Problem Kleinkind und Hund
-
-
Hallo,
wow das nenne ich schnelle und freundliche Hilfe, ist man garnicht gewöhnt in der Servicewüste
Das Kind ist jetzt genau ein halbes Jahr alt, aber dafür schon sehr weit heisst also es krabbelt überall hin (wo es hinkommt) - und es will immer unbedingt zum Hund weil er ihn so "liebt" , er strahlt lächelt und freut sich wenn er ihn sieht das es einem das Herz zerreist.
Mit dem Maulkorb hab ich mir auch schon überlegt, ist auch schon angeschafft, also werd ich das heute abend sofort beginnen zu trainieren, wird dauern da er auch der nase sehr sensibel sit. aber das mach ich.Was ist das gute Morgen streichel streichel Ritual? Beschreibe das mal.
Wie alt ist das Kind jetzt genau?
also ok, ritual ist wahrlich ein bisschen übertrieben, wenn meine Frau mit dem kleinen aufsteht hat der Hund auch meist ausgeschlafen und steht mit auf. Da geht sie, mit ihm auf dem Arm, leicht in die Knie und sagt "guten morgen barney" und streichelt ihn. Das Kind selber hat keinen Kontakt zum Hund.
kennst Du alle "Calming signals"?
scheinbar nicht nein
Ich würde die Calming signals (Beschwichtigungssignale heißt das glaube ich auf Deutsch) mal googeln und mich generell ausführlich mit der Körpersprache eures Hundes beschäftigen. Wenn ihr ihn besser "lesen" könnt, könnt ihr auch besser einschätzen, warum und wann er schnappt und das wird euch helfen, Vertrauen aufzubauen.
Das ganze natürlich in Ergänzung zu Maulkorb und nicht unbeaufsichtigt zusammen lassen, nicht stattdessen!
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Trainer ist bereits kontaktiert und kommt in den nächsten Tagen zu uns!
-
Ich würde da nicht lange oder viel "rum trainieren". Sondern ohne viel TamTam MaulKorb drauf und fertig.
Das würde ich nicht machen.
Wenn der Hund den MK dann oft tragen soll, muss er schon ordentlich antrainiert werden. Ansonsten könnte das für den Hund nur noch mehr Stress bedeuten, was die Situation unter Umständen nur noch verschlimmert. Auch mit MK kann ein Hund ein Kind problemlos verletzen.
Auf Maulkorb generell wäre ich da ehrlich gesagt aber gar nicht gekommen.
Ich würde eher dafür sorgen, dass Hund und Kind sich gar nicht mehr so nah kommen können. Schon gar nicht mit Kind zusammen zum Hund runterbeugen.
Trennen wäre da auch meine erste Wahl.
-
Hat der Hund denn einen Platz wo er hin kann und seine Ruhe hat und das Kind nicht hin kann?
Mein Baby ist grad 8 Monate und krabbelt auch überall hin. Die Hunde haben gelernt dass sie auf der Couch, hinter/neben mir (wenn ich am Boden sitze) und in ihren Körbchen "in Sicherheit" sind. Dafür sorge ich und darauf können sie sich verlassen.
Laufstall und Türgitter sind hier ZB garnicht mehr weg zu denken.
Das Baby "streichelt" die Hunde auch nie. Einfach weil das was er tut kein streicheln ist sondern ein grobes grabschen und das zwar viele Hunde über sich ergehen lassen, es aber nicht nett und lieb ist sondern für den Hund unangenehm.
Ich würde absolut keinen Kontakt mehr zwischen Hund und Baby zulassen bis ihr einen Trainer auf die Situation habt schauen lassen.
-
Irgendwo hier hab ich gelesen, daß man den Hund unter Kontrolle bringen muß - komplett falscher Ansatz: bring das Kind unter Kontrolle! Ich erklär das mal näher:
Das Kind bewegt sich für den Hund komisch. Unvorhersehbar, das unsichere Gewackle bei den ersten Krabbel- und Bewegungsversuchen ist für den Hund unheimlich, kennt er von Erwachsenen net. Ein Kind bewegt sich oft einfach frontal auf den Hund zu. In Hundesprache ist das aggressiv, wenn man sich höflich nähert, tut man das nicht frontal, sondern im Bogen (auch beim Menschen rennt man ja normal net frontal auf jemanden zu). Weiterhin "schaut" das Kind den Hund "fröhlich an" - übersetzt, starrt es den Hund an und bedroht ihn damit. Klar, daß der unsicher wird. Eltern machen nen Hype ums Kind, weils noch so klein ist - verunsichert den Hund. Die Mutter beugt sich mitsamt Kind über den Hund - bedrohlich! Kind zappelt fröhlich mit den Ärmchen dabei - bedrohlich!
