Wie zeigt sich Respekt vor dem Menschen bzw. was bedeutet Respekt im Zusammenleben mit dem Hund?

  • Kleine Hunde sind ja bevorzugt Kegelobjekte von großen Tutnixen.

    Bei gleichgroßen oder größeren Hunden hingegen machen sie das nicht.

    Das kann man so jetzt auch nicht unbedingt sagen.


    Emmi hat als sie jünger war sehr arg körperbetont gespielt, auch mit anderen Hunden in ihrer Größe. Kleineren Hunden gegenüber war sie meiner Meinung nach eher etwas vorsichtiger im Umgang, aber "im Eifer des Gefechts" konnte es schon mal vorkommen, dass ein kleinerer Hund dann mal etwas abbekommen hat.


    Hört sich jetzt so rüpelmäßig an :tropf: Aber das meine ich nicht, Emmi ist einfach grobmotorisch und das nicht nur ein bisschen, und halt auch im Spiel...


  • Gilt auch für Andere: Wenn jemand einen Hund hat, der dem Betreffenden aus meiner Sicht einfach nur auf der Nase herumtanzt, Beide aber glücklich damit sind und anderen nicht schaden: Was geht es mich an?

    So sehe ich das auch und das gebe ich auch so an meine Kunden weiter.

  • Ich schrieb doch extra "Tutnixe" und nicht "alle großen Hunde". ;)

    Ja, ich meinte dass das körperbetonte Spielen, bei dem ein kleinerer Hund (leider) auch mal was einstecken muss, manchmal einfach der Grobmotorigkeit geschuldet ist, nicht unbedingt Respektlosigkeit. hugging-dog-face

  • Starre Regeln, die man mit festen Tests nach einem einheitlichen Muster „abprüft“ würden mich persönlich viel zu sehr einschränken, dafür bin ich nicht gemacht.

    Für mich hat sowas auch immer etwas von Machtspielchen.

    Das kommt mir dabei in den Sinn, wenn ich an solche Testbeispiele denke.

    Ich finde, das kommt ganz darauf an, wie und warum man den Test macht.


    Ich wollte gestern einfach testen, ob meine Einschätzung stimmt, dass Lucy die Salzstange (bzw. das Brot) nimmt, wenn ich sie dazu auffordere.


    Da war weder Machtgehabe noch Druck in der Situation - ganz im Gegenteil, ich habe sie ja durch das Auffordern ermutigt, dass sie gerne zugreifen darf.


    Und ich finde, es ist auch ein Unterschied, ob ich den Test "ergebnisoffen" mache, oder ob ich von vorne herein schon auf ein bestimmtes Ergebnis fixiert bin und deshalb dieses Ergebnis unbedingt erzielen will.



    Vielleicht macht das auch den Unterschied, warum manche Hunde trotz Aufforderung Meideverhalten zeigen?

    Ich wollte ja wirklich, dass Lucy das Brot nach der Aufforderung nimmt und habe sie deshalb auch wirklich "ehrlich" dazu ermutigt.


    Wenn man allerdings von vorne herein einen Tabu-Bruch sehen würde, wenn der Hund die Salzstange trotz Aufforderung nimmt, dann wird zumindest ein sensibler Hund merken, dass die Aufforderung nicht ehrlich gemeint ist, weil der Hundehalter die Aufforderung nicht authentisch vermitteln kann, wenn er ja darauf hofft, dass der Hund die Salzstange NICHT nimmt.


    Sogar bei Lucy, die als Terrier ja nicht unbedingt zu den absoluten Sensibelchen gehört, hätte gestern die kleinste Gegenreaktion gereicht, damit sie das Brot doch nicht nimmt.

    Sie hätte ganz bestimmt gemerkt, wenn meine Aufforderung nicht "echt" gewesen wäre.

  • @Lucy_PRT


    Ich weiß jetzt nicht, ob Du mich oder Gina meinst: Das ist nicht nur mein Punkt :smile: Mir gehts auch darum, dass ich die starre Einteilung hinter solchen Tests nicht mag (wenn Hund Reaktion a zeigt ist y, wenn Hunde Reaktion b zeigt ist z).


    Aber davon abgesehen reagiere ich selbst eher genervt oder gereizt, wenn ich das Gefühl habe, dass mich jemand gerade (unausgesprochen) austestet oder auf die Probe stellt. Ich mag das nicht. Deshalb mache ich es auch nicht.


    Mal was tun aus Neugier und um ergebnisoffen zu sehen, was passiert, ist für mich übrigens was ganz Anderes, als was tun, um zu gucken, in welche Kategorie man das Gegenüber stopfen kann.

  • Ich bin kein Hund und somit weder Ranghöher noch niedriger.

    Das persönlich, also das Wort "Ranghöher" (im Sinne des Dudens, mit all seinen Synonymen und Bedeutungen) als solches, sehe ich gelassen bzw. das kommt für mich immer darauf an, in welchem Zusammenhang man das betrachtet/benutzt. Aus der eigenen und aus der Perspektive meines Hundes, als reines Gefühl oder als Sitte der überartlichen Gemeinschaft um die Positionen besser bzw. einfacher zu beschreiben, finde ich das in Ordnung, eigentlich.


