Wie zeigt sich Respekt vor dem Menschen bzw. was bedeutet Respekt im Zusammenleben mit dem Hund?
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Da in einem anderen Thread das Thema Respekt des Hundes vorm Menschen aufkam und es dort inzwischen sehr off topic wird, möchte ich die interessante Diskussion gern auslagern, um das Thema der TE nicht untergehen zu lassen.
Es stellte sich die Frage, ob es respektlos ist, wenn ein Hund versucht, bei einem Menschen im Intimbereich zu schnuppern. Ich sage nein, weil der Hund erst einmal gar nicht weiß, dass das verboten sein könnte. Wenn man es verbieten kann und der Hund es dann unterlässt, ist meiner Meinung nach alles gut, wenn nicht, sollte der Abbruch trainiert werden.
Andere User dagegen meinen, wenn der Hund auch nur den Versuch startet, ist er respektlos.
Zweites Beispiel, von @Lorbas gebracht: Man nehme eine Salzstange, stecke sich das eine Ende zwischen die Lippen und biete dem Hund das andere an. In @Lorbas Augen sollte der Hund sich abwenden und beschwichtigen, denn wenn er die Salzstange nimmt, hat er keinen Respekt.
Auch das sehen etliche User, auch ich, anders. Wie seht ihr das? Habt ihr vielleicht sogar den Salzstangentest schon mal gemacht? Ich weiß, dass mein Großer Futter zwischen meinen Lippen hervor nimmt, wenn ich es ihm anbiete, so entstehen unsere "Kussi"-Fotos.
So viel zur Ausgangslage, wen es interessiert, der kann ja im Ursprungsthread die gesamte Diskussion nachlesen.
Hündin dreht durch wenn ich meine Periode habe
Ich finde es ein spannendes Thema und wüsste daher gern, wie ihr das so seht: Was bedeutet Respekt von Seiten des Hundes für euch? Wie definiert ihr "Respekt haben", worin zeigt sich Respekt? Immer her mit euren Gedanken, ich freu mich auf einen regen Austausch und lade schon mal @Vakuole , Eilinel , Zucchini , @Lorbas , @Dackelbenny und Phonhaus ein.
Hier meine Gedanken zum letzten Post in dem entsprechenden Thread.
ZitatZitatAnscheinend hat Sina vor dir mehr Respekt als vor deinem Mann.
Nein, Sina hat einfach durch Erfahrung gelernt, dass sie das beim Mann machen kann und bei @Dackelbenny halt nicht.
Das hat überhaupt nichts mit Respekt zu tun.
Yep. Mein Lieblingsbeispiel: Spuk und mein Vater. Die zwei mögen sich sehr, sind ganz dicke Freunde, aber da mein Vater sich beim Essen gegenüber Spuk nie durchgesetzt hat, hängt der mit seiner langen Nase gern mal in Vadders Teller. Mein Vater weiß, dass er selber Schuld ist und es stört ihn nicht, denn Enkel müssen verzogen sein, egal wie viele Beine sie haben.
WENN mein Vater was sagt, nimmt Spuk ihn ernst, und ich behaupte, er respektiert ihn auch, weil er die meisten Menschen respektiert, die er näher kennt, aber das hindert ihn nicht daran, ihm sein Essen abspenstig zu machen. Wieso? Weil er's kann und weil mein Vater dagegen nichts sagt.
Übrigens war die Hündin, die mich am meisten respektiert hat, auch diejenige, die als einzige Essen aus meiner Hand klauen durfte. Sie war panisch mit Menschen und hat durch viel Vertrauensarbeit gelernt, dass sie sich auf mich verlassen kann und mich nicht fürchten braucht. Und sie hatte jedes Mal einen Mega-Egoboost, wenn sie es mal wieder geschafft hat, mein Butterbrot zu "erbeuten".
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Hi
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Schönes Thema.....
Für mich bedeutet es zum Beispiel, dass auf mir nicht rumgetrampelt wird......Moro klettert ganz vorsichtig über mich rüber..... umgekehrt aber auch -
Andere User dagegen meinen, wenn der Hund auch nur den Versuch startet, ist er respektlos.
Finde ich nicht, es sei denn es wurde eigentlich trainiert, dass der Hund es zu unterlassen hat. Wenn der Hund das aber nicht kennt, dass er nicht zwischen den Schritt soll, woher soll er wissen, dass es nicht erwünscht ist?
Zweites Beispiel, von Lorbas gebracht: Man nehme eine Salzstange, stecke sich das eine Ende zwischen die Lippen und biete dem Hund das andere an. In Lorbas Augen sollte der Hund sich abwenden und beschwichtigen, denn wenn er die Salzstange nimmt, hat er keinen Respekt.
Baxter hat gelernt, dass er nur auf Kommando etwas zb. die Salzstange aus dem Mund zu nehmen hat, aber nicht wenn ich das nicht will. Dann beobachtet er zwar und wenn ich ihn anschaue wendet er auch den Blick ab, aber von sich aus würde er nie einfach so die Salzstange klauen. Er darf sich halt nicht eigenständig bedienen.
