Terrieristen Teil 2

  • Meine Erbse hört, rennt und springt zum Glück noch erstklassig (das Foto ist von letzter Woche), was so angenehm ist ist, dass sie inzwischen meist das Gehirn anschaltet und somit auch mir eine Reaktionszeit läßt, bevor sie abgeht wie ein Kondensstreifen. Da kann ich dann noch sagen ,dass das jetzt nicht so passt, und sie hört - nun ja: meist - davon hab ich wirklich zehn Jahre lang geträumt.


    Sie schafft es inzwischen sogar ab und zu mal, im Schuppen eine Maus zu fangen, weil sie jetzt eine Nanosekunde beobachtet, wohin die Beute rennt ,bevor sie losschießt, statt einfach erstmal loszurasen und dann zu denken.


    Insofern hat das Alter schon echt was an Erfolgserlebnissen, sogar für uns beide.


    (Die Geschichte, wie sie erst vor ein paar Wochen diesen total unerwartet aus den Stoppeln springenden Hasen gejagt hat und wir alle fast einen Herzinfarkt...., erzähl ich jetzt einfach mal nicht. Das passt irgendwie nicht in die besinnliche Senioren-Liga.)

    • Neu

    Hi


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    • Zitat

      Hoffe Buddy wird in dem Alter auch noch so fit sein wie eure Hunde. Das wäre toll

      Bestimmt. Wenn die kleinen Irren nicht vorher bei einer ihrer Wahnsinnsaktionen verunglücken, haben sie meist eine erstaunlich hohe Lebenserwartung und bleiben lange fit. Sagt jedenfalls unsere Tierärztin, und die muss es eigentlich wissen, die hat Borders und stöhnt aktuell mal wieder darüber, dass die wirklich sehr alten Senioren sie IMMER NOCH einfach stehenlassen, wenn irgendwas Wichtiges auftaucht.


      Unsere Züchterin sagte übrigens, der Durchschnitt ihrer PRTs läge bei 15-17 Jahren, und solange sie noch jagte, hat sie auch Elf- Zwölfjährige ab und zu noch mal eingesetzt, weil die oft noch so knackfit waren. Passieren kann ja leider immer was, aber ich hoffe doch sehr, dass sich meine Hündin da ein Beispiel nimmt, nachdem sie ihre wilde Jugend tatsächlich überstanden hat.

    • Wer orientiert sich schon am Durchschnitt..... Meine Frieda hat die 18,5-Jahres-Grenze geknackt gehabt..... :-) Also auf auf, an die Arbeit, Terrier dieser Welt! :rolling_on_the_floor_laughing:

    • Was den letzten Tag auf Erden angeht - da ist der Terrier meiner Cousine in die Legende eingegangen, und ich glaube kam, dass sich das noch toppen läßt? Lange, lange her, die hatten einen ländlichen Haushalt und einen unheimlich kernigen Kurzhaarfox namens Waldi. Rattenfänger, bissiger Wachhund, Kinderaufpasser, Schrecken aller Hofhunde - diese Art von Rüde eben ,die man heute kaum noch problemlos halten könnte.


      Waldi wurde auch sehr alt, dann aber doch klapperig, wackelig und hinfällig. Die Familie entschloß sich daher - was damals selten war - extra den Tierarzt zu holen, damit er ein sanftes Ende bekam. Er wurde also, unter vielen Tränen, eingeschläfert, für tot erklärt und in den Stall gelegt, um ihn am nächsten Tag zu begraben.


      Nur: am nächsten Tag war der Hund verschwunden. Nicht mehr zu finden, spurlos weg, und niemand konnte sich das erklären. Wer klaut schon tote Hunde? Das Rätsel löste sich erst einen Tag später, als ein Anruf aus einem Nachbardorf kam: Falls meine Verwandten ihren Waldi vermissten - der sei bei ihnen, habe gerade ihre Hündin gedeckt, pennte jetzt aber im Stroh und sei irgendwie kaum wachzukriegen...


      Tja. Der tote Hund war also irgendwann aus der Narkose aufgewacht, wie üblich aus der Katzenklappe abgehauen und mehrere Kilometer weit gelaufen. Beim Abholen ging es ihm dann schon wieder so halbwegs gut, das niemand eine Wiederholung übers Herz brachte, und so ließen sie ihn dann weiterleben ,bis er ein paar Monate später tot im Körbchen lag. Dieser alte Kerl ist für mich immer der Inbegriff eines kernigen Terriers geblieben, und ich glaube, meine Macke stammt irgendwie aus dieser Ecke.


      Ach ja, und: die Hündin hat tatsächlich noch Junge bekommen, die ihm ausgesprochen ähnlich sahen. Was eigentlich auch kaum möglich ist, aber darauf kam es dann auch nicht mehr an...

    • Ja, der alte Waldi war auch ein Wahnsinnskerl. Einer von diesen knallharten, unkaputtbaren altmodischen Terriern, deren Herz genauso groß war ihre Zähne. Mit denen hat er uns zwar - vorsichtig! - zurechtgewiesen, wenn er meinte, dass das jetzt sein muß, aber er wäre auch jederzeit und ohne zu zögern für uns Kinder gestorben. Und weil meine Tante das wußte, durften wir dann auch mit ihm als Bodyguard alleine in den Feldern rumstromern. Das hatte schon was.



