Angst vor Geräuschen (Spülmaschine, Waschmaschine und mehr)

  • Hallo :)


    Ich habe zwei kleine Hunde ein Chihuahua Mix und ein Yorkshire Terrier. Der Chihuahua ist 9 Jahre alt und der Terrier 6 jahre. Ich hatte vorher immer große Hunde und nun eine kleinere Auswahl.


    Es geht um ein Angst Problem. Ich weiß das überall schon Sachen geschrieben stehen, ob im Forum oder bei Google. Jedoch möchte ich das Thema direkt ansprechen da es langsam meine Lebensqualität einschränkt oder leider auch die des Terriers.


    Ich beschreibe das Problem ausfühlich damit es möglich ist gegebenfalls eine Lösung oder einen Weg zu finden. Danke schonmal für Eure Mühe und Zeit.


    Es geht um den kleinen Terrier.


    Erstmal das Problem: Die Kleine reagiert sehr stark auf Geräusche. Sturm, Spülmaschine, Waschmaschine, Böller und mehr.

    Es geht natürlich nicht um Böller oder Gewitter, das ist bei uns so selten und auch nicht das Problem.

    Ein Problem ist das ich z.B. nur noch den Geschirrspühler anmachen kann wenn wir rausgehen sowie Waschmaschine. Sie weiß dann nicht wo hin kratzt an Wänden oder möchte hoch.

    Wenn Sie hoch kommt lässt Sie sich aber auch nicht beruhigen sondern hächelt und hat große Augen(angst) Wenn draußen etwas umfällt oder in der Wohnung eine Pfandtüte umfällt,

    bzw. eine Gabel runterfällt ist es dasselbe, Sie brauch dann eine gute halbe Stunde um runterzukommen. Leider macht Sie dann den anderen Hund sowie uns auch verrückt.


    Die Kleine ist 6 Jahre alt und kastiert.

    Wir haben Sie von einer Top Züchterin. Ich hatte in meinen Leben bisher 4 Hunde und dieser Hund war nahe zu perfekt

    sozialisiert mit 10 Wochen(sogut es geht mit 10 Wochen). Wir hatten keine Probleme mit dem Hund und er ist wirklich eine unglaublich liebe Seele, niemals aggressiv und ausgelastet. Wir sind derzeit jeden Tag 1,5 - 2 Stunden draußen,

    hinzu kommt das er immer mit im Büro ist wo noch andere Hunde sind. An der Auslastung liegt es definitiv nicht, Liebe und Aufmerksamkeit bekommt Sie auch sehr viel.


    Sie ist sehr sensibel, man sieht richtig wie Sie "denkt" wenn etwas passiert (gut oder schlecht). Ich meine damit wenn man einen Schritt nach vorne macht und etwas passiert dann geht es direkt 3 Schritte zurück.

    Zu unseren Chiahuahua hat Sie ein sehr neutrales Verhältnis, beide respektieren sich jedoch spielen Sie nicht zusammen. Beide stehen bei uns auf einer Ebene, kein Hund darf mehr oder weniger. Beide Hunde sind auch nicht eifersüchtig,

    können also jederzeit überall hin(Wohnung).



    Ich würde einfach gerne wissen wie ich das Problem angehen kann damit es meinem Hund besser geht und er wie sonst auch sein Leben genießen kann. Hier noch ein paar Informationen zum Problem.


    Wenn etwas runterfällt, Spülmaschine angeht oder etwas lautes draußen passiert:


    - ich bleibe immer ruhig, strahle keine Panik aus.

    - in der Regel versuche ich den Hund zu beruhigen, wenn Sie alleine lasse dann kratzt Sie an Wänden und macht uns und den anderen Hund verrückt, dann wird es noch chaotischer.

    - Sie war von anfang an sensibel, jedoch kamen einige Sachen später dazu. (Spülmaschine z.B.)

    - Sie ist ausgelastet (laufen, denken, mit auf Arbeit, kuscheln etc.)

    - Leckerlies werden nicht angenommen, Sie ist dann panisch, hächelt und reisst die Augen auf. Spielzeuge fruchten auch nicht

    - Sie hört sehr gut, draußen im Wald ohne Leine kein Problem, Sie hat aufjedenfall vertrauen bzw. kann vertrauen haben.

