Tier-Allergiker -> Tierhalteverbot für Nachbarn?

  • Das habe ich versucht oben zu erklären. Es sind Einzelfallentscheidungen, es gibt keine Quelle, keinen Beleg oder allgemeinen Konsens.

    Entschuldige, ich sollte erstmal nachlesen, bevor ich poste :ops:

    Das ist nämlich ein Thema, wo ich mich echt aufregen könnte, deswegen ....


    :bindafür:

  • Ich hab immer das Gefühl ich habe nicht alles gesagt. Sorry, wenn ich jetzt spamme und noch einen Beitrag schreibe. :ugly:


    Also wenn im Mietvertrag die Hundehaltung von der Zustimmung des Vermieters abhängig gemacht ist, müsste der Vermieter eine Versagung der Zustimmung irgendwie begründen. Er darf nicht einfach generell grundlos sagen "Nö." Das wären dann die Fälle, wo man eben vor Gericht die Zustimmung erstreiten könnte. Wenn der Vermieter aber jemand mit Tierhaarallergie im Haus hat und derjenige sagt, er will keine Hunde deswegen im Haus, kann der Vermieter seine Verweigerung der Zustimmung natürlich darauf stützen und hat damit erstmal einen "gewichtigen" Grund, den er angeben kann. Dann gibt es aber wieder ein paar Urteile, wo die Mieter wohl vor Gericht gezogen sind und das Gericht gesagt hat, dass eine "leichte Form der Allergie", z.B. wenn sie nur bei direktem Kontakt Symptome hervorruft, wohl jetzt auch nicht per se ausreichend ist, als Grund der Verweigerung der Zustimmung.


    Aber am Ende sind es immer Einzelfallentscheidungen zuerst des Vermieters, denn das verlangt der BGH und ein generelles Tierhalteverbot ist nicht zulässig, und dann evt. des Gerichts, das das halt überprüfen muss.


    So... hoffe ist verständlich.

  • Auderdem haben Allergitabletten häufig nebenwirkungen wie z.B. Müdigkeit antribslosigkeit uns...

    Alles hat Nebenwirkungen. Vernünftige Allergiemedikamente haben sehr wenige.

    Muss man sich halt mal ein bissken informieren und nicht das nächstbeste aus der Apotheke schlucken.

    Gibt nämlich auch weit mehr als nur 1 frei verkäufliches, die machen auch bei weitem nicht alle müde und/oder antriebslos.


    Allergimedikamente sind immer eher eine Notlösung als eine gute Lösung.

    Na. Also ich find ja das sterben oder leiden eher die Notlösung ist und es ne gute Idee (und somit gute Lösung) ist das zu vermeiden indem ich Tabletten schlucke.

    Seit über 30 Jahren übrigens.

    Und ganz nebenwirkungsfrei. Also, damals noch nicht, vor 30 Jahren haben die alle ziemlich müde gemacht. Heutzutage gibts genug Auswahl um eben das zu vermeiden.


    Übrigens entwickeln sich dann gerne andere Allergien wenn man selbst zu nachlässig ist mit der Medikation. Dann wird aus einer kleinen Allergie dann halt mehrere Allergien durch die häufige Überreizung des Immunsystems mit Allergenen.

    Allergiemedikamente sind bei Allergien immer eine gute Lösung. Die einzig gute Lösung. (Neben Desensibilieren, falls möglich)

    Man muss nur die für sich passenden finden und wenn da bei den frei verkäuflichen nix bei ist eben zum Arzt gehen.




    Hektorine Ja, abhängig von der Einzelfallentscheidung des jeweiligen Gerichts kann der Allergiker das machen.

    Bzw kommt es oftmals sicher nichtmal bis vor Gericht, weil viele Vermieter keinen Bock haben auf Streß und halt bei jedem Meckern (ob begründet oder nicht ist egal) eben die Halteerlaubnis entziehen. Die meisten Tierhalter geben dann entweder das Tier ab oder suchen sich ne neue Wohnung, die wenigsten haben die Lust, die Zeit und das Geld das vor Gericht zu bringen.

    Vor allem weil man sicher sein kann das die Beziehung zum anderen Mieter und Vermieter dann richtig am Arsch ist, was das Leben nicht einfacher macht.

