Was zählt als Sozialkontakt? (Definition)

  • Da war kein Schnüffeln, Knurren, kein Zähne zeigen, kein Kamm. Ich hab ehrlich gesagt gar nicht gesehen, dass sich da irgendwas getan hat. Sie standen da und schauten sich an. Für mich war das ziemlich eindrucksvoll und ich war heilfroh, dass es so endete.

    Ich konnte solche Begegnungen auch schon wahrnehmen (das waren aber kleinere Hunde).

    Allerdings war da ein Beschwichtigen beiderseits da.

    Also ein "Du tust mir nichts, ich tu Dir nichts- wir gehen beide wieder unseren Weg".

    Sowas kommunizieren die Hunde in Sekunden!

    Ich beobachte das sehr sehr gerne (Hundesprache ist einfach enorm interessant), vermutlich fällt mir das deswegen so auf.

  • Wie hat sich das Beschwichtigen geäußert?

  • Grad beim sozial beeinträchtigten meiner 2 find ich spannend, dass die Hunde, die er ignorieren kann, aber immer wieder erkannt werden.

    Auch, wenn sie anderswo getroffen werden. Vorallem, wenn es die Form von Nichtkontakt gab, die BettiFromDaBlock beschreibt, also das gemeinsame spazieren gehen.


    Teilweise klappt das auch auf größere Distanz und Hund reagiert auf Hunde, mit denen er keinen direkten Kontakt und im Grunde nichts zu tun, die er aber vom spazieren gehen kennt, viel entspannter. Er merkt oft schon vor mir, wer da kommt und ist den "Vom ignorieren bekannten" Hunden gegenüber viel aufgeschlossener, obwohl er weiterhin nix mit ihnen macht.


    Auf 50m Distanz den Nachbarhund ignorieren würd ich im Bereich Nachbarschaftsplausch einordnen, sich gemeinsam ignorieren beim gemeinsamen Spaziergang ist für mich halt schon Sozialkontakt und wesentlich tiefer gehend, eben weil schon irgendsowas wie ein Gruppengefühl einsetzt, man sich erkennt und anscheinend wohl verständigt auf sich in Ruh lassen.


    Auch im gemeinsamen Haushalt lebende Hunde sind ja nicht automatisch Best Buddies und Spiel und Spaß und offensichtliche Interaktion. Da wird doch auch viel aneinander vorbei gelebt und sie bilden trotzdem eine Gemeinachaft. Sooo viel gemeinsam machen hatten hier selten Hunde, oft auch keinen Körperkontakt, erwachsen auch kein Spiel und trotzdem: nach außen hin, waren und sind sie dann doch eins. X hat mit Y 23,96 Stunden am Tag kaum was zu tun, aber wenn Beute auftaucht oder Fremdhund Z Ärger macht, arbeiten sie plötzlich zusammen.


    Auf das, was BettiFromDaBlock beschreibt, tendier ich zu sagen: einen Kumpel hat Betti auf alle Fälle.

  • Blick abwenden, Körper drehen, Annäherung im Bogen, Verzicht auf "eskalierende Signale" oderoderoder.

  • Wenn es danach geht kommunizieren meine beiden quasi nicht miteinander. Ich weiß nicht wann die beiden so wirklich aktiv miteinander interagiert haben ohne dass ein Mensch dazwischen war. (manchmal passiert es wenn man mit einer spielt dass sich dann die andere dazu herablässt mitzumachen, aber auch primär mit dem Menschen)


    trotzdem gibts hier nie Missverständnisse um Liegeplätze, Futter, Kauzeug oder Spielzeug. Auch das augenscheinliche Ignorieren wird immer wieder mit Blicken, Schritten, Körperbewegungen untermalt.


    Entsprechend würde ich auch beim Ignorieren immer auf diese Feinheiten achten, ihr werdet sehen dass auch da immer Interaktion stattfindet.



    Und in meiner Welt ist das die natürlichere Variante als das was man so üblicherweise auf Hundewiesen und unterwegs sieht. Man sieht sich, klärt die Situation mit Blicken und prüft immer wieder mal ob die Situation immer noch so bleibt.

  • Interessantes Thema .


    Für mich ist die beschriebene Situation durchaus Kontakt.


    Denn wenn man kommuniziert hat man ja Kontakt.

    Und auch dieses einvernehmliche ignorieren wird ja kommuniziert.


    Diese Begegnungen mit einfach nur miteinander am selben Ort sein und nix passiert sind so wertvoll grad für die Hunde mit Special Effekts.


    Da kann man mal "unbemerkt" hinterherschnüffeln was das andere für ein Typ ist.

    Oder merkt anderer Hund ist im Dunstkreiss aber der will gar nichts von mir.


    BettiFromDaBlock

    Den Nachbarshund würde ich mir warm halten und vielleicht öfter zum Spaziergang einladen.

  • Gute Frage :bindafür:Das habe ich mir auch schon öfter gestellt.

    Wir laufen z.B. manchmal mit einer älteren Schäferhündin. Die beiden interagieren nicht klar erkenntlich miteinander, zumindest für mich nicht :hust:

    Es wird manchmal gemeinsam an einer interessanten Stelle geschnüffelt und besonders schön ist, wenn beide parallel nebeneinander laufen und zwar so dicht, dass Körperkontakt besteht. Ich denke, das zeigt schon Vertrautheit und dass sie sich mögen, ohne dass miteinander gespielt oder gerannt wird. Das schafft die alte Dame leider nicht mehr. :ka:

    Ich denke, das zählt durchaus als Sozialkontakt und beide haben etwas davon.

  • Meistens in zwei Sachen:


    Entweder mit der Zunge kurz raus als Beschwichtigungssignal oder leicht den Blick abwenden und zur Seite schauen. Das in abwechselnder Reihenfolge.

    Das passiert aber innerhalb von Sekunden, danach geht jeder seine Wege.

    Jeder hat sich dann dazu geäußert- wir tun uns nichts und lassen uns in Ruhe.

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