    - Der andere Hund ist seeeeehr ruhig, ich bin mir zu 99% sicher das es nicht an ihm liegt

    - Draußen sind die Probleme auch, jedoch etwas weniger ausgeprägt

    - Bisher keine Medikamente, pflanzliches gegeben


    So das waren meine ersten Worte :) Vielen Dank für euer Interesse, ich hoffe einen Weg einschlagen zu können damit es der Kleinen in Stress-Situationen bald besser geht.


    LG Sabine

  • Ich würde an erster Stelle, die Schilddrüse checken lassen und den B 12 Spiegel. Wenn bei diesen beiden Werten ein Mangel festgestellt wird, kann das eine Ursache sein.

    Also ein großes Blutbild inkl. aller Schilddrüsenwerte und B12 und Folsäure (bedingen sich gegenseitig).


    Sollten diese Werte in Ordnung sein, muss man weiter an dem Problem arbeiten. Sollte es jedoch daran liegen, kann man das sehr gut in den Griff bekommen.

  • Ein großes Schilddrüsenprofil mit gleichzeitig gründlichem Check-up wäre auch mein Tipp. Man glaubt manchmal nicht, was eine schlecht funktionierende SD so alles bewirken kann -Geräuschangst bzw auffällige Schreckhaftigkeit sind eine von vielen Möglichkeiten bzw Symptomen

  • Ich persönlich würde meinen Hund in solchen Situationen nie hochnehmen! Und auch nicht füttern.


    Ich habe Mac von kleinauf immer mit llem konfrontiert. Wenn er, jetz mit knapp 3 Jahren vor etwas Angst hat bzw Verunsicherung zeigt, dann konfrontiere ich ihn damit.


    Draußen sieht das oft so aus, dass ich zuerst zu "dem Ding" gehe und es (je nachdem) anfasse, mich davor hocke und das triggert bei Mac Interesse. Er macht sich meist lang und ist/wird neugierig. Das dauert dann auch nicht ewig. Kommen wir später nochmal dran vorbei, mach ich dasselbe.


    Er würde nie Leckerchen bekomme in solchen Situationen, Ich belohne seine Angst nicht. Ich versuche eher sie zu besiegen oder wenigstens anzugehen, soweit das machbar ist. Dabei achte ich aber sehr auf seine Reaktionen! Merke ich, dass er sich sehr schwer tut, dann üben wir eben wieder und wieder. Ohne Stress, mit viel Zeit und in unterschiedlichen Abständen.


    In deinem Fall würde ich mich vor den Geschirrspüler setzen. Abwarten was Hundi macht. Kommt er/sie zu mir, bleib ich da sitzen. Das würde ich wiederholen, immer nur minutenweise. Zeigen sich erste Erfolge kann man sicher Leckerchen geben. Mac braucht das nicht, dem ist es lieber, wenn ich mich mit ihm mega freue.


    Hunde sind unterschiedlich, so wie Kinder. Sie also gleichbehandeln funktioniert meiner Meinung nach nicht.

    Sie haben unterschiedliche Charaktere, Stärken und Schwächen. Auf die gilt es einzugehen, manchmal auch zu ignorieren.


    Mac macht Krach absolut nichts aus. Silvester schläft der durch. Aber er ist schreckhaft. Und sensibel.

    Würde ich bei jedem Schreck sofort in Trösterei verfallen, würde ich weder ihm noch mir einen Gefallen tun.


    Ich bin aber auch generell eher der Typ, man kann blöde Situationen schlimmer machen oder daran wachsen.


    Alles Gute :winken:

  • Also Schilddrüse würde ich auch checken.


    Ist das Verhalten schon immer so? Stärker geworden?

    Wie genau versuchst du zu beruhigen?


    Zum Thema Angst, die kannst du durch Futter nicht stärker machen. Darüber brauchst du dir keine Sorgen machen. Auch Hochnehmen ist nicht das schlimmste der Welt. In manchen Fällen sogar gold wert. Der Hund hat Panik, da hilft es nicht ihn allein zu lassen oder zu ignorieren.


    Grundsätzlich würde ich das Selbstwertgefühl stärken. Klickert ihr schon, markert ihr?


    Dann einzelne (drinnen)Baustellen minimalschrittig angehen. Mini Mini Mini Schritte.