    In einer Wohnung zu leben wo man sich das Recht dort mit dem Tier zu leben erst vor Gericht erkämpfen muss, da kann man sicher sein das man immer Ärger hat. Die Leute sind da erfinderisch, da wird dann bei jeder Kleinigkeit gemeckert, wegen jedem Scheiß die Polizei gerufen, etc etc.

  • Hektorine Ja, abhängig von der Einzelfallentscheidung des jeweiligen Gerichts kann der Allergiker das machen.

    Bzw kommt es oftmals sicher nichtmal bis vor Gericht, weil viele Vermieter keinen Bock haben auf Streß und halt bei jedem Meckern (ob begründet oder nicht ist egal) eben die Halteerlaubnis entziehen.

    Kannst du das belegen, dass der Allergiker das durchsetzen kann?

    Also nicht nur Hörensagen, du weißt was ich meine.

    Dass die Haltererlaubnis tatsächlich entzogen wurde, weil ein "Meckerer" sich beschwert hat?

  • Es wurden doch schon Urteile gepostet? :???:


    Miterlebt hab ich das bei Katzen und einem Freund von meinem Mann.

    Im Haus hatte eine Frau schon lange eine Katze, darum durfte er auch welche halten. Als aber die Katze der Frau irgendwann starb fing sie ständig damit an das man seine Katzen riechen würde. Nicht das Katzenklo, nein nein, die Katzen!

    Da kam auch mal der Hausmeister vorbei bei ihm zum "probeschnuppern". Natürlich roch der nix. Andere Nachbarn rochen auch nix.

    Ein paar Monate später fing sie immer an heftig zu husten wenn sie ihn nur sah. Aber nur wenn sie ihn sah! Also wenn sie mit ner Nachbarin im Hausflur quatschte und ihn nicht sah, dann war nix. Da konnte er hinter ihr stehen, minutenlang, ohne einen Huster.

    Dann kam der Brief vom Vermieter das er die Katzenhaltung verbietet aufgrund enormer Beschwerden.

    Im privaten Gespräch hieß es dann weil eben diese Nachbarin ja so furchtbar allergisch ist, sie hat wohl alle paar Tage ne Beschwerde losgelassen über die Katzen und ihre "Allergie".

    Er hat die Katzen abgegeben, weil weder Geld noch Nerven für nen Krieg.


    Man kann mit genug krimineller Energie, Zeit und Geld fast alles durchsetzen. Wenn man den richtigen Anwalt findet und sich Beweise besorgt, ob echte oder gefälschte. Solang keiner das Gegenteil beweisen kann...

    Und wenns in der ersten Instanz nicht klappt geht man eben in Berufung.

    Es gibt Menschen die machen sowas gerne, denen macht das Spaß. :ka:

  • Es geht mir nicht um Extremfälle, es geht mir darum, wie realistisch ist es, dass man wegen eines Nachbarn mit Tierallergie seine Wohnung verliert.

  • Es geht mir nicht um Extremfälle,...

    Was anderes als die Fälle wo jemand vor Gericht zieht, wirst du aber nicht wirklich finden, weil der Rest nicht bekannt wird.

    Ich meine es wohnt ja nicht in jedem Haus ein Allergiker, der keine Hunde im Haus haben will. :ugly:


    Es ist aber so, dass bei Beschwerden der Mitbewohner auch nachträglich die Haltung widerrufen werden kann, wenn der Hund schon da ist. Und das ist möglich wenn - in Juristendeutsch - der Hund die Mitbewohner im Haus "untypisch" belästigt, sei es durch übermäßige Lärmbelästigung oder ständigen Hundekot im Gemeinschaftsgarten und wahrscheinlich auch wegen einer Allergie. Da gelten die gleichen Gründe, wie bei der Zustimmung des Vermieters.


    wie realistisch ist es, dass man wegen eines Nachbarn mit Tierallergie seine Wohnung verliert.

    Die Wohnung wirst du nicht verlieren, du wirst wahrscheinlich abgemahnt werden und aufgefordert das Tier abzuschaffen. Erst wenn du das nicht willst, kann es dann im weiteren Verlauf auf eine Kündigung hinauslaufen.


    wie realistisch ist es

    Es ist sehr realistisch. Es kann passieren unter den entsprechenden Voraussetzungen.