      Hier hat er sich auf ein Familienfoto gemogelt, und rückblickend frage ich mich, was das eigentlich war? Kam ursprünglich von einem britischen Soldaten, der in der Ecke stationiert war und den Welpen einfach als "Terrier" verkaufte. Wir haben ihn dann später als Richtung Kurzhaarfox eingeordnet, aber heute würde er wohl eher unter Russell laufen? Die gab's damals in D allerdings noch nicht, und er war auch ziemlich groß, so etwa Jagdterrier. Jedenfalls ein wirkliches Einzelstück.

    • So tolle Geschichten von euren Terriern :smiling_face_with_heart_eyes: da wird mein Herz ein bisschen schwer und ich vermisse mein Terriermädchen :crying_face:


      Ich habe, als Momo noch jung war, immer gesagt wenn sie ihre Wahnsinn-Aktionen überlebt, wird sie 15 Jahre alt und so war es dann auch.

      Ab 8/9 Jahre ca konnte sie auch mehr und mehr: erst denken dann machen und war unheimlich zuverlässig in allen Dingen, dabei hatte sie natürlich trotzdem immer noch eine eigene Meinung.

      Andere Hunde hatten dann auch das Glück das sie etwas länger vorwarnte und nicht nach 0,5 Sekunden Eckzahn blitzen den anderen unter großen Getöse jedoch ohne ein Haar zu krümmen verprügelte.

      Hach, sie war einfach eine wundervolle faszinierende Persönlichkeit :smiling_face_with_hearts:


      Während andere Hundehalter meinen Pudel teils temperamentvoll und schnell finden, empfinde ich sie als eeeecht laaangsam im Vergleich zu einem wirklich reaktionsschnellen Terrier.


      Mein Herz schlägt auf jeden Fall weiterhin für Terrier!

    • terriers4me Was für eine wunderschöne Geschichte.... Da hat er wohl ganz eindeutig bewiesen, daß er noch nicht so weit war.

      Wackelig und langsam war meine süße Frieda am Ende auch, aber sie ist noch selbst auf die Füße gekommen und hat zu erkennen gegeben, wenn sie mal mußte. Gut gefressen, und beim Gassi auch geschnuppert und nicht nur herum gestanden. Also durchaus bis zum Schluß an ihrer Umgebung interessiert. Und hat auch Freude gezeigt, wenn sich jemand mit ihr beschäftigt und sie gekuschelt hat. Ein paar Tage vor ihrem Tod hat sie noch meine Tochter und Enkelkind mitbesucht. Mir war klar, das würde der letzte Besuch. Frieda hat, sich obwohl sie Monate nicht mehr dabei gewesen war, die beiden sofort erkannt, mein Enkel war ihr ein und alles, sie hat mit ihm gekuschelt, und die komplette Wohnung abgeschnuppert. Im Nachhinein hatte ich so ein bißchen das Gefühl, daß es ein Abschiednehmen war. ... Aber das hat mir gezeigt , daß sie bis zum letzten Tag "da" war.

    • Wackelig und langsam war meine süße Frieda am Ende auch, aber sie ist noch selbst auf die Füße gekommen und hat zu erkennen gegeben, wenn sie mal mußte. Gut gefressen, und beim Gassi auch geschnuppert und nicht nur herum gestanden. Also durchaus bis zum Schluß an ihrer Umgebung interessiert. Und hat auch Freude gezeigt, wenn sich jemand mit ihr beschäftigt und sie gekuschelt hat. Ein paar Tage vor ihrem Tod hat sie noch meine Tochter und Enkelkind mitbesucht. Mir war klar, das würde der letzte Besuch. Frieda hat, sich obwohl sie Monate nicht mehr dabei gewesen war, die beiden sofort erkannt, mein Enkel war ihr ein und alles, sie hat mit ihm gekuschelt, und die komplette Wohnung abgeschnuppert.

      So blöd das grad klingt, aber dein Text sagt mir grad nochmal dass es richtig ist, dass wir Susi heute gehen lassen werden/müssen.


      Sie gibt nicht mehr zu erkennen wenn sie muss.

      Sie frisst nicht mehr gern, sondern würgt sich die Hälfte der Portion ( wenn überhaupt) irgendwie runter.

      Beim Gassi schnuffelt sie nicht mehr, sondern steht und steht und weiß nicht was sie tun soll und wo sie eigentlich grad ist.

      Wenn sie pullern muss, schwankt sie, und es kann sein dass sie das garnicht bis nach draußen schafft.

      Sie freut sich nicht mehr über Besuch, bekommt nichtmal mit dass ich da bin.

      Sie läuft nicht mehr durch die Wohnung, sondern schläft sehr viel.


      Wenn man sie an Stellen anfässt, bei denen sie normalerweise vollends eskalieren und auch tackern würde, kommt wenn überhaupt nur ein leiser Knurrer.

      Da ist keine Freude, kein Temperament und kein Dickkopf mehr.


      Ich denke deutlicher kann es einem ein Terrier eigentlich nicht zeigen, oder?



      Damals als sie beinahe an einem Obstkern im Bauch gestorben wäre, musste sie mehrere Tage an die Infusion, hat Tagelang grün gebrochen, war extrem schwach, aber damals hat es immerhin noch gereicht um einmal kurz zu wedeln.

      Inzwischen?

      Nix...


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