Natürlich fanden das alle sehr merkwürdig. Aber die 2 haben die ganze Zeit aneinander geklebt, und das war zwar für alle am Tisch sehr entspannt (außer für mich, als Advokat der Hunde) für die Hunde aber eben nicht.

    Naja, durch die lange Autofahrt bin ich so wie so sehr müde und gehe dann wohl gleich schon ins Bett, damit mein Hund noch entspannen kann und der Hund der Freunde von uns auch.

  • Aber ich möchte ernst genommen und respektiert werden, genauso wie ich ihn und seine Bedürfnisse ernst nehme. Da müssen wir jetzt Mal hin.

    Hummel hat mir da schon einen tollen Trainervorschlag gemacht, da werden wir im neuen Jahr hinfahren und unser Glück probieren

    Dem schließe ich mich mal an. Ich habe mit der Prinzessin ein ähnliches Problem. Auch leicht jagdlich motiviert (wobei das tatsächlich schon sehr viel besser geworden ist), draußen auch gerne sehr aufgeregt (bzw. einfach sehr auf die Umwelt fokussiert) und dann hat sie mich nicht mehr auf dem Schirm.


    Pubertätsbedingt wechseln die Phasen allerdings auch. Es gibt Tage/Spaziergänge, da ist sie ein Träumchen: Macht ihre Hundedinge, schaut aber trotzdem immer wieder zu mir, bzw. hat auf dem Schirm, dass ich auch noch da bin, kooperiert, fragt bei bestimmten Dingen nach und ich kann sie auf zwanzig Meter (also die Länge unserer Schleppleine) ansprechen, "Fuß" sagen und sie kommt angeflitzt und setzt sich sofort in die Grundstellung. Oder ich rufe sie einfach so ab und sie kommt wan, wie ein Blitz.

    Und dann gibt es die anderen Tage: Da rennt sie in die zwanzig Meter lange Leine (immer und immer wieder) und interessiert sich für alles, nur nicht für mich.

    "Welcher Tag" gerade ist, ist nicht abhängig davon, ob sie anstrengende oder langweilige Tage vorher hatte oder ob sie Neues kennengelernt hat, oder Ähnliches. Das habe ich lange beobachtet, weil ich die Hoffnung hatte, ich könnte ein Muster erkennen und daran arbeiten. Deshalb traue ich mich auch einfach nicht, sie komplett frei laufen zu lassen. Das wäre aber natürlich unser Ziel.


    To make a long story short: Ich merke, dass ich das alleine irgendwie nicht weiterkomme und die Trainer, die ich kenne (so viele sind das nicht), sind mir diesbezüglich keine Hilfe.


    Hat vielleicht jemand eine Empfehlung für mich bzgl eines Trainers? Da wäre ich euch total dankbar. Ich wohne im Norden von München und wäre durchaus bereit, einige Kilometer zu fahren. :winken:

  • Ich schreib dir PN.

  • Danke dir!

  • Wie trainiere ich den Rückruf und auch den Radius bei diesem Übergang Schleppleine/Freilauf? Ich hab da tlw echt das Gefühl, er verarscht mich so nach dem Motto "ätsch, ich bin schneller als du und komm nur dann, wenn ich Lust hab"...

    Ich greif das mal auf.


    Hier sitzt ja auch so ein jagdlich ambitioniertes Exemplar. Die perfekte Lösung kann ich nicht bieten, aber ich erzähl mal was hier klappt und was nicht:


    - Freilauf ist manchmal gestrichen, weil sie an manchen Tagen/Wochen nicht dazu in der Lage ist. Dann gibts halt Schlepp

    - geholfen hat Fußarbeit, Fußarbeit, Fußarbeit

    - Fine darf sich auch 30/40 Meter entfernen, so lange sie zurückkommt.

    - als Belohnung für den Rückruf gibts mal ein Zergel, mal ein Spiel mit mir (Raufen oder Rennen), mal einen Keks, mal Wiener Würstchen oder nur verbales Lob und sofortige Freigabe

    - ich rufe nicht nur ab, wenn was spannendes kommt oder sie schon nicht mehr reagiert, sondern auch „einfach so“

    - wenn sie sich festschnüffelt und nicht reagiert, gehe ich hin und störe.