    In Verbindung mit gewissen Theorien, die den Menschen schon nahezu als Hund interpretieren, gebe ich Dir natürlich Recht. Weil ausgerechnet dort passt es gar nicht, wenn Mensch sich gerade selbst zum Hund macht (bzw. das versucht).;) Und ja, aufgrund der sicherlich in der Vergangenheit oft heftigen Auseinandersetzungen zu diesem Thema und den hin und wieder hier ins Forum platzenden "Theoretiker", ist im dem Wort im Forum vorsichtig umzugehen.


    Aber so aus meiner Perspektive, ganz realistisch betrachtet, und obwohl meine Hunde einen grossen Spielraum haben, ich aufgestellte, starke Hunde mit eigener Meinung liebe und ich generell nicht so schnell auf "Ehrverletzung" anspringe (also mich nicht derart schnell durch hündisches Verhalten als respektlos behandelt fühle) ... hhhm ... kann mich nicht entscheiden, passt schon eher wohlwollender Diktator oder doch eher wohwollender Patriarch :roll::lol:=)


    Nein, Scherz beiseite, "ranghöher" passt schon (also im Sinne des Wortes). "Ranghoch" bedeutet eben auch, einen hohen Entwicklungsstand aufzuweisen oder einen hohen, geistigen Rang besitzen. Denn letztlich, bis zum Ende alles durchdacht, meine Einscheidungen gelten. Auch, dies das jenes den Hunden zu lassen, ist alles meine Entscheidung. Können, könnte ich ja auch anders. Und das entscheidet halt immer der Mensch, der eindeutig den höheren Entwicklungsstand aufweist (auch wenn man das unter gewissen Umständen schon mal in Zweifel ziehen kann ;)), der mit einem Tier zusammenlebt. Alleine sich ein Tier anzuschaffen, anschaffen zu können, fällt darunter. :ka:


    Hier kann es also schnell zu Missverständnissen kommen ... Und ich glaube nicht einmal, dass @Lorbas das im Sinne der hahnebüschenen, alten Theorien benutzt, sondern eher im Gegenteil, rein aus der Perspektive eines menschlichen Individuums schaut (und nur mit Hund erklärt). ... Jöhh ... jetzt wirds kompliziert und heikel .... :flucht:


    ___________



    Lange Rede, kurzer Sinn ... (für alle, denen das Geschwafel der Erklärung zu lang ist xD) denke, die Zeiten sind mittlerweile vorbei, zumindest hier im Forum und unter langansässigen Foristen, dass man jetzt unbedingt immer einen Bogen um "ranghöher" machen müsste ... (so schätze ich das zumindest ein). Das Wort ist einfach zu praktisch, man müsste sonst alles mühseelig umschreiben ...

  • Zitat von hasilein75

    Ich glaube, da brauchen junge Hunde Anleitung...... also, um zu verstehen, dass man mit kleineren Hunden vorsichtiger umgeht..... meiner zum Beispiel rennt kleine Hunde nicht um und reagiert auch darauf, wenn sie keine Lust auf ihn haben....

    Oder sie brauchen einen hysterischen und einen krawalligen Chihuahua im Freundeskreis. Damit hat Picard es gelernt. Von Max hält er hervorragend Abstand, mit Dexter gibt's leichte Verständigungsprobleme, weil Zwerg Nase nicht rafft, dass Dexter zwar Spielaufforderungen macht, wenn er nicht weiter weiß, aber dennoch garantiert nicht spielen will. Wir üben noch. :lol:

    Dazu muss ich aber sagen, dass Picard nicht nur unter vielen Collies, sondern auch mit Schäferhunden aufgewachsen ist und daher von sich aus sehr höflich ist und ein Nein sowohl von Hunden als auch von Menschen annimmt.

  • so, ich habe grade mal den ominösen Salzstangen-Test gemacht.


    In Ermangelung von Salzstangen aber mit einem Stück Reiswaffel.


    Beide Hunde nehmen mir das Stück aus dem Mund. Nachdem das Stück Reiswaffel aus meinen Händen verschwunden war, hats auch erstmal noch eine Aufforderung gebraucht. Sie nehmen es auch sehr vorsichtig und sind drauf bedacht, mein Gesicht nicht zu berühren. Aber sie nehmen es.

    Respektloses Pack :lachtot:

  • Ich habe gestern den Test gemacht, allerdings mit einer Mohrrübe weil ich keine Salzstangen im Haus hatte und die Hunde jeden Abend ihre Mohrrübe bekommen. Mogli und Hermann wollten nicht an die Mohrrübe rangehen und haben den Kopf zur Seite gedreht. Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Balou hat kurz gezögert aber sich dann die Mohrrübe geholt. Und das finde ich auch völlig okay und mache mir jetzt keine Gedanken ob ich irgendetwas im Zusammenleben mit ihm ändern müsste. Balou liebt einfach Mohrrüben und konnte der Versuchung nicht widerstehen. Vielleicht hätte ich es wirklich mit einer Salzstange versuchen sollen denn die bekommen die Hunde nie zu fressen.


    Zu dem Umrennen von kleinen Hunden: Wir haben schon große Hunde getroffen die es selbst nach mehrmaliger, deutlicher Körpersprache von Balou nicht verstanden haben, dass ein 30 Kilo Hund mit einem 8 Kilo Hund nicht körperlich spielen kann und auch einen großen Hund der es nach einer einmaligen Ansage verstanden hat und erstmal auf Abstand gegangen ist. Das ist meiner Meinung nach Rasse- und Typabhängig.

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