Den Artikel hier finde ich dazu ganz gut: https://www.hundeschule-a1.com/hundeerziehung/respekt
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Ich denke der Respekt zeigt sich nicht in Ob Hund es nimmt oder nicht, sondern mit wieviel Frechheit er vorgeht es ihm nicht angeboten wird.
Mir oder meinem Mann würde Cody nichts aus der Hand klauen oder die Nase auf den Teller halten, wohl aber versucht(e) er es bei unserem Sohn.
Also es ist schon eine Abstufung zwischen den Menschen zu erkennen, die ich mit unterschiedlichem Maß an Respekt bezeichnen würde.
Nach Angebot nimmt Herr Hund alles von jedem und aus jeder Situation, er wäre ja auch blöd wenn nicht ^^
Da riechen wo es interessant ist macht er auch, lässt sich aber mit Gesten oder Kommandos abbrechen.
Tatsächlich hat er das schnüffelverbot an intimer Stelle aber nicht generalisiert, sondern streckt immer mal wieder den Rüssel in die Richtung... ob das aber nun ein Zeichen von mangelndem Respekt oder Zuviel Neugier oder mangelnde Impulskontrolle ist kann ich nicht abschließend beurteilen. Jedoch muss ich sagen es stört mich jetzt nicht so wahnsinnig, weil ein Blick oder ein Brummen schon reichen das die Nase wieder weg geht. Bei anderen Leuten macht er es nicht.
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Danke für den Thread Sunti
Ich finde das Thema spannend!
Für mich stellt sich als erstes die Frage, was ist Respekt überhaupt.
Nimm ich die Wikipedia-Definition, ist Respekt:
ZitatRespekt (von lateinisch respectio ‚Rückschau, Einschätzung, Betrachtung', im Sinne von „Beurteilung“, über französisch respect ‚Hochachtung') bezeichnet eine Form der Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Ehrerbietung gegenüber einem anderen Lebewesen (Respektsperson) oder einer Institution.
Für mich sind Hunde zwar komplexe Lebewesen, aber ich glaube nicht, dass Hunde von sich aus, zu solchen "Gefühlen" fähig sind.
Ich geh da nämlich mit dir mit:
Ich sage nein, weil der Hund erst einmal gar nicht weiß, dass das verboten sein könnte. Wenn man es verbieten kann und der Hund es dann unterlässt, ist meiner Meinung nach alles gut, wenn nicht, sollte der Abbruch trainiert werden.
Im Grunde müssen wir uns doch nur das Leben zwischen uns Menschen angucken.
Was für den einen Respektlos ist, ist für den nächsten ok. Das liegt ja am Ende an unserer eigenen Erwartungshaltung und den gesellschaftlichen Normen.
Das selbe gilt für Hunde.
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Der Rütter hatte mal so ein ähnliches Experiment mit einem Wiener Würstchen erklärt. Man legt sich mit dem Bauch auf den Boden, in eine Hand ein Wiener, Blick weg vom Hund. Und seine Devise war im Endeffekt, dass man vom Hund nicht wirklich respektiert wird, wenn er kommt und das Wiener einfach frisst. Ich glaube, das hat allgemein auch alles viel mit Erziehung zu tun.
Meine Hunde haben gelernt, Dinge sein zu lassen, wenn ich es Ihnen sage oder sie körpersprachlich daran hindere. Alles, was auf Tischen, anderen Erhöhungen oder der Küchenplatte steht, wird nicht angerührt. Das haben sie halt gelernt. Aber in für sie nicht eindeutigen Situationen würden sie wohl immer erst in ihrem eigenen Sinne entscheiden. Was in dem Fall eben bedeutet, sie fressen das Wiener, weil die Alte hat ja nix gesagt dazu.
Die Sache mit dem Intimbereich sehe ich genauso, weil woher soll mein Hund wissen, dass ich das nicht okay finde, wenn ich es ihm nicht beibringe. Das hat für mich nichts respektloses und auch nichts mit der Rangordnung zu tun.
Respekt ist all das, was ICH von meinem Hund erwarte und ihm demnach beibringe oder austreibe. Er soll nicht über mich trampeln auf dem Sofa, mir nicht ungefragt durchs Gesicht lecken, nicht aus meinem Teller fressen wenn es die Möglichkeit gäbe. Aber ich denke halt, da hat jeder andere Auffassungen und für viele ist das eine voll okay und was anders wieder gar nicht. Meine Kleine z. B. verteilt sofort eine Ansage, wenn sie unsachgemäß von der Großen berührt wird. Die Kleine hingegen darf in voller Lust und Laune über die Große purzeln und sie beim spielen auch anrempeln und anpampen. Im Grunde für einige sicher respektloses Verhalten, an dem ich aber nichts ändere, weil es der Großen schlicht und ergreifend völlig egal ist.
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Also zu eins - ja, der Hund kann meiner Meinung nach nicht von Natura aus wissen, dass das nicht erwünscht ist, aber wenn er sich abrufen lässt oder man ihn da schnellstens wegholt - sehe ich da auch keine Probleme, Hunde unter sich beschnüffeln sich ja auch gerne kreisend hinten herum... .