So - und wenn Ihr jetzt so ein bisserl die Körpersprache von Euch und Kind gegenüber dem Hund überdenkt - ist es ihm zu verdenken, wenn er unsicher reagiert?
Was ist der Sinn des Schnappens? Er möchte das Kind von sich fernhalten, weils ihn mit seinem Verhalten verunsichert. Ergo ist die Lösung: haltet IHR das Kind fern und unter Kontrolle, achtet auf EURE Körpersprache und die des Kindes, damit der Hund nicht mehr gezwungen ist, zu schnappen, um sich das Kind fernzuhalten (der KANN gar net anders bei Euch! Aber nicht ER ist "schuld!").
Zeigt ihm, daß Ihr ihm das "komische Etwas" fernhaltet, sodaß er vom Kind nix zu befürchten hat, achtet auf Eure Körpersprache, lernt zu erkennen, wann dem Hund etwas unheimlich ist.
Laßt ihn nie mit dem Kind alleine - man weiß nie, was dem Kind in dem Moment einfällt, es meint das nie böse - aber Hund sieht sich gezwungen, sich zu wehren..... und hinterher ist´s der "Böse Hund", der eingeschläfert werden oder ins Tierheim gegeben werden muß, weil er "aggressiv" war. Dabei hat er sich nur gewehrt, weil die Halter so blind waren, nicht zu sehen, daß er ständig vom Kind bedrängt wurde oder sich durchs Kind in Bedrängnis fühlte. Man kann das dem Hund ja net erklären, daß das Kind einfach klein und unsicher auf den Füßen ist..... ;-)
Ansonsten: Ihr müßt die beiden nicht komplett trennen - aber wenn Hund ans Kind will, das Kind net so halten, daß er sich bedroht fühlt, wenn das Kind mit den Ärmchen zappelt diese ruhig halten. Und: auch ein 6 Monate altes Kind kann schon einfach Dinge verstehen, die erklärt werden. Ein NEIN, wenns zum Hund krabbeln möchte, stattdessen nehme ich es vlt. selbst auf den Schoß und lassen den Hund herkommen. Nicht das Kind aufm Hund rumklopfen lassen, sondern die Hand vom Kind in die eigene nehmen, und dem Kind zeigen, was streicheln bedeutet. Oder dem Kind ein Leckerli in die Hand geben, und das fröhlich herumwerfen lassen, sodaß Hund das fangen kann. Vermittelt Spaß und bringt den Hund WEG VOM KIND. Erhöht damit auch sein Wohlbefinden, weil er nicht ganz dran MUß.
Und natürlich generell: Kindergitter in die Türen rein, dann kann auch mal der Postbote kommen, ohne daß man "nur schnell" das Kind neben dem Hund aufn Boden setzt und "nur kurz" nicht guckt..... Hund ins Nebenzuimmer, Gitter zu, fertig, dann kann das Kind am Boden sitzen, so lang es mag. Oder halt umgekehrt, wenn zB Hund gerade schläft im Körbchen.... Kind ins Nebenzimmer, darf durchs Gitter kurz den Postboten bewundern und dann wieder zur Mama. Halt grundsätzlich getrennt vom Hund, solang man net draufgucken kann.
Generell würde ich Orte für den Hund und Orte fürs Kind definieren und durchsetzen, ganz konsequent: zB Körbchen oder große Box für den Hund, dahin kann er sich zurückziehen, wenn er Ruhe möchte - und dies wird von Euch Erwachsenen "mit dem Leben verteidigt" *gg Sprich, Kind geht da NIENICHT NIMMER dran! Dafür müßt Ihr sorgen, das ist Euer Versprechen an den Hund, daß er seine Ruhe haben kann. Und zB Spielzimmer fürs Kind, wo der Hund ABSOLUT nichts zu suchen hat, das ist tabu. Damit das Kind net vom Hund eingeschränkt wird, es herumwackeln und -zappeln und Dinge herumwerfen kann, ohne daß Hund sich bedrängt fühlen kann, in dem es sich sicher fühlen kann vor dem Hund, um sich ganz normal entfalten zu können. Denn wenn das Kind noch 2-3 Mal vom Hund abgeschnappt wird, kriegt´s irgendwann Angst - und dann macht das Zusammenleben keinen Spaß mehr..... Denn ein psychischer Schaden beim Kind muß ja nun echt net sein.....
