Geständnis eines Hundes

  • Hallo, mein Name ist Baldur und ich bin Alkoholiker.

    Angefangen mit Trinken habe ich im Alter von 4 oder 5 Monaten. Es war ein Tee mit Schuss auf dem Wohnzimmertisch. Und seitdem kann ich einfach nicht mehr aufhören, wenn ich Alkohol rieche verliere ich jegliche Beherrschung.


    So, im Ernst, der Kerl dreht total hohl wenn es um Alkohol geht.

    Man kann hier alles stehen lassen (okay kann man nicht, aber das liegt an Koda, nicht an Baldur), deswegen haben wir uns damals bei dem Tee auch nichts gedacht. Essen, Trinken, Lieblingsfellbeißwurst, die Mülleimer (mit unseren Essensresten, den Verpackungen vom Hundefleisch, -pansen usw), daran geht er nicht. Spätestens wenn man ihn kurz dran erinnert ist das Thema komplett gegessen.

    Aber bei Alkohol dreht er hohl. Er, der ungern springt und klettert, geht an den Glasmüll auf dem Tisch im Unterstand im Garten. Die ganzen harten Sachen bei denen jeder andere Hund vor dem scharfen Geruch zurück zuckt, findet er richtig gut.

    Ich hatte vor ein paar Tagen Geburtstag und wir haben ein paar fertige Cocktails usw getrunken. Kurz, wir mussten ihn wegsperren, weil er sich überhaupt nicht mehr gefangen hat und kaum ansprechbar war. Nachts hat er dann den Müll ausgeräumt und die Kartonverpackungen gefressen. Das Stamperl Ouzo das ich nicht ganz ausgetrunken hatte und auf dem Schreibtisch stand, hat er runtergeschmissen und war, als ich dazu gekommen bin, dabei die Reste zwischen den Scherben aufzulecken. Der Glasmüll steht mittlerweile im Schuppen, sonst könnte ich ihn nicht in den Garten lassen.


    Ich trinke fast gar nichts, mein Freund halt hin und wieder mal, meist diese Biermixe, insofern ist das jetzt kein großes Problem (außer, dass wir das Ganze entsprechend auch nicht auf dem Schirm haben und nicht groß aufpassen). Aber die Heftigkeit letztens hat mich doch etwas erschreckt.


    Hat jemand Vorschläge was wir tun könnten (außer besser drauf achten alles hundesicher zu verwahren)?

    Und vor allem wo das her kommen könnte? Dass ein Hund mal die Zunge in Bier halten würde, wenn man ihn lassen würde, okay, aber SO, das habe ich noch nie erlebt.

  • Ich kann nix beisteuern. Aber das finde ich sehr spannend.

    Es gibt eine freilanduntersuchung bei affen an Touristen strand. die erbrachte, dass es bei affen genau wie bei Menschen “suchttypen“ gibt, die immer so lange konsumieren, bis sie völlig besinnungslos sind.

  • Alkoholismus ist bei vielen Menschen genetisch bedingt. Da reicht dann sozusagen einmal Alkohol zu probieren, um körperlich süchtig bzw abhängig danach zu werden.


    Möglich, dass dein Hund so reagiert, weil er süchtig ist. Da er nicht versteht, dass das schlecht für ihn ist, hat er entsprechend auch garkeine Hemmungen.


    Ich würde ihn fern halten von allem Alkoholischen.

  • Bei uns ist meinem Mann auf der Terrasse mal eine Flasche Bier umgekippt. Beim aufwischen vom Tisch haben wir nicht bemerkt, dass unser Hund da stand und alles, was vom Tisch getropft ist, aufgeschleckt hat. Seitdem war Benny immer begeistert, wenn wir z. B. auf den Spaziergängen an den vollen Glasboxen zur Abholung vorbei gingen. Sie wollte dann hin und die leeren Weinflaschen abschlecken.


    Sie war jetzt nicht so süchtig nach Alkohol, dass sie sich auf die Suche begäben hätte, aber wenn was auf ihrer Nasenhöhe war, dann wollte sie schon dran.

  • Gut zu wissen, dass ich nicht die Einzige bin die das komisch findet und ratlos da steht.

    Aber kann so wenig schon suchtauslösend sein? Also gehen wir mal davon aus, dasses bei Hunden analog zum Menschen und jeglichen anderen Säugetieren. Es gibt ja genetische Prädispositionen, aber selbst da braucht es meines Wissens noch zusätzliche Umweltfaktoren um wirklich eine Sucht zu fördern. Und ich denke nicht, dass die Schimmelschnute es soo schlecht hat hier.

    Reichen bei jemandem mit optimalen (bzw das Gegenteil) Bedingungen, wirklich schon so geringe Mengen um süchtig zu werden?


    Ich geh jetzt mal googeln was man so bei Hunden zum Thema Sucht weiß, abgesehen von Bällen und Co.

  • Aber kann so wenig schon suchtauslösend sein?

    Ich kann leider auch nichts Sinnvolles dazu beitragen.
    Aber bei so wenig (und einem einmaligen Versehen) glaube ich nicht, dass eine Sucht entstehen kann.

    Dein Hund hat keine Vorgeschichte bei wem anderen oder?

    Also er war schon immer bei Euch (mal abgesehen vom Züchter)?

    Ansonsten kann ich mir so ein extremes Verhalten auch nicht erklären.


    Aber wenn man überlegt, dass mein Hund bei Leberkäse ausflippen könnte, wieso dann nicht ein anderer Hund bei Alkohol :ka:

  • Bei Aika muss ich auch aufpassen!Bier und solche Sachen sind uninteressant.Aber wehe,irgendwo steht eine Flasche Wodka.Dann wird selbst die geschlossene Flasche abgelutscht.Es könnte ja ein Tropfen am Rand runtergelaufen sein.Oder es isst jemand diese Mon Cherie mit Wodka.Nicht bei der normalen mit Likör,nur die mit Wodka.Sie läuft hin und will das Gesicht ablecken.

    Vielleicht ist es bei ihr in den Genen,ist ja eine sibirische!:ironie2:

  • hunde haben keine Vorstellung von sucht. Und da kann eine entsprechende verknüpfung schon sehr schnell entstehen. Bei richtigem timing und passender hochwertiger Bestätigung reicht genau ein mal. Pawlow. M.e. würde das theoretisch funktionieren. Aber ist eine solche genetische Disposition bei hunden bekannt?

  • Gina ne, der schlimmste Tag seines Lebens wahr warscheinlich als ihn ihn abgeholt hab. Verwöhntes Ding der.


    @Lurchers

    Naja, wenn man an Balljunkies usw denkt. Dazu hat er jedenfalls auch Anlagen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!