    Aber es gibt keine generelle Antwort, weil immer der Einzelfall entscheidet. Es kann dir niemand eine situationsunabhängige allgemeingültige Antwort drauf geben. :tropf:



    Und ich stimme Aoleon da durchaus zu, dass die meisten Menschen nicht vor Gericht ziehen und auch nicht gewillt sind ein dauerhaftes schlechtes Verhältnis mit Mitmietern und Vermieter zu ertragen. Die meisten Menschen, die einen Hund wollen, werden sich dann nach Wohnungen umschauen, in denen es erlaubt ist.



    Wir hatten zu Beginn hier auch Ärger mit den Vermietern wegen unserem Hund. Die Vermieter sind sehr alt und alle Gespräche, die Besichtigung und auch den Vertrag hat der Schwiegersohn der Vermieter für sie gemacht. Der Schwiegersohn meinte auf Nachfrage, dass Tierhaltung absolut kein Problem sei und so steht es auch im Mietvertrag, dass es ausdrücklich erlaubt ist. Den haben die Vermieter auch unterschrieben, aber wohl nicht richtig durchgelesen. Nachdem wir dann mit den anderen Mieter gesprochen hatten und diese kein Problem damit hatten, haben wir Emmi angeschafft. Die Vermieter waren aber der Meinung dass im Mietvertrag steht, dass Hunde nicht erlaubt sind. Und schon hatten wir den Ärger. Rechtlich waren wir natürlich abgesichert, aber ein schlechtes Verhältnis mit den Vermietern ist keine schöne Situation und auf Dauer hätte ich das nicht ertragen wollen, da hätte ich über kurz oder lang eine andere Wohnung gesucht. Aber hat sich geklärt inzwischen, wir haben geredet und Emmi ist ja lieb und wird geduldet. :tropf:

  • Es geht mir nicht um Extremfälle, es geht mir darum, wie realistisch ist es, dass man wegen eines Nachbarn mit Tierallergie seine Wohnung verliert.

    Ich finde es schon extrem wenn jemand sein Tier abgeben muss oder seine Wohnung verliert wegen den Nachbarn.

    Und wie gesagt, persönlich hab ichs einmal mitbekommen, reicht mri schon. Dazu gibts eben auch Urteile die zeigen das sowas öfter als einmal vorgekommen ist.



    Grob gesagt:

    Wenn du ein Arschloch als Nachbar hast ist es sehr realistisch das du deine Wohnung verlierst. Ob mit oder ohne Tieren, Kindern, sonstwas.

    Entweder weil der Vermieter durch die ständigen Beschwerden total genervt ist oder weil du selbst aufgibst weil seelisch und nervlich eine absolute Belastung ist mit Leuten in einem Haus zu leben die nichts anderes wollen als dir dein Leben zur Hölle zu machen.

    Da werden Kirchen verklagt weil die Glocken läuten, es wird Stacheldraht gezogen um den verhassten Nachbarn abzuhalten, man zieht wegen Gartenzwergen vor Gericht, wegen der zu oft benutzten Klosülung in der Nacht, es gibt Urteile darüber das man nicht mit Pumps durch die Wohnung laufen darf, darüber ob man gezwungen werden kann Teppich zu verlegen... Allergien sind nur ein neuer, hipper Punkt auf der Liste.

    Pro Jahr gibts um die 300.000 Klagen vor Gericht unter Nachbarn. Das sagt doch alles.


    Wie sagte schon meine Oma immer? "Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt."

  • Ich denke wenn jemand gesundheitliche Beeinträchtigung nachweisen kann ist das schon realistisch das der Vermieter sich gegen den Tierhalter entscheiden muss. Und selbst wenn nicht, Nachbarn die meinen Hund nicht mögen können die Hölle sein. Ich kenne einen Fall da haben die Nachbarn so lange gegen die Türen gedonnert bis die Leute den Hund wieder abgegeben haben - im Interesse des Hundes.


    Redet mit ihr dann werdet ihr es wissen.


    Übrigens hatte ich letztens gerade ein Erlebnis mit einem Handwerker. Wir haben ja ein neues Haus, in dem bisher keine Tiere lebten. Unser Hund war einige Tage vorher 2 x kurz in dem leeren Raum. gefliest , noch ohne Möbel , kein Teppich oder ähnlich. Der Handwerker war da, Hund nicht und der Mann nieste ohne Ende. Irgendwann fragt er ob wir einen Hund haben - er war starker Allergiker . Fand ich schon heftig. Wäre ja wahrscheinlich ähnlich wie ein Flur bei Euch.

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