Terrieristen Teil 2

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    Hi


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    • Es doch eine Hündin, insofern braucht da kein Rüde eifersüchtig zu werden. Und vielen Dank für die Blumen - ich find sie ja auch nach elf Jahren immer noch total umwerfend.


      Sie ist eine Rednock, auf dem Eingangsbild oben links ist ihr Vater.


      http://www.rednock.com/


      Und ihre bezaubernde erste Wyandotte-Freundin ist leider gerade an Altesschwäche gestorben - im absoluten Methusalem-Alter von acht Jahren. Wir haben uns da aber - nicht ganz zur Begeisterung des Hundes - nochmal gesteigert. Inzwischen gibt es Betty, und die hält sich nicht nur für einen Hund, sie kommt zum Betteln auch kurzerhand mit ins Haus:



      Der eigentlich die Schwelle bewachende Terrier hat da nicht viel zu melden - schiebt er die Henne vorne weg, kommt sie eben hintenrum. Man beachte den Blickwechsel zwischen den Viechern - das ist schon Comic pur:


    • Oh, Eddy hat sogar Rednocks in seinen Ahnen. Jetzt müsste er dann nur noch bitte schwarz-weiß werdenxD Er hat da ziemlich haargenau die Färbung seiner Mutter übernommen.

    • Die Mutter meiner Hündin ist auch eine Braunweiße, eigentlich die typischen Rednocks. Aber bei ihr hat sich der Vater total durchgesetzt, sie könnte fast ein Klon sein. Offenbar auch im Verhalten.

    • Wie unterschiedlich Hunde sein können. Charlie liebt andere Menschen (vorallem Frauen :roll:) und die meisten Hunde. Er will meistens zu denen hin um zu spielen, Quiekt/jault Laut und wirft sich in die Leine. Wenn die anderen Besitzer entspannt sind, darf er natürlich hin.


      Nur manche Rüden und Plattnasen mag er nicht.

      Faro mag eigentlich auch alles und jeden. Aber wenn er hingeht, kriegt er oft Angst vor der eigenen Courage, sag ich immer, und dann gilt: Angriff ist die beste Verteidigung. Irgendeine Geste/Kleidungsstück oder was auch immer triggert dann wieder das Nachvorngehen. Hektik ist schlimm. Die ist eigentlich der schlimmste Auslöser. Er hat 2-3 Leute gefunden, die sich trauen, ihn zu streicheln, und weil sie relativ ruhig sind, macht er mit und genießt das. Aber die eine hat dann vor lauter Freude mal ihn bissel hochgedreht dabei, dann hat er irgendwann ziemlich von jetzt auf gleich den Schalter umgelegt, und ist nach vorn gegangen (mit Mauli, nix passiert...). Als sie beim nächsten Mal wieder ruhiger war, wars wieder ok. Und wenn Bossi vor Aufregung kläfft, weil er weitergehen möchte, einen Hund sieht, oder raus will, oder weil halt grad heute Mittwoch ist |), dann kann er damit auch net umgehen. Das sieht halt bei ihm dann so aus, daß er meint, das korrigieren zu müssen. Macht da aber keine Abstufungen, daß er warnen würde, oder sich erstmal vor ihn stellt, um den auszubremsen, sondern da geht der stump drauf (aber bislang immer ohne Verletzungen, Bossi war immer nur naßgesabbert danach *gg). Denke, durch völlig unvorhergesehenes Strafen mittels des Tele hat er gelernt, daß "ich möchte nicht" und "könntest Du bitte" keinen Sinn machen, und er dann besser gleich nach vorn geht, um sich zu wehren. Weil alles Andre nix gebracht hat. Oder halt, weils der Vorbesitzer mit ihm auch net gemacht hat, sondern einfach draufgehauen hat, wenn ihm was net paßte. Dann hat ers halt so gelernt. Ich kann da nur in der Kommunikation mit ihm jedes Ausweichen, jedes Kopfwegdrehen, jedes Pfötchenheben, das in Richtung Beschwichtigung geht, bestätigen, um ihm beizubringen, daß eine Geste gesehen und beachtet wird, und daß es andere Lösungen gibt, als immer gleich drauf zu gehen. Aber das geht halt nur langsam, mit immer mehr Vertrauen, und dauert entsprechend.

      Auch bei Fremdhunden: ruhige, souveräne Hunde - kein Problem. Da ist er tiefenentspannt, kann ich ihn immer hinlassen. Vor allem bei Mädels. Aber n Kläffehund - nö. Lieber kein Kontakt.