    - beim dritten mal stören kommt sie an die Leine

    - Wege verlassen ist verboten, hier gilt auch: 2x verwarnen, danach Leine (auch einfach für die Nerven)

    - sich von Spuren abwenden, vom Weg wollen und doch drauf bleiben gibt ein verbales Lob

    - nicht auf mich hören, wenn ich rufe, gibt immer einen Anpfiff


    Das ist alles kein Geheimrezept. Es gibt Tage da läufts gut, an anderen sitzt sie auf ihren Ohren.


    Aber was hier nicht geht, ist, beim Gassi den Hund aus den Augen zu lassen. Ich hab immer ein Auge oder wenigstens Ohr drauf, was sie gerade treibt, wo sie ist und vor allem, was ihre Körpersprache sagt. Ich hab anfangs oft den Fehler gemacht, es zu lange laufen zu lassen, wenn sie ne Spur hatte und dann ist sie irgendwann geistig weg. Jetzt unterbreche ich frühzeitig und wenn sie wieder bei mir ist, darf sie wieder mehr Radius haben.


    Sie kennt dafür 5 Kommandos: ein „bleib hier in meiner Nähe“, ein Fuß, einen Rückruf, ein „raus da“ und ein „bleib wo du bist, bis ich da bin“.


    So wurschteln wir uns aktuell durch. Und auf meiner Weihnachtswunschliste steht das Buch „Jagdverhalten“ von Anja Fiedler, da hab ich viel gutes gehört.

  • Angefixt durch die letzten Seiten wo es ja viel über Stress und Co handelte, habe ich heute mal gefilmt bei unserem Spaziergang. Meiner Meinung nach ist sie in dem Moment gestresst. Sie züngelt viel und schaut nervös herum. Sehe ich das richtig?

    Sie zeigt das erst seit einigen Tagen. Wir haben vorher einige Menschen, Fahrrad Fahrer und Jogger getroffen und sie musste an einigen Stellen ins Fuß.


    [media]https://youtu.be/AzgRGt7MHWc[/media]


    Gammur Danke für den wunderbaren Tipp mit dem Dummy! Seit dem ich den bei Hundebegegnungen heraus krame, sind andere Hunde gar nicht mehr so interessant. Das klappt super :hurra:


    [media]https://youtu.be/zYXSlnDV-DE[/media]


    P.S.: die Videos sind immer nur kurz, weil ich danach die Aufmerksamkeit wieder ihr zuwenden muss. Andere Menschen, Fahrrad Fahrer und Co. :pfeif:

  • Ich finde sie im (ersten) Video nicht wirklich entspannt, aber auch nicht ernsthaft gestresst. Für mich wäre das ein "Zustand", in dem ich mich zu ihr hocken würde und einfach nur "da" wäre, damit sie mit mir als sicheres Backup (, das ich dann auch bin!) alles beobachten kann.

  • Angefixt durch die letzten Seiten wo es ja viel über Stress und Co handelte, habe ich heute mal gefilmt bei unserem Spaziergang. Meiner Meinung nach ist sie in dem Moment gestresst. Sie züngelt viel und schaut nervös herum. Sehe ich das richtig?

    Sie zeigt das erst seit einigen Tagen. Wir haben vorher einige Menschen, Fahrrad Fahrer und Jogger getroffen und sie musste an einigen Stellen ins Fuß.


    [Externes Medium: https://youtu.be/AzgRGt7MHWc]

    Entspannt ist sie nicht, sondern leicht verunsichert - evt. durch Geräusche, die sie nicht einordnen kann? Oder sind da Dinge in ihrem Blickfeld, die ihr nicht geheuer sind?


    Eine Frage noch: warum darf sie nicht schnüffeln am Ende des 1. Videos? Und muss/kann sie in dem Alter tatsächlich schon Fuss laufen unter Ablenkung der Spaziergangumgebung?

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