Fürs Lesen der Körpersprache Eures Hundes empfehle ich Euch meine absolute Lieblingslektüre:
https://tiertraining.tv/kurse/…-hundes/?partner=easydogs
Ganz viel Wissen in erklärten Videosequenzen, man kann sich das immer wieder anschauen und entdeckt jedes Mal was Neues......
Trotz Allem würde ich fürs Erste einen Trainer draufgucken lassen. Weils einfach ein heikles Thema ist, und Ihr scheinbar wenig Erfahrung habt und den Hund noch net so richtig lesen könnt. Aber mit dem, was ich oben geschrieben habe, könnt Ihr auch beurteilen, ob das, was der Trainer sagt, Sinn macht...... ;-)
Ich wünsch Euch viel Erfolg! ;-) Das wird schon.... Immerhin habt Ihr erkannt, daß Ihr dringend etwas unternehmen müßt - und das ist tatsächlich der wichtigste Schritt! :-)
-
-
BieBoss : Ich würde Deinen Beitrag gern 1000x liken, ich finde ihn absolut genial.
Hier wurde es damals (Kind ist inzwischen 11) auch so gehandhabt. Die Hunde wurden vor dem Kleinkind geschützt, hinkrabbeln o.ä. wurde strikt unterbunden. Streicheln war erst viel später erlaubt, als es ein bewusstes, sanftes Streicheln war und kein Grabschen, außerdem war es nur erlaubt, wenn die Hunde zum Kind kamen und sichtbar kuscheln wollten.
Ich habe in der Zeit mit Türgittern und Laufstall gearbeitet - ohne hätte es nicht funktioniert.
-
Noch ein Gedanke: Fühlt euch nicht zu sicher, wenn ein Maulkorb drauf ist. Auch mit Maulkorb kann ein Hund schwer verletzen - ein kleines wehrloses Kind erst recht.
Trennt die beiden am Besten und hört mit dem Herumgekaspere zwischen Hund und Kind auf. Damit ist der Hund überfordert und das Kind lernt dabei nur, dass man den Hund und seine Signale missachten kann, bzw. dass es gar keine Signale gibt. Und der Hund fühlt sich immer mehr in die Ecke gedrängt.
Und vor allem: ein Trainer vor Ort ist ganz wichtig.
-
Hallo Gemeinde,
vielen Dank für die vielen Tipps, die Motivation es doch zu schaffen ist groß wie nie.
-
Was ist denn der Hund eigentlich für eine Rasse/Mix?
-
Was ist denn der Hund eigentlich für eine Rasse/Mix?
Dackel-Wasweißich-Mix
Eure Probleme sind auch etwas, was ich gerade aufsauge. Aktuell bin ich noch nicht mal schwanger, denke aber natürlich auch schon vorraus. Mein Rüde ist jetzt 11, aber Terrier werden ja nun mal alt, so dass das auf jeden Fall noch Thema wird.
Mein Terrier ist der Hundetyp, der gerne seine Privatsphäre hat. Aber, er würde niemals freiwillig weichen. Da kann ich noch so viel versuchen dran zu erziehen, dafür ist ein Terrier eben nicht gemacht, selbstständig zu weichen...sondern er verteidigt seinen "Space" selbst. Weil kluge Ratschläge wie "der Hund braucht einen Rückzugsort" sind zwar löblich, funktionieren in der Praxis aber nicht, wenn der Hund sich selbst nicht in Sicherheit bringt, sondern auf den Ort und Stelle besteht, wo er gerade liegt. Klar, kann ich den Hund mit einem Fingerschnips wegschicken, aber er würde niemals bei einem frei auf ihn zukrabbelnden Kind freiwillig das Weite suchen. Dafür ist er dann doch zu selbstsicher. Das sehe ich ganz realistisch. Genauso realistisch kann ich nicht immer und ständig ein Auge darauf haben, das zu managen. Und ich werde keine Experimente machen, ob er meine ständiges Wegschicken bei ihm irgendwann in selbstständiges Weggehen fruchtet.
Und wie BieBoss treffend geschildert hat, sind Kinder keine Autorität. Sie sind komisch, riechen anders, bewegen sich komplett anders, haben eine komplett andere Mimik und Gestik. Mein Hund reagiert leider auch sehr hochsensibel auf alle Menschen, die "anders" sind mit deutlichen Abwehrreaktionen.
Bei uns wird es auf jeden Fall ein klares Management geben mit Laufgitter, Trenngittern, Hundezimmer bzw einen guten Lösung zwischen Gemeinsam leben und doch getrennt. So sehr er seine Menschen, die er in seinen Inner Circle lässt, auch akzeptiert..... bei Kindern traue ich ihm nicht ( es ist noch nix passiert, aber ich kenne ihn ausreichend....)
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!