Zum Thema aus dem Mund nehmen - wir haben es lange nicht gemacht, hatten dann aber mal Lust das auszuprobieren - Zoey hat sich zunächst nicht getraut, wurde dann von uns bestärkt und hat es dann ganz zärtlich und vorsichtig genommen.
Ich finde es total okay, wenn der Hund - wenn man es ihm anbietet - n Stück Apfel/ne Nudel/ne Salzstange 'vom Mund' entgegen nimmt.
Nur wenn ich jetzt so vor mich hinesse und er auf einmal mir aus der Hand die Chips wegfressen würde - das fände ich tatsächlich nicht so toll. X-D
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Puh, eine schwierige Frage und ich wette, jeder wird das anders interpretieren.
Zuerst: Was bedeutet Respekt (für mich)? Gerade in der Hundeerziehung hat es einen negativen Touch, einige umschreiben damit wohl Furcht/Angst.
Ich mag die positive Bedeutung lieber, für mich ist Respekt gleichzusetzen mit Achtung, Anerkennung, Schätzung.
Aber was das für mich im Alltag bedeutet finde ich schwierig zu sagen.
Beim Beispiel mit der Salzstange: ich wette beide Hunde würden sie nehmen, einer eher vorsichtig und einer würde mir danach direkt nochmal übers Gesicht schlecken.
Haben die nun unterschiedlich Respekt vor mir? Ich glaube nicht. Nur eine unterschiedliche Individualdistanz.
Auf mir rumgetrampelt und mich beim Kuscheln fast erstickt wird hier auch. Genauso wie um Essen gebettelt wird.
Aber das ist mir alles nicht wichtig ... wieso sollten die Hunde in dem Bezug also höflich und respektvoll sein wenn es mir völlig egal ist. Zum Respekt gehören ja immer zwei Seiten.
Ich kann vom Hund keinen Respekt erwarten wenn ich ihn mir nicht verdiene.
Und das tue ich durch faire, souveräne Führung in den Punkten, die mir wichtig sind. Dh wenn ich etwas verlange/verbiete, dann meine ich das auch so und setze das konsequent durch. Und das ist der Punkt wofür meine Hunde mich respektieren - wenn ich es ernst meinte machen bzw lassen sie es.
Respekt ist, die Grenzen des anderen zu respektieren. Und zwar in beide Richtungen! Das ist keine Einbahnstraße wo ich machen kann was ich will und der Hund muss sich aber immer so respektvoll benehmen wie es mir passt.
Aber in den (vielen, vielen) Punkten wo es mir egal ist sind sie frech, aufdringlich und dreist, widersetzen sich auch mal "Kommandos" die eher als Vorschläge gemeint waren usw. Mit mangelndem Respekt hat das meiner ganz persönlichen Meinung nach überhaupt nichts zu tun.
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Ich finde es nicht respektlos, wenn ein Hund an gewissen Stellen schnüffelt - ich würde es aber unterbinden, weil es mich sehr stören würde.
Mit Respekt hat es aber für mich erst einmal nichts zu tun - sondern erst dann, wenn der Hund verstanden hat, dass er es nicht darf und es trotz Verbot nicht unterlässt.
Den Salzstangentest finde ich unsinnig.
Wenn ich meinem Hund erlaube, mir etwas wegzunehmen bzw. ihn sogar dazu auffordere, dann verlässt mein Hund sich darauf, dass er es nehmen darf - was soll daran respektlos sein?
Warum soll er mein "hier" oder "sitz" ernst nehmen und ausführen - die Aufforderung, mir die Salzstange wegzunehmen aber nicht?
Ich würde es sogar komisch finden, wenn Lucy die Salzstange nicht nehmen würde - sie ist kein ängstlicher Hund, sie hat nichts schlimmes erlebt usw.
Wenn sie dann Meideverhalten zeigen würde, nur weil ich eine Salzstange im Mund habe und sie auffordere, diese zu nehmen, würde ich das eher als Problem sehen
Übrigens hat es nach den aktuellen Forschungen auch nichts mit Rangordnung zu tun, wer wem etwas wegnimmt.
Auch ein hochrangiger Hund würde einem niederrangigen Hund nichts wegnehmen, was dieser im Maul hat, solange der niederrangige Hund diese Ressource noch beansprucht.
Ähnlich ist es bei bereits besetzten Liegeplätzen - solange ein Hund einen Liegeplatz noch nutzt, wird auch der Rudelchef ihm den Liegeplatz nicht streitig machen.
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Ich tu mich irgendwie schwer damit, meinen Hunden den Wert "Respekt" unterzujubeln.
Da müsste man erstmal aufdröseln, worum es genau geht.
Um Respekt im Sinne der Anerkennung ja vermutlich nicht. Respekt im Sinne von Angst vor den Konsequenzen?
Ersteres spreche ich zumindest meinen Hunden erstmal ab.
Letzteres läuft bei mir eher unter der Schiene "eine Art der Erziehung", hat für mich aber nix mit dem Respekt zu tun, der aus einem selbst heraus kommt.
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