      Und er ist normalerweise echt nicht schnell zu provozieren: heut früh bin ich an nem Auto vorbeigekommen, in dem ein Riesenhund gekläfft hat wie irre, als er uns sah (der Halter saß gechillt aufm Fahrersitz und hat in irgendeiner Tasche gekramt und hat den plärren lassen). Hab schon befürchtet, daß ich gleich nen tobenden Faro vorbeizerren muß. Aber nö. Faro guckt Richtung Auto, schon bissel aufgerichtet in der Haltung, aber eher interessiert, net aggro. Und geht ansonsten entspannt und vor allem lautlos an dem Auto vorbei....


      Aber das darfst alles nicht als normales Terrierverhalten werden oder mit einem Solchen vergleichen. Ich weiß nicht, ob Du seine Geschichte mitbekommen hattest: der wurde beim Vorbesitzer geschlagen und mit Strom traktiert, der war mit Tele am Hals gefunden worden. Das Tierheim hat mir erzählt, jedes Mal, wenn der Hund zu weit weg war, hat er ohne Vorwarnung eine drauf gekriegt mitm Tele..... Und wenn ich anfangs ne Küchenschublade zu laut geöffnet hab, isser geduckt weggerannt, oder wenn ich nen Gegenstand (Kochlöffel oder Besen - egal, was! Ich red auch beim Kochen gern mit Händen und Füßen, auch wenn ich was in der Hand habe *gg) zu weit nach oben gehalten hab, dann hat er das als Angriff mißverstanden. Hat er Platz, ergreift er immer die Möglichkeit, mir dann auszuweichen - aber gib ihm keinen Platz zum Ausweichen oder bedräng ihn gar bewußt, dann haste Spaß..... Ihn in die Ecke zu drängen, würde ich jetzt niemandem empfehlen...... *gg


      Mir vertraut er allerdings, ist sehr entspannt, läßt alles mit sich machen, ich durfte sogar neulich am Ohr rumpopeln zu Reinigungszwecken, ich darf Füßchen gucken, Bauchi kraulen etc. - alles.... Aber selbst beim Kraulen muß auch ich aufpassen - sobald er beginnt, zu grummeln, nehme ich die Hand weg. Das Blöde ist, manchmal grummelt er auch, wenn ich aufgehört habe - hab rausgefunden, DAS ist dann Mecker, weil ich aufgehört hab. *gg Also laut (!) Grummeln = pauschal meckern, weil ich was mache, oder weil ich was eben NICHT (mehr) mache.... Doof *gggg Am besten isses, wenn ich dabei liebevoll mit ihm spreche, da scheint er sich dran zu orientieren, an der Stimme... Ich laber ihn dann halt immer zu beim Kraulen, dann kann er das richtig genießen... heart-eyes-dog-face


      Also - wie gesagt, nicht mit "normal" aufgezogenen Terriern vergleichen, der hat einfach nen (anerzogenen, das ist das Gute - was anerzogen ist, kann man wieder wegerziehen *gg Zumindest bei ausreichend vorhandenem Vertrauen, und das hat er definitiv) Hau weg, durch menschliche Unfähigkeit. Aber: er ist sehr lernfähig, es wird! Er entspannt zusehends. Und ansonsten isser echt n Goldschatz. Wartet zuverlässig, wenn ich das möchte, bleibt inzwischen automatisch am Kellerausgang stehen, bis er Freigabe kriegt, befolgt das WEITER-Kommando, kann super allein bleiben, geht auf Kommando in die Box, trägt anstandslos Mauli, orientiert sich super an mir unterwegs, und inzwischen hat er gemerkt, daß ich Leinenziehen doof finde, und ich merke, er WILL es richtig machen. Die Aufregung ist so groß beim Rausgehen die ersten paar hundert Meter, daß er nach vorn stürmen möchte, er hat aber im Hinterkopf, daß ich das net mag, weil *aua in der Schulter, ich gebe ihm das jedes Mal mit nem nachdrücklichen "HEY!!"zu verstehen, also bleibt er beim Vorstürmen mal am Ende der 2m-Leine stehen, springt kurz zu mir zurück, rennt weiter, und ist definitiv bemüht, wenig Zug auf die Leine zu kriegen. Das ist so süß, weil man einfach genau sieht, ihn reißts halt einfach, zu rennen, aber möchte eigentlich gehorchen.... :herzen1:

    • Zitat

      Wartet zuverlässig, wenn ich das möchte, bleibt inzwischen automatisch am Kellerausgang stehen, bis er Freigabe kriegt,

      Das ist so süß, weil man einfach genau sieht, ihn reißts halt einfach, zu rennen, aber möchte eigentlich gehorchen.... :herzen1:

      Insofern denke ich auch, ihr werdet das hinkriegen mit den Hühnern - vielleicht lange nicht so schnell wie wir, aber am Ende schon. Er MÖCHTE dir ja unbedingt gefallen, da muß bloß erst mal der Groschen fallen, dass du ja nichts Böseres von ihm verlangst, als dass er seine paar Mitbewohner in Ruhe läßt.


