Ein familientauglicher (MTB-Trail)Dog soll einziehen (Rassenempfehlung)

  • Mal eine andere Frage. Was machen Menschen die berufstätig sind und den Hund 8h allein lassen müssen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jeder, der in Dtl. einen Hund hat, immer aller 3h daheim ist und sich um den Hund kümmert. Sind das dann alle Tierquäler?

    Man kann auch in Vollzeit berufstätig sein, ohne den Hund acht Stunden alleine lassen zu müssen... Als Lehrer müsstest du doch eine Vorstellung davon haben, wie das geht?!


    Wenn ich 1.-6. Stunde unterrichte, bin ich von 7.30-13.00 Uhr außer Haus. Das sind 5,5 Stunden. Das muss meiner Meinung nach jeder erwachsene Hund aushalten können. Für Tage an denen Nachmittagsunterricht ist oder Konferenzen sind, muss man halt eine Lösung finden. Das weiß man aber in der Regel früh genug um sich arrangieren zu können.


  • Am ehesten könnte ich mir für Deine Ansprüche einen German Trailhound vorstellen, der wurde ja schon genannt. Und da einen jungen Erwachsenen, wo man schon sehen kann, wo die Reise hingeht, in Punkto Charakter, Führigkeit, Jagdpassion und Laufstil. Trotzdem wirst Du Abstriche machen müssen, denn alle Wünsche wirst Du keinesfalls in einem Hund vereint realisieren können.

  • Ist halt die Frage inwieweit die anderen Familienmitglieder das Hobby Hund "mitübernehmen" wollen oder können, wenn man Familie hat.

    Bei uns ist es so, dass meine Kinder auch mal einspringen, wenn ich keine Zeit habe. Da wir nur kleinere Hunde haben, gehen sie auch mal mit den Hunden raus oder füttern sie bzw. können sie in den Garten lassen und mit ihnen spielen. Auch mein Mann hilft mit, da er aber Vollzeit arbeitet, ist er eben meist 8 bis 10 Stunden weg.


    Trotzdem fand ich es als Singel einfacher Hund und Arbeit zu kombinieren und da habe ich noch Vollzeit gearbeitet.


    Denn es kommen bei uns ständig "Dinge" dazwischen, wie letztens ein krankes Kind, was im Krankenhaus besucht werden muss, ein pflegebedürftiger Opa, nach dem geguckt werden muss, dann hat man selber Arzttermine, ist selber auch mal krank, die Kinder müssen in der Gegend rumgefahren werden, es stehen Familienfeiern an, die vorbereitet werden müssen, Renovierungsarbeiten müssen zusätzlich erledigt werden, die Kinder möchten einen Ausflug, bei dem man die Hunde nicht mitnehmen kann, der Urlaub muss kinder- und hundetauglich (und bezahlbar) geplant werden usw.

    Ich sehe es leider zu oft, dass Hunde begeistert angeschafft werden und dann spätestens wenn beide Eltern wieder arbeiten gehen müssen/wollen (oder man sich scheiden lässt), der Hund wieder abgegeben wird oder wirklich 8 bis 10 Stunden alleine vor sich hindümpeln muss.

  • Hund im Rucksack - das würde ich mich auf dem Downhill oder technischen Trails niemals trauen. S1 fahr ich VIEL zu schnell runter, wenn man da mal ausrutscht ist der Hund doch Matsche. Und S2/3 ist dann technisch wieder so, dass mir das aus denselben Gründen zu gefährlich wäre. Ich falle sowieso meistens absolut unerwartet an nicht „schwierigen“ Stellen weil halt etwas unerwartet rutschig ist oder abbröckelt usw.


    Zum Vizsla muss Man noch sagen, dass die echte Tesa-Hunde sind. Möglichst immer dabei. Aber - viele können das gar nicht bei dem reizintensiven Program. Sie brauchen also Ruhe, aber sind nicht gern täglich lange alleine. Sind halt auch auf nahe Zusammenarbeit gezüchtet. Ich seh den bei euch eher nicht.


    Die Ruby und Co sind halt schon Ausnahmehunde - es sieht auch sehr cool aus. Aber die sind halt nicnt repräsentativ für alle Hunde und deren Umfeld und Alltag ist bestimmt auch nicht dasselbe wie unseres.