    Nehmen wir die Waschmaschine. Waschmaschine angucken, Klicker, hochwertiges Leckerli, 20 Mal und dann weggehen. Nach ein paar Tagen Waschmaschine aufmachen, Hund bleibt ruhig, Klickern, Futter, wiederzumachen, aber ohne Geräusch (zur Not nur anlehnen), mehrfach am Tag über Tage etc. Minimal steigern, Irgendwann nur anmachen, loben, belohnen, Waschvorgang sofort abbrechen,..... Usw.

    Also die Geräusche Zuhause kann man schon mal reduzieren.

    Gibt es drinnen einen sicheren abgedeckten Rückzugspunkt? Mein Hund hat gelernt dort Schutz zu suchen, wenn im Flur jemand Geräusche macht.


    Ansonsten draußen mehr Orientierung geben.

    Wenn es so schlimm ist, definitiv einen Trainer drüber gucken lassen. Nach dem Schilddrüsencheck.

  • Hallo,


    danke für das Feedback. Ich würde im Regelfall niemals füttern oder hochnehmen + sehr stark auf den Hund einreden/aufmuntern. Ich habe diese Wege nur aufgeschrieben da ich es versucht habe. 50% der Leute sagt mit leckerlies dran gewöhnen die anderen 50% sagen niemals Leckerlies, ich wollte es einfach mal probieren. Genauso mit dem ignorieren, ich sehe ja das der Hund hilfe braucht, jedoch wollte ich einige Mal mal gucken wo Sie hinwill oder wo Sie Hilfe sucht.


    In der Regel kommt Sie direkt zu mir und sucht Körperkontakt. Ich nehme Sie dann in den Arm bzw. gebe Ihr Schutz. Also ich nehme Sie nicht hoch sondern sitze neben Ihr und biete Schutz. Oft reicht es allerdings nicht und Sie geht dann wieder weg und kratzt an einer Stelle, Wand,Pc oder sonst so. Es gibt da keinen konkreten Punkt. Falls es ganz schlimm ist versuche Ich Sie abzulenken und rede ein wenig mit Ihr, das klappt sogar ab und an aber auch nicht immer.


    LG

  • Die Kleine ist 6 Jahre alt und kastiert.

    Wir haben Sie von einer Top Züchterin. Ich hatte in meinen Leben bisher 4 Hunde und dieser Hund war nahe zu perfekt

    sozialisiert mit 10 Wochen(sogut es geht mit 10 Wochen). Wir hatten keine Probleme mit dem Hund und er ist wirklich eine unglaublich liebe Seele, niemals aggressiv und ausgelastet.

    Verstehe ich das also richtig, dass das irgendwie plötzlich kam?

    Der Hund war nicht schon immer so?


    Dann würde ich tatsächlich auch eher ein gesundheitliches Problem dahinter sehen.

    Wie schon mehrmals geschrieben wurde, ich würde auch unbedingt die Schilddrüse checken lassen- aber das hast Du ja eh vor.

    Vielleicht kannst Du dann berichten?

    Genauso mit dem ignorieren

    Ignorieren ist absolut der falsche Weg.

    Einen Hund in so einer Situation alleine zu lassen, nur weil man darauf nicht eingehen möchte, finde ich schlimm.

    Gut, dass Du das nicht machst!

  • Es gibt nicht umsonst die Trainingsmethode "Schönfüttern".

    Die Leute, die sagen nicht füttern, hatten noch nie einen Hund mit echter Panik. Nicht auf sowas hören.


    Dein Hund sucht Schutz bei dir, dann biete ihr den. Aber damit habt ihr euren Alltag ja noch nicht im Griff. Ablenken ist super, aber damit stellt sich der Hund nicht der Angst.

    Ihr seid mit eurem Problem nicht allein Angst vor der Spülmaschine...


    Innen könnt ihr die einzelnen Baustellen durch die Clickerarbeit abbauen. Das hilft auch für draußen.

  • Der Hund war schon immer sensibel aber nicht so ängstlich, es ist derzeit einfach deutlich mehr geworden, die letzten Monate. Ich dachte wir bekommen das in den Griff aber es wird nicht besser. Wie gesagt die Hundetreffen und Spaziergänge z.B. sind in der Regel vollkommen in Ordnung, wenn Sie mal überrannt wird ausversehen dann ist Sie auch mal einige Minuten ängstlich.


    Das mit dem ignorieren mache ich natürlich nicht normalerweise, ich wollte einfach mal wissen wo Sie hinmöchte oder was Ihr "Plan" ist


    LG

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!