      Mehr ist das ja hier auch nicht, der Terrier ist ja nicht zum Geflügelfan mutiert und muß bei fremden oder neuen Hühnern immer wieder deutlich abgemahnt werden. Aber sie macht eben diesen großen Unterschied zwischen "unseren" und "fremden". Das geht soweit, dass sie inzwischen zwischen den Hennen völlig gechillt ist und nicht mal mehr anspringt, wenn die rennen oder flattern (das hat aber gedauert!) - aber jede dazwischen landende Taube mit vollem Einsatz verfolgt.


      (Dass sie dabei ganz gern auch mal mit einem blitzschnellen Seitwärtshaken die Hühner zum Flattern bringt und hinterher grinsend behauptet: "War nur'n Witz!" ist ein anderes Kapitel - so sindse nun mal, die Terrier.)

    • Zitat

      Ich kann da nur in der Kommunikation mit ihm jedes Ausweichen, jedes Kopfwegdrehen, jedes Pfötchenheben, das in Richtung Beschwichtigung geht, bestätigen,

      Setze da ein "in der Kommunikation mit den Hühnern" und mach "reich belohnen" aus bestätigen - dann hast du genau das, was hier so gut geklappt hat.


      Abgesehen davon, dass mein sehr sorglos aufgewachsener und insofern stabiler Terrier eben doch auch einmal die Erfahrung machen mußte, dass das Tabu absolut ernstgemeint ist und sonst der Himmel in Gestalt eines Handfegers angeflogen kommt - aber das wirst du bei Bossi natürlich nicht machen können. Da brauchst du wahrscheinlich endlos mehr Geduld, aber die mußt du ja eh schon aufbringen, und er gibt ja alles, was er kann, um dir entgegenzukommen.


      Insofern denke ich schon, dass das machbar ist - es wird nur dauern.

    • Nicht Bossi - Faro *ggg ;-)


      Doch, Handfeger und so könnte ich schon. Ich darf ihn tatsächlich korrigieren. Solang nur was fliegt, und ich mich nicht selbst auf ihn stürze, kein Thema (aber meist hat man im passenden Moment nix in der Hand *gg). Hey- der is n Terrier, der kann das ab *gggg Kann auch mal mit der Hand "grob" werden, wenn ich ihn irgendwo beiseite schiebe, weil er rumpöbelt oder so. Da passiert nix, kann er gut akzeptieren, weil er weiß, hier wird net geprügelt, und er wird dabei net in die Enge getrieben.


      Ja, ich bin auch sicher, daß wir das hinbekommen. Irgendwann. *gg Aber diese Diskrepanz zwischen IST und SOLL - das ist so extrem, und Bossi ist so toll inzwischen. Man vergißt dann oft, wie sehr und lange man beim andren Hund daran gearbeitet hat (und wie schlimm man das damals empfunden hat, immerhin hatte ich keinerlei Erfahrung mit Jagdverhalten). Und hey - der "Kleine" ist erst seit 6 Monaten da, und ist ansonsten ein Traum..... Wird schon..... Er ist erst 7, und wird doch 100 - wir haben alle Zeit der Welt.... *ommmm.... *lach...

    • Sorry - natürlich wollte ich die Junx nicht verwechseln!


      Das eine, unerwartet Schwierige an der ganzen Sache (und das meine ich nicht als Witz) ist das unglaubliche Selbstbewußtsein, oder sagen wir: die Frechheit, die die Hühner auspacken, sobald sie merken ,dass der Hund ihnen nichts tut. Das hätte ich nicht für möglich gehalten: Da wird gedroht, der Weg verstellt, der Hund angeflogen und natürlich geklaut wie nichts Gutes. So diese ganze Richtung:



      Wie man da an dem engelhaften kleinen Dobermann sieht, wird es für einen Hund echt schwierig, die Biester dann noch zu handhaben. Ging dem Terrier genauso - Abschnappen war streng verboten, und alles unterhalb haben die Hennen irgendwann nicht mehr ernst genommen. Und leider kann man die nicht erziehen - sobald ich sie ernsthaft gescheucht habe, hat der Hund das als "Hurra, endlich gehen wir gemeinsam drauf!"-Signal genommen. Also kontraproduktiv.


      Da hab ich ein paarmal echt einen Schreck gekriegt, aber der Terrier handhabt das dank enormer Bestechung inzwischen vorbildlich defensiv , läßt das Gezicke einfach an sich abgleiten und kommt sofort zum Kassieren. Aber das war/ist hier insgesamt die größte Baustelle - die Angst, dass die größenwahnsinnigen Hühner doch mal einen Schnapper provozieren.

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