    Ich würde mir auch überlegen, ob du im Ernstfall mit einem Hund der NICHT am Rad laufen kann leben könntest. Einfach weils halt passieren kann (Gesundheit, Jagdtrieb, Gehorsam, kein Bock usw.). Und falls ja, halt eher mit 1-2 kleineren Ausfahrten mit dem Hund rechnen. Und dann noch einplanen, dass der Hund daneben vielleicht auch noch eine Rassegerechte Auslastung und erstmal viel, viel Training braucht.


    Find ich gut, machst du dir die Gedanken hier.

  • Beim Hound und Zughundesport würde ich die Temperaturen bedenken!

    Jenseits der 20 oder gar 25 Grad geht da nichts mehr mit weiteren Strecken. Das sind in guten Jahren dann von Mitte April bis Mitte September die Mehrheit der Tage - vor allem wenn man nicht vor der Schule um 5 in den Wald will.

    Vizsla und Co sind da noch etwas toleranter bzgl höherer Temperaturen aber auch das ist für den Menschen dann kein richtiger Sport mehr im Sommer wenn man angepasst fährt.



    Zum Rucksack: ich bin nie mit Hund gestürzt, weil er wirklich schwierige Passagen normalerweise gelaufen ist und ich wesentlich vorsichtiger Fahre mit Hund aber ein Rucksack wie der Trixie Timon würde seine Form höchstwascheinlich halten wenn ich mit 50 Kilo da seitlich drauf fallen. Der ist schon sehr stabil.

  • Interessante Vorstellung, dass häufig Hunde gesucht werden, die sich dem Leben ihres/ihrer Besitzer komplett anpassen sollen! 40 km neben dem Fahrrad herlaufen, ohne stehen zu bleiben, zu jagen oder eigenen, hündischen Interessen nachzugehen. Dann soll er auch noch familienkompatibel sein, leichtführig, und gelegentlich 8 Stunden allein bleiben können.

    Mit solchen Erwartungen kann dieser Plan nur schief gehen. Hunde sind nicht programmierbar, und wenn du das Glück hast, einen ausdauernden Läufer zu finden kann es durchaus sein, dass dieser Hund auf anderer Ebene unerwünschtes Verhalten zeigt.

  • Das liegt meiner Meinung nach zum Großteil daran, dass wir es gewohnt sind fast alles in unserem Leben anpassen zu können. Dazu sucht man sich im Internet dann Informationen, findet aber je nach Suchanfrage nur die gewünschten Ergebnisse.


    Wenn ich bei Google "Border Collie Mountainbiken" eingebe, wird mir der Border als toller Hund dafür präsentiert. Gebe ich "Border Collie Radfahren schlecht" ein, bekomme ich eine Erklärung, dass BC vor allem geistige Auslastung und Ruhe benötigen. Nun habe ich schon viel über aktive Hunderassen im Netz gelesen, entsprechend wird Google auch meine Suchergebnisse in eine bestimmte Richtung verändern -> umso reizoffener der Hund, umso mehr Ruhe braucht der.


    Das hat durchaus was von Filterblase, auch wenn es nur "personalisierte" Suchergebnisse sind.


    Der TE fragt hier nach und setzt sich kritisch mit seinen Wünschen auseinander und das finde ich super so.

  • Das liegt meiner Meinung nach zum Großteil daran, dass wir es gewohnt sind fast alles in unserem Leben anpassen zu können. Dazu sucht man sich im Internet dann Informationen, findet aber je nach Suchanfrage nur die gewünschten Ergebnisse.

    Genau so ist es! Bei einem Gebrauchsgegenstand durchaus machbar, da es um Funktionalität geht. Aber das Verhalten eines Hundes, der zwar rassebedingte Eigenschaften und Fähigkeiten mitbringt, ist letztendlich nicht planbar, wie er sich entwickelt und im Alltag verhält.

  • Ich frage mich die ganze Zeit, wozu du überhaupt einen Hund bei deinen sportlichen Betätigungen brauchst?

    MTB fahren kann man auch ohne Hund. Auserdem glaube ich nicht, daß ein vernünftiger Züchter dir einen Hund geben würde, bei dem Programm, das du vorhast.


    Dir sollte auch klar sein, daß dieses Extremprogramm für den Hund ausgesprochen gesundheitsschädlich ist, von Gelenk- und Knochenproblemen bis hin zum vergrößerten Herzen, ist da alles drin.

    Hunde sind für Langstreckenläufe im Speedtempo über mehrere Stunden nicht gemacht!


    An deiner Stelle würde ich meinen Sport weiterhin betreiben, aber ohne Hund. Wenn einen Hund, dann für andere Zwecke, wie z.B. als Familiienhund oder für den